LdN 333 - Lindner, Söder und der Populismus - Mangel an Führungs- und Gestaltungsanspruch

Allein Lindner hat nun zum zweiten Mal in Folge bei Maischberger Gelegenheit bekommen, seine „Weisheiten“ zu verbreiten.

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Das ist jetzt zwar ein komplett neues Thema als der eigentliche Thread, aber Talkshows sind Unterhaltungssendungen und kein Medium der politischen Information, schon gar nicht mit irgendeinem Anspruch von Ausgewogenheit oder gar Neutralität. Die Gäste werden so eingeladen, dass es „knackige“ Gespräche gibt und die Quote stimmt. Zudem sind Talkshows in der Produktion vergleichsweise günstig. Sprich: Viele Zuschauer:innen bzw. Werbeeinnahmen für wenig eingesetztes Geld. That’s it. Jeder Mensch, der von einer Talkshow mehr erwartet als Unterhaltung, hat m. E. selber Schuld, wenn diese Erwartung dann enttäuscht wird. Das ist aber kein Grund, Talkshows verbieten zu wollen. Was machen wir denn dann mit Kochshows, Reality-TV und so ungefähr 96% des restlichen Porgramms?

In der Praxis dürfte die Unterscheidung zwischen falschen Tatsachenbehauptungen und Meinungsäußerungen nur schwer zu treffen sein, erst recht bei Livesendungen. Einige Sendungen versuchen das ja durch „Faktenchecks“, die allerdings meist selber sehr selektiv und nicht frei von Meinungen oder Biases sind. Aber was heißt das dann in der Konsequenz?
Sollen z. B. bestimmte Wissenschaftler ein Auftrittsverbot im öffentlich-rechtlichen Fernsehen bekommen sollen, weil ein Moderator einer Unterhaltungssendung, der selber wissenschaftlicher Laie ist, der Meinung ist, sie würden falsche Tatsachenbehauptungen aufstellen?

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Grundsätzlich gebe ich dir recht, die Kampfhähne sollen sich bei Illner zerreißen und ihre Politik stark machen. Mehr Staat oder weniger in der Wirtschaft, Sozialleistungen hoch oder runter, Umweltschutz ja mehr oder nein, weniger. What ever! Das sind Ansichten, Meinungen, Strategien etc. Das kann dann jeder erstmal fühlen, ob er seinem Nachbarn die 350€ HarzIV gönnt, oder nicht. Da stehen natürlich auch diverse faktische Punkte hinter. Aber an der Stelle egal. Ein Raum für Ideologien, okay.
Es ist aber was anderes, mMn, stumpf zu lügen! Wenn jemand sagt, es gebe schon Wasserstoff-Brennstoffzellen-Heizungen in großer Verfügbarkeit oder dass man in ein paar Jahren einen eFuel-Industrie für alle deutschen Autos hat. Dann kommt Lesch, nimmt den Punkt astrein, humorvoll und wissenschaftlich, praktich auseinander. Drei Tage später sitzt Dürr bei Lanz und lügt genau das Gegenteil. Und da bin ich bei Lukas: In den Öffentlichen muss da irgendwann ein Schranke runter gehen. Gut, klar am Anfang einer Debatte lernen die Moderatoren das technische erst dazu, aber so nach ein Paar Wochen und diversen Wissenschaftlern, die sich dazu äußern, muss das sein. Sonst sind wir auf einem Trump-Niveau FOX, Steve Bannon… Und das mit Steuergeldern finanziert. Kann ich nicht akzeptieren.
Lanz ist da wirklich noch der beste, an vielen Stellen, weil er sich wohl auch intrinsisch dafür interessiert. So zitiert er schon Physiker und Wissenschaftler zu eFuel, AKW, Kernfusion und hat Dürr und die CSUler gut in die Mangel genommen. Andere lassen unterbrechungsfrei reden. Auch sehr gut, aber mega Nerdy wieder: Phönix-Runde.

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Die Fakten sollten so gut wie möglich stimmen, denn diese Sendungen haben einen erheblichen Einfluss auf die Öffentlichkeit.

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Prinzipiell stimme ich Dir zu, nur wie gesagt:

Vielleicht sollte man wie in Wahlwerbespots ein Hinweis deutlich einblenden in Talkshows:
„Die hier genachten Aussagen müssen nicht den Tatsachen entsprechen. Gesicherte Fakten zum Thema finden Sie unter folgendem Link…“

Dann eine Website mit wissenschaftlich geprüften Informationen, kurz und in einfacher Sprache.

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Was genau ist der Unterschied zur Idee der „Faktenchecks“, die einige Talkshows bereits anbieten?

Faktenschecks erscheinen immer erst nachträglich, wenn die ZuschauerInnen sie schon längst nicht mehr wahrnehmen.

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Womit wir wieder bei der Frage wären, wie das denn in Echtzeit funktionieren soll - es sei denn, die eingeladenen Gäste dürfen nur nach einem vorher eingereichten Skript reden, das vorab sorgfältig auf Tatsachenbehauptungen geprüft und von fachkundigen Expert:innen entsprechend kommentiert wird.

Würde aber wieder dem Prinzip der Meinungsfreiheit widersprechen. Danach darf jeder soviel Blödsinn erzählen wie er/sie woll, solange es als „Meinung“" deutlich wird.

Witzige Alternative: eine Art Video-VR mit einem anerkannten Fachmann im Hintergrund, und immer wenn jemand Unwahrheiten propagiert, Buzzer drücken, lautes „Mööööp“, und der Fachmann erklärt kurz die Fakten.
Nur käme dann keiner mehr in die Talkshows. :wink: …oder nur sehr gut vorbereitet

(Stelle mir das grad bildlich vor mit typischen Vertretern ihrer Zunft - bessercals jede Comedy.)

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Meine Rede. Es sollte jedem klar sein, dass es in einer Unterhaltungssendung um Meinungen geht, nicht um wissenschaftliche Fakten. Auch bei einem Großteil des poltischen Diskurses ist das nicht anders. Die Vorstellung, in einem Live-Gespräch über ein beliebiges gesellschaftliches oder politisches Thema ließen sich Meinungsäußerungen klar von Tatsachenbehauptungen trennen, ist m. E. naiv. Selbst wenn Du einen Stab von 20 Jurist:innen hättest, die im Nachhinein jede Sendung analysieren, würde die bei vielen Punkten nicht zu derselben Einschätzung kommen. Damit ist aber auch die Vorstellung, dass nur „gesicherte Fakten“ veröffentlicht werden, bloßes Wunschdenken.

Aus meiner Sicht kommt da ein ziemlich krudes Bild von Wissenschaftlichkeit zum Vorschein. Wer ist denn dieser eine „anerkannte Fachmann“[sic!], der sich bei allen Themen genau auskennt und selbst bei Fragen, zu denen es anhaltende Kontroversen innerhalb der Wissenschaft gibt, genau sagt, was richtig und was falsch ist? Und vor allem: wer sucht den aus? :wink:

War eher ironisch gemeint. :wink:

…muss ja nicht ein Fachmann sein, sondern themenbezogen. Zum Beispiel…

Also, ich bin kein Fachmann, aber wenn

  • Herr Dürr (Fraktionsvorsitzender der FDP BuTaFraktion) bei Lanz
  • der CDU Bundestagsabgeordneter Luczak und Jurist (wurde, glaube ich, auch mal in der LdN interviewt) der in einem Neubau-EFH eine WP betreibt) beim FAZ Deutschland Podcats
  • ein VWL Professor Jens Südekum ebenfalls bei FAZ Deutschland Podcats

ohne eine Intervention durch den/die jeweiligeModeratorIn einen technischen Unsinn nach dem anderen über Wärmepumpen framen, würde ich mir so einen Fakt-Checker-Buzzer sehnlichst herbeiwünschen. Gegenüber dem aus FDP und CDU oft praktizierten Framing müsste so Faktencheck wie folgt aussehen:

  • NEIN, Fußbodenheizungen, noch nicht einmal Fächenheizungen, sind Voraussetzungen für Wärmepumpen.
  • NEIN, die wenigsten Bestandsgebäude müssen mit sehr hohen Investitionen saniert werden, damit man Wärmepumpen einbauen kann (solange der effektive Heizbedarf unter 150 kWh/m3 liegt). Kann nur ein Fachmann einschätzen und sehr viel Heizungsbetriebe sind eben das nicht!
  • NEIN, Wärmepumpen haben nicht alle eine niedrige Vorlauftemperatur - es gibt welche bis zu 75 Grad.
  • DOCH, in den meisten Fällen rechnen sich Wärmepumpen langfristig, aufgrund steigender Gaspreise, deren CO2-Preisanteil wegen der gesetzlichen Verknappung von CO2-Zertifikate immer weiter ansteigen werden (das wusste der Volkswirt wenigstens)
  • NEIN, Viessmann hat nicht wegen des Gebäudeenergiegesetzes ihre Heizungssparte verkauft

Das sollten Moderatoren, die über die Eignung oder Nichteignung von Wärmepumpen für die Wärmewände sprechen, wissen!

Näheres hier:

Diskussionen über diese technischen Fragen bitte nicht hier, sondern in den Threads zu diesen Themen, die genau zu diesen Ergebnissen kommen,

Wie wenig Herr Lanz oder Frau Budras sich zu dem Thema vorbereiten hatten, ist enttäuschend!
Und warum man Politiker, Juristen und Volkswirte über solche Fragen reden lässt, ist unverständlich!

Hier werden viele Tausend von Immobilienbesitzer verunsichert, die dann panisch überflüssiger Weise schnell noch eine neue Gastherme einbauen, die dann noch bis 2045 fossiles Gas verbrennt und dann qua gesetzt verschrottet werden muss.

Traurig!

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Wie schon (mehrfach) gesagt: Eine Talkshow oder ein Podcast sind Unterhaltungsformate. Man kann aus diesen auch Informationen beziehen, sollte sich also immer im Klaren darüber sein, dass hier bestimmte Leute (in diesem Falle Markus Lanz oder Corinna Budras) sich Leute einladen um sich mit ihnen zu unterhalten, das heißt, ihre Ansichten, Einschätzungen und Meinungen zu bestimmten Themen zu hören. Ich ziehe mal die Parallele zur Diskussion über Werbung in der Lage: Diese Meinungsäußerungen sind deutlich als solche gekennzeichnet und niemand ist verpflichtet, sie sich anzuhören, geschweige denn, sie als neutrale Feststellung von Tatsachen zu verstehen.

Ganz ehrlich: Wenn jemand die Entscheidung über seine neue Heizungsanlage davon abhängig macht, was ein beliebiger Politiker meint, der zufällig eine Wärmepumpe in seinem Haus hat, dann kann ich dafür doch weder diesen Politiker noch die Journalistin oder das Medium verantwortlich machen. Ja, unterschiedliche Ansichten zu politischen Themen können verunsichern (und das Thema Wohnheizungen ist gerade immanent politisch). Aber die Lösung kann doch nicht sein, dass nur noch gesendet werden soll/kann/darf, was zu 100% wissenschaftlich überprüfbare Tatsache ist.
Was es vielmehr braucht, ist anscheinend eindeutig mehr Medienkompetenz, d.h. die Fähigkeit, nicht nur unterschiedliche politische Positionen, sondern auch unterschiedliche Medienformate und ihre Rolle bei der gesellschaftlichen Meinungsbildung kritisch hinterfragen zu können.

Vielleicht liegt genau darin der Fehler. Die Medien sehen darin Unterhaltung, die Zuschauer oder Hörer ziehen aber dennoch Informationen daraus. Das magst du dumm finden. Ist aber wohl so. sonst hätten Lindner, Söder und Co. ja keinen Erfolg mit ihrem Populismus - den sie eindeutig haben.

Es ist ja nicht ein einzelner Politiker. Vielmehr hat in der öffentlichen Wahrnehmung das Framing, die Wärmepumpen ruinierten die Alterssicherung von Immobilienbesitzer, die Oberhand. Da sind solche Beiträge bei Lanz oder FAZ nur ein Tropfen in ein großen Fass.

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Es geht nicht darum, was ich „dumm finde“, sondern eher um unterschiedliche Annahmen davon, wie politischer Diskurs und Massenmedien eigentlich funktionieren. Ich gehe davon aus, dass bei beiden Meinungen und andere Emotionen das Entscheidende sind. Ich würde so weit gehen, zu behaupten, dass es zum weit überwiegenden Teil Emotionen (wie z. B. Identifikation, Ärger oder Empörung) sind, die Leute dazu bringen, ein bestimmtes Medienformat zu konsumieren. In der Politik nennt sich dass dann „politische Überzeugung“, funktioniert aber im Kern nicht viel anders. Wir funktionieren nun mal nicht so rational wie wir es gerne hätten (und es manchmal von uns selber denken). Dafür gibt es genügend Belege etwa aus der Sozialpsychologie - frag mal einen Werbefachmenschen, wer da auf „Informationen“ setzt :wink: Von Medien oder Politiker:innen so etwas wie eine „neutrale“ Vermittlung von Tatsachen zu verlangen, ist m. E. eine Illusion und geht an der Wirkungsweise von Medien und gesellschaftlichen Diskurse vorbei. Unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen haben das ja unter Rückgriff auf diverse Spielarten der Diskurstheorie jahrzehntelang analysiert.
Ich habe das Ganze „Unterhaltung“ genannt, um den Stellenwert der Fakten in dem Ganzen deutlich zu machen, der m. E. nicht besonders hoch ist. Natürlich transportiert jede Meinungsmache auch immer Fakten (oder „alternative facts“), aber der Clou ist, dass diese Fakten an sich, also ohne das entsprechende Framing, ohne Narrativ, ohne die entsprechende Meinung dazu ziemlich wirkungslos sind.
Das Problem an Begriffen wie „Populismus“, „Moralisieren“ oder „Propaganda“ ist m. E., dass diese sich fast immer nur auf „die anderen“ beziehen, d. h. auf Positionen, die von der eigenen abweichen. Wer sagt denn schon, dass das eigene politische Lager Populismus betreibt? Und hier würde ich mir manchmal etwas mehr Ehrlichkeit und Fähigkeit zur Selbstkritik wünschen. Wenn man es wissenschaftlich analysiert, glaube ich nicht, dass man von der Wirkungsweise des Diskurses her große Unterschiede zwischen Vertreter:innen der großen Parteien findet (die AfD mal ausgenommen).
Mal konkret formuliert: Die Aussagen „egal in was für einem Haus Du wohnst, Wärmepumpen sind nun mal effizienter“ ist nicht wissenschaftlicher oder weniger populistisch als die Aussage „Wenn Du in einem Altbau wohnst, wirst Du mit einer Wärmepumpe im Winter zwangsläufig frieren oder exorbitante Stromkosten haben.“

Aus all dem, was Du @veche sagst, kann man nur schlussfolgern:
Ist halt so. Kann man nix machen. Muss man mit leben.

Oder verstehe ich das falsch?

Ich habe kürzlich den sehr langen Podcast „Alternativlos: Poltischer Diskurs“ Nr. 020 mit Frank Schirrmacher (FAZ) vom 23. Oktober 2011 gehört. Wurde hier im Forum, ich glaube sogar in diesem Thread, empfohlen. Die Gesprächspartner haben sich, so kam es bei mir an, in die Zeiten von Wehner, Brandt und Strauss zurückgewünscht: Damals seinen Fakten noch Fakten gewesen, dafür wurden Meinungen umso deftiger rausposaunt. D.h., damals hatte man noch Respekt vor Fakten und Tatsachen und beschränkte den Diskurs auf deren Bewertung (ich habe da zwar auch schon gelegt, war aber zu jung). Heute haben Leute wie Dürr & Co. keinen Respekt mehr vor der Wahrheit und keinen Skrupel, sie in aller Öffentlichkeit wissentlich zu ihren Gunsten zu verbiegen. Damit kann und will ich mich nicht abfinden.

Ich habe übrigens nicht den Eindruck, dass die Vertreter der GRUENEN das tun. Das mag aber selektive Wahrnehmung sein. Da ich das vermute, lass ich mich mehr als gern eines Besseren belehren.

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Das habe ich nie gesagt. Ich verstehe nur ehrlich gesagt die permanente Aufregung manchmal nicht ganz. Daher mein Hinweis darauf, dass es sozusagen systemische Gründe hat, dass ein Dürr oder ein Luczak sagen was sie sagen und dass ein Lanz oder eine Budras sie dafür einladen, dass eine FDP bestimmte Interessen vertritt etc. pp. Wenn ich dann eine Änderung des Systems fordere (so wie in diesem Thread), aber dabei so tue, als würde dieses nur für bestimmte Meinungen, Sendungen oder Talkshowgäste gelten, geht das m. E. halt an der Realität vorbei. Genau das wäre z. B. auch meine Kritik an dem Buch von Precht & Welzer, das m. E. durchaus einige zutreffende Analysen über die Wirkungsweise von Politik und Medien beinhaltet, aber diese eben auch sehr selektiv auf bestimmte politische Inhalte anwendet. Ähnliches ließe sich m. E. auch sagen über die derzetigen Empörungswellen gegen die Grünen.

Ich denke, Du bist nicht der einzige mit dieser Wahrnehmung und ich vermute mal, dass sie - wie nahezu alle menschlichen Wahrnehmungen - tatsächlich selektiv ist. Deine diesbezügliche Offenheit begrüße ich ausdrücklich. Genau das meinte ich in meinem vorherigen Post mit „Ehrlichkeit“.

P.S. Ausgerechnet jemanden wie Franz-Josef Strauß mit besonderer Faktentreue in Zusammenhang zu bringen, ist schon fast komisch. Für mich ein klarer Fall von „Früher war alles besser“. Aber mir leuchtet schon ein, warum Schirrmacher so eine These vertritt… Was allerdings stimmt, ist dass der politische Diskurs etwa in den 1960ern noch viel stärker davon bestimmt war, dass unterschiedliche politische Parteien für grundsätzlich verschiedene Konzepte stehen, nicht nur in Detailfragen. Aber auch damals wurden Fakten instrumentell eingesetzt, um das eigene Narrativ zu propagieren, auch wenn es den Begriff „Framing“ noch gar nicht gab.

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Das ist finde ich ein wichtiger Punkt! Man sollte meines Erachtens hinterfragen warum insbesondere genannte Politiker in den Talkshows immer wieder von den „Bürgern des Landes“ sprechen, die „Angst vor xyz“ haben. Vielleicht um genau diesen Frame bei den Zusehenden zu setzen. Themen, mit denen sie sich noch nie so richtig beschäftigt haben und vielleicht auch nicht realistisch für sich durchdacht haben, haben jetzt den Frame „Angst“.
„Der Politiker sagt ich müsse davor Angst haben, also was habe ich nicht verstanden?“ Das ist wie Krankheitssymptome googlen, da kommt nichts gutes und vor allem nichts produktives bei raus. Und genau das ist das Ziel der Populisten. Sie wollen nicht, dass die Leute herangeführt werden und das Thema begreifen. Sie wollen es so abstrakt und kompliziert wie möglich halten. Sonst würde die Fassade nämlich ganz schnell zusammenbrechen.
Das ist besonders bei Themen wie dem Emissionshandel, dem Bürokratieabbau, sowie der Schuldenbremse deutlich erkennbar. Es ist von essentieller Bedeutung für die Partei, dass das Thema abstrakt bleibt und die Bevölkerung am besten keine Initiative ergreift das Thema zu verstehen.

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