Lage 333 Autofahren muss unattraktiver werden

Und das funktioniert genau wo außerhalb der Großstadtbubble? Bis das so ausgebaut ist vergehen ehr Jahrzehnte. Und bis dahin darf es kein Super Luxus Gut werden. Das Auto ist ein notwendiges Übel gerade und kann nicht so einfach abgeschafft werden.

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Ich muss das jetzt mal loswerden: Ich finde dieses Muster eines Schein-Diskurses, dass uns hier im Forum immer wieder begegnet, mühsam - er bringt uns nicht weiter!

(Hinweis: Ich habe selbst an solchen Diskussionen teilgenommen und nehme mich daher explizit nicht davon aus).

Das folgende Muster meine ich:

Eigentlich sind sich die Diskutanten einig

  • Klimaschutz, d.h. Maßnahmen, um die Klimakrise einzudämmen und für zukünftige Generationen einen lebenswerten Planeten zu erhalten, hat sehr hohe Priorität
  • konkret: das 1,5°- oder wenigstens das 2°-Ziel einzuhalten
  • noch konkreter: Wirtschaft und Gesellschaft innerhalb des durch das CO2-Budget vorgegebenen Zeitrahmens zu dekarbonisieren (Deutschland hat sich hier das Ziel 2045 gesetzt)

Nun wird eine Maßnahme in eine konkrete der Sektoren vorgeschlagen
(Beispiel: Verkehr > Mobilitätswende > Verringerung von Individualmobilität zugunsten des öffentlichen Personenverkehrs > Öffentlichen Verkehr gegenüber der Automobilität attraktiver machen > d.h. auch: Den Autofahrern die gesellschaftlichen Kosten des Autofahrens, die sie bislang nicht tragen, auferlegen = Autofahren unattraktiver machen)

Ein von solchen Maßnahmen betroffener (oder ein mitdenkender) Mensch, nennen wir ihn A, sieht in der vorgeschlagenen Maßnahme ein Nachteil für sich oder für eine gesellschaftliche Gruppe und äußert dies.
(Im Bespiel: Es wird im ländlichen Raum sehr viel schwieriger und dauert länger, einen öffentlichen Personenverkehr zu etablieren, dessen Nutzung nicht einen ganz erheblichen zeitlichen oder kostenmäßigen Nachteil gegenüber dem Auto darstellt.
Leider wird dabei oft die Position der Befürworter provokant überspitzt formuliert)

Ein von solchen Maßnahmen weniger betroffener Mensch, nennen wir ihn B, argumentiert: Aber diese Maßnahmen ist notwendig. Wie kann man nur dagegen sein?
(Oft hatte A meist gar nicht gesagt, dass er dagegen sei. Er hat nur auf bestimmte Nachteile hingewiesen in der Hoffnung, dass man bei der Umsetzung auch daran denke).

Es entspannt sich ein langes, oft hitziges Ping-Pong, das nirgendwo hinführt.

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Daher die Frage an alle, an welchem Punkt wir uns nicht einig sind:

  • Klimaschutz, d.h. Maßnahmen, um die Klimakrise einzudämmen und für zukünftige Generationen einen lebenswerten Planeten zu erhalten, hat sehr hohe Priorität.
  • Ohne eine in einem relativ kurze Zeitraum realisierte Dekarbonierung aller Sektoren von Gesellschaft und Wirtschaft wird es nicht gehen. Dazu gehört auch der Verkehrsbereich
  • Im Verkehrsbereich reicht eine reine Umstellung der heutigen Verbrenner- auf Elektroautos nicht aus. Die Anzahl der Autos muss insgesamt nicht unerheblich reduziert werden.
  • Daher brauchen wir einen großen Umschwung von Individualverkehr (Automobilität) auf Personenverkehr (Fern-, Regional- und Nahverkehr).
  • D.h., wir müssen den Personenverkehr erheblich attraktiver machen und parallel alle direkten und indirekten Subventionen für Individualverkehr nach und nach reduziere und abschaffen. Am Ende dieses Prozesses sollen die Nutzer von Individualverkehr die damit verbundenen gesellschaftlichen Kosten vollständig tragen. Das betrifft nicht nur einen CO2-Preis auf Kraftstoffe, der dem gesellschaftlichen Schaden des CO2 entspricht. Das betrifft auch Parkraumbewirtschaftungen in Ballungsgebieten und vieles mehr. Dadurch wird Autofahren unattraktiv - und das ist gewollt!
  • Da vor allem der Ausbau des öffentlichen Personenverkehrs nicht nur große Investitionen, vor allem aber sehr viel Zeit benötigt, dürfte es ganz erhebliche Akzeptanzprobleme erzeugen, wenn das Autofahren schneller unattraktiv gemacht würde, als die Betroffenen die Chance bekommen, auf einen öffentlichen Personen umzusteigen, der eine realistische Alternative zum Individualverkehr geworden ist Das gilt insbesondere auf dem ländlichen Raum, für viele Pendler und für Geschäftsreisende.
  • Diese „Akzeptanzprobleme“ sind kein Ausdruck von Klimaskeptikern oder Klimamaßnahmenskeptikern oder „not im my backyard“. Das sind ganz reale Probleme, die mehr oder weniger „an die Substanz“ gehen (leider sind das aber auch die Probleme, an die die Populisten von FDP, CDU und SPD anknüpfen und Stimmung machen. Leider sind das aber keine Probleme, die die Grünen ganz offen und ehrlich adressieren)
  • Umgekehrt haben wir angesichts der Umsetzungszeiten von Investitionen im Öffentlichen Personenverkehr nicht mehr viel Zeit, wirksame Maßnahmen zu ergreifen:
  • Daraus entsteht ein Spannungsbogen, der immer und immer wieder solche Diskussionen hervorruft.
  • Je mehr wir dieses Muster und die dahinterliegende strukturelle Ursache erkennen, umso schnelle können wir das sinnlose Ping-Pong überwinden und uns darüber unterhalten, wie man wohl dieses Spannungsverhältnis auf der Sachebene aufheben könnte.
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Ich würde schon hier einhaken wollen. Wie schon an anderer Stelle angemerkt sehe ich diese Strategie für Großstädte als sinnvoll an, für sehr dünn besiedelte ländliche Regionen allerdings nicht. Hier ist der Ausbau des ÖPNV weder finanziell noch energetisch lohnenswert. Stattdessen sollte man hier ungewollte Mobilität reduzieren oder ggf. private Sharing-Konzepte etablieren.
Es gibt zwischen diesen beiden Extremfällen ganz viele andere Situationen, die einer individuellen Lösung bedürfen. Aber Individualverkehr durch ÖPNV zu ersetzen ist für mich kein Patentrezept.

Ist das wissenschaftlicher Konsens?

Es gibt m.W. viele Ideen, Konzepte, Pilotprojekte. Konkrete Analysen und Auswertungen kenne ich aber nicht.
Und wer weiß, auf was für Ideen wir noch kommen.

Unzweifelhaft wird das nicht ohne Subvention gehen (das ist ja für den gesamten öffentlichen Personenverkehr der Fall). Aber heute wird ja auch der Individualverkehr massiv subventioniert.

Nur um es noch einmal zu betonen: Es geht nicht um Verbote, sondern um Reduktion durch Änderung der Anreize, in dem man den ÖPV attraktiver, alle Subventionen für Individualverkehr abschafft und sicherstellt, dass der Nutzer von Individualverkehr die damit verblieben gesellschaftlichen Kosten trägt. Und das synchron / parallel.

Man kann den Individualverkehr auf dem Land massiv einschränken, in dem man viel mehr Hubs (Bahnhöfe, Busbahnhöfe, Shuttle-Hubs, …) mit P+R schafft, an denen Züge im 30-Minuten-Takt fahren. Wem das zu unbequem ist, muss dann halt die dann hohen Kosten zahlen.

Was ist denn mit der sehr großen Zone zwischen Stadt und „dünn besiedelten Land“.

Ach, und noch etwas: Nur weil in einem bestimmten Bereich eine Maßnahme nicht so, wie vorgeschlagen, funktioniert, heißt das nicht, dass die Maßnahme an sich falsch wäre (was Du aber auch nicht gesagt hattest).

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Ich habe den Eindruck, in Wirklichkeit seid ihr euch einig @MarkusS @TilRq.
Auf dem Land braucht es zusätzlich andere Mobilitätskonzepte, aber so schwierig erscheinen die mir gar nicht. Auch die herkömmliche Fahrgemeinschaft ist völlig aus der Mode, weil es zu billig und zu einfach ist, einzeln zu fahren. Wenn man jetzt Parkplätze in oder am Rand der Stadt (ich bevorzuge Letzteres mit Umsteigmöglichkeit in dem ÖPNV oder Leihräder/-roller) massiv teurer macht, werden viele Menschen ihre Verkehrsmittelwahl verändern. Wenn es nur das Auto als Möglichkeit gibt, kann sich eine Fahrgemeinschaft z.B. Benzin- und Parkplatzkosten teilen.

Beides muss parallel geschehen: Autofahren unattraktiver gestalten und Alternativen ausbauen. Es wird funktionieren.

Als der Arbeitgeber meines Bruders die Parkplätze nicht mehr gratis zur Verfügung gestellt hat, hat mein Bruder begonnen, den ÖPNV zu nutzen, und hat sich nie wirklich darüber beschwert.

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Ich hätte mal noch einen ganz anderen Vorschlag aus der Mottenkiste (weil zu DDR Zeiten praktiziert)

Sowohl Städteplaner als auch die großen Firmen an einen Tisch und dann Wohngebiete für die Firmen geplant.
In die Wohngebiete auch alles mit reinplanen was man so braucht (Kita, Schule, Kino, Einkauf) und dann durch die Firmen Anreize, das ihre Mitarbeiter in diese Wohngebiete ziehen.
Schon lohnen sich Shuttle Busse die die Mitarbeiter zu und von der Arbeit bringen.

Es sollte auch darum gehen die Pendelei wieder zurück zu drängen.
Wichtig ist hier aber, dass es wirklich um Anreize geht nicht mehr zu pendeln, als darum Pendeln unattraktiver zu machen.

Super Vorschlag. Ähnelt der 15-Minuten-Stadt.

Außerdem könnten Firmen Coworking-Spaces auf dem Land aufbauen. Mittelding zwischen Homeoffice und Büro.
Dann würde auch wieder Platz in den Städten entstehen für Wohnungen.

Wissenschaftlicher Konsens zu einer qualitativen Aussage ist glaube ich schwierig.

Ein SZ-Artikel [1], der das Thema aus einer recht konstruktiven Perspektive beleuchtet, beschäftigt sich mit eben solchen Projekten. Daraus folgende Zitate:

„Neue Arten des öffentlichen Verkehrs - wie Sharing, fließende Grenzen zwischen öffentlichem Verkehr und Privatverkehr oder digitale Lösungen werden die Situation auf dem Land zwar verbessern, sie werden aber nie in eine neue Qualität umschlagen", sagt Mobilitätsexperte Lutz Fügener von der Hochschule Hof.“

und

„Der ÖPNV müsse so attraktiv werden, dass in einer Familie, die auf dem Land lebt, mindestens ein Auto abgemeldet werden kann, fasst Jörg Lange vom Fahrgastverband Pro Bahn zusammen.“

Um es mal etwas plakativ zusammenzufassen: was völliger Irrsinn wäre ist, in einem 300 Seelen-Dorf einen Bustakt von 10-Min einzuführen. Wovon wir aber auch wegkommen müssen ist, dass jede Person auf dem Land ab dem 18.Geburtstag ihr eigenes Auto braucht, um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können.

Ich kann durch einige intelligente Mobilitätskonzepte den ÖPNV in ländlichen Regionen smarter und damit effektiver machen. Das verbessert das Problem, wird es aber nicht beseitigen. Ziel solcher Maßnahmen kann es sein, die Anzahl der notwendigen PKWs zu reduzieren. Basis der Mobilität im dünn besiedelten ländlichen Raum wird aber weiter ebendieser PKW bleiben.

Worüber sich Wissenschaftler jetzt streiten können ist, wie es zwischen diesen beiden Extremen aussieht, also z.B. bis zu welcher Einwohnerzahl man mit ÖPNV wie viel PKW Verkehr ersetzen kann usw.

Ich bin der Meinung, dass Mobilitätswende deutlich weniger zentralistisch gedacht werden kann als z.B. die Energiewende bei Strom und Wärme. Jede Kommune muss ihr eigenes Konzept finden, für das das Motto „CO2 emittieren muss unattraktiver werden“ besser geeignet ist als „Auto fahren muss unattraktiver werden“.

… sagt ein Bewohner einer Metropolregion ohne eigenen PKW.

[1]

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Aufgrund der aktuell schon hohen Kosten wird auf dem Land schon vieles gemacht. Sogar Fahrgemeinschaften.
Und viele aus meinem ländlichen Umfeld würden gerne auf das Auto, als zweit-wagen oder ganz, verzichten. Selbst der Ausbau der Radwege bei uns hat viele dank ebike dazu gebracht, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren.
Aber ein paar Dinge fehlen halt noch, die sich mit Bereitschaft halt allein nicht lösen lassen.
Die Reaktivierung unser kleinen Bahnstrecke samt Elektrifizierung ist schon eine nette neue idee, lässt sich aber nicht sofort umsetzen.
Auch die Industrie muss da mitspielen, und die Arbeitgeber ggf flächendeckend vergleichbare Löhne zahlen, dann fällt ein weiterer grund zum pendeln weg

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Wow, da wird die erfolgreiche Gehirnwäsche mal deutlich.

  1. 70% der Menschen leben in Städten. Dazu sehe ich wenig Gründe warum das nicht auf dem Land auch für viele Menschen funktionieren sollte. Konzepte dafür gab es bereits mehrfach.
  2. Was ist „Bis das so ausgebaut ist vergehen ehr Jahrzehnte.“ denn für ein Argument? Damit brauchen wir uns weder um Klimawandel, Renten, Großbauprojekte, Endlager usw. kümmern.
  3. Das Auto ist ein Luxus Gut. Es ist lediglich so stark subventioniert, dass sich das auch Normalverdiener leisten können, die dabei jedoch nicht auf dem Schirm haben, dass sie alle anderen Autos auch mitfinanzieren.
  4. Ich habe nie etwas von der Abschaffung des Autos erwähnt. Es darf jeder Auto fahren, aber dann bitte ohne, dass wir als Gesellschaft das finanzieren und bitte so dass zumindest der Großteil der Folgekosten finanziert werden.
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Ziemlich arrogante Aussage meine Meinung so abzuwerten. Das ist der Grund wieso dieser Konflikt entsteht. Mit Menschen, die so anfangen kann man kein Gespräch führen.

Dazu zählen solche „Städte“ wie Koblenz, die außerhalb des Innenstadtbereichs für den ÖPNV unattraktiv sind.

Es ist die derzeitige Realität.

Mag sein, allerdings wären meine Frau und ich ohne arbeitslos. Ich würde mich freuen ich bräuchte die Autos nicht, ist aber leider so.

Es darf aber nicht so teuer werden, dass ich es nicht mehr halten kann und meine Arbeit aufgeben muss oder möchtest du statt dessen mehr Bürgergeldempfänger subventionieren?

Alles wie immer schöne Ideen, aber es wird dauern, da die Strukturen nun mal so sind wie sie sind und es nicht so schnell geht.

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Aus meiner Sicht liegt es schlicht und einfach an einer gesellschaftlichen Gehirnwäsche. Sorry für das Wort, aber es passt einfach am besten. „Jedem“ ist klar, dass Klimaschutz wichtig ist. Dafür müssten sich eine ganze Menge Menschen von ihrem Auto trennen. Und dazu fehlt ihnen schlicht und einfach die Vorstellung, wie das gehen könnte. Es ist den Menschen auch entfallen, dass das Fahrrad mal ein Fortbewegungsmittel war und nicht nur ein Sport-/Freizeitgerät. Auch zu Fuß kann man eine ganze Menge erreichen, viel mehr als die meisten Menschen denken.
Das wäre jetzt aber ein sehr, sehr langer Beitrag, wenn ich versuchen würde das auszuformulieren.

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Im Grunde gehen die Meinungen doch in die gleiche Richtung hier, nur die Geschwindigkeit, die da möglich ist, wird unterschiedlich wahrgenommen.
Mal ein weiterer Faktor:
Der Mensch sei ja ein vernunftbegabtes Wesen (ja, es gibt Ausnahmen :wink: ), und wäre sachlichen Argumentem beim Thema Klimawandel damit zugänglich.
Nun ist der Mensch auch ein emotionales Wesen.
Thema Auto: warum gibt es sonst Sportwagen, Geländewagen, SUV, Motorräder, Wohnmobile, etc…
Doch nicht nur aus sachlichen Gründen.
Für manche junge Menschen ist es ein Symbol für Unabhängigkeit von den Eltern, für Freiheit in der Mobilität.
Für „erfolgreiche“ Menschen mit guten Einkommen ggf immer noch ein Zeichen für Erfolg, ein Statussymbol.
Für ältere Menschen ein Mittel der Selbstständigkeit, auch der sozialen Teilhabe.

Zudem wie schon mehrfach erwähnt für viele Pendler ohne Alternative das einzige Mittel, um zur Arbeit zu kommen und den Arbeitsplatz zu erhalten.

Ja, auf dem Dorf gibt es zu viele Autos, was ich beim täglichen Slalomfahren durch den Ort selbst feststelle.
Aber das löse ich nur schwer mit Verboten, sondern eher mit Anreizen und Alternativen.

Oder hat die Zahl der Raucher signifikant abgenommen durch Rauchverbote in der Öffentlichkeit und höhere Tabakpreise? Gefühlt nicht…

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Dann verwende das Wort einfach nicht. Wie wäre es mit „Beeinflussung“ oder „Manipulation“.?

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Ja, nein, doch ^^

Wird aber leider erst in seinem späteren Post deutlich.
Die Gesellschaft ist „gehirngewaschen“ und rund um das Auto aufgebaut.

Das ist der Fakt an dem man nicht vorbei kommt, bei jeglicher Diskussion.

Das ist genau so ein Beispiel für die Gehirnwäsche.

Glaube eher, dann würdet ihr was anderes, woanders arbeiten.

Es ist immer die Frage was man in seinem Leben priorisiert und wonach man alles ausrichtet.

Will man schickes Haus auf dem Land, aber den gutbezahlte Job nicht aufgeben braucht man ein Auto.
Will man Haus auf dem Land und macht z.T. Selbstversorger kann man auch für weniger Geld im Dorf arbeiten gehen

U.s.w.

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Wieso? Ich habe dort gelebt und hab ÖPNV genutzt. Das ist keine Gehirnwäsche(lasst diesen beleidigenden Begriff) sondern gelebte Erfahrung.

Das ist ganz schön anmaßend. Wir wohnen zwischen unseren Arbeitsstellen und haben beide so 20km Fahrt. Wir haben uns da auch was aufgebaut und wieso sollte ich also wechseln? Diese Absolutheit nervt hier sehr. Wir fahren schon nicht mehr Auto als nötig mit 2 kleinen Kindern.

Diese Unterstellungen sind schlicht frech und falsch. Wir arbeiten beide nicht in den Großstädten oder Städten. Wir lassen uns also nicht mit Stadtgehalt in unserer Villa gut gehen. Wir verdienen mit 2 kleinen Kindern normal und leben in einem normalen Haus um nicht einem Vermieter ausgeliefert zu sein.

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Es war schon vorhin Thema: nicht alles passt für jeden. Mir fehlen tatsächlich statt ÖPNV auch zu Fuß gehen und Fahrrad fahren als valide Fortbewegungsmittel. Ersteres ist aus meiner Sicht bis 3km eine gute Alternative zum Auto, letzteres bis ca. 10km - hatte ich 7 Jahre als Schulweg. Dann bis 25km auch ein e-bike (ich habe auch mehrere Kollegys, die das gleich als Sport nutzen und täglich insgesamt 30km mit einem „normalen“ Rad pendeln fast unabhängig vom Wetter).

Koblenz ist erstaunlich weitläufig (war da einmal als Tourist 2 Tage) und ich sage gar nicht, dass es für dich, Tris, möglich ist ohne Auto auszukommen. Zu sagen, niemand könne in Koblenz ohne Auto oder sogar Autos auskommen, scheint mir aber auch fraglich.

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Das stimmt. Aber es würde ja reichen, wenn man nicht alle, aber halt möglichst viele Wege wie du auch schreibst „in akzeptabler Zeit“ erledigen könnte und nur noch selten für nicht existente Verbindungen oder viel zu transportieren etc. aufs (dann idealerweise geteilte E-Auto) ausweichen müsste. Denn es geht ja nicht darum, Autos komplett zu verbannen, nur halt erheblich zu reduzieren.

Letzteres wäre aus meiner Sicht auch ein gutes Argument, um die Autojünger zum Beispiel von der FDP :wink: mit an Bord zu holen. Denn wenn durch guten Ausbau der Öffentlichen mehr Leute aufs Auto verzichten, werden die Straßen und Autobahnen für die Leute freier, die halt unbedingt Autofahren wollen.

Habe ich mit keinem Wort gesagt. Ich sagte außerhalb des Innenstadtbereichs, das ist was ganz anderes.

Zu Fuß geh ich such bis 5km. Rad oder eBike Falken weg wegen der Kinder und wir innerhalb von 20 Minuten in der Kita sein müssen und nicht in einer Stunde mit eBike.

Hier klingt leider vieles nach Stadtbubble ohne auch nur mal auf dem Land gelebt zu haben.

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