LdN311 Tempolimit bei Elektroautos

Weshalb Schilder aufstellen ein Service ist, aber nicht zwingend. Das ist dann nur blöd für Menschen, die ein Bußgeld zahlen müssen obwohl sie nichts wussten. Ich hab das noch mal erwähnt, weil fehlende Schilder zuletzt ja als Argument gegen Tempolimits ins Feld geführt wurden.

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Die Situation war eine etwas andere, aber wir haben ja in den letzten 2 Jahren etliche verbindliche Corona Regeln gehabt, die sich kurzfristig geändert haben. Relativ dazu ist es m.E. definitiv zumutbar ein Tempolimit auch ohne Schilder einzuführen, wenn das mit ein paar Wochen Vorlaufzeit ausreichend kommuniziert wird. Am Anfang braucht es halt ein paar Kontrollen mehr, bis sich in der Breite dran gehalten wird.

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Es ist doch aber auch Aufgabe des Autofahrers sich über die geltenden Regeln zu informieren.

Wie er das macht ist jedem frei gestellt.

Wenn du also auf die von dir genannten Informationsquellen verzichtest, wäre es vielleicht angebracht nach z.B. e-mail Newslettern zu suchen die dich über entsprechende Regeländerungen informieren.

„sorry Herr Wachtmeister wusst ich nicht“ funktioniert nur extrem selten und bei Unfall gegenüber einer Versicherung gleich gar nicht.

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Überall wird nachgebessert, sogar die Stäube aus den E Autos werden jetzt angepackt… Bremsenabrieb habe ich mit meiner Fahrweise in der Stadt eigentlich nicht. Ich rekuperiere ausschließlich

Siehe Landstrassen, da gibt es auch keine 100km/h-Schilder.

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Machen die Unternehmen doch sowieso schon, einfach aus Kostengründen. Außendienst oder Vertrieb ist fast überall in Regionale Zonen unterteilt, die dann von dort ansässigen Mitarbeitern bedient werden. Hatte dazu schon mal was geschrieben:

Auch regt mich das Argument der Außendienstmitarbeiter (ich greife sicherheitshalber schon mal vor) auf. Diese Leute werden nicht dafür bezahlt 8h am Tag Auto zu fahren. Die fahren zu Kunden und arbeiten dort. Habe genau dieses Thema gerade bei Verwandten im Unternehmen betreut, da ist dann trotz haufenweise Skepsis und Bedenken rausgekommen, dass die wenigsten Außendienstler mehr als 300km am Tag fahren. Das geht mir einer Ladung. Die Mitarbeiter selbst fanden Feldversuch mit E-Fahrzeugen übrigens richtig gut weil sie (man glaubt es kaum) häufig bei den Kunden Laden konnten.

Nachzulesen hier:

Es gibt heute noch ein einziges generelles Argument gegen Elektroautos, nämlich das niedrige Preissegment/Gebrauchtwagenmarkt. Hier wird es einfach noch ein paar Jahre dauern bis die passenden Modelle kommen und sich ein Gebrauchtmarkt etabliert hat.
Man muss auch dazu sagen, dass wir mit unserer BAFA-Prämie und der lächerlich geringen Haltedauer von 6 Monaten (bald ein Jahr) sogar forcieren dass sich kein Markt bilden kann. Die Mindesthaltedauer sollte meines Erachtens auf 4 Jahre angehoben werden.
Ferner gibt es ein individuelles, nämlich laden. Für einige Personen mit bestimmten Wohnsituationen ist die Lage da nicht ideal. Aber auch das könnte man (politisch) schneller lösen, wenn man wollte.

Alle anderen Themen sind durch.

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In Kürze: was soll ein Tempolimit bei E-Autos bringen, wenn der Effekt bei Verbrennern schon streitbar ist?

Als jemand aus einer strukturschwachen, ländlichen Gegend sind meine zwei Standpunkte gegen ein allgemeines Limit:

  1. Freiheit
    Damit ist gemeint, die Freiheit alle relevanten Aspekte so zu gewichten, wie es zu meiner Situation passt und die entsprechende Geschwindigkeit zu wählen.
  2. Ökonomie
    Da gibt es Zeit und Geld.
    Ich kann entspannter mit meiner Zeit umgehen, wenn ich die Möglichkeit habe, sie wieder reinzufahren.
    Bei Geld geht es um Szenarien wie ein abendliches Konzert in der nächsten Großstadt für das ich ein Hotel nehmen müsste, wollte ich es zu Ende erleben und mit der Bahn fahren. Verschaffe ich mir die gleiche Menge Schlaf mit höherer Reisegeschwindigkeit nach dem Konzert, komme ich günstiger dabei weg.
    Die Kombination aus Zeit und Geld trifft eher Leute mit Dienstwagen/Firmenfahrzeugen und die Führungsetage, in der ich die ersparte Zeit und den Mehrverbrauch in Euros direkt gegeneinander aufrechnen kann.

Diese ökonomischen Gründe schlagen bei Elektroautos ganz anders zu Buche, weil Schnelllader so teuer und die Ladezeiten so lang sind. Mal abgesehen davon, dass die meisten Elektroautos eh bei 150 abgeriegelt sind, weil die Hersteller den Akku nicht so stark belasten wollen. Premium-Marken mal munter ausgenommen.

Zur Streitbarkeit des Effekts eines Tempo-Limits:
Die Studie des UBA, von der ich annehme, dass sich Ulf und Philipp darauf beziehen, wenn sie vom wissenschaftlichen Konsens sprechen, versteckt auf S. 14 in Anmerkung 9) einen erheblichen fachlichen Mangel der Studie: etwas verklausuliert steht da „die Werte beziehen sich auf die Annahme, dass sämtlicher Verkehr von PKW auf der Autobahn erbracht wird“. Dass das Hahnebüchen zu viel ist, kann sich ja jeder selber zusammenreimen.
Hier eine nennenswert sachliche (aber auch nicht perfekte) Gegenposition: TEMPOLIMIT: Weniger Tote und CO2? Darum bringt es fast nix! Bloch erklärt #188 | auto motor sport - YouTube

Was mich dabei aufregt (ich bin im Katalog noch lange nicht bei Folge 311, aber beim Thema wo Philipp und Uwe das das letzte mal aufgegriffen haben, ist der Thread gesperrt):
Die Quellenangaben in den Shownotes verlinken nicht auf die wissenschaftlichen Artikel, sondern auf Zeitungsberichte, die die Werte des UBA als Fakt hinstellen. Fakt ist: ein Tempolimit reduziert die CO2-Emissionen des Verkehrs. Fakt ist nicht: die Reduktion ist signifikant.
Ich fände, die Shownotes (und allgemein (Wissenschafts-)Journalismus) täten gut daran wissenschaftliche Errungenschaften, auf die man sich bezieht, direkt zu zitieren. Das wird von jederm Bachelorantin auch erwartet. Bei der UBA-Studie sollte man nämlich allein deswegen schon stutzig werden, weil es eine „Kurzstudie“ ist.
Ansonsten mag ich den Podcast sehr gerne, auch wenn ich ihn noch eher als eine Art Nachrichten-Zeitkapsel nutze :slight_smile:

Quellen:
[1] UBA-Kurzstudie

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Diese Freiheit hört da auf wo sie andere Beeinträchtigt.

Ein Trugschluss, da man meist weniger Zeit reinfahren kann als man meint, sobald es um kurze Strecken geht, auf Langstrecke mag das eher gelten, da man aber selten so lange durchgehend so schnell fahren kann, handelt es sich auch dort nicht um wirklich wesentliche Zeitersparnis.

Wenn du schon solche Krümel ka…, solltest du aber auch mitteilen in welchem Abschnitt diese Fußnote ist.
Überschrift:

„Ergebnisse bisheriger Studien zum generellen
Tempolimit auf Autobahnen“

Oh Wunder gehört gar nicht zu den Werten die das UBA da ermittelt hat …

Nur ist die Lage kein wissenschaftsjournalistisches Medium, sondern ein politischer Podcast.

"Für Mittelklasse Autos beispielsweise hat der ADAC berechnet: Bei einer Fahrt mit 160 km/h verbrauche Sie bis zu zwei Drittel mehr Sprit als mit 100 km/h. "

Ich mach jetzt mal ganz unwissenschaftlich auf Basis dieser Feststellung eine Rechnung:
Wir nehmen 6 Liter pro hundert km bei Tempo hundert macht also 10 Liter bei 160 km/h

„Wie viel CO2 produziert ein Liter Diesel?
Eine Faustformel besagt: Ein Liter Benzin verursacht 2,3 Kilogramm CO2, ein Liter Diesel wird in 2,6 Kilogramm CO2 umgesetzt.“

https://expressantworten.com/wie-viel-co2-produziert-ein-liter-diesel/

Rechnen wir also weiter für Diesel:

Tempo 100 heißt also 15,6kg CO2 auf 100km
Bei Tempo 160 sind es 26kg also gute 10kg mehr

Ab wie viel Unterschied wird es bei dir „signifikant“ ?

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Diese Freiheit hört da auf wo sie andere Beeinträchtigt.

Die Wahl meiner Geschwindigkeit beeinträchtigt meiner Meinung nach niemanden, solange sie die Vekehrsordnung berücksichtig, ich also dem Vekehr angepasst fahre. Das setze ich als gegeben voraus.

Ein Trugschluss, da man meist weniger Zeit reinfahren kann als man meint, sobald es um kurze Strecken geht, auf Langstrecke mag das eher gelten, da man aber selten so lange durchgehend so schnell fahren kann, handelt es sich auch dort nicht um wirklich wesentliche Zeitersparnis.

Ich habe kein Argument für Trugschlüsse gehalten. Werde ich auch nicht. Wenn ich warumauchimmer fünf Minuten herschenken will, weiß ich für meine Strecke, dass ich das nicht zwingend auf Kosten anderer machen muss.

Wenn du schon solche Krümel ka…, solltest du aber auch mitteilen in welchem Abschnitt diese Fußnote ist.

Es ist einer der wenigen Verweise. Man findet sonst nochmal nett an jeder Grafik den Hinweis „Basis: Inlandsfahrleistung“. Es ist aus meiner Sicht kein Krümel, ob ich ~800 Mrd. km (Inlandsfahrleistung) oder ~215 Mrd. km (Autobahnfahrleistung) für meine Berechnung heranziehe.

Tempo 100 heißt also 15,6kg CO2 auf 100km
Bei Tempo 160 sind es 26kg also gute 10kg mehr

Ab wie viel Unterschied wird es bei dir „signifikant“ ?

Schwer zu sagen, weil es von den Umständen abhängt, wann ich bereit bin 10 kg CO2 zu verursachen. Für ein allgemein gültiges Tempolimit jedenfalls müsste der Gesamt-Effekt größer als bei anderen Maßnahmen sein, damit sich für mich die Verhältnismäßigkeit gibt. Um bei Mobilitätsfragen zu bleiben eine Beispiel-Alternative: wir reden nicht mit annähernd der gleichen Vehemenz über ein Inlandsflugverbot, obwohl das ca. 3/4 Mio. t CO2/a einsparen würde. (Quelle.
Aber um beim Diesel zu bleiben: Mein Diesel regeneriert so ungefähr einmal je Tankfüllung seinen Partikelfilter, wenn ich den Wagen nicht eine Viertelstunde unter Last bringe. Genausogut kann ich das Stück Pendelstrecke Autobahn statt mit 95 (wie sonst) 15-20 Minuten mit 150 km/h fahren und hole mir bei gleichbleibendem Durchschnittsverbrauch auf die Tankfüllung gerechnet für die Fahrt 4-5 Minuten Zeit heraus.

Ich finde es schlicht seltsam, dass beim Tempolimit Autofahrer sich vermeintlich permanent gegen das Klima entscheiden, obwohl die Datenlage das nicht hergibt.

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Und ist falsch, denn der Geschwindigkeitsunterschied der dadurch entsteht nötigt allen langsameren eine Aufmerksamkeit und Rücksicht ab und stellt somit einen Eingriff in deren Freiheit dar.

Der geringstmögliche Eingriff in die Freiheit aller Verkehrsteilnehmer ist die Festlegung einer gemeinsamen Geschwindigkeit.

Das Argument ist auch nicht der Trugschluss, sondern die Tatsache dass die einfahrbare Zeit maßlos überschätzt wird.

An welcher?
Ich finde unter Punkt 5 nur den Hinweis auf eine Studie von TREMOD zur Verteilung der Fahrleistung.
Ansonsten wird explizit immer Autobahn betrachtet.

Du bist eigentlich anhand der zur Verfügung stehenden Informationen nicht in der Lage diese Entscheidung zu treffen. Deine Bereitschaft spielt bei der Verteilung des Budgets absolut keine Rolle.

Die Grünen haben auch das im Angebot und werden hier von den gleichen Kräften ausgebremst die auch gegen das Tempolimit argumentieren, ansonsten ist das WhatAboutism vom feinsten, da beides geschehen muss.
Allerdings sind bei Inlandsflügen die Alternativen deutlich komplexer in der Realisierung da es ja auf ein Verbot hinausläuft braucht es diese, während ein Tempolimit ohne Alternativen auskommt.

Hier erschließt sich mir nicht worauf du hinaus willst.

Ich finde es seltsam, dass du diesen Absatz schreibst wo du doch gegen ein Tempolimit und somit gegen das Klima argumentiert.

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Dem widersprechen Erkenntnisse zum Einfluss von Geschwindigkeit auf Unfallrisiken (UBA - Wirkungen von Tempo 30 an Hauptstraßen, S. 15f; Grafik Zusammenhang Tempo - Tötungsrisiko (über ADFC)Beratungsstelle für Unfallverhütung (CHE) - Mit Tempo 30 die Verkehrssicherheit erhöhen, S. 9 ). Allein mit Blick auf den Bremsweg sind hohe Geschwindigkeiten immer eine Gefährdung.

Das halte ich für eine merkwürdige Definition von Verhältnismäßigkeit, es klingt, als dürften keine Maßnahmen parallel ergriffen werden.

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Ja, das setzt jeder als gegeben voraus. Dummerweise gibt es tagtäglich haufenweise Unfälle wegen nicht angepasster Geschwindigkeit. Es ist zutiefst menschlich, sich und seine Fähigkeiten zu überschätzen. Trotzdem können wir in unserer gesellschaftlichen Normensetzung (und nichts anderes wäre auch ein Tempolimit) nicht davon ausgehen, dass alle Menschen sich a) rational und b) immer völlig angemessen verhalten. Ansonsten bräuchten wir eine Vielzahl unserer gesellschaftlichen Normen nicht. Du setzt also etwas voraus, was nicht einmal ansatzweise der Realität entspricht. Damit ist dein gesamter darauf aufbauender Argumentationsstrang leider hinfällig.

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An welcher?

Den Ergebnis-Tabellen 3,4 und 5. Mein Argument ist aber hinfällig, denn ich habe hier fehlinterpretiert. Wenn ich nämlich nachrechne mit den Werten aus Tabelle 2 und 3, kommen ~141 Mrd. km heraus und das deckt sich ungefähr mit dem, was Bloch anführt. Die Kritikpunkte, die dann an der Studie bleiben, kann eine Kurzstudie nicht aus dem Weg räumen. Sie ist somit erstmal plausibel. Die Diskrepanz, die dann zu Bloch entstehen liegen an der unterschiedlichen Datenbasis, der Annahme, dass die Geschwindigkeiten aus der Geschwindigkeitsverteilung auch der Durchschnittsgeschwindigkeit entsprechen (kann man aber ohne Datengrundlage aber schlecht anders machen und die Grundlage müsste erst geschafft werden) sowie, dass die gefahrenen Geschwindigkeiten in einem dann „ehemals“ offenen Bereich dem entsprächen, wo die Notwendigkeit für ein Tempolimit bestand (hier wäre ein Vergleich mit Italien, Frankreichen oder den Niederlanden interessant (und wieder: die Datengrundlage müsste erstmal geschaffen werden)).
Ich ziehe hier meinen Punkt zurück.

Und ist falsch, denn der Geschwindigkeitsunterschied der dadurch entsteht nötigt allen langsameren eine Aufmerksamkeit und Rücksicht ab und stellt somit einen Eingriff in deren Freiheit dar.

Aus persönlicher Erfahrung heraus, kann ich hier nicht zustimmen. Wenn ich, wie meist, mit um die 100 km/h unterwegs bin, dann muss ich vor einem Überholmanöver in limitierten Bereichen genau so oft den Rückspiegel konsultieren und Geschwindigkeitsdifferenzen schätzen wie in offenen. Nur, dass ich in offenen ein paar hundert Meter mehr im Blick haben muss. Das ist für mich kein nennenswerter Freiheitseingriff.

Das Argument ist auch nicht der Trugschluss, sondern die Tatsache dass die einfahrbare Zeit maßlos überschätzt wird.

Ich komme da mit Erfahrungswerten ziemlich gut hin und argumentiere nicht für Überschätzungen.

Du bist eigentlich anhand der zur Verfügung stehenden Informationen nicht in der Lage diese Entscheidung zu treffen. Deine Bereitschaft spielt bei der Verteilung des Budgets absolut keine Rolle.

Dem stimme ich nicht zu. Wenn es ein Budget gibt, dann kann ich es frei verteilen wollen. Konkrete Beispiele würden hier dann aber wieder ins Whataboutism fallen.

Hier erschließt sich mir nicht worauf du hinaus willst.

Dass es in Diesel-PKW der letzten ~18 Jahre und Benzinern der letzten ~3 Jahre -also Fahrzeugen mit Partikelfiltern - Situationen gibt, in denen Mehrverbrauch zwangsweise entsteht.

ansonsten ist das WhatAboutism vom feinsten, da beides geschehen muss

Ich habe nur versucht anschaulich zu machen, wann eine Einschränkung aus meiner Sicht vertretbar ist. Bei ~300.000 Inlandsflügen mit ca. 150 Gästen pro Flug bedeuten Einschränkungen in der Mobilität für 45 Mio. Personen (vereinfacht). 141 Mrd. gefahrene km einzuschränken ergibt je nach Annahme der durchscnittlichen Fahrlänge mehr Einschränkungen. Zumal die Antriebswende im Verkehr deutlich schneller vonstatten geht.

Ich finde es seltsam, dass du diesen Absatz schreibst wo du doch gegen ein Tempolimit und somit gegen das Klima argumentiert.

Für eine nicht klima-freundliche Einschränkung. Dann doch noch ein wenig mehr Whataboutism für den Verkehr: Ich befürworte gerne Regelungen wie z.B. die Kfz-Steuer nach Jahresfahrleistung und Gewicht zu erheben (um den Anreiz zu setzen, beides zu reduzieren), oder nach italienischem Modell die Geschwindigkeitsbegrenzungen um 10 (innerorts) bzw. 20 km/h (außerorts) bei Niederschlag zu reduzieren (erhöht die Sicherheit und senkt den Verbrauch (Fahrwiderstände gehen bei Niederschlag stark hoch), oder mehr gefahrene km mit Geschwindigkeitsbegrenzungen zu versehen (sodass nicht mehr ~50% frei gefahren werden, sondern ~20; Hamburg <-> Bremen zwischen 6 und 22 Uhr wäre ein astreiner Kandidat), oder die CO2-Steuer (als allgemeines Senkungstool; macht Whataboutism auch greif- und messbarer). Auch ein allgemeines Tempolimit von 180 km/h, aber da wäre außer mir wohl niemand mit zufrieden.

Die Freiheit, meine Geschwindigkeit meinen Bedürfnissen situationsbedingt anzupassen, ist eine, die ich eben gerne behalten möchte.

Das halte ich für eine merkwürdige Definition von Verhältnismäßigkeit, es klingt, als dürften keine Maßnahmen parallel ergriffen werden.

Das ist nicht, was ich meinte. Siehe oben.

Dem widersprechen Erkenntnisse zum Einfluss von Geschwindigkeit auf Unfallrisiken (UBA - Wirkungen von Tempo 30 an Hauptstraßen S. 15f; Grafik Zusammenhang Tempo - Tötungsrisiko (über ADFC)Beratungsstelle für Unfallverhütung (CHE) - Mit Tempo 30 die Verkehrssicherheit erhöhen, S. 9). Allein mit Blick auf den Bremsweg sind hohe Geschwindigkeiten immer eine Gefährdung.

Die Autobahn ist ein völlig anderer Ort als die Stadt. Es fehlen schlicht verlässliche Daten (s. Bloch-Video).

Ja, das setzt jeder als gegeben voraus. Dummerweise gibt es tagtäglich haufenweise Unfälle wegen nicht angepasster Geschwindigkeit. Es ist zutiefst menschlich, sich und seine Fähigkeiten zu überschätzen. Trotzdem können wir in unserer gesellschaftlichen Normensetzung (und nichts anderes wäre auch ein Tempolimit) nicht davon ausgehen, dass alle Menschen sich a) rational und b) immer völlig angemessen verhalten. Ansonsten bräuchten wir eine Vielzahl unserer gesellschaftlichen Normen nicht. Du setzt also etwas voraus, was nicht einmal ansatzweise der Realität entspricht. Damit ist dein gesamter darauf aufbauender Argumentationsstrang leider hinfällig.

Das ist ein ziemlich einfacher Ausweg aus der Diskussion. Ich kann das so nicht bestätigen. Mit Erfahrung kann man Situationen einschätzen. Ich will auch gar nicht leugnen, dass meine Geschwindkeit diverse mal unangepasst war, nur war das meistens nicht auf der Autobahn. Zu meinem Glück ist nie etwas passiert und meine Fehleinschätzung ohne Beteiligung dritter auffäliig geworden. Da man aber immer als Fahranfänger starten muss und die Fehleinschätzungen Teil des Lernprozesses sind, würde ich das als Risiko des Individualverkehrs allgemein und nicht des Tempolimits einordnen.

Allgemein fehlen die Daten wie die offenen Geschwindigkeitsabschnitte in die Unfallstatistik eingehen, weil die Polizei diese Daten schlicht nicht mit-erfasst. Unangepasste Geschwindigkeit ist jedenfalls eine allgemeine Aussage und keine, die ausschließlich für offene Bereiche auf der Autobahn gilt. Für mehr Details kann ich da nur auf das bereits gepostete Video vom Bloch verweisen.

Da stellt sich die Frage ob der Bereich auf 100 km/h begrenzt ist.
Ansonsten kommt erschwerend hinzu, die Verkehrsdichte und die Unart Begrenzungen nur als Vorschlag anzusehen.

Hier in Schweden sowie in Dänemark ist das wesentlich entspannter, da die Geschwindigkeitsdifferenzen im Bereich 10 km/h liegen und die Verkehrsdichte geringer ist (mit Ausnahme rund um die Großstädte.

Stimmt, aber wenn schon bei den geringen Geschwindigkeiten ein deutlicher Unterschied auftritt, dann erst recht bei höheren. Schließlich ist der Bremsweg eine Exponentialgleichung. Und der Anhalteweg ist noch mal länger, weil die.Reaktionszeit berücksichtigt werden muss. Das kann durch die Beschaffenheit von Autobahnen nicht völlig kompensiert werden.

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Hätte zu deiner Fahranfängerzeit ein Tempolimit (80 auf Landstrassen, wie es ja auch geforder wird) bestanden, wärst du und die von dir gefähredeten Verkehrsteilnehmer ganz einfach weniger gefährdet gewesen. Würdest du dem zustimmen?

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Nein da ich trotzdem schneller gefahren wäre. Ob 100 oder 80…welchen Jugendlichen interessiert das auf dem Land.

Vieles richtig, deshalb elektrifizieren wir doch zum Energiesektor auch den Verkehrssektor und dann ist die Verschwendung schon deutlich weniger schlimm!

Siehe tesla semi truck usw

BTW:

Ich hatte ja schon öfter erwähnt wie wir staatlich gelenkt CO2 runter kriegen könnten
hohe Preise = Emissionsminderung… → worked…

Grundsätzliche Frage: Warum ist es ein Ausdruck persönlicher Freiheit, auf der Autobahn 230 km/h fahren zu dürfen?

Daran anschließend: Warum ist es dann keine relevante Einschränkung der persönlichen Freiheit, wenn ich in der Ortschaft nur 50 km/h fahren darf? Sicherheitsgründe? Die gelten dann auf der Autobahn nicht?

Geht es da nicht eher um das persönliche Ego von vielen Autofahrern?

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