Vielen Dank für euren Bericht über dieses Thema. Als der subventionierte Industriestrompreis in den Medien auftauchte war mein erster Gedanke ebenfalls dass dieses Instrument die Energiewende weiter hinauszögern wird.
Ich frage mich warum die Politik immer nur die Subvenion als Antwort auf Herausforderungen parat hat.
Wie wäre es denn den Unternehmen wie im Beitrag erwähnt die bevorstehenden Härten vor Augen zu führen aber ihnen gleichzeitig über zinslose Darlehen den Umstieg auf Solar- und Windanlagen z.B. direkt auf dem eigenen Firmengelände zu ermöglichen. Damit würden die Unternehmen zumindest einen Teil der höheren Energiekosten zeitnah einsparen und gleichzeitig die Energiewende voranbringen.
Ja, mir ist auch nicht klar, warum nicht viel mehr über Darlehen oder Beteiligungen läuft.
Subventionen bezahlt die Gemeinschaft, aber die Gewinne werden anschließend doch auch nicht vergesellschaftet.
Wurden denn Details veröffentlicht?
Wenn ich mich richtig erinnere war auch die Rede davon, dass Mittel zurück gezahlt werden müssen, wenn der allg. Strompreis schneller sinkt
Klar wir brauchen Transformation. Doch ich denke auch viele energieintensive Unternehmen sind sehr wichtig.
Das fängt an bei der Herstellung von wichtigen Gütern wie Stahl, von elementaren chemischen Stoffen bis hin zur Produktion von Medikamenten.
Das sind nicht nur irgendweleche Industrien, sondern essentiell für unseren Wohlstand.
Und gerade während Corona haben wir gesehen wie wichtig es ist Produktion sich bei uns vor Ort zu haben.
Auch denke ich nicht, dass wo anders der Stahl oder die Medikamente klimafreundlicher produziert werden…
Insgesamt gesehen wäre es ein riesiger Fehler all diese wichtige Produktion auszugeben und uns weiter abhängig zu machen vom Ausland.
Dafür gibts ja eine Vielzahl an Steuern. Spätestens, wenn die Gewinne ausgeschüttet oder an Mitarbeiter als Gehalt gezahlt werden, werden die Gewinne versteuert.
Laut dem was ich bisher gelesen habe wird keine Rückzahlung bei Strompreisrückgang nötig sein da die Subventionshöhe direkt an den Börsenstrompreis gekoppelt wird.
So sollen wohl 80% der Kosten zwischen 6 Cent und dem aktuellen Börsenstrompreis erstattet werden.
Dieses Instrument entlastet die Industriebetriebe zwar finanziell kurzfristig, bietet ihnen jedoch nicht die Chance die eigenen Stromkosten auch langfristig durch die Installation eigener Energieerzeugung zu senken wie ich es mir aus Sicht der Industrie- und Umweltpolitik wünschen würde.
Das grösste Problem ist das niemand diese Energiepolitik versteht. Man kann nicht mitten in einer Energiekrise Kernkraftwerke einfach verschrotten nur um dann wenige Wochen später zu diskutieren wie man verhindert dass einem aufgrund zu hoher Energiepreise die Industrie abhaut. Es ist kein Wunder, dass die AFD bei so einer Politik laufend an Stimmen gewinnt.
Vermutlich macht beides Sinn.
Die Förderung von Renewables fände ich schon auch gut. Dabei muss man aber wissen, dass für viele Fabriken nur ein Bruchteil des Stroms selbst erzeugt werden kann. Wind geht nur in wenigen Ausnahmefällen. Für PV braucht man große Flächen. Dächer sind ganz oft statisch nicht geeignet und meist zu klein. Es gibt natürlich Ausnahmen
Du vermischt gerade langfristige Planung mit kurzfristigen Krisen.
Die Abschaltung der AKW war lange geplant und zu dem Zeitpunkt nicht mehr abwendbar!
Auch wenn die FDP und Union versuchten anderes zu suggerieren.
Die Brennelemente sind alle und es wurden keine neuen bestellt.
Revisionen waren überfällig wegen der geplanten Abschaltung
Beides zusammen hätte mindestens ein Jahr Stillstand bedeutet und die Erteilung einer neuen Betriebsgenehmigung wäre auch fraglich gewesen.
Man könnte auch"einfach" von den genannten 25 (?) Mrd. Erneuerbare und Speicher bauen. Das würde den Strompreis senken und der Kredit könnte durch die Einnahmen beglichen werden.
So Recht wie ich dir mit diesem Beitrag gebe, müsste vielleicht doch einmal kurz die Alternativen zu Kohle und Gas nachgedacht werden.
Fakt ist, dass ein Grundlast und Spitzenproblem bestehen wird, da EE sehr volatil sind.
Der Plan dieses durch H2 Kraftwerke (Power to Gas) auszugleichen scheint mehr als fragwürdig, da diese Kraftwerke einen wirklich sehr sehr schlechten Wirkungsgrad haben.
Die Speichertechnologie wird auf absehbare Zeit die Kapazität nicht erfüllen können.
Darum und nur darum wird überhaupt über Kernkraft diskutiert. Ich halte die Kernkraft in der heutigen Form für falsch, aber trotzdem würde ich sehr viel Geld in die Forschung für Thorium Reaktoren oder die Fusion reingeben. Das wird zwar alles noch 20+x Jahre dauern bis zur Marktreife, aber die Option würde ich mir erhalten.
Nein. Es wird darüber diskutiert die alten zu ertüchtigen und neue zu bauen.
Das auch mehr im Hinblick auf die CO2 Neutralität und weil angeblich so billig.
Kommt drauf an was und wie man baut.
Im Thread um Speicher gibt’s da einiges.
Einigkeit, nur würde ich da eher überschüsse investieren und deutlich mehr in die Transformation als in die Forschung.
Deswegen.
Die 20+x Jahre haben wir gerade nicht.
Es gibt in dem Sinne keine Grundlast außer dem was Kraftwerke selbst benötigen.
Richtiger ist, dass es zu keinem Zeitpunkt 0 Last gibt.
Grundlast wäre aber etwas was 24/7 Last produziert und da gibt es nichts (selbst die Öfen kann man zeitweise ausschalten)
Und Spitzenlast ist auch jetzt schon ein Problem.
Quaschning hatte es in einem seiner Videos zur E-Mobilität schön veranschaulicht:
Wenn sich alle verabreden zu einem bestimmten Zeitpunkt ihren Fön anzuschalten würde das Netz sofort wegen Überlastung zusammen brechen.
Selbstverständlich gibt es eine Grundlast. Grundlast ist die Last, die während eines Tages nicht unterschritten wird. Sollte in Deutschland bei circa 30-40 GW liege. Das ändert sich auch dann nicht, wenn ich 100 % EE habe. Ich muss in diesem Begriff aber nicht denken. Relevant ist einfach erzeugte Leistung = Last zu jedem Zeitpunkt. Altes Energiesystem: Deckung der Grundlast durch Kraftwerke mit geringen Grenzkosten pro kWh. Darüber hinaus schnellere Kohlekraftwerke->Gas oder Pumpspeicherwerk.
Neues Energiesystem: Erzeugung volatiler. Last in gewisser Weise steuerbar. Wind/Solar produzieren immer dann wenn sie können. Bei hoher Verfügbarkeit: komplette Deckung der Last durch Wind/Solar. Überschuss speichern.
Bei geringer Verfügbarkeit: Speicher (egal welcher Art, auch Wasserstoffspeicher ) leeren + restliche Erzeugung
Bedingung von oben gilt natürlich weiter.
Man müsste schauen, ob das Laden der E—Autos eher ein Problem der Verteilung ist (d.h lokal zu hohe Last, auf die die Betriebsmittel nicht ausgelegt oder auch der Übertragung ) oder ein Problem der generellen Bereitstellung elektrischer Leistung. Sehe eher ersteres. Die Leistung könnte ich durch Batteriespeicher mit geringer Kapazität und hohe Entladeleistung bereitstellen. Damit ist das grundsätzlich Speicherproblem im Hinblick auf Dunkelflauten ( ist vielleicht ein umstrittener Begriff, aber beschreibt halt passend mögliche Erzeugungssituationen) aber nicht gelöst.
Fakt ist auch, das es auch bei Atom und Kohle geplante und außerplanmäßige Abschaltungen gibt. Und diese Kraftwerke reißen richtig große Löcher in die Stromversorgung.
Jede Last ist abschaltbar!
Heißt jede Last ist steuerbar.
Das Problem der nicht abschaltbare Last haben nur die alten Energieerzeuger die ein Netz brauchen um arbeiten zu können.
Das ist aber ein Verteilungsproblem.
Denn Dunkelflauten sind regional begrenzt.
So hat man es bisher definiert.
Ist aber in meinen Augen falsch.
So wurde z.B. die Straßenbeleuchtung massiv ausgebaut um Nachts Last zu haben für die schwer regelbaren Kraftwerke, gleiches gilt für Nachtspeicheröfen.
Im neuen System wird alles abschaltbar/steuerbar werden müssen.
Heißt Verbraucher dürfen nur dann angehen wenn auch die Erzeugung sichergestellt ist.
Oder anders: wenn 20:00 alle Fernseher angehen oder 6:00 alle Kaffeemaschinen gehen halt Wärmepumpen aus.
Abschalten bedeutet nur binär steuerbar. Benötigt werden jedoch regelbare Energieerzeuger, um die Volatität zu auszugleichen.
Das können im Prinzip nur Brennstoffzellen-, Motoren- oder Gaskraftwerke. (Erdgas, H2, Biogas, Kerosin, E-Fuels), wobei Motorenkraftwerke viel zu klein sind. Vielleicht könnten Speicher in der Zukunft helfen. Mit Speichern oder regelbaren Kraftwerken kann die Tagesvolatilität ausgeglichen werden.
Es gibt trotzdem ein Grundlastproblem, denn die Jahresvolatilität der EE ist ebenfalls sehr hoch. Im Sommer liefern PV Anlagen einen weitaus höheren Anteil an Strom als im Winter. Wind kann dieses nicht ausgleichen.
D.h. die Lasten vom Okt. - März müssen ausgeglichen werden. Auch das geht mit den oben genannten Kraftwerken, aber nicht mit Speichern.
Darum kann man nun eine Unterteilung machen. Kraftwerke und Speicher für Tagesregelung und Kraftwerke für Jahresregelung. Das ergibt zwei Extreme
August 12:00 Uhr Strom kommt nur aus EE, kein Kraftwerk nötig
Januar 18:00 Uhr Strom kommt nur aus Kraftwerken
Die Schlussfolgerung ist, dass Deutschland zur Kapazität der EE die gleiche Kapazität an Kraftwerken vorhalten muss. Klimatechnisch ist das fast ideal, weil laut Studien 75-95% (In Abhänigkeit von Power to Gas Szenarios) des Jahresstromes durch EE erreicht werden kann. Ökonomisch ist es ein Desaster, weil die ganzen Standby Kraftwerke bezahlt bzw. wenn in Staatshand, die Kosten gedeckt werden müssen.
Also tatsächlich bläst der Wind im Winter deutlich stärker als im Sommer. Dein Ausgleich ist durchaus vorhanden, einen guten Mix zwischen PV und WKA vorausgesetzt. Ich habe in diesem Beitrag vor einiger Zeit mal Diagramme präsentiert.
Die sind nice to have aber keine zwingende Notwendigkeit.
Das versuchen die Fossilen und Gegner nur gerne so darzustellen.
Ebenfalls nicht zwingend.
Ich gehe davon aus, dass wir wieder dazu zurück kommen wie es früher mal war und die Tage nach verfügbarem Licht verbringen.
Heißt im Sommer wird länger gearbeitet und im Winter kürzer.
Schon verschiebst du Lasten aus dem Winter in den Sommer und brauchst sie nicht mehr aufwendig über Speicher bevorraten.
Ja muss man, wenn man mit der Prämisse an die Arbeit geht, dass der aktuelle Zustand und unsere Art zu Leben sich nicht ändern darf.