LdN 261/274 - Energiewende/ "Atomkraft ist kokolores"

Wirklich? Also auch deutlich über einen Euro? Denn das wirst du brauchen um die Differenz aufzufangen und das wo die Leute jetzt schon klagen.

Ach und den Steuerausfall + Abgabenausfall musst du dann ja auch noch irgendwie auffangen.

Ich glaube ja, dann würdest du dich wieder nach der EEG Umlage sehnen, denn da die Privathaushalte ja weniger verbrauchen als die Industrie schätze ich mal summasumarum wirst du eher bei 2 Euro die kWh für Privatkunden landen.

Damit wirst du dir keine Freunde machen.

Aha also ist der Energiepreis von Nordschweden für dich Referenz gut zu wissen

Weißt du auch warum der dort so niedrig ist?

Ich verrate es dir: es fehlen die Leitungen nach Süden die den Strom der Erneuerbaren fort schaffen.

Ansonsten zahlt man in Südschweden aktuell auch 14-15 Cent + Steuern und Abgaben so man denn „rörligt“ (tagesaktuell flexibel) gewählt hat.

Und im Dezember hab ich im Schnitt deutlich über 20 Cent je kWh + Steuern und Abgaben auf der Rechnung gehabt.

Und da demnächst eine Leitung nach England in Betrieb geht gibt’s auch schon die ersten Warnungen dass dies zu weiteren permanenten Preissteigerungen für Südschweden führen wird.

Und der größte Witz deiner Betrachtung: die Energieintensive Industrie Schwedens sitzt in Südschweden und südlichem Mittelschweden also nix mit 4,6 Cent je kWh …

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Ich verstehs immer noch nicht. Was davon kostet denn wieso viel Strom?

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Echtzeit-Render.

Wird ja jetzt schon auch in Deutschland gezahlt. Aber ich glaube eher dass Steuerausfall und auch der Verkauf von Energie an Industriekunden in Europa nicht kompensiert werden wird - da wird eher die europäische Druckerpresse angeworfen um das zu ermöglichen. Nicht falsch verstehen - ich halte das für nicht klug und entwertet den Euro weiter (und in den USA wird das selbe passieren).
Aber jetzt energieintensive Industrien aus Deutschland abwandern zu lassen halte ich für einen der Dümmsten Entwicklungen. In ein paar Jahren wird sich Deutschland an den Kopf packen und fragen warum haben wir nicht noch ein paar Milliarden gedruckt um die Stahlhütten oder Glasfabriken (oder sonstwas energieaufwendiges) in Deutschland zu halten. Wenn alle Staaten defizitär sind ist man als Sparer der Dumme. Deutschland ist EuroZonenweit der größte Sparer.

und einige Unternehmen ziehen nach Norden - dorthin wo Strom billig ist. In Deutschland ist der Strom in Süddeutschland (wo die Industrie sitzt) auch teuer.
Also nach Norden ziehen!
Aber warum sollte man nach Schleswig Holstein ziehen, wenn man auch nach Nordschweden ziehen kann? Oder ins Elsass?
Übrigens ist auch Südschweden deutlich günstiger als Süddeutschland. Daten von der Zeit überholt - jetzt ist’s noch übler Deutschland.

noch…
Goldrausch im Norden beginnt.

Das ist jetzt ein wenig unfair, weil Joe Kaeser’s Siemens mehr auf durchschnittlich gebildete Deutsche angewiesen ist als mein Unternehmen. Mir ists egaler wer Abitur hat (und wie wertvoll das ist), weil ich nur Spezialisten aus der ganzen Welt engagiere.
Sprich Joe Kaeser würde sich darüber freuen wenn die deutschen gut ausgebildet und langfristig an einen Standort familiär und gesellschaftlich gebunden sind - und ich zahle Spezialisten viele hundert Euro Stundenlohn - egal wo sie sitzen. Wenn Joe Kaeser mein Unternehmenskonzept kennen würde, würde er als Manager ähnlich handeln wie ich es tue - nämlich für günstige Energie zu werben.
Von daher hat Joe Kaeser ein anderes Interesse an der Lebensqualität in Deutschland als ich - und das ist ja auch okay. Aber Joe Kaesers Gamega in Spanien sollte uns allen Sorgen bereiten - denn wenn niemand Turbinen baut wird Energie niemals günstiger - egal wo.
Es bräuchte eine Dekade des Energieüberangebots- und sind in einer Dekade des Energieverbots.

Echtzeitrendering kann im Vergleich dazu nicht ins Gewicht fallen. Nicht mal, wenn du selbst dann dauer-echtzeit-renderst, während niemand die VR konsumiert.

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Wenn du eine bessere Lösung hast wie ich gleichzeitig viele user auf ein reales Setting beeinflussend interagieren lassen, dies aufzeichnen und wieder zurück rendern kann wäre ich dir sehr verbunden und könnte mir Millionen sparen. AR ist nicht VR.

das du dabei so viel zeit hast…

und so Millionen?? Mehrere??

Nenne doch mal bitte Zahl der Server und Typ mit Rahmenparameter CPU/RAM/GPU/STORAGE/ANBINDUNG LAN Klimatisierung usw…

Vielen Dank

Ja, bitte zeig mal die Rechnung!

Ich muss hier wohl etwas zu meinen Aussagen zum Atommüll-Entsorgungs-Fond (KENFO) zurückrudern. :neutral_face:

Ich hatte in diesem Post:
Energiewende/ “Atomkraft ist kokolores, Beitrag 310
ja behauptet:

Tatsächlich habe ich da wohl „Quatsch erzählt“:
Ich hatte ja moniert, dass das ausgewiesene „Stiftungskapital“ Ende 2020 von 22,831 Mill. Euro deutlich weniger ist, als die eingezahlten 24,057 Mill. Euro der „Stromkonzerne“ aus 2017 und das der Fond deshalb ja zu klein sei.

Allerdings habe ich dabei übersehen, dass an dieser Stelle sog. „Stille Reserven“ nicht in die Angabe des Stiftungskapitals eingerechnet werden. Solche stillen Reserven sind aber z.B. Kursgewinne von Aktien und davon hält ein Fond naturgemäß eine ganze Menge. Dementsprechend sind diese auch sehr hoch (Quelle: Geschäftsbericht 2020, Seite 35):

Diese 1,629 Mill. Euro fehlen daher in dem ausgewiesenen Stiftungskapital. Dementsprechend beträgt das Stiftungskapital Ende 2020 also 24,461 Mill. Euro.
Das deckt sich mit den Angaben aus der Antwort einer klein Anfrage der FDP:
– Drucksache 19/28196 – Anlagestrategie des Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung

Daher muss ich meine Aussage, dass das Kapital des KENFO „weg schmilzt“ wohl oder übel zurückziehen. Sorry dafür.

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Die Stillen Reserven musst du aber, bei den Kapital Markt Schwankungen und sollten dieses überwiegend aus Aktien bestehen, sehr mit Vorsicht bewerten…

Am Ende schmilzt das Kapital und Stille Reservern werden oft auch nur bei einer Unternehmens Auflösung oder Stifungsauflösung gehoben…

Stille Reservern können aber auch entstehen wenn z.b. Grund und Boden in der Stiftung ist und der Wert dort immer weiter steigt, normalerweise werden diese aber nicht ausgewiesen und bewertet, weil ja die Bewertung gar nicht so klar vornehmbar ist…

Das ist doch auch genau der Grund, warum AKW mit immer längerer Laufzeit auch immer teurere werden. Zu den ursprünglichen Bau und laufenden Betriebskosten kommen am Ende immer mehr Kosten für Zwischenlagerung, dann noch irre Abbruchkosten und Zeiten. Welche Kosten genau durch End und Zwischenlagerung oder evtl. Wiederaufbereitung entstehen ist ja nicht so einfach bezifferbar. Am allerwenigsten bezifferbar sind die Kosten, die durch einen GAU oder SUPER GAU entstehen → Am Ende ist Atom ein Spiel mit dem Teufel…
Und zwar dem Strahlungsteufel und dem Finanzteufel…

Ich bin gespannt ob er Millionen Euro meinte oder Millionen KWh…
@modersation: warum wird dieser Thread hier eigentlich nicht stillgelegt? Zu dem Thema sind eigentlich alle Zahlen, Daten und Fakten in vorhanden, Jeder Post der jetzt noch so entstanden ist,dient doch nur dazu, das man vor lauter Posts die Infos nicht mehr sehen kann/soll…

Anhand der Infos in diesem Thread, kann jeder passend zu seiner persönlichen Risiko Bewertung und generellen Einstellung zur Umwelt und seinen Mitmenschen die passende Position für sich finden…

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ich schick dir mal was per Direktnachricht - dann kannst du dir ein bild machen.

Uuuund wieder der Traum von der Klimarettung durch eventuell einmal existierende Technologien. Eine Milliarde Euro sind Peanuts bei der Kernfusionsforschung. Allein der EU-Anteil am ITER-Projekt beträgt in den nächsten sieben Jahren 6,9 Milliarden und die rechnen mit einem Reaktor gegen 2035. Die amerikanische National Ignition Facility, aus der das aktuell berichtete spektakuläre Experiment stammt, kostet wohl etwa 350 Millionen Dollar im Jahr, mit einer Milliarde schafft man also gerade mal drei Jahre davon - und die sind eigentlich gar nicht darauf aus, einen Reaktor zu entwerfen.

Wir brauchen jetzt die Energiewende, mit vorhandener Technologie, keine teuren Luftschlösser in Jahrzehnten.

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Ich habe die Zahlen für 1977 (Erste Abschaltung eines „großen“ AKWs nach der Havarie von Grundremmingen A) nicht parat, allerdings kann ich bei den atomausstiegbedingen Abschaltungen keinen relevanten Anstieg der Kohleverstromung erkennen:

  • Ende 2003: Abschaltung des KKW Stade. Energieerzeugung aus Kohle (Braun+Steinkohle) sinkt von 264TWh in 2003 auf 259TWh in 2004 (minus 5 TWh)
  • Mai 2005: Abschaltung des KKW Obrigheim. Kohle steigt von 259TWh in 2004 über 261TWh in 2005 auf 262 TWh in 2006 (plus 2 TWh)
  • Ende 2015: Grafenrheinfeld geht vom Netz. Kohle sinkt von 246TWh in 2015 auf 245TWh in 2016 (minus 1 TWh)
  • Ende 2017: Grundremmingen B geht vom Netz. Kohle sinkt von 216 TWh in 2017 auf 204 TWh in 2018 (minus 12 TWh)
  • Ende 2019: Philippsburg 2 geht vom Netz. Kohle sinkt von 151TWh in 2019 auf 118 TWh in 2020 (minus 33 TWh)

Das sind in Summe 50 TWh (das entspricht ca. 50 Millionen Tonnen CO2 jährlich), die in Jahren nach AKW-Abschaltungen weniger Kohle verstromt wurden.

Lediglich die Abschaltung 2011, die nach dem Signal „Laufzeitverlängerungen“ unter Schwarz-Gelb die Energiewirtschaft unvorbereitet getroffen haben, scheinen zu einer Mehrproduktion an Kohlestrom (von 242TWh in 2011 auf 257TWh in 2012) geführt zu haben. Lustigerweise entsprechen 15TWh ziemlich genau dem Anstieg der Exportmenge von Strom aus Deutschland von 2011 zu 2012. Man kann also sagen, dass Deutschland nach Fukushima auf einmal massiv Kohlestrom für den Export produziert hat. Warum, das müssen wohl ExpertInnen beurteilen :slight_smile:

[edit: Typo]

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und du willst jetzt sagen dass wenn wir die betreffenden AKWs nicht vom Netz genommen hätten wäre der Kohleanteil gestiegen? Das ist doch Wahnsinn. Kohle steigt doch nicht aus Solidarität mit aus.

Auch wenn ich dir inhaltlich zustimme, dass mehr Atomstrom wohl nur zu weniger Kohlestrom führen kann, stünde es dir gut zu Gesicht, wenn du einfach zugeben würdest, wenn eine klare Behauptung von dir:

widerlegt wurde, statt die Torpfosten zu verschieben.

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Das ist kein Wahnsinn, sondern der Stand der Wissenschaft. Zum Beispiel in diesem im Jahr 2020 in Nature Energy publizierten Paper.

Eine langfristige Politik des Atomausstiegs führt demnach im mehrjährigen Trend zu mehr Emissionsreduktionen, als eine Politik, die auf Atomkraft oder die Mischlösung „Brückentechnologie“ setzt.

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