LdN 240: Klimaschutz muss nicht wehtun

Die Beispiele die du da nennst sind sicher Dinge, auf die man verzichten kann - wenn man sie denn in Anspruch nimmt (tu ich zB nicht).

Aber selbst wenn man darauf verzichtet wird es nicht viel ändern. Die Großen CO2-Produzenten sind der Elektrizität- und Wärmeerzeugung, Transport (ja da fallen ein paar Beispiele rein, aber das ist nicht das gros) und Industrie. Das sind leider keine Bereiche wo der einzelne zurückstecken kann. Es wird schlicht und ergreifend teurer werden bis man umgestellt hat auf nachhaltige Alternativen.

Das Heizsystem heißt schlicht: Stromheizung in Steckdose :slight_smile: Leider sind darunter auch noch ein paar sehr verbrauchsintensive Konvektorheizungen meiner Vorbesitzer. Ich habe weitere Räume mit Infrarotheizungen nachgerüstet. Die sind wesentlich effizienter im Verbrauch. Kann ich nur empfehlen.

Du hast recht, der Ökostrom ist nicht das eigentliche Problem. Das sind (je nach Tarif) nur 3-6 ct. Da wollte ich eher darauf hinaus, dass das vorher, als ich Strom nur fürs „Kochen und Fernsehgucken“ nutzte, nur ein paar Euro Unterschied pro Jahr waren. Da ich nun durchs Heizen so arg viel mehr Strom verbrauche, ist der Unterschied jetzt eine dreistellige Summe. Das ist es mir immer noch wert, aber es macht sich mehr bemerkbar (nicht prozentual, aber halt in der Summe).

Der Punkt ist der folgende: Heizen mit 100% Ökostrom wäre fürs Klima eine echte Alternative und aus meiner Sicht Gas und Öl vorzuziehen. (Woran es in der Praxis noch hakt, habe ich oben unter 2. beschrieben.) In Deutschland ist beim Heizen aber alles auf Gas und Öl ausgelegt. Auch wenn Gas- und Ölpreise steigen, sind die Kosten nichts im Vergleich zum Heizen mit Strom. Das rechnet sich nur, wenn man das beim Neubau direkt mitdenkt (wegen der eingesparten Anschaffungskosten). Hier fehlen politische Anreize für einen Umstieg. Es wird aktuell eher nach der Devise verfahren, die Strompreise möglichst hoch zu halten, um zum sparsamen Verbrauch anzuregen. Ein Gedanke, den ich sogar nachvollziehen kann. Doch so steigt niemand um.

Klimaschutz konsequent gedacht, muss alle Bereiche betreffen. Nicht nur Auto und Reisen. Und beim Heizen tut er aktuell doch auch weh…

Wen das Thema Heizen mit Strom auch in Punkto Energieeffizienz und Nachhaltigkeit interessiert, dem lege ich die folgenden zwei Artikel ans Herz. Wie immer bei „exotischen“ Themen, ist es schwer brauchbare, einigermaßen unabhängige Infos zu bekommen. Entweder wird das Thema gar nicht behandelt oder nur sehr einseitig von den Verfechtern oder Gegnern. Selbst die Energieberatung der Verbraucherzentrale fand Stromheizen „Wahnsinn“ und kannte als einzige umweltverträgliche Lösung nur eine Pelletheizung (aber das ist wieder ein ganz anderes Thema…).
Heizen mit Strom: Energieverschwendung oder besser als sein Ruf? - Agentur für Erneuerbare Energien (unendlich-viel-energie.de)
Diskussion um Infrarotheizungen und Batteriespeicher – pv magazine Deutschland (pv-magazine.de)

Tut mir leid, dass ich dich jetzt mal als Beispiel nehme für eine generelle Kritik:

Ja eben - es war die Regel. Das Transportsystem waren darauf auch ausgelegt: Stichwort Abteile in Zügen (davon gibt es heute weniger und dafür viel mehr Großraum wo man mit Kindern die anderen Fahrgäste gerade auf langen Strecken stört). Stichwort Dichte des Netzes: Um eine Fernreise zu machen müssen Ziel und Start mit der Bahn erreichbar sein. Das Ziel kann man sich ja aussuchen, wo man losfährt nicht. Vor einigen Jahrzehnten hatten viele Dörfer noch einen Bahnanschluss - heute sieht das leider anders aus. Und selbst beim Ziel - viele Ziele sind für Urlaub mit Kindern schlicht nicht geeignet und die die geeignet sind und mit dem Zug zu erreichen sind sind schnell ausgebucht, weil alle zur selben Zeit (Ferien) fahren wollen.

Der Grund warum ich den Post geschrieben habe war ja genau die Anregung nicht die eigene Situation (auch aus der Vergangenheit) als die Normalität anzunehmen und zu sagen - es sollten alle so machen und dann wäre das Problem gelöst, sondern zu versuchen sich zu fragen warum es andere Leute nicht machen. Manchmal ist fehlendes Nachdenken über Alternativen („man hält es für Luxus die Kinder im Auto hinter’s Tablet zu schnallen“) tatsächlich der Grund aber oft genug gibt es auch andere Gründe, die man selbst nicht sieht.

Und wenn man immer nur von sich selbst und seinesgleichen ausgeht und nicht versucht andere Perspektiven einzunehmen wird man so große gesellschaftliche Probleme nicht lösen, denn die Gesellschaft ist vielfältig und alle Perspektiven müssen einbezogen werden.

Wie gesagt, nochmal Entschuldigung dass ich dich jetzt als Beispiel genommen habe um den großen Topf aufzumachen - aber das wollte ich in der Klarheit mal sagen.

Ja, aber wenn ich das Geld nehme und nach Mallorca fliege, ist es anders.

Die Frage ist halt, wie viele das eine tun und wie viele das andere.

Edit: Tipper

Meine Wohlfühltemperatur ist 18‘, da ich das ganze Jahr im freien bin habe ich mich daran gewöhnt, aber ich würde im Winter nicht darunter gehen wollen.

Ein Punkt der mir in dieser Diskussion noch fehlt ist „Wegwerfgesellschaft“, so Sachen wie Einwegrasierer, Doppel- und Dreifachverpackungen, Dinge die so gebaut sind dass man sie nicht reparieren kann, …

Oh das ist ganz einfach:
Warum brauchst du geschätzt 40 Sorten Wurstaufschnitt aus Europa und 50-60 Sorten Käse?
Ähnliches gilt bei fast allen Lebensmitteln.
Dazu kommt dann noch das nie etwas alle sein darf, nichtmal 5 Minuten vor Ladenschluss.

Lieber schmeißt man das Zeug dann nach Ladenschluss weg.

Es würde niemand in Deutschland hungern nur weil von den 10 Sorten Brot im Supermarkt 5 Dauerhaft verschwinden und 2 Mal alle sind.

Es gibt in den Industrienationen ein riesiges Überangebot an so ziemlich allem aus aller Welt. Das um 50% reduzieren und du hast schonmal eine gigantische Einsparung ohne das irgendwer wirklich verzichten müsste.

Oh und es ist kein Zeichen von Mangelwirtschaft wenn du 10 Minuten vor Ladenschluss keine Bananen mehr bekommst, sondern erst morgen nach der Warenlieferung …

Auch etwas was die Industrienationen erst noch lernen müssen.

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Man kommt durchaus auch nach Frankreich oder auch bis nach Griechenland, ohne zu fliegen. Habe ich alles schon gemacht. Ich fliege nämlich schon ein paar Jahre nicht mehr wegen des Klimaschutzes.
Es tut mir manchmal ein bisschen weh, aber ich kann es einfach nicht mehr verantworten.

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Sehr ernsthaft!

Synthetische Kraftstoffe brauchen genauso Ressourcen. Und sie funktionieren durch Verbrennung, was 80% der Klimaschädigung ausmacht. Da sehe ich so gut wie keinen Fortschritt, der Fliegen „unschuldig“ machen würde, auch nicht in der entferntesten Zukunft. Selbst wenn einmal Batterien so leicht werden relativ zu ihrem Energiegehalt, dass sie ein Flugzeug versorgen könnten, der Strom muss her, der sonst für notwendige Dinge wie Heizen, Hochöfen, nötige Verkehrsmittel usw. zur Verfügung stünde. Und diese Batterien gibt es nicht umsonst. Also: das massenhafte Fliegen ist ein zu grosses Problem, ein unnötiger Luxus, eine krasse Verschwendung mithin.

Ja freilich, profitieren tun Viele, aber eben zu welchen Kosten für die, die nicht an den Geschäften beteiligt sind bzw. sich nicht den Spass kaufen können und eben ausschliesslich darunter leiden.

Das ist ein beliebtes Argument der Lobby. Aber gibt es diesen Austausch in einem nenneswerten Ausmass? Zwischen Europa und Amerika oder Australien braucht es keinen Austausch. Zwischen Europa und Asien oder Afrika aber schon. Nur dass dieser nicht mit dem Tourismus unserer Tage stattfindet. Eher im Gegenteil. Es ist doch ein reines Herrschaft-Diener-Verhältnis zwischen Touristen und Tourismusangestellten in den Zielländern. Die Herrschaft verachtet die Diener, die Diener hassen/verachten die Herrschaft. Wenn die Touristen ihr Ressort einmal verlassen, schauen sie sich die Armut draussen an und freuen sich, dass sie selbst so viel besser dran sind. Und sie kommen zu dem Urteil, dass die Leute vor Ort die Dinge halt nicht auf die Reihe bekommen, sonst wären sie ja nicht so übel dran. So höre ich es von den Rückkehrern, selbst von denen, die glauben, in Sachen Völkerverständigung auch ein wenig unterwegs gewesen zu sein. Nein, interkultureller Austausch geht nur auf Augenhöhe, und die ist im Exotentourismus von vornherein nicht gegeben. Siehe auch @ChristianF

Aber sag einmal, wie bringst du zusammen, dass du hier zwar von der „breiten Masse“ sprichst, und dabei die nun so oft besagten restlichen 90% der Menschheit ausser Acht lässt? […]

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Heizen mit Ökotrom ist Ok, wenn man es richtig macht. aber was du machst ist nicht sehr weise. Bei 30kWh pro Tag kostet dich ein Monat ja 300€ und 900kWh elektrische Energie. Die wird im Winter oft mit dem 2 bis 3 fachen an Primärenergie (z.B. Braunkohle) erzeugt. Damit erweist du der Energiewende einen Bärendienst! Du verbrauchst dann den meisten Strom, wenn gerade weniger Ökostrom da ist.

Ist Dämmung kein Thema? Vielleicht dämmen und dann mit so einer Splitklimaanlage heizen? Wird in Ländern gemacht, wo es im Winter nicht ganz so kalt ist, aber trotzdem geheizt werden muss.

Mir ist da auch gerade noch ein potentiell großer Fehler bei der Strategie aufgefallen, wenn das einfach pauschal zurückgezahlt wird. Wenn das tatsächlich so gemacht würde, käme Deutschland ja insgesamt bei 0€ - pro CO2 gegenüber den anderen Ländern raus. Also werden wir Deutschen kein bisschen dafür bestraft, dass wir mit unseren 11 tCO2/Jahr deutlich über dem Weltschnitt liegen.
Was also würde uns dann davon abhalten, einfach insgesamt mehr CO2 auszustoßen? Also Deutschlandweit.
Der CO2-Preis in dieser Form jedenfalls nicht, denn man würde pro Jahr nach der Logik ja sogar noch mehr Geld zurückbekommen. Schließlich hat der Staat ja auch mehr Geld über das CO2 abgezwackt. D.h. ein Großtteil der Bevölkerung hat noch mehr Geld in der Tasche, womit er unter Umständen weiterhin klimaschädlich konsumiert. Besonders dann, wenn er weiß, dass es nächstes Jahr noch mehr Geld gibt, wenn noch mehr CO2 ausgestoßen wurde. Und bei den Superreichen, macht der CO2-Preis sowieso nicht viel aus, die machen vermutlich so oder so weiter. Aber auch die würde nichts davon abhalten, einfach noch mehr CO2 rauszuhaun, denn letzendlich bleibt das Geld ja in Deutschland und wird an alle wieder ausgeschüttet.

Dafür müsste auf jeden Fall irgendeine Obergrenze eingeführt werden oder den Preis doch irgendwie am Zertifikatehandel festmachen, denn dort ergibt sich der Preis ja vor allem aus der Menge der noch verfügbaren Menge an CO2-Ausstoß. Oder halt irgendeinen anderen Mechanismus, der dazu führt, dass auch eine Verknappung der CO2-Emisionen insgesamt sinkt.

Das Argument kann man auch so umdrehen, das der pauschalbetrag von Jahr zu Jahr geriner wird, wenn der CO2-Preis gleich bleibt und der CO2-Ausstoß sinkt. Ergo weniger Anreiz CO2 zu sparen bzw. auch weniger Kompensation für die, die wirklich nicht anders können.

Genau das Problem habe ich ja in meinem ursprünglichen Post beschrieben. Ich hoffe, dass das in absehbarer Zeit über bessere Verspeicherung gelöst werden kann.

Doch. Ich habe im Sommer das komplette Haus (Dach, Fassade, Fenster) nach KfW-Standard gedämmt. Deswegen konnte ich diesen Winter - der zudem deutlich kälter war als der warme Winter 2019 - bei 15-17 Grad wohnen. Im ersten Winter waren es zw. 12 und 14 Grad. Das war echt nicht lustig. Die Dämmung hat echt was gebracht. Da sind wir aber wieder beim Thema „können sich das alle leisten“. (Wobei die Anhebung des KfW-Zuschusses auf 20% die Mehrkosten schon einigermaßen abfedern - unter der Voraussetzung, dass man sowieso sanieren will/muss.)

Ich wollte mit meinem Beispiel auch nur zeigen, dass wir in vielen wichtigen Bereichen (und Heizen ist ein sehr relevantes Energiethema!) noch weit weg von Lösungen sind, die 1) praktikabel, d.h. wirklich klimaneutral und 2) für alle bezahlbar sind.

Mal abgesehen davon, dass sich wirklich nicht alle Menschen eine 2,5fache Steigerung der Heizkosten leisten können (und/oder wollen), würde mich interessieren, ob überhaupt genug Biogas für alle produziert werden könnte? Bzw. welche Auswirkungen das für die Umwelt hätte (noch mehr Mais- und Rapsfelder?? Noch mehr Abfall produzieren??). Ich habe ich mit dem Thema noch nicht wirklich beschäftigt. Würde nur aus dem Bauch heraus sagen, dass es den erforderlichen Energiebedarf aller Privathaushalte und Unternehmen nicht (sinnvoll) decken könnte.

Als „Einzellösung“ aber natürlich super, dass ihr das nutzt.

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Ungefähr das war der Punkt, den ich oben versucht habe, zu machen. Danke für die etwas ausführlichere Darstellung!

Heizen für alle auf Basis von Biogas wird aufgrund des begrenzten Potenzials nicht möglich sein. Dafür sind zum einen die landwirtschaftlichen Flächen begrenzt und es besteht eine Nutzungskonkurrenz. Damit ist nicht nur die Landwirtschaft sondern auch z.B. die Stromerzeugung oder in der Mobilität gemeint. Auf der anderen Seite gibt es zwar Abfälle, aber such hier wird es nicht genug Müll, um alle jetzigen Verbraucherinnen einfach umstellen zu können.

Insgesamt gibt es ein Bioenergiepotenzial von geschätzt 360 TWh. Das entspricht nicht mal 10% des Primärenergiebedarfs. Da sollte man schon sehen, dass es auch bei großen Fortschritten bei der Energieeffizienz nicht für alle genug da ist.

Umso wichtiger ist es den Teil, der davon als Biogas fürs Heizen zur Verfügung steht dort einzusetzen, wo es keine andere Option gibt. Also nur dann, wenn man auch mit energetische Sanierung und Strom nicht oder nur sehr viel teurer Heizen könnte.

Aber wie bei allen auch sonst angesprochenen Punkten kann es in Summe nicht funktionieren, wenn jeder selber für sich versucht umzustellen. Die Probleme sind so fundamental und müssen mit so gravierenden Eingriffen begegnet werden, dass es nur gehen kann, wenn die Politik etwas grundlegend ändert. Denn es wird an manchen Stellen wehtun (Dinge werden teurer, es wird manche Sachen in der aktuellen Form nicht mehr geben), dass man es nicht Einzelpersonen überlassen kann und darauf hoffen, dass alle das Richtige machen und es gut geht.

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Welcher lobby? Internationaler Tourismus ist im übrigen kein rein westliches Phänomen. Auch Chinesen Japaner und Menschen aus anderen Ländern reisen unter anderem auch gerne nach Deutschland. Es ist nunmal ein Bedürfnis vieler Menschen, andere Länder durch persönlichen Aufenthalt kennen zu lernen. Und das geht nunmal bei größeren Distanzen am besten mit dem Flugzeug. Wollen Sie denen das auch verbieten?

Verbieten werden wir es wohl nicht können, selbst, wenn wir wollten, aber nachhaltig ist es halt nicht. Das werden Sie wohl zugeben müssen.

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Ganz interessanter Artikel von einem Ökonomen. Und ein relevantes Zitat zum Thema:

„ Es müsste also, wie viele Parteien längst planen, Kompensationen für Leute mit weniger Einkommen geben. Die aber heben zum Teil die Lenkungswirkung des CO2-Preises wieder auf.“

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Das war missverständlich, tut mir leid, hätte Zitat einfügen sollen

Danke für die Nachfrage!

Schon spannend :slight_smile:
Wie groß ist das Haus? Welcher KFW-Standard? Wieviel Personen? Haste vor noch auf eine Wärmepumpe umzusteigen? Dann würde es ja erträglich mit den Kosten.

Wenn du jetzt die Außenwände gedämmt hast, dann hast du ja auch viel „wärmere“ Oberflächen um dich herum, allein dadurch kommen die die 17°C noch wärmer vor.

Aber dein Beispiel zeigt auch schön, dass selbst eine gute Dämmung das Problem nicht löst (hast du ja richtig ausgeführt).

Luftfahrtlobby und Reiseveranstalterlobby meine ich.

Japaner gehören dem westlichen Kapitalismus an, auch wenn die traditionelle japanische Kultur uns tatsächlich fremd ist. Die fernreisenden Chinesen und die aus anderen Ländern gehören den jeweiligen Eliten an, wie ich das schon sagte.

Dagegen ist nichts zu sagen. Aber warum muss man dazu „Kilometer fressen“? Ich meine, Europa, oder z.B. nur Frankreich oder England allein hätten so viele Ziele dass es für die Urlaube eines Lebens reicht. Man muss halt nur genauer hinschauen, sich für die Feinheiten öffnen, dann bekommt man die volle Ladung Exotik. Ich glaube auch, dass das Bedürfnis zu reisen seinen Hauptantrieb darin hat, die eigenen vier Wände einmal hinter sich zu lassen, so weit weg zu sein, dass man nicht einfach von der Arbeit oder anderen Verpflichtungen zurückbeordert werden kann und also seine Ruhe wo anders hat. Das hat insofern gar nichts mit der Entfernung zu tun.

Die Entfernungen sind halt das Problem. Und wenn sehr viele Menschen sehr weit reisen (dann fliegen müssen), dann wird es zu einem Teil des Menschheitsproblems, vor dem wir jetzt stehen und das wir einfach lösen müssen.

Ich würde gar nichts verbieten wie schon gesagt, nur den reellen Preis verlangen, der theoretisch die Reparatur der angerichteten Schäden finanzieren würde. (Diese CO2-Kompensation ist wie auch schon gesagt sehr viel zu wenig, da nur auf den kleinen CO2-Anteil bezogen, worauf die Luftverkehrslobby sich gern bezieht und Erfolg damit hat offensichtlich, denn vom RFI-Faktor hört man nicht mal von Journalisten die sonst gut im Thema sind).

Sehe gerade, dass atmosfair die Gesamtklimawirkung von Flugverkehr recht schön darstellt, interessanterweise aber nach der Eingabe eines konkreten Flugs nur das CO2 für die Kompensation berechnet. Die Lobby leistet ganze Arbeit!
https://www.atmosfair.de/de/fliegen_und_klima/flugverkehr_und_klima/klimawirkung_flugverkehr/

Abschliessend: der Flugverkehr ist nicht das allergrösste Problem, aber er ist zu 90% so überflüssig wie sonst nichts Vergleichbares. Deshalb wäre es so einfach und wirkungsvoll, hier mit ehrlichen Kosten anzufangen.

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