LdN311 Tempolimit bei Elektroautos

Was ist das denn für ein Argument? Nur weil es andere Sachen gibt die auch unsinnig Energie verbrauchen, brauchen wir jetzt keine Energie mehr zu sparen? Dann können wir das mit der Energiewende gleich vergessen.

Natürlich muss man sich ebenfalls andere unsinnige Verbraucher anschauen und schauen wie man dort Energie sparen kann. Niemand behauptet doch, dass das Tempolimit das Ende der Fahnenstange ist (Es ist eher der Anfang)

Weil wenn der Strom ins Netz gegeben wird, damit Fossile Brennstoffe reduziert werden. Warum sollte der Staat sonst Solarzellen auf privaten Dächern fördern, wenn du es nur dafür verwendest den Strom sinnlos zu verschwenden?

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Ok, ich merke, dass das Prinzip des Advocatus Diaboli hier nicht funktioniert. Ich lasse es.

Aber ich bleibe dabei.Wenn man mit Leuten wie Lindner das Tempolimit über die Energie führt, landet man am Ende bei einem Kuhhandel Atomkraft gegen Tempolimit. Wie im Interview gehört. Führt zwar zum Schenkelklopfen am Schluss, bringt aber nichts. Außer: ok, 17 Castoren gegen 67 Verkehrstote.

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Bei Ulrike Herrmann ist es für mich schon sehr tragisch, da ich ihre Gedanken sonst schätze. Sie hat zwar schon verstanden dass der Primärenergieverbrauch nicht als Referenzgrösse geeignet ist, um dann den Endenergieverbrauch zu nehmen. Leider genauso falsch als Referenzgröße. Daß sie es wirklich nicht verstanden hat, manifestiert sich zB in der Aussage, dass „Wärmepumpen nicht viel bringen“.

Wäre aber ein komplettes Extrathema.

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Ich berichte nur aus der Praxis, Irschenberg - Wuppertal - Hamm - Dortmund - Hamm - Irschenberg
100 € Ladekosten, gefahren wie beschrieben, keinerlei Probleme auf der Strecke. Und für die kurzen Stellen, wo man überhaupt unbeschränkt fahren konnte, wegen der Energierückgewinnung wirklich vernachlässigbar. Du hättest recht, wenn ich 100 Kilometer Full Power geben könnte, aber das ist auf deutschen Straßen schlicht nicht möglich.

Ich schreibe von einem vollelektrischen Volvo, jedes Mal, wenn ich abgebremst werde, rekuperiere ich Energie und zwar Bewegungsenergie zurück in meinen Akku. Vorstellbar wie beim Fahrradfahren mit Dynamo fürs Licht, nur besser.
Bis zu 2/3 kommen also in meinen Akku zurück.

Ich will damit auch nicht sagen, dass es kein Tempolimit geben sollte. Ich will damit nicht sagen, dass alles gut ist, aber der Effekt ist in er Praxis nicht so, wie hier dargestellt.

Das liegt natürlich auch daran, dass oft jemand auf die linke Spur ausschert, Baustellen, Straßenverhältnisse allgemein, Witterungsbedingungen usw

(…)

Was ist mit dem Luftwiderstand, der ja im Quadrat zur Geschwindigkeit steigt? Gegen diesen Widerstand muss Energie aufgewendet werden, also bei schneller Fahrt mehr als bei langsamer Fahrt. Wenn du theoretisch eine ebene Strecke von 500km bei Windstille fährst ohne Pause, dann rekuperiert das Auto nur bei der Verzögerung am Ziel. Da holst du also die Energie der Anfangsbeschleunigung zu 60% (?) wieder zurück. Aber der Rollwiderstand und der Luftwiderstand schlucken die Energie unwiederbringlich. Fährst du schnell, brauchst du halt viel Strom, entsprechend sparst du bei langsamer Fahrt. Rekuperation spielt hier fast keine Rolle.

Bei Bergfahrt ist das natürlich ganz anders. Bergauf wird ständig Lageenergie aufgebaut, die bergab ständig prozentual zurückgewonnen wird. Der Luftwiderstand ist noch weniger als bei einer langsamen Autobahnfahrt (ich denke auf dieser Serpentinenstrecke vielleicht 80kmh ?). Wenn du so günstig fahren willst wie die Testfahrer, darfst du nicht schneller fahren als die am Berg. Alles was darüber ist, schlägt beim Verbrauch negativ zu Buche. Schnelle Fahrt ist ganz einfach Energieverschwendung. Wie rechnest du?

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Lieber @unkreativ, entweder erzählst du uns einen vom Pferd oder du hast ein äußerst aerodynamisches und vermutlich teures Auto, das durch schlaues Design eben einen sehr niedrigen cW Wert hat, sich aber nur wohlhabende Menschen leisten können.

Völlig egal wie gut die Rekuperation ist, grundlegende Physik wird sie nicht ändern können. Bei jeder Bewegung im luftgefüllten Raum fällt Reibung an, Punkt. Und damit wird ein Teil deiner kinetischen Energie in Wärme umgewandelt. Die bekommst du nicht wieder in den Akku rein. Und das ist eine Menge Energie. Hier findest du ein Rechenbeispiel aus dem deutlich der enorme Energiebedarf durch Luftreibung hervorgeht. Das ist zwar ursprünglich für einen Verbrenner, aber du kannst die Wirkungsgrade ja anpassen. Luftwiderstand, erklärt im RP-Energie-Lexikon; aerodynamische Kräfte, Strömungswiderstand, Antriebsleistung, Geschwindigkeit, Auto, Flugzeug, induzierter Widerstand, Überschallgeschwindigkeit

Bist du vielleicht jmd der gern schnell fährt und das nun vor uns versucht pseudo-rational zu rechtfertigen?

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(…) Mein Beispiel aus der Führerscheinprüfung zeigt nur, wie viel mehr Energie für den extra Fahrtwind und die ganzen anderen Faktoren wie Rollwiderstand, mechanische Reibung usw. verbraucht wird. Dafür war egal, ob es elektrisch ist oder nicht.

Ich bin Elektroingenieur und fahre täglich mit einem vollelektrischen Hundai Ioniq zur Arbeit und 2 mal die Woche 35km pro Weg Autobahn zum Training meiner alten Mannschaft. Komischerweise muss ich danach immer laden. Egal wie ich fahre. Selbst wenn ich im Windschatten von einem LKW fahre, sinkt die Ladeanzeige. Weil immer Energie verbraucht wird!!!

Wie du siehst geht die Geschwindigkeit (v) quadratisch in die Luftreibung (Flr) ein. Die wiederum erhöht die zu leistende Arbeit, weil sie um die Geschwindigkeit zu halten überwunden werden muss:

Die Energie/Arbeit, die für die Erhaltung der Geschwindigkeit investiert werden musste, ist weg. Die rekuperierbare kinetische Energie ist mit Ekin = 1/2 * m *v^2 zwar auch höher. Jedoch ist die nur einmal in der Masse und der Geschwindigkeit des Fahrzeugs „gespeichert“, die höhere verbrauchte Energie während der gefahrenen Strecke jedoch ist weg. Sie ist vom Elektromotor in Wärme und mechanische Arbeit zur Überwindung der verschiedenen auf das Auto wirkenden Kräfte umgesetzt und an die Umgebungsluft oder den Fahrzeuginnenraum abgegeben worden. Sie kann also physikalisch nicht zurück gewonnen werden. Langsamer zu fahren spart also auch bein E-Auto Energie.

Noch ein kleines Praxis-Beispiel. Ich fahre den Ioniq normalerweise mit 12,6 kw/h pro 100km im Mischbetrieb mit Stadtverkehr und den eben genannten Autobahnfahrten bei 100 bis 120. Gestern hatte ich Stress und habe ihn mit 140 für meine Verhältnisse ganz schön getreten. Dann hab ich mir die Leistungsanzeige angeguckt und über 40kw an Motorleistung gehabt. Lass das mal nur eine Spitze gewesen sein und km Schnitt warens eher 30kw. Alles fein. Um auf die 12,6 kw/h im Mischbetrieb zu kommen, werde ich in der Stadt wohl weniger benötigen, aber auf der Bahn bei sonst 100 bis 120km/h auch wohl höchstens 20kw/h, sonst geht der Mittelwert nicht auf. Das heist der Unterschied zwischen 100 bis 120 km/h und 140km/h beträgt fast 10kw pro Stunde die ich 140km/h fahre. Was 150% des Verbrauchs der langsameren Fahrt entspricht.

Das sind sicherlich auch keine wissenschaftlichen Zahlen und eher Beobachtungen, aber du siehst worauf es hinausläuft. Höhere Geschwindigkeit = expotentiell höherer Verbrauch. Ob Rekuperation hin oder her.

Die screenshots kommen von https://www.leifiphysik.de

Unabhängig von der Rekuperationsdebatte, zeigt dass doch nur das ein Tempolimit gar kein so großer Schritt wäre. Jedoch allen eine Erleichterung auf den bisher unbeschränkten Strecken und eine Steigerung des Verkehrsflusses auf allen anderen bringen würde.

Die Strafverfolgung wäre ja auch viel einfacher, wenn bei einem Limit von 120km/h alles über 130 km/h auf jeden Fall ein Verstoß ist. Wenn dann auch noch weniger Leute auf einen Stau hinter der nächsten Kurve auffahren weil der Bremsweg kürzer ist.

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Einfach mal in die Verbrauchsangaben der Hersteller schauen. Da stehen die Werte doch drin.

Hier solltest du aber mal einen Realitätsabgleich durchführen: ICH kaufe mir mit meinem Geld eine PV-Anlage. Meinen überschüssigen Strom verkaufe ich an den Netzbetreiber für 8 Cent, der am Markt damit derzeit große Gewinne macht. Das EEG Konto wuchs in diesem Jahr von 10 auf 17 Milliarden Euro. Diese Geld steht zur Umverteilung bereit. Alles gut!
Daraus eine Berechtigung des Staates abzuleiten, mir vorzuschreiben, was ich mit meinem Eigenstrom zu machen habe, finde ich gewagt.

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Vielleicht redet ihr aneinander vorbei? 2/3 Rückgewinnung meint die Rückgewinnung der Beschleunigungsenergie. Bei gleichbleibender Geschwindigkeit auf der Autobahn gibt es für einen zurückgelegten Kilometer nichts zurück zu gewinnen. Diese Energie ist weg, zur Überwindung der Reibungswiderstände verbraucht.

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Nur das das ja nicht der Fall ist, nur weil ein Tempolimit kommt.

Es wäre der Fall, wenn der Staat dir vorschreibt deinen Strom zu einem gewissen Preis zu verkaufen.

Du kannst aber mit deinem selbst erzeugten Strom machen was du willst…

Wenn’s dir Spaß macht häng einen Elektroheizer dran und Bau dir 'ne Sauna die du benutzen kannst, wenn draußen 30° und Sonnenschein ist, wird dich niemand hindern nur erklären dass du mit Verkauf eher was für deinen Geldbeutel tust und was von hast als mit der Sauna.

Nein. Du kaufst eine PV Anlage, die durch die staatliche Förderung so günstig ist und sich, wenn keine Schäden entstehen, auf jeden Fall lohnt. Weil der Preis für 20 Jahre auf einen Wert festgelegt ist, bei dem die Anlage sich auf jeden Fall amortisiert und noch Rendite abwirft. Auf Grund dieses staatlichen Versprechens hast du einen günstigen Kredit bei der Bank bekommen usw. Dass der Netzbetreiber dieses Jahr Glück hatte und sein Verkaufspreis hoch gegangen ist, konnte der Staat aber weder wissen noch wirklich gut beeinflussen. Wenn dich der extra Gewinn des Netzbetreibers stört, musst du deinen Strom direkt vermarkten. Viel Spaß dabei.

Bei dem, was der Staat alles für deine günstige Geldanlage mit wahrscheinlich 6%+ Rendite getan hat, finde ich, kann er schon auch Regeln treffen, die Energieverschwendung im Verkehrssektor reduziert. Das schränkt deine persönliche Freiheit nur minimal ein. Nämlich nur während der Fahrtzeit, wo du keinen Speedrausch hattest. Nichtmal in der Gesamtreisedauer, weil die Zeit, die du mit 20-30km/h extra raus holst, verlierst du beim Laden.

Und wie gesagt, den gesparten Strom könnte ja auch dein Nachbar verbrauchen und damit auch CO2 sparen.

Ich verstehe dein Freiheitsargument. Ich sehe bei Energiepolitik aber leider den Spielraum, solche Dinge bei jeder Kleinigkeit zu berücksichtigen, nicht mehr. Wir müssen handeln und zwar jetzt. Ein Tempolimit könnte innerhalb von 3 Monaten umgesetzt werden. An jeder Auffahrt ein 120 Schild und das Thema ist durch. Dafür spart es sofort CO2 und schadet der Wirtschaft gar nicht.

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Genau! Weil es auf Deutschen Autobahnen keine gleichbleibende Geschwindigkeit mehr gibt; Rekuperiere ich bei jedem Bremsvorgang wegen „rausziehendem LKW“, Baustelle, etc eine große Menge Energie wieder zurück.

In meinem BEV sind „wegen Bedarf nach Allrad und Anhängelast“ zwei E Motoren drin → sogar sehr ineffiziente sie bringen aber beim Abbremsen = Rekuperieren oder Bergabfahren = Rekuperieren ordentlich Energie zurück. die 2,3 Tonnen des Autos sind ja in Bewegung (entweder höhere Lage oder höhere Geschwindigkeit der Maße)

Deshalb führt das Tempolimit zum Energiesparen bei E Autos m.e. die Diskussion ad Absurdum, wir müssen einfach genug regenerative Energie aus solarer Energie (einschließlich Derivate Wind/Wasser/Biomasse/Geothermie) ran schaffen, bzw dise „eh da“ Energie sinnvoll nutzbar umwandeln.

Deshalb wäre ein generelles Tempolimit trotzdem noch gut, weil man entspannter fahren würde, am liebsten so wie in Amerika 90 Meilen dafür Rechts links überholen.

Allerdings stört mich mehr, dass die „leicht“ Geschwindigkeitsübertreter nicht zur Rechenschaft gezogen werden, 100 = 100 und nicht 107 oder 109.
Ihr kennt sie alle, die mit ihren Audis/Porsches/BMW hinten im Kofferraum hängen und die dann so latent schneller überholen, wo 60/80/120 ist.

Die Autobahnstrecken, die ich oben beschrieben habe, sind durch Baustellen oder Verhältnisse der Straßen oder Beschränkungen nur punktuell schneller befahrbar, darin sehe ich aber mit einem BEV kein Problem mehr. Und wer rücksichtsvoll schnell fährt - soll er/sie doch.
Hätten wir ein Tempolimit wie in den USA, dann könnten bereits wieder weniger Rohstoffe für den Bau eines Autos verwendet werden. Weniger starke Sicherheitsvorschriften könnten zu positiven Veränderungen führen: weniger starken Bremsanlagen, weniger starken Akkus, weniger starken Motoren, die viel weniger Last abkönnen müssten.
Zu den Akkus aber noch: Diese sollen ja mehrere Zwecke erfüllen und auch Stromnetzstabilität zu Spitzenlastzeiten gewährleisten. Da bin ich mir dann nicht sicher, ob es Sinn macht, nur 40 KWH Akkus zu nehmen oder nicht doch lieber durchschnittlich 70 KWH; wobei 20 KWH immer netzdienlich bereitstehen sollten zur Aufnahme oder Abgabe von Überschussstrom.

Ich hätte mich gefreut, wenn die Folgen eines Tempolimit durchgesprochen werden würden.

  • Wenn weniger Öl verbraucht wird - Könnten doch auch die Preise sinken (Benzin, Diesel, HEIZÖL)
  • Hätte man dann auf den Tankrabatt verzichten können?
  • Wie sehr sinkt dann das Bruttosozialprodukt?
    – Rezession? wegen weniger Verbrauch und geringerer Erzeugung (und geringerer Preise) von Energieprodukten

Wären die Diesel-Preise in Bayern deutlich weniger gestiegen (lag angeblich an Trockenheit und den niedrigen Wasserpegeln). Wenn weniger verbraucht wird, muss ja auch weniger zu den Tankstellen transportiert werden… Jährlich wiederkehrendes Phänomen in Bayern.

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Also um mich mal einzuordnen: ich fahre maximal Tempo 120, ich habe meine Jahreskilometer um 20% gesenkt, fliege aus Prinzip nicht, ich habe meine PV Anlagen nicht finanziert, ich plane und setze seit Jahren Plus-Energie-Gebäude um, derzeit insgesamt 33 Wohneinheiten mit Mieterstrom aus PV…etc.

Wenn man ein Tempolimit umsetzen will, dann braucht man jetzt die FDP! DIE müssen überzeugt werden! Und Lindner hat im Interview das E-Auto, das mit PV-Strom fährt, als Argument gebracht. Und das Argument ist meiner Ansicht nach nicht von der Hand zu weisen, weil es immer weiter gesponnen werden kann. Zur Not fahre ich dann halt mit den 6 GWh abgeregeltem Windstrom, wenn es euch nur um Energie dreht.
Oder wollt Ihr wirklich das Tempolimit nur aus energetischen Gründen? Dann darf, wenn das Energieproblem gelöst ist, wieder gerast werden?

Meiner Ansicht begeistert man niemanden von der Energiewende, wenn man für Verzicht aus Prinzip plädiert. Dann sitz man irgendwann bei aus Prinzip bei 16°C im Passivhaus, obwohl 21°C regenerativ möglich sind?

Das ist kein wissenschaftlicher Diskurs. Wo man die eine oder andere Seite vertreten kann.

Nein. Du gewinnst immer noch nur einen Teil der zur Beschleunigung verwendeten Energie zurück. Die Energie, die durch das höhere Tempo bereits verbraucht wurde, ist weg und nicht rekuperierbar. Der TV Beitrag den du angeführt hast, befasst sich nur mit Energie, die sich durch Höhenunterschiede ergebtt. Nicht mit Luftreibungsverlusten usw. Die Rechnung dazu findest du immer noch in meinen Beiträgen weiter oben.

Ich verweise nochmal auf die Formeln. Die sind physikalisch Fakt. Du hast zwar mehr Energie in der beschleunigten Masse. Aber um diese zu beschleunigen hast du ja auch viel mehr verbraucht. Schließlich gelten für Beschleunigung und Verzögerung die gleichen Formeln, nur mit unterschiedlichen Vorzeichen. Wie du mit den 2/3 ja aber auch selber erkannt hast, gibt es selbst dazwischen erhebliche Wirkungsgradverluste. Und nochmal: die verlorene Energie durch Luftreibung ist weg. Die dafür verwendete Arbeit ist aus dem System Auto raus.

Dir ist schon klar, dass mit 90*1,6 = 144 km/h wären? Dann kannst du es auch sein lassen. Hör bitte auf mit unreflektierten Zahlen rum zu werfen. Auch rechts sowohl wie links überholen macht auf Deutschen Straßen gar keinen Sinn. Egal wie homogen die Verkehrsgeschwindigkeit ist. Wir haben keine 1000 Meilen langen schnur geraden Highways, wo nur alle 2 Stunden mal ne Ausfahrt oder ein anderes Auto kommt. Und 4 oder noch mehr spurig pro Richtung sind auch nur die am meisten befahrenen Abschnitte rund um Großstädte wie Berlin oder München.

Das erste gute Argument in der Debatte. Man muss ja auch mal loben wenn es angebracht ist.

Leider wiedersprichst du dir aber auch sofort wieder selbst. Mehr Akku = mehr Gewicht bei allen Alltagsfahrten. Die Langstrecke, bei der man mehr gebrauchen könnte, fährt man nur ein paar mal im Jahr. Der 5 Jahre alte Hyundai hat 24kw/h was für 220km reicht. Das ist für 95% aller meiner Fahrten mehr als ausreichend und das gesparte Gewicht verbraucht weniger Energie. Die Doppelnutzung sollte immer nur ein Mitnahmeeffekt sein, um den Netzausbau zu vereinfachen. Niemand sollte bei jeder Fahrt Energie verschwenden, weil er der Meinung ist, im Stillstand damit dem Netz zu helfen.

Nettes Bild. Wie lange hast du den Wert da stehen gehabt? 500m während der Verzögerung? 85kw/h * 100km/0,5km = 0,425kw/h achte mal auf den Verbrauch während der Fahrt. Wenn die Leistung im Schnitt bei 15kw liegt und du eine halbe Stunde damit fährst hast du 7,5kw/h verbraucht, da sind die 0,425kw/h ganz nett aber auf deine Fahrtstrecke nur ein Tropfen auf den heißen Stein und bei der nächsten Beschleunigung auch schon wieder weg. Weil da brauchst du mindestens die gleiche Energie um deine orherige Geschwindigkeit wieder zu erreichen.

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Das heißt aber nicht, dass man denen die „Scheiße“ , um mal bei Steve Bannon zu bleiben, mit der sie werfen unkommentiert durchgehen lassen muss.

Das ist doch wieder eine völlig andere Baustelle? Die sind natürlich auch eine Katastrophe und müssen parallel behoben werden. Es geht doch nicht darum, das eine nicht zu machen, weil man das andere auch noch nicht gemacht hat.

Nein weil es ja auch noch genug andere gute Argumente gibt. Um übrigens mal in der Lindnerlogik zu bleiben. Angenommen es geht nur direkt um das CO2 und wir hätten tatsächllich jetzt schon genug Strom für die E-Autos. Haben wir dann auch eine Zweiklassengesellschaft? E-Autos schnell fahren ja, Benziner und Diesel nein? Versuch das mal dem 911er Porsche vom Chrischi zu erklären.

Das ist richtig. Hab ich auch nicht gefordert. Sondern nur, auf ein ganz klitzekleines Stück Freiheit bei der Geschwindigkeitswahl zu verzichten. Die im übrigen die Freiheit der anderen, den LKW gefahrlos zu überholen und keinen Herzinfarkt zu bekommen, weil der Porsche mit 250 von hinten um die Kurve kommt, mächtig einschränkt. Und wenn wir nicht so langsam mal mit dem Umstieg voran kommen, werden wir als Gesellschaft in wenigen Jahren gar nicht mehr die Freiheit haben uns gegen die 16 °C im Haus zu entscheiden, weil unser CO2 Budget gar nichts anderes mehr zulässt. Dann nehm ich lieber jetzt jede einfache Maßnahme wie ein Tempolimit und erreiche das Ziel mit vielen kleinen Schritten.

Am Ende fällt mir jetzt noch ein, was hat die Temperatur im Haus überhaupt mit der Energiewende zu tun? Sagt ja keiner, auch die Wissenschaft nicht, dass wir die Energiewende nur schaffen wenn jeder auf 16°C runter geht. Es sagen ja alle nur, dass wir jetzt anfangen müssen, es umzusetzen.

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Die Rekuperation hat nichts mit dem erhöhten Verbrauch durch höhere Geschwindigkeiten zu tun. Das sind zwei unterschiedliche „Widerstände“, gegen die dein Motor arbeiten muss (Luft- und Beschleunigungswiderstand).
Wie durch die Vorredner schon beschrieben: Durch höhere Geschwindigkeit steigt dein Verbrauch überproportional, wegen dem quadratischen Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Luftwiderstand. Dein Beschleunigungswiderstand bleibt davon unberührt. Deshalb ist es auf jeden Fall deutlich besser für deinen Verbrauch, wenn du auf niedrigerem Geschwindigkeitsniveau beschleunigst und bremst und dabei (einen Teil der) Beschleunigungsenergie zurückgewinnst.

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Wenn es leicht bergab geht oder? Wäre sonst ein Fabelwert und die Technik hätte sich rückwärts entwickelt. Oder fährt noch jemand mit 10 kWh auf hundert Kilometer?