LdN 2020 Werbung

Hallo Leute,

ich höre eure Lage der Nation Folgen jede Woche sehr gerne. Diese Woche muss ich gestehen, dass ich sehr verärgert darüber war, das ihr Werbung für eine Dokumentation über die Bild-Zeitung gemacht habt, die recht unkritisch daher kommt:

Des Weiteren finde ich es auch nicht so toll, dass ihr Facebook-Werbung bei euch habt. Einem Unternehmen, das Geld mit NutzerInnendaten macht und beim Datenschutz nicht gerade als Vorbild gelten kann.

Hoffe auf Besserung!
Viele Grüße

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Wir trennen strikt zwischen dem Vertrieb der Werbung und der Redaktion, daher ist die Werbung nie eine Stellungnahme der Redaktion zu den Produkten, die beworben werden:

https://lagedernation.org/werbung/

Die konkrete Amazon-Doku kennen wir ehrlich gesagt noch nicht mal.

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Ok, aber ihr wählt doch schon aus, für wen ihr Werbung macht oder nach welchen Kriterien wählt ihr denn aus? Ist es nur der Geldbetrag oder gibt es noch andere Kriterien?
Ich war auch sehr verwundert über die Werbung, insbesondere da bis jetzt nur, sagen wir mal „unkritische“ Werbung gemacht wurde für Öko Strom Anbieter etc. Aber die Werbung jetzt sticht doch heraus. Insbesondere hab ich im Kopf, dass ihr in den vergangenen Lagen euch doch immer mal wieder sehr kritisch zu Facebook und Bild geäußert habt.

Nein, wie ich schon geschrieben habe: Wir wählen die Werbung nicht aus. Das macht unsere Agentur.

Auch ich fand die Werbung sehr befremdlich und nicht passend. Mir ist schon klar, dass ihr Werbung und Redaktion getrennt haltet, aber m.E. sollte man man für manche Dinge keine Werbung machen, auch wenn man es darf.

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Ich poste sonst nie im Forum, muss aber auch sagen, dass mich die Werbung für BILD (oder eben ein TV-Format indem unkritisch über sie berichtet wird und damit ihre Redaktions-Arbeit legitimiert wird) nachhaltig irritiert hat.

Der Link zum FAZ-Artikel indem es beleuchtet wird, wurde ja schon gepostet.

Ihr steht für guten und aufrechten Journalismus, und habt oft genug (zurecht) die Bildzeitung für ihre Pauschalität und unangemessene Bericht-Erstattung kritisiert.

Das ist jetzt genauso ein Schock-Moment für mich, wie damals auf einmal Alice Schwarzer Kolumnistin der BILD wurde. Es passt einfach nicht zusammen…

Und da Philip sie auch noch selbst vorgelesen hat, kann man jetzt nicht sagen man wüsste nicht worum es geht.

Wäre es eine Doku gewesen, die die Berichterstattung der BILD kritisch beleuchtet und hinterfragt, wäre es natürlich etwas komplett anderes. Aber das ist hier offensichtlich nicht für Fall.

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Liebes Team meines Lieblings Podcasts:

Die Werbung für das Amazone BILD-Promotion Video und für Facebook_Covid19 in der Lage verschiebt eine imaginäre Rote Linie, hinter der Ihr Euch bislang noch unabhängig und auf der guten Seite fühlen durftet. Obwohl die Influencerrolle von Philip, dem Journalisten im Team, von Anbeginn befremdlich war. Aber na gut, ich tröstete mich damit, dass Eure Werbe-Richtlinien ja auch noch da sind.

Aus werbestrategischer Sicht funktioniert das ja nun mit der vollen Dröhnung „BILD, Amazon, Facebook“ lehrbuchhaft professionell: Jetzt gibt es mal kurz Aufregung, Ulf verweist auf die Regeln- dann kommt Weihnachten und im Neuen Jahr geht es weiter, die Werbeeinnahmen sind wichtig, klar! Damit hat aber etwas begonnen was nicht mehr aufzuhalten ist - die schleichende Erosion oder Anpassung Eures tollen Formats eingeschlossen- es sei denn, Ihr reflektiert erneut das Spannungsverhältnis zwischen Eurer werbeträchtigen Rolle als Influencer und Eurem Anspruch, ein journalistisches Format zu sein und Ihr schenkt Euch halbseidene Beruhigungsfloskeln im Angesicht antagonistischer Widersprüche:

  1. Ein Journalist, der in seinem Produkt selbst die Werbung spricht (oder schreibt) ist ein Influencer. Er sollte PERSÖNLICH definieren, wofür er spricht und wofür nicht. Da helfen keine allgemeinen Regeln der LdN. Er kann sich nicht einfach im eigenen Produkt den Sprecherhut auf- und absetzen und als Journalist ernst genommen werden.
  • Der Journalist, der eine Firma (Amazon) bewirbt und ihre Video-Serie „BILD.Macht.Deutschland“ als DOKUMENTATION ankündigt MUSS den Inhalt der Videos kennen. Wenn er den Klappentext vorliest ohne den Inhalt zu kennen, verletzt er seine journalistische Sorgfaltspflicht. Aber ja, das wird wohl immer wieder vorkommen, wenn man Werbung und „Journalismus“ gleichzeitig machen will. Wollt Ihr das wirklich so?

  • Die Werbung für die Amazon „BILD-DOKUMENTATION“ ist einfach Etikettenschwindel. In dem Produkt ist nicht drin, was die Werbung verspricht. Und wer Euch wie ich wertschätzt, mag lieber nicht, nicht wirklich glauben, dass Ihr bei einem neuen großen Werbekunden wie Amazon und einem Schlüsselwort wie „BILD“ nicht wenigstens reinschaut und Euch eine Meinung bildet, bevor Philip fröhlich animiert den Klappentext nachplappert.
    Habt eine gute Zeit zwischen den Jahren, bleibt gesund! Und erklärt Euch 2021 weiter zur LdN und bitte auch zu Eurem Rollenverständnis in diesem Format. Dann wird alles gut😷

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Liebes Team der „Lage der Nation“,

ich möchte mich an Euch wenden, weil ich mit einer Werbung in der neuesten Ausgabe der LdN (220) unglücklich bin. Und zwar betrifft das die Werbung bei 3:40 für die Amazon-Serie über die Bildzeitung.

[… off topic: Twitter-Debatte gelöscht …]

Dennoch habt ihr mir ja kurz und knapp mit dem Link zu eurer Werbepolicy geschickt. Diese habe ich mir natürlich jetzt auch durchgelesen. Ich kann absolut nachvollziehen, dass ihr auf Werbung angewiesen seid. Dennoch schreibt ihr: „Spenden und Abos geben uns aber die Freiheit, Werbung gegebenenfalls auch abzulehnen.“ Das hätte in meinen Augen hier geschehen sollen. Ich schreibe euch auch, weil ihr sagt: „Dies ist ein lebendiges Dokument, das wir im Laufe der Zeit fortschreiben möchten. Dabei möchten wir unsere Erfahrungen und das Feedback unserer Hörer*innen einfließen lassen.“

Zum einen halte ich den Satz „Wir “machen” keine Werbung, sondern wir veröffentlichen Werbung zahlender Kund*innen.“ für schwierig. Schließlich sprecht ihr die Werbung selbst ein. Insgesamt gilt die Werbung in Podcasts als sehr vertrauenerweckend und natürlich steht sprecht ihr eindeutig für Euren Werbepartner, sofern ihr euch nicht davor oder danach direkt distanziert. Ich kann und will jetzt keine Recherche vorantreiben, allerdings wurde im Podcast von Breitband mal gut darauf eingegangen, oder auch ganz grob hier: https://podstars.de/wp-content/uploads/Podcastumfrage2018.pdf?

Das soll Euch alles nicht daran hindern, Werbung zu machen, aber warum ausgerechnet diese?

Über die Trennung von Werbevertrieb und Redaktion kann man streiten. Es würde euch als Marke vielleicht helfen, diese anders durchzuführen. Das soll allerdings nicht der Punkt sein. In meinen Augen widerspricht Eure Werbung auch klar einer von euch selbst gesetzten roten Linie: „Wir […] lehnen auch sonstige Werbung ab, die zum Hass gegen gesellschaftliche Gruppen aufruft oder Ressentiments schüren könnte.“

Damit sollte sich eine – wie auch immer geartete - Werbung für die Bildzeitung ausschließen. Ich denke, ich muss euch keine Stellen aus eurem Podcast präsentieren, in denen Ihr Kritik an der Bildzeitung äußert und Hinweise liefert, wie man mit den Leuten, die dort arbeiten, umgehen sollte. Das sollte euch, wenn Ihr jetzt der Werbung wegen Eure Stimme vermietet, stutzig machen, wenn es dann doch um die Bild geht. Denn natürlich betreibt ihr an dieser Stelle nicht nur Werbung für Amazon, sondern platziert auch die Marke Bild prominent und nicht eingeordnet in Eurem Podcast.

Und damit dann nicht genug: Die „Doku“ ist auch genauso schlecht, wie der Werbetext anordnet. Das war zum Aufnahmetermin auch schon bekannt: Doku-Serie zur Bild-Zeitung: Bild.Macht.Deutschland bei Amazon Um einen Artikel zu zitieren, der von Journalismus stammt, für denen ich auch zahle. Weil ich weiß, wie wichtig Geld im Journalismus ist.

Kurzum: Ich denke, dass ihr mit der Werbung gegen Eure eigene Richtlinie verstoßt. Auch reicht die Leitlinie bei Weitem nicht aus, für die Werte, die Ihr inhaltlich und sicherlich auch persönlich vertretet. Denn, ihr leiht der Werbung ja auch eure persönliche Stimme. Ich schätze Euch beide sehr! Aber auch den Umgang mit der Kritik kann ich nicht verstehen – und vielleicht muss mir dieser noch erklärt werden und der Fehler liegt bei mir. Ich würde mich dann sehr freuen, wenn das noch passieren würde, auf Twitter wurde ich nicht kritisiert.

Das sind so meine Gedanken für dieses Thema, ich freue mich natürlich auch über Eure. Gerne per Mail, oder auch telefonisch […]

Ich wünsche Euch alles Gute und ein frohes Weihnachtsfest

Lennart

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Ich war leider auch wirklich sehr negativ überrascht. Amazon Prime, Bild, Facebook/WhatsApp.
Also macht ihr ohne jegliche Kritierien Werbung für alles mögliche?
Das passt irgendwie nicht zu dem Bild, das ist sonst von euch habe…

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Aber ihr lest sie vor, ich glaub das ist etwas, was mich zumindest bei der Werbung total verwirrt hat. Und das kollidiert letztendlich auch mit eurer Reputation und Glaubwürdigkeit finde ich. Da fände ich es doch besser, wenn zumindest jemand anders die Werbung lest.

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Nochmals: Wir machen keine Werbung für Bild.

Und es ist auch einfach nicht möglich, alle Inhalte oder Produkte vorher zu checken, für die bei uns geworben wird. Wir übernehmen ganz bewusst keine Verantwortung für die Dinge, die bei uns beworben werden.

Deswegen gibt es die Jingles: Die bedeuten, dass ab jetzt Dinge kommen, mit denen sich Ulf und Philip nicht notwendigerweise identifizieren können. Dabei gibt es natürlich Grenzen, die haben wir in einer Werberichtlinie niedergelegt, die unsere Agentur zugrundelegt.

Insbesondere da die Werbung von euch vorgetragen wird, entsteht hier mMn eine unangenehme Nähe zu euch. Das ist leider bei der Werbung in der Lage grundsätzlich der Fall, aber bei Wein oder Naturstrom war das für mich bisher vernachlässigbar. In diesem Fall jedoch sehr irritierend.

Ansonsten ein ganz großes Lob an euch und frohe Weihnachten!

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Dann solltet ihr euren Grundsatz vielleicht einmal überarbeiten. Prinzipiell halte ich euren Gedanken dahinter nicht für verkehrt, aber für unrealistisch in der Umsetzung. Wenn ihr Werbung betreibt, dann muss euch auch klar sein, dass ihr damit eine Form der Beeinflussung vernehmt, dessen Ziel es ist, die Hörerinnen von einem gewissen Produkt zu überzeugen. Ihr könnt zwar einen Jingle zur inhaltlischen Abgrenzung spielen und in eurem Grundsatz festhalten, dass diese Werbeblöcke nicht als persönliches Statement verstanden werden sollen, das wird aber in der Praxis nichts daran ändern, dass sie mindestens teilweise als solche verstanden werden. Schließlich sind es Eure Stimmen und Eure Worte, welche die Hörerinnen beeinflussen und dafür solltet ihr (imho etwas mehr) Verantwortung übernehmen.
Eure Berufung darauf, dass es übliche Praxis in anderen Medien sei Werbung und Redaktion zu trennen fällt hier meiner Meinung nach zu kurz, da…

  • zum einen diese Praxis durch aus hinterfragt werden sollte. Werbung sollte natürlich nicht die Redaktion beeinflussen, aber eine Beeinflussung der Redaktion auf die Wahl der Werbung könnte in eurem Falle durchaus sinnvoll sein, schließlich sind Wir als Hörer*innen an Eurer Meinung interessiert und im Gegensatz zu einem riesigen Medienhaus, solltet ihr bei eurer Größe durchaus in der Lage sein (pun not intended) einen Konsenz zu bilden.
  • und zum anderen ist es etwas gänzlich anderes, wenn mensch einen abgetrennten Werbeteil in der Zeitung ließt, welcher sich in Schriftsatz, Form und Farbe klar von den restlichen Artikeln abhebt, oder einen Werbeblock im Radio hört, welcher von einer anderen Stimme gesprochen wird, als wenn mensch die vertraute Stimme von Philip vernimmt, welche einem empfiehlt eine unkrietische Dokumentation über die Bild auf Amazon Prime zu sehen. Es ist einem zwar rational bewusst, dass es sich hier um Werbung handelt, aber mensch vertraut ihr unterbewusst deutlich eher. (siehe Propaganda techniques - Wikipedia unter Beautiful People)
    Wenn ihr Eure Stimme für kommerzielle Zwecke (nahezu unkontrolliert) verleiht müsst ihr nunmal auch damit rechnen, dass ihr bei eure Hörer*innen Vertrauen verliehrt.
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Ich kann ehrlich gesagt diese Debatte nicht mehr nachvollziehen. Wir haben diese Grundsätze seit mehr als zwei Jahren, sie haben wunderbar funktioniert.

Ich finde, man muss sich jetzt auch nicht endlos darüber aufregen, dass wir einmal (!!) für eine Doku Werbung gemacht haben, die sich letzten Endes als journalistisch fragwürdig rausstellt und/oder bei der die Bild offenbar zu gut wegkommt.

Es ist natürlich nicht in meiner Absicht (oder der, der anderen Hörerinnen wie ich vermute) einen Shitstorm aus wilden Anschuldigungen loszutreten. Es scheint nur so zu sein, dass eure Grundsätze im Umgang mit Werbung nicht den Vorstellungen eurer Hörerinnen entsprechen und dass es vorher nicht auffiel, jetzt aber da es Anlass dazu gibt sich mit der Thematik auseinander zu setzen, kommt dieser Dissens scheinbar aus dem nichts.
Es ist aus meiner Perspektive eine deutliche Überraschung gewesen statt Ökostrom plötzlich Facebook, Amazon und Bild beworben zu bekommen. Mein rationales Hirn kommt zwar nach kurzem Nachdenken darauf, dass ihr nicht hinter diesem Produkt steht, der Affenteil meines Hirns denkt sich jedoch „Die haben sich mit Zuckerberg und Bezos verbrüdert“, und das senkt mein Vertrauen.

Vielleicht sehe ich Werbung auch einfach generell zu kritisch, dass möchte ich nicht ausschließen. Es ist aber nun mal leider auch ein bekanntes Problem, dass die Trennung zwischen Redaktion und Werbung häufig nur theoretisch funktioniert (Herman und Chomsky beleuchten die Problematik ausführlich in Manufacturing Consent - Wikipedia).
Ich verstehe natürlich, dass ihr auf Werbung angewiesen seit, solange es nicht so etwas wie BGE gibt.
Vielleicht wäre es ein Ansatz eure Grundsätze um wenige inhaltliche Kriterien zu erweitern. Bislang schließt ihr ja rassistische und sexistische Werbeinhalte aus. Es könnte eine Option sein dies zu erweitern auf Unternehmen, welche bekannt für:

  • massive Arbeitsschutzvernachlässigung und Ausbeutung
  • kritischen Umgang mit der Privatsphäre ihrer Nutzer
  • ernsthaft klimaschädliche Praktiken
    Mit diesen drei Kriterien hättet ihr den signifikanten Teil der (aus meiner Perspektive) problematischen Unternehmen raus gefiltert und hättet immer noch genug Spielraum für eine Vielzahl anderer Werbekunden.

Liebe Grüße und bleibende Gesundheit!

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Werbung für Amazon tut gefühlt ein bisschen weh… Ich weiss, ist mega unreflektiert, das ganze Ding über einen Kamm zu scheren aber ich finde dieses Unternehmen steht für so viele Sachen die falsch laufen in der Gesellschaft - abnorme Ungleichheit, Robotermenschen, Scheiss-auf-alles-Kapitalismus und so… Das tut tatsächlich bisschen weh, dafür Werbung bei euch zu hören. Sollten die nicht erstmal hier Steuern zahlen, bevor ihr Werbegelder von denen entgegennehmt?

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Und es ist auch einfach nicht möglich, alle Inhalte oder Produkte vorher zu checken, für die bei uns geworben wird. Wir übernehmen ganz bewusst keine Verantwortung für die Dinge, die bei uns beworben werden.

Wie schon mehrfach von anderen geschrieben finde ich es schwierig die Werbebotschaft selbst vorzulesen und sich auf der anderen Seite maximal davon zu distanzieren.
Das könnte ich gelten lassen wenn ihr eine fertig vorproduzierte Werbung von der Agentur zugeschickt bekommen würdet, die ihr quasi ungesehen in die Lage schneidet.
Dadurch das ihr den Werbetext selbst vertont macht ihr euch die Werbung bis zu einem gewissen Grad zu eigen, da könnt ihr euch auf den Kopf stellen und sagen das wäre nicht so, die Wahrnehmung wird (in meinen Augen zurecht) immer eine andere sein. Man kann ja nicht die Werbung selbst aufnehmen ohne zu merken was man vorliest. Das hat bisher kaum einen gestört, bei Facebook und Amazon(BILD), aber halt schon.

Mir ist völlig klar, das es auch viele gibt die sich beschweren würden wenn es von anderen eingesprochene Werbung oder welche im Stil von Radiowerbung geben würde. (größerer Bruch im Stil der Sendung, unangenehm beim Hören)

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Ich glaube, das Feedback in mehreren Posts zu der Werbung zeigt, dass das bei vielen Hörern neu deutlichen Irritationen geführt habt. Jetzt kann man sich mit Verweis auf seine Richtlinien verteidigen. Von diesen sagt ihr selbst, dass ihr Feedback wünscht und es ein lebendes Dokument ist. Und ihr könnt juristisch verteidigen mit dem juristisch vollkommen richtigen Argument, dass ihr keine Werbung dir Bild macht, sondern für Amazon Prime… die dann allerdings wieder auf diese Bild-“Werbesendung” verweist.
Ihr seid aber auch kommunikationsexperten und wisst, dass die Botschaft beim Empfänger entsteht, und da war “Bild” das deutlich prägnantere Wort, was hängen bleibt, wie ihr an den Reaktionen merkt.

Ja es gab jetzt einmal einen Aufschrei, obwohl es die werberichtlienien schon seit 2 Jahren gibt. Bisher sind die Inhalte eurer Sendung aber auch nicht so offensichtlich mit den Werbebotschaften kollidiert. Wein ist zumindest neutral und Ökostrom passt inhaltlich zu eurer Linie.

Ich würde mir nur wünschen, dass jetzt kein Stellungskrieg aus dieser Diskussion wird, sondern ihr die kommenden ruhigen Tage mal nutzt, euch auf den Stuhl des Zuhörers zu setzen, wie diese Werbungen rüber kommen und dann vielleicht die Richtlinien anpasst was Auswahl der Werbekunden angeht oder/und auch die Art der Werbepräsentation (nicht ihr lest die Werbung).

Denn wie ihr merkt, war das alles von euch bestimmt gut gemeint und juristisch 100% sauber, es kam aber trotzdem massiv schlecht an.

Ich wünsche euch trotzdem schöne ruhige Feiertage und bin schon gespannt auf die nächste Lage.

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Vielleicht erinnere ich mich auch falsch, aber habt ihr nicht in der ersten Folge mit Werbung erklärt, dass ihr nur Werbung für Produkte macht hinter denen ihr auch steht.

Ich persönlich habe mich auch sehr über die Werbung geärgert. Weniger wegen Bild, aber um so mehr über Werbung für Amazon und besonders Facebook.
Ihr sprecht über die Spaltung der Gesellschaft und macht Werbung für einen der größten Akteure in dem Spiel.

Ich persönlich finde, dass es für ein nicht Profit orientiertes (vielleicht sogar idealistisches) Format nicht nicht angebracht ist für Unternehmen wie Amazon und Facebook Werbung zu machen.

Natürlich muss man sich da nicht endlos drüber aufregen, dass einmal die Werbung nicht gepasst hat. Hier lassen aber doch auch nur Hörer Dampf ab, die sich geärgert haben.

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Ich finde, man muss zwischen dem Auslöser dieser Diskussion und der Kritik an euren Werbegrundsätzen unterscheiden.

Auslöser dieser Diskussion:
Es ist richtig, dass ihr diese Grundsätze schon längere Zeit habt; ebenfalls dass ihr diese transparent auf eurer Website veröffentlicht. Jeder hätte sich darüber informieren können und unabhängig von der derzeitigen Bild (Amazon Prime)/Facebook-Werbungsdebatte Kritik üben können.

Diejenigen, die eure Website jedoch nicht durchforstet haben, werden diese Grundsätze nicht in dieser Ausführlichkeit kennen. Die Schnittstelle zwischen euch und den Hörern ist meistens die reine Audiospur und nicht eure Website (zumindest vermute ich das). Ich bin seit ca. einem Jahr wöchentlicher Lage-Hörer und hatte bis zu dieser Diskussion nichts von diesen Grundsätzen mitbekommen. Mein bisheriger, subjektiver Eindruck war stets, dass ihr die Werbung sowohl selber auswählt als auch - zumindest in Teilen - hinter dieser Werbung steht. Der Hauptgrund für diesen subjektiven Eindruck wurde bereits genannt: ihr lest den Werbetext vor, womit eine subjektiv empfundene Nähe zwischen euch und dem Inhalt der Werbung entsteht.

Der Grund, wieso „diese Grundsätze seit mehr als zwei Jahren […] wunderbar funktioniert“ haben, ist der, dass die Werbeinhalte (Ökostrom, Wein, etc) bisher typischen Lagehörern nicht missfallen haben. Dort war eine empfundenen Nähe zum Werbeinhalt kein Problem. Mit „Amazon Prime (Bild)“ ändert sich das: Mit dem Ausgangspunkt der bisher empfundenen Nähe zwischen euch und der Werbung hören eure Abonnenten nun Werbung für ein strittigeres Thema. Hier entsteht ein riesiger, subjektiv empfundener Widerspruch. Erst jetzt beschäftigen sich die Leute mit euren Werbegrundsätzen und realisieren, dass sowohl in diesem Fall als auch vorher beim Wein und Ökostrom eine Distanz besteht.

Ich rege mich keineswegs darüber auf, „dass [ihr] einmal (!!) für eine Doku Werbung gemacht hab[t], die sich letzten Endes als journalistisch fragwürdig rausstellt“. Ich kann jedoch sehr gut nachvollziehen, dass grundsätzlichere Kritik an euren Werbegrundsätzen vorgetragen werden, da einige Zuhörer erst jetzt realisieren, dass sie diese falsch eingeschätzt haben. Dabei möchte ich mir auch ausdrücklich an die eigene Nase packen: Ich hätte mich früher mit euren Werbegrundsätzen beschäftigen sollen.

Kritik an euren Werbegrundsätzen
Was ich an der Lage sehr schätze, ist eure Transparenz (s. „GFF, dessen Vorsitzender ich bin“ etc.). Bei euren Werbegrundsätzen seid ihr dies in Form eurer Webpage ebenfalls - zumindest in der Theorie. Jedoch müsst ihr davon ausgehen, dass einige Leser diesen Teil der Website nicht kennen und daher nicht so sehr mit den Grundsätzen vertraut sind, wie ihr es vielleicht seid. Damit die Transparenz bei Werbung genau so deutlich wie auch bei den anderen Themen vermittelt wird, solltet ihr - in meinen Augen - in den Lagefolgen die Distanz zwischen euch und dem Werbeinhalt unterstreichen; entweder durch den Verzicht auf das eigene Vorlesen oder durch explizites Hinweisen auf die Werbegrundsätze vor dem Werbeblock (der Jingle reicht nicht aus).

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