Habe noch eine Story, die wirklich so passiert ist. Die Vorgeschichte dazu ist ein handwerklich schlecht geamachter Mietvertrag einer WG mit Pauschalisierung von Nebenkosten. Die Kosten der Wohnung sind aber so niedrig, dass mein Regelsatz immer noch 3stellig ist und das in einer Großstadt. Der strittige Betrag selbst kann prinzipbedingt nicht über 50-100€ monatlich liegen und es ist wirklich immer noch eine günstige Wohnung für den Staat, egal wie man’s dreht.
Aber stellt euch vor, ihr werdet eines Tages von einer Klingelt geweckt und draußen stehen zwei so Heinis vom Jobcenter, unangekündigt und sagen dir, dass du sie zwar nicht reinlassen musst, aber sie müssten sich die Wohnung anschauen, um den Antrag weiter bearbeiten zu können. Also müssen sie dann doch rein. Ich fand das extrem suspekt und habe ihnen gesagt, sie sollten nochmal mit Termin kommen.
Mein Rechtsbeistand war nicht so begeistert und meinte, ich hätte sie reinlassen sollen, um das schneller abzuschließen. Ich bin allerdings der Meinung, dass ich komplett richtig gehandelt habe. Das hätte sonstwer sein können und so Jobcenter-Ausweise kann sich jeder drucken, weiß ich doch nicht wie die echten aussehen.
Anyway, dann kamen sie tatsächlich mit Termin und sie durften rein. Und dann haben sie mich zu zweit mit fragen gelöchert und gebohrt obwohl das meine Panik getriggert hat. Die ganze Aktion war sehr schräg und hat zu nix geführt, weil sie dann die Wohnkosten eh gekürzt haben.
Nur, es hat mir Stunden und Tage echt Panik und Angst gemacht, was da passiert ist, und das ist nicht der Weg, wie psychisch angeschlagene Menschen ins Leben zurück kommen. Das muss jedem klar sein. Dass Geschichten, Ärgernisse und Hindernisse wie diese eher Regel aus Ausnahme sind hat dazu geführt, dass ich nach 2-3 Jahren davon eher arbeitsunfähiger geworden bin als arbeitsfähiger.
Ich glaube auch, dass dies so ein wenig der Grund ist, warum das bedingungslose Grundeinkommen so viel Zuspruch erfährt, obwohl es ökonomisch kompletter Murks ist: Ich kann nicht der einzige sein, der sich mal nach ein paar Wochen bedingsloser Existenz sehnt, denn wir Leben alle extrem bedingungsvoll.