LdN311 Tempolimit bei Elektroautos

Ich würde mich freuen, wenn Phillip und Ulf in der nächsten Lage nochmal klsrstellen, dass das wenn 100% erneuerbarer Strom in E-Autos Argument totaler Blödsinn und eine Nebelkerze ist. Das Argument macht nur dann Sinn, wenn wir 100% des Primärenergieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen ziehen (nicht vor 2045). Und selbst dann kann man sagen jede Kilowattstunde und jede Tonne CO2 zählen.

Der Luftwiederstand und damit der Energieverbrauch steigt quadratisch mit der Fahrtgeschwindigkeit also verbraucht auch ein E-Auto mehr Energie ohne ein Tempolimit. Diese steht dañn wiederum nicht zur Verfügung um z.B. den von der FDP so geliebten Wasserstoff für den Winter zu produzieren oder über den internationalen Energiemarkt den Stromverbrauch in Nachbsrländern die noch nicht so weit sind zu decabonisieren.

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Abgesehen von Sicherheitsverbesserungen bei reduzierte Geschwindigkeit.

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Also ich bin auch für ein Tempolimit, hauptsächlich aus Sicherheitsgründen.

Aber wenn man versucht den Gegnern des Tempolimits mit dem Argument der Energie entgegen zu treten, kommt man tatsächlich ins Straucheln. Wieso soll ich im Sommer mit dem überschüssigen Strom meiner(!) PV-Anlage nicht so schnell fahren können wie ich will? Weil der Staat ein Anrecht auf meinen Strom hat? Was ist mit dem restlichen, unsinnigen Verbrauchern.

Am Ende landet man dann beim Kuhhandel von Lindner. Das ist im Bereich von Sicherheit, sowohl bei Atomkraftwerken, als auch beim Verkehr, für mich nicht gegeneinander verhandelbar.

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Das ist falsch. Der derzeitige Primärenergieverbrauch muss nicht durch Erneuerbare ersetzt werden. Entweder ist der Begriff falsch verwendet, oder du musst erklären, warum alle derzeitigen Umwandlungsverluste bereit gestellt werden sollen.

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Er hat doch nicht geschrieben 100% des heutigen Primärenergiebedarfs sondern 100% des Primärenergiebedarfs. Damit ist die Aussage vollkommen korrekt.

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Vielen Dank für das Kommentar. Ich bin grade extra in das Forum gegangen, um das selbe zu schreiben. Mich als Elektrotechniker triggert diese Aussage immer extrem.

Schnelles Autofahren ist und bleibt eine der größten Energieverschwendungen. Ihr überschüssiger PV-Strom ist besser im Netz aufgehoben solange gleichzeitig fossile Erzeuger einspeisen. Nach ihrer Argumentation dürfte mir der Staat auch keine Vorschriften an die Isolierung meines Hauses vorlegen. Sie dürfen aber auch mir ihrer Wärmepumpe kein Haus mit Pappwänden heizen.

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Ok, Punkt für Dich. Man kann aber mittlerweile in vielen Talkshows das Argument hören, wir müssen den derzeitigen Primärenergieverbrauch komplett durch Strom ersetzen. Das wird dann wahlweise in Windräder oder PV umgerechnet und Horrorszenarien gezeichnet. Das triggert mich.

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Stimmt das ärgert mich auch immer. Das wird auch leider über das gesamte politische Spektrum oft vergessen von Ulrike Herrmann bis zu jedem CDU-Politiker…

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Dem kann ich nur zustimmen. Das liegt aber auch daran, dass die Leute die das erzählen Horrorszenarien auf machen wollen und Totschlagargumente suchen, warum wir den Versuch 100% CO2 neutral werden zu wollen gleich aufgeben sollten. Das gilt aber nicht nur für die gesparten Umwandlungsverluste sondern auch für das Thema verzicht. Es wird z.B. auch beim Thema Ressourcenverbrauch der E-Autos immer direkt mit den aktuell angemeldeten PKWs gerechnet. Wenn man versucht die Autos 1:1 zu ersetzen ist es natürlich eine Katastrophe und für das Netz auch schwer zu händeln. Das aber alle Wissenschaftler bei der Debatte immer gleich dazu sagen, dass wir beim Umstieg auch den ÖPNV ausbauen und zu Konzepten wie Mobility as a Service kommen müssen wird gerne mal unterschlagen. Wir werden es nicht schaffe die Probleme der Gegenwart und Zukunft mit Konzepten von Vorgestern zu lösen.

Zum Thema Primärenergie möchte ich zum Schluss noch die neuste Recherche vom YT Kanal Doktor watson empfehlen. Dort gibt es extra einen Part dazu und sie haben es schön anschaulich erklärt.

Weil das ein egoistisches Argument ist und der eingesparte Strom durch Duplexladen auch verwendet werden kann um das Netz zu stabilisieren wenn die Sonne Abends weg ist oder das parallel laufende Kohlekraftwerk ab zu schalten. Außerdem müssen für jede gesparte Kilowattstunde weniger Windräder gebaut werden. Die sind zwar nach wenigen Jahren bereits Energieneutral aber das CO2 für den Cement in den Fundamenten und im Stahl, so wie das nicht mehr anfallende GFK kann man ja trotzdem sparen

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Dennoch macht man mit dem Argument ein Fass auf, in dem sich die Diskussion komplett festfährt. Als Advocatus Diaboli fallen mir dann noch private Saunen, Jakuzzi etc. ein, wo der Staat wegen Verschwendung Vorschrift erlassen sollte.

Es gibt aber stichhaltige Argumente für eine Tempolimit. Als Radfahrer auf der Landstraße darf ich mit 100km/h vom LKW überholt werden. Man wird wohl wenige finden, die das als sicher deklarieren.

Das stimmt. Ich denke auch Sicherheit ist hier das Kernargument. Dennoch finde ich ist das Energieargument gültig, weil es sich insbesondere um öffentliche Straßen handelt. Hier sollte der Staat das Recht haben in Energieverschwendung einzugreifen.

Das ist alles sicherlich richtig. Ich finde es aber trotzdem nicht richtig Politiker mit ihrer populitischen Propaganda ob aus Unwissenheit oder Absicht durchkommen zu lassen.

„Wenn man mit genug Scheiße wirft, bleibt sie irgendwann hängen“ Steve Bannon

Der Kerl ist von der schlimmsten Sorte aber damit hat er nunmal recht. Wenn Journalisten die Politiker nicht korrigieren und deren Aussagen nicht prüfen, dann bleiben diese irgendwann bei technisch weniger bewanderten Leuten hängen. Und da außer diesem ökölogisch absolut blödsinnigen Argument nichts aber auch gar nichts gegen ein Tempolimit spricht finde ich es um so verwerflicher darüber hinweg zu gehen. Das „dann müsste man dies, das, jenes auch verbieten DDA“ Argument ist doch auch nur ein Totschlagargument gegen das Tempolimit welches nur funktioniert wenn man den mit einem E-Auto wärs doch ok Blödsinn als legitimes argumemt zulässt.

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Nein, das darf der LKW-Fahrer nicht. Wird aber anscheinend auch nicht ausreichend überwacht.

Hier sind wieder viele Kreislaufgedankenwirte ohne Praxis Erfahrung unterwegs:

A) Zu den Energieverbräuchen:
Bei der Primärenergiebetrachtung wird zwischen Wirkungsgradmethode und Substitutionsmethode unterschieden.
In Deutschland wird häufig erstere verwendet.
Für die Wind- und Solarenergie gilt, 1 produzierte kWh Strom entspricht 1 kWh Primärenergie.
Für fossile und nukleare Energien gilt das nicht, hier gilt 1 produzierte kWh Strom entspricht ca, 3 kWh Primärenergie.
Daher ist der Anteil der Erneuerbaren immer so klein. Ihr Wirkungsgrad ist so gut.
Wenn man fossile und nukleare Energien durch gleich viele Erneuerbare ersetzt, reduziert sich die Primärenergiemenge um 2/3.
Daher wird mit dem weiteren Ausbau der Erneuerbaren die Primärenergiemenge sinken, wie es in der Vergangenheit schon passiert ist. Daher muss auch nicht 100% der jetzigen fossilen und nuklearen Primärenergiemenge ersetzt werden. Es ist deutlich weniger.

B) Dazu kommt (konnte ich live auf einer Langstrecke Autobahn testen), dass bei einem E Auto eine Menge Energie zurückgewonnen wird, wenn ich schlau fahre (wenig Bremse) und viel Rekuperiere.

Top erklärt wird das hier vom Hr. Bloch vom Auto Motor Sport, das gilt nicht nur für Bergabfahren sondern auch Autobahnfahrt.
Mit anderen Worten, ob ich mit meinem E Auto Full Speed gefahren bin oder sehr langsam machte auf längere Strecken überhaupt keinen Unterschied (außer Reifenabrieb und Fahrfehler, letzterer wird aber über das Teilautonome Fahren und die Sicherheitsfeatures abgemildert)

C) Von mir gern ein Tempolimit das sollte aber trotzdem 130-150 sein.

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Bin ich eigentlich der Einzige, der aus Komfortgründen ein Tempolimit befürwortet? Mir fällt jedes Jahr, wenn wir in den Urlaub nach Frankreich fahren, auf, wie sich das Autofahren entspannt, wenn man über die Grenze kommt. In Deutschland ist m.e. die Differenzgeschwindigkeit zwischen den Fahrstreifen zu groß. Rechts hat man dann die LKW, die 100 km/h fahren und links die Fahrer, denen 160 km/h noch zu langsam ist. Ich empfinde das als anstrengend. Ist mit Tempolimit deutlich entspannter.

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Da vereinfachst du etwas zu sehr. Du kannst die Rekuperation von Lagenergie mit kinetischer vergleichen, darfst den Luftwiderstand aber nicht vergessen

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Nein bist du nicht. Ich bin jedesmal froh, wenn ich die Fähre mit Richtung Skandinavien wieder erreicht habe: sobald man in Dänemark auf die Autobahn kommt, Tempomat rein und seelenruhig dahingondeln.
Wenn ein LKW auftaucht ausscheren und überholen, ohne dauernd in den Rückspiegel schauen zu müssen ob jemand angeballert kommt und anschieben will.

Seeehr entspannend.
Gilt auch für Kopenhagen, unglaubliche Verkehrsdichte, aber dank Tempolimit und harten Strafen bei Übertretung sehr flüssig und angenehm zu fahren.

Viele die nach Skandinavien in den Urlaub fahren, sagen der Urlaub beginnt, wenn man von der Fähre rollt, selbst wenn man noch 1000km vor sich hat, einfach weil viel stressfreier zu fahren.

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Nach letzterem Kommentar, würde ich dich zur Gruppe derer zählen die du im ersten nennst. Du hast offensichtlich meine Kommentare bisher nicht gelesen und wie Leo schon richtig angesprochen hat spielt der Fahrtwind eine große Rolle. Eine Frage bei der Führerschein Prüfung lautet: um wie viel Prozent steigt der Benzinverbrauch wenn man 160 km/h anstatt 130 km/h fährt. Die Antwort ist 35% und davon ist fast nichts durch Rekuperation zurück zu gewinnen. Besonders nicht auf der von dir angesprochenen Langstrecke. Je länger die Strecke wird desto weniger spielt die zur Beschleunigung verwendete Energie eine Rolle. Zusätzlich lässt diese Denkweise die Wirkungsgradverluste durch Erwärmung der Kupferleiter im Motor usw. völlig außer acht. Und da hab ich sonstige Effekte wie erhöhte Reibung in den Lauflagern und Wirbelstromverluste noch gar nicht berücksichtigt.

Nein. Ich sehe das genau so.

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