Die Aussagen von @Alex0815 und @BrewSwillis würde ich zusammenfassen mit: weniger Arbeiten ist nicht zwingend weniger produktiv.
Das heisst ja nur, dass sie in der bezahlten Arbeitszeit bisher nicht maximal produktiv waren. Als Arbeitgeber würde ich mich fragen wie ich das steigern könnte.
Eiskalt, kapitalistisch… nennen Sie es wie Sie wollen. In Deutschland sind die wirksamen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz meiner Belegschaft definitiv so teuer, dass ich lieber diese Belegschaft zum Impfen ausfliege oder Aufträge woanders ausführen lasse.
Ich bin mir nicht sicher wie ich diese Aussage deuten soll.
Entweder als „Deutschland ist nicht auf dem Weg in den Ruin“. Global betrachtet würde ich schon sagen, dass Deutschland auf dem absteigenden Ast ist (Demografieentwicklung, Bildungsabstieg, EuroTransferunion, Impfschneckentempo…)
Oder als „dass Deutschland absteigt liegt nicht IN ERSTER LINIE an den Zigarettenpausen und Gesprächen zwischen den Mitarbeitenden.“. Dem würde ich in Hinblick auf die oben genannten Argumente zustimmen - in Deutschland gibt es größere Probleme als eine rauchende oder tratschende Belegschaft.
Ich nutze dieses Forum um mit Dritten ins Gespräch über relevante gesellschaftliche Themen zu kommen. Hierzu zählt auch, seine Lebens/Arbeitsumstände zu teilen um mehr Verständnis zu erzeugen (zumindest ist dies bei mir die Intention).
Sie nennen einige Beispiele für ähnlich wie mein Unternehmen agierende Unternehmen. Entlassungen, Kurzarbeit auf Arbeitnehmerseite; Gewinne ausweisen, Dividenden zahlen auf Investorenseite. Lufthansa wurde übrigens vom Staat gerettet, weil es sich als Private Equity nicht rechnet. Kein Kapitalistisch denkender Investor würde einem Unternehmen mit überhöhten Löhnen eine Kapitalerhöhung geben. Deshalb konnte sich die Lufthansa auf dem freien Markt kein Kapital beschaffen. Der Staat wollte die in Angesicht der kurzfristig zu erwartenden Massenentlassungen die bei einer Insolvenz erwartbar waren nicht in einem Wahljahr haben und rettete ein Unternehmen das auf dem freien Markt keine Investoren findet.
Ob die Menschen ein Lebenswerk mit ihrer Arbeit verbinden sollte nie ein Grund sein es zu retten. Leider greift der Staat immer häufiger in die Marktmechanismen ein und rettet Unternehmen ohne Marktfähigkeit wie Banken, Airlines oder irgendwelche TooBigTooFail Geschichten wie KarstadtKaufhof.
Die Lösung dahinter ist entweder eine massive Marktbereinigung von diesen sozialistisch am leben gehaltenen Unternehmen (was politisch unpopulär und demokratisch unrealistisch ist) oder man rettet alle durch den Notenbankensozialismus und druckt das für die Rettungen nötige Geld und entwertet die Schulden durch Inflation.
In Deutschland gibt es Jahr um Jahr mehr zu Pflegende und gleiches Geld. Die Attraktivität auch dieses Jobs in Deutschland ist also gering.
Lösungsvorschläge: Entweder automatisieren wir Industriejobs in Deutschland, damit die freiwerdenden Arbeitskräfte in die Pflege gehen, oder wir werben Personal aus dem Ausland an, die die alten pflegen.
Ersteres birgt die Gefahr, dass aufgrund von Automatisierung und hohen Energiekosten in Deutschland auch diese Aufträge ins Ausland verschoben werden (denn warum sollte man vollautomatisiert in Deutschland von Robotern schrauben lassen, wenn das ganze in China günstiger geht?)
Zweiteres ist Gesellschaftlich diffizil. Eine große Menge an ausländischen (Fach-)Arbeitern zu importieren fällt Deutschland wohl schwer: auf finanzieller, integrationspolitischer sowie gesellschaftlicher Ebene. Japans Weg der automatisierten Altenpflege wird hierzulande nicht auf Gegenliebe stoßen.
Den von @Justjaythings vorgeschlagenen (?) Weg, die Unternehmen weniger gewinnorientiert aufzustellen, macht diese langfristig wertlos.