Lage 333 Autofahren muss unattraktiver werden

Meine Kollegen behaupten, dass sie weniger Sprit verbrauchen als ich mit meinem Kleinwagen. Und weniger Fläche im morgendlichen Stau verbrauchen sie auch.
Ob sie die Spaßmaschine aber hätten, wenn sie sie nicht auch nutzen würden, um Spaß damit zu haben, darf bezweifelt werden.
Ich sehe das aber relativ. Jeder hat mehr oder weniger umweltschädliche Hobbies. Ich würde wirklich erst mal die Großstädte und dann die Innenstädte der kleineren Orte autofrei machen, das wird schwer genug.

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Aber es gibt kaum andere Hobbys, die so extrem andere Menschen belästigen und deren Leben schlechter machen wie Sportwagen und Motorräder, die innerorts mit Lärm und Raserei Menschen gefährden.

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Die Städte autofrei zu machen schließt natürlich alle anderen motorbetriebenen Fahrzeuge mit ein.
Das gleiche Problem haben wir auch mit Oldtimern, die ohne Kat weiter in Umweltzonen fahren dürfen.
Zu lauten Motorrädern: Ich habe meine Kindheit im Alpenvorland verbracht. Sie sind nicht nur in Städten nervig. Ich denke, dass da mit der Zeit ein Umdenken einsetzen wird. Bei einem beschleunigenden V8 gehen nur noch selten Daumen nach oben, die meisten schauen eher genervt oder irritiert.

Leider tut die Polizei rein gar nichts dagegen. Wohl kein Interesse daran. Denn schon jetzt gibt es Lärmobergrenzen.

Mal ganz aus Unwissemheit gefragt:
Das ominöse „Verbrennervebot“ ab 2035…gilt das rein für PKW oder auch für neuzugelassene Zweiräder?

Nur PKW und Kleintransporter

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Na super, wieder mal ein Glanzstück der Politik. Wen soll man bei solchen erbärmlichen Entscheidungen da noch wählen.

Danke.

Ist aber dann auch eher inkonsequent, oder?

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Ja, total. Motorradhersteller fürchten natürlich um ihre Zulieferer, wenn die Volumina der PKW wegfallen. Und für LKWs soll es später ein eigenes Verbot geben. Da fürchtet Brüssel noch, dass die benötigten Reichweiten mit Batterien nicht machbar sind.

Ich finde eine solche Aussage extrem problematisch, aber aus einem ganz anderen Grund: Sie beruht auf der Annahme, dass Autofahren momentan attraktiv wäre. Das scheint für viele zuzutreffen, doch entspricht dies mitnichten den Tatsachen. Autofahren ist mit großen Abstand die gesellschaftlich schlechteste Mobilitätsform:

  • Es ist unglaublich teuer. Neben hohen direkten Kosten (Anschaffung, Sprit, Werkstatt, Steuer, Reifen, usw.) gibt es auch noch jede Menge indirekter Kosten (Straßenbau, Flächenverlust, Krankenkasse, Umweltschutz usw.). Wenn jeder Auto fährt, führt das ziemlich sicher zum Staatsbankrot.
  • Es tötet jede Menge Menschen. Ein paar tausend Tote pro Jahr, dazu noch eine deutlich größere Zahl an Toten durch Abgase.
  • Verlust an Lebensqualität durch Gestank, Lärm, weniger Fitness,…
  • Es werden 30-40 Millionen Menschen von der Mobilität ausgeschlossen.
  • usw.
    Die eigentliche Frage ist, wie konnte es dazu kommen, dass so viele Menschen das Auto für ein attraktives Fortbewegungsmittel halten? Der einzige Vorteil den das Auto hat ist, dass es bequem ist. Diese gesellschaftliche Gehirnwäsche ist ein Meisterstück das mich immer wieder erschreckt.

Das ist eine Folge des Autoverkehrs. Innenstädte für Autos sperren führt zu eine deutlichen Belebung der Innenstädte.

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Man könnte sich sicherlich ein Motorrad/Motorroller vorstellen das wirklich auf effizienten Personenverkehr ausgelegt ist. Etwas mit Elektromotor (und damit annähernd geräuschlos) das eben mit viel weniger Platz und Energie als ein Auto auskommt, aber trotzdem deutlich schneller fahren kann als ein E-Rad. Mir wäre aber nicht bekannt das so-was derzeit viel Verbreitung hätte (oder auch nur existiert?). Motorräder heute scheinen eher gezielt auf maximale Leistung und Lärm optimiert zu sein.

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Das, wenn die Innenstädte frei von Einkaufspassagen sind, diese belebter werden stimmt vermutlich. Nur wer wird dann da wohnen. Ich kann mir nicht vorstellen das es eine Vermischung geben wird. Aber ist ein anderes Thema. Individualverkehr eine Frage des Geldbeutel zu machen finde ich grundsätzlich schwierig. Reiche werden also weiterhin die Vorzüge genießen und Arme die 2 Stunden halt zusätzlich in den Öffis sitzen.

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Langfristig wird mehr ÖPNV-Nutzung wohl zwangsläufig zu besseren ÖPNV-Angeboten führen, daher: Höhere Taktung, dichteres Streckennetz.

Das Problem ist wie gesagt vor allem die Übergangszeit, und da kann es leider in Ermangelung besserer Möglichkeiten nötig sein, dass das Autofahren zum „Luxus“ wird. Das ist nicht optimal, aber das logische Resultat, wann immer man ein begrenztes Gut über Marktmechanismen (und damit vor allem die Preise) regulieren möchte.

Das wäre dann der nächste Schlag für Normalverdiener und Familien. Schon jetzt wird diese Gruppe links liegen gelassen, da sämtliche Förderungen entweder Vermögenden zu Gute kommen (E-Auto Förderung, Heizung) oder nur sehr arme Menschen berücksichtigt werden. Vermögende haben eben das Geld um sich mal eben neue E-Autos und Heizungsanlagen zu gönnen. Aber ist doch super, alle zahlen CO2 Abgabe, aber nur die mit dem größten Fußabdruck kriegen was wieder. Ich sehe bisher noch nichts von dem Grünen versprechen von sozialem Ausgleich beim Klimaschutz. So lügen eben alle im Wahlkampf, nicht nur SPD und FDP.

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Darum ist es so fatal, dass jahrzehntelang so viel liegen geblieben ist und weiterhin alles verzögert wird.
Spätestens wenn die Natur so kaputt ist, dass es nicht mehr für alle reicht, regelt das zwangsläufig der Markt.

Edit: beim Neupreis erleben wir das beim Auto seit corona ja schon: Eine neue Auswertung des ADAC zeigt, dass Elektrofahrzeuge seit 2019 im Schnitt um 24 Prozent teurer geworden sind; die Preissteigerung bei Verbrennern liegt im gleichen Zeitraum sogar bei 42 Prozent

Das erklärt aber nicht, wieso die Grünen nahezu keinen Druck machen bei der Auszahlung des Klimagelds. Vielleicht gefällt es Ihnen ja doch, dass ihre gut bürgerliche Klientel von den Förderungen profitiert. Das ist ehrlich gesagt mein Verdacht. Ich fühle mich jedenfalls von niemandem wirklich vertreten.

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Will man das denn? Es gibt ja auch Mittel die unabhängig vom Vermögen der jeweiligen Person sind.

Etwas zynisch gedacht, müssen wir in Deutschland nur den eingeschlagenen Weg weitergehen und das Kinderkriegen unattraktiver machen.
Weniger Kinder = weniger Konsumenten = weniger umweltschädliche Dinge wie Autos etc…

Existiert ^^

Und die wirklich effizienteste Möglichkeit des individuellen Personenverkehrs sind immer noch die Mokicks von Simson und die 125er aller Hersteller (zumindest im Stadtbereich)

Ja, es wäre ein Schlag. Ein Befreiungsschlag. Dann müssten sich endlich die Normalverdiener und Familien keine teuren Autos mehr leisten, Kinder wären selbständig mobil, usw.
„Eine gute gesellschaftliche Mobilität zeichnet sich nicht dadurch aus, dass arme Menschen mit dem Auto fahren sondern, dass reiche Menschen mit Öffis fahren.“ (Habe vergessen von wem das Zitat war).

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