L367 - Seitenbemerkung zu Autos auf dem Land und Denken in Alternativen

Ok, grundsätzlich verstehe ich (glaube ich) was du damit sagen willst.
Also das Menschen erst zur Veränderung bereit sind, wenn sie eine aus ihrer Sicht gleichwertige Alternative haben, ohne möglichst Abstriche machen zu müssen.
Sowas bremst Veränderung möglicherweise aus oder verlangsamt es.

Veränderung ist demnach erstmal mit unangenehmen Begleiterscheinungen, mindestens aber Einschränkungen verbunden.

Soweit verstanden.

Doch ich bezweífle, das man Menschen mit mehr Druck überzeugen und nachhaltig lenken kann. Sehe da eher Überzeugung als richtigen Weg, der auch weniger Widerstand erzeugt und nachhaltiger ist.
Dazu muss man zumindest erreichbare Ziele oder Alternativen aufzeigen können.

Sonst bleibt es doch arg theoretisch.

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Ja natürlich bleibt es erstmal theoretisch. Habe den Eingangspost als Einladung für eine Diskussion über neue Ansätze verstanden. Da reinzuinterpretieren jemand solle zu etwas gezwungen werden halte ich für nicht i.O. Dass es nach 40 Beiträgen noch Diskussionen über das Ziel des Eingangspost gibt ist auf jeden Fall bedenklich. Egal woran es liegt.

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Vielleicht waren die angeregten Ansätze noch zu unkonkret?

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Ja, absolut. Weil so gar nix konkret drin stand hat es auch Raum für Reflexe gegeben.
Verständlicher wäre evtl gewesen vom Greenfield Ansatz zu sprechen, also was bräuchten wir im Ideal. Für solche Überlegungen ist nicht jeder zu gewinnen.
Aber das ist auch nur meine Interpretation.

Aber was sind denn mögliche Ansätze die mit einem vertretbaren Aufwand einen Individualverkehr auf dem Land überflüssig machen können und warum sollte das überhaupt unser Ziel sein?

CO2 Neutralität? Kann man auch mit e-Mobilität erreichen.
Infrastruktur? Braucht man auch für ÖPNV und Logistik.

Was übersehe ich?

Da stand sinngemäß: ist doch schön, wenn kleine Kinder vor der Tür spielen können, ohne Angst zu haben sie werden überfahren.
Vom Aufwand war da glaube ich nicht die Rede.
Statt dessen eher von den Bedürfnissen, von den Menschen und der Umwelt.
Mögliche Ansätze waren keine genannt.
Quasi wie einen Ball in die Luft geworfen. Prima wenn ihn einer fängt, platt stechen hilft aber erst mal nicht.

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Fein.
Wird auch immer ausgepackt, wenn der Bund zum Bildungsgipfel lädt: die Vorschläge sind entweder aus Sicht der Bundesländer unausgegoren, weswegen man als Bundesland lieber gar nicht erst einen Vertreter hinschickt, nicht ohne in Presseerklärungen diese wortreich zu zerpflücken oder sie sind aus Sicht der Bundesländer zu wenig konkret, weswegen man lieber gar nicht erst einen Vertreter hinschickt, nicht ohne in Presseerklärungen zu kritisieren, dass grundsätzlich der Bund sich viel zu sehr in die Bildung der Länder einmische.
Was aus einer Diskussion wird, ist immer auch eine Frage der Diskutanten. Und da ist die Frage, was man eigentlich damit bezweckt, eine Diskussion im Vorhinein als unnötig zu betiteln.

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Es geht glaube ich weniger darum, die Diskussion als unnötig zu betiteln.
Eher darum was das Ziel der Diskussion ist, sonst dreht man sich im Kreis.

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Also mal ganz ehrlich. Wenn wir noch nicht mal Ansätze haben wie man Individualverkehr drastisch senken kann, wie kann man dann überhaupt von Abschaffung von Individualverkehr sprechen?

Argumente warum eine komplette Abschaffung des MIV auf dem Land unrealistisch ist gibt es ja, warum also nichtmal Ideen wie es doch geht?

Warum nicht eine Ideensammlung? Auf jeden Fall bringt die Grundsatzdiskussion keine erhellenden Momente. Da wäre sinnvoller ihn kommentarlos nach unten rutschen zu lassen.
Jetzt nach 50 ziellosen Beiträgen ist es sinnvoller zu abzuschließen.

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Die Frage ist m. E. nicht, ob es überhaupt Ideen gibt, wie man den ÖPNV im ländlichen Raum verbessern könnte (die liegen zuhauf vor), sondern eher, warum sie nicht umgesetzt werden. Hier nur mal ein paar Ergebnisse von ca. 2 Minuten Google-„Recherche“:

https://www.vdv.de/mobilitaets-und-angebotsstrategien-in-laendlichen-raeumen-low-bmvi.pdfx

Fang doch mal an.

Ich bin blank wenn es darum geht den Individualverkehr komplett überflüssig zu machen.

Alternativen auf dem Land auszubauen, da bin ich absolut dafür. Individualverkehr damit deutlich zu reduzieren bin ich auch dafür. Komplett ersetzen? Gerne, aber halt nicht mit 2 Stunden Reisezeit für 20 km.

Noch mal zum Hintergrund meiner Annahme, dass ein kompletter Verzicht unrealistisch ist. Die Menschen müssen ja nicht nur in die nächste Stadt sondern in verschiedene Richtungen. Selbst bei einem Stundentakt kommt da für überschaubare Strecken eine Zeit inkl. Umstiegen zusammen, die einfach nicht zumutbar ist.

Jetzt ist dadurch die Zahl der Fahrer die zur selben Zeit aus dem gleichen Ort in die gleiche Richtung müssen sehr gering. Aufgrund limitierter Fahrgastzahlen (wenig Bewohner) wäre bei enger Taktung die Auslastung sehr überschaubar. Damit wäre auch die Einsparung an Ressourcen überschaubar. Ruflinien würden wohl oft einen Fahrgast mit vier Fahrten von A nach B und zurück bringen, wo dieser per Individualverkehr nur zwei Fahrten bräuchte und das ohne Fahrer den man noch bezahlen muss (solange autonome Taxis in Deutschland noch Zukunft sind).
Ein Angebot müsste von früh 5 bis nachts 1 gehen und selbst da gäbe es noch Ausnahmen die damit nicht pünktlich in die Frühschicht kämen, wenn wir die anzunehmenden Zeiten inkl. Umstiege als Grundlage nehmen.

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Warum muss es denn gleich eine unrealistische Maximalforderung sein? Reicht es nicht, erst mal gute Alternativen zum MIV zu schaffen? - dazu gibt es ja wie gezeigt Ideen genug.

Geht es denn wirklich um die komplette Abschaffung des gesamten Individualverkehrs in Stadt und Land?

Warum nicht realistisch über gangbare oder zumindest machbare Lösungen diskutieren?

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Ich beziehe mich auf die Aussage im Ausgangsbeitrag, dass es damals ja auch ohne Auto ging.

Ich habe hier bereits mehrfach geschrieben, dass ich die Schaffung eines Angebots und eine Reduzierung des MIV absolut befürworte, wie auch andere hier.
Und dennoch wurden hier antworten die genau diesen Weg befürworten als Abwehrreflex bezeichnet.

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Hab ich. Ist bloß keiner drauf eingegangen.
Auch vom TO darf nun keiner mehr erwarten, dass er sich nach dem bisherigen Verlauf noch mal einbringen wird und seine Aussagen präzisiert.
Ach ja falls nun jemand meint, das nun zerpflücken zu müssen. Ich bin raus.

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Im Ausgangspost ging es ja auch um die Reduzierung.
Das war ja auch kein Kritikpunkt.

Der Dreh in der Diskussion entwickelte sich ja eher aufgrund der unklaren Zielrichtung der Ausgangsfrage

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Hier gab es aber doch auch niemanden der dieses Ziel ablehnt.

Ich habe ja selbst sogar ausdrücklich einen Ausbau des Angebots auch auf dem Land als nötig aufgeführt.
Die Diskussion für meinen Teil entstand ja, weil hier ja gesagt wurde, die Diskussion zu Beginn zeige wieso die Ablehnung gegen Veränderung so ausgeprägt sei und genau das habe ich hier eigentlich nicht vorgefunden. Daher nahm ich auch an, dass eine Position wie meine bereits als Ablehnung von Veränderung gilt.

Edit:

Beziehungsweise ich verstehe sehr gut, warum CCS und Fusionskraftwerke als No-Brainer bezeichnet werden und der Individualverkehr als unvermeidbar gesehen wird: es soll alles so bleiben wie es ist.

Dies wurde hier in die Runde geworfen, dabei schrieb niemand es solle alles bleiben wie es ist.

Mein ursprünglicher Beitrag war bewusst eine emotionale Gegenreaktion auf die emotionalen, mir etwas hart erscheinenden Reaktionen auf den als angreifend empfundenen Ausgangspost. Daher war auch nicht sehr viel sachlicher Inhalt enthalten. Es ging eher darum, einer emotionalen Grundeinstellung eine andere gegenüberzustellen, quasi wieder auf 0 zu stellen. Hat nicht gut funktioniert. Normalerweise lösche ich meine Beiträge, wenn sie in wesentlichen Teilen (tlw. notwendige) Verallgemeinerungen und Zuschreibungen enthalten, statt sie zu posten. Werd ich in Zukunft wieder strenger handhaben.
Die Diskussion über deine Nachfragen war für mich ganz hilfreich, hat aber hier nichts weitergebracht. Belassen wir es dabei.

Davon gern mehr. Vor allem würde mich interessieren: Wie ist es organisiert, wie finanziert? Welche Verbindungen sind der Kern, was wurde beim Aufbau priorisiert? Welche Startbedigungen gab es?

Gut zusammengefasst. Dazu noch der Gedanke, dass sich die Veränderung selbst oft wie eine Einschränkung wahrgenommen wird, auch wenn sie es nicht unbedingt ist. Und dass den unangenehmen Begleiterscheinungen ein handfester Gewinn durch zB CO2-Einsparung gegenübersteht, der emotional nicht als Gewinn empfunden wird (da wären wir wohl wieder beim Klimageld). Warum das gerade beim Thema Verkehr so besonders stark ausgeprägt ist, werd ich wohl nie nachempfinden können.

Meiner Frustration über diese Tatsachen wollte ich Ausdruck verleihen. Es fühlt sich manchmal so an, als müsse man Menschen nicht von etwas Sinnvollem überzeugen, sondern ihre Zustimmung erkaufen.

Wenn es um Strategien geht, denk ich aber auch, dass man diese Erscheinungen als psychologische Fakten (meistens) wird hinnehmen müssen. Davon abzulenken und den Thread so bomben zu lassen, war nicht meine Absicht.