LDN 313 Fotos von Falschparkenden

Liebes Lage-Team, ich höre euren Podcast sehr gerne, aber bei der aktuellen Folge hat mir einen Aspekt in der Berichterstattung gefehlt:

Was könnte denn der Grund dafür sein, dass die Behörden in Bayern den Datenschutz Bemühen, um Fotos von Falschparkenden nicht bearbeiten zu müssen?

Als Diplom Sozialpädagogin stelle ich mir bei Verhalten immer die Frage nach dem Grund, und da ich selber in einer Behörde arbeite, scheint mir die Antwort sehr naheliegend: möglicherweise sind die Behörden personell der Flut an Fotos von Falschparkenden einfach nicht gewachsen.

Ich habe von euch vermisst, diese Vermutung wenigstens als denkbares Erklärungsmodell mal in den Raum zu stellen. Oder habt ihr Hintergründe und haltet das für abwegig?

Natürlich ist es der falsche Weg, dann fadenscheinige Ausreden zu suchen warum man die Fotos nicht bearbeiten kann. Und es auf den Datenschutz zu schieben wäre in dem Falle glatt gelogen. Aber eigentlich interessant wären ja die faktischen Hintergründe, die die handelnden Menschen zu so etwas bewegen.

Liebe Grüße!

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s. dazu auch

uam

Nach meiner Erfahrung (mit befreundeten Polizisten) hängt das voll und ganz am Willen der entspr. Behörden (Ordnungsamt / Polizei).

Oft ist da konstruktiver Dialog hilfreich, um das Bewusstsein der betroffenen Behörden zu schärfen. Wo vorher vielleicht eher zugunsten falschparkender Anwohner entschieden wurde, werden nach einem Dialog u.U. Falschparker vor Schulen und Elterntaxis stärker verfolgt oder systemische Maßnahmen entwickelt, um die Probleme zu beheben.

Überarbeitung bei Polizei oder Ordnungsamt habe ich als Grund noch nie gehört. Es gibt da keine Überstunden und keine gemessenen KPIs, wie in der freien Wirtschaft.

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Liebe Monja,

danke für den Beitrag! Das denken wir uns auch, aber wir können es einfach nicht belegen.

Letztlich würde ich eine Behörde aber auch in der Verantwortung sehen, zunächst intern und notfalls öffentlich zu sagen: schaut her, wir können unseren Job nicht mehr ordentlich machen! Was jedenfalls nicht angeht sind konstruierte Verstöße gegen das Datenschutzrecht.

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Ganz deiner Meinung!

Meine Erfahrung sagt übrigens, durchaus kommuniziert wird, wenn die personellen Ressourcen nicht reichen, um den Gesetzesauftrag umzusetzen. Das wird von Mitarbeitern an Vorgesetzte, von Vorgesetzten an deren Vorgesetzte, an Behördenleiter, an Ministerien weiter kommuniziert… Und ist dann ein offenes Geheimnis.

Es ist auch nichts so dass dann nichts passiert. Die personelle Zusammensetzung in der Behörde verändert sich permanent, es kommen auch Stellen dazu, es werden Stellen ausgeschrieben, die nicht besetzt werden können… Vielleicht ist das Problem einfach zu komplex für schnelle Lösungen.

Aber natürlich: konstruierte Verstöße gegen das Datenschutzrecht gehen gar nicht.

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