Kann ein bedingungsloses Grundeinkommen funktionieren?

das tolle ist ja, dass es in einer Welt, wo die Gemeinschaft jedes Individuum bedingungslos unterstützt, der Weg dazu nicht weit ist, dass die Anhäufung von Gütern weniger wichtig ist als anderer Dinge. Wie bei Star Trek! Am wichtigsten werden sein: Wissen, Erfahrungen und Kunst. Die Angst, sozial abzusteigen und immer mehr an Sachwerten zu horten, wäre nicht mehr da. Die Gewissheit, dass die Gemeinschaft gut und wichtig ist für jeden, würde endlich ein Gemeinschaftsgefühl außerhalb von Idiologien, Nation oder Ethnien stiften. Aber dahin ist es noch ein langer Weg.

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Aber wir können uns ja schon mal auf den Weg machen😉 I have a dream!

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Die Überschrift des Artikels ist irreführend, er beschreibt ausführlich, dass das Leben ohne Geld nur innerhalb von Starfleet funktioniert und außerhalb der Starfleet-Bubble nicht replizierbare Güter mit nicht replizierbarem Latinum (in wertloses Gold gepresst) gehandelt wird.

In der Zukunft haben sie nicht mal Buchgeld
:grimacing:

Und so als Frage am Rande, wird das Starfleet-System nicht schon heute so praktiziert? Wenn ein Mitglied der Streitkräfte im Einsatz Essen in einer Feldküche bestellt, muss es dann bezahlen? Wohl kaum, oder?

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Ich habe es auch so verstanden,dass die Sternen- Flotte wie unser Militär funktioniert. Aber bei Deep Space Nine, ich weiß nicht mehr welche Episode, da kommt ein „Zivilist“ zu Besuch und sagt, dass er für die Reise seine „Transport Credite“ benützt hat. Was ich übrigens auch als eine Art BGE sehe. Jeder kann dann mit „Transport Credite“ reisen oder anderes eintauschen. Die Gesellschaft sorgt für das Transportwesen. Fände ich auch eine Neue Idee.

Wir handeln ja auch (noch) nicht mit den Ferengi :alien:

Natürlich funktioniert das System nur innerhalb seiner Grenzen.

Nein, das Starfleet-System wird sicherlich nicht in der Feldküche praktiziert, weil natürlich dort Geld im Umlauf ist. Außer, die Bundeswehr ist vollkommen autonom und ein Selbstversorger auf allen Gebieten. Den Sold nehme ich mal raus, von wegen Handel mit den Ferengi.

Sollte aber durchaus machbar sein. Wenn man bedenkt, in welcher Zeit Gene Roddenberry gelebt hat, ist seine Utopie aus damaliger Sicht noch viel mehr Fiction als heute. Er hat den 2. Weltkrieg, den Kalten Krieg mit der unsäglichen McArthy Ära, die Rassentrennung, Vietnamkrieg … erlebt und erdenkt sich trotz oder gerade weil er aus diese Zeit stammt so eine Welt. Seine größte Leistung war aber wahrscheinlich seine Idee, einer großen Öffentlichkeit vorstellen zu können und damit (einen begrenzten) positiven Einfluss auf die Gesellschaftsentwicklung zu haben. Ein Russe, ein Außerirdischer, eine schwarze Frau auf der Kommandobrücke und eine Welt ohne Geld und nur mit dem Ziel, das Wissen zu vergrößern. Eigentlich undenkbar zu der Zeit.

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Da hast du Recht. Damals war das wirklich Fiktion. Bei unserer Überproduktion und der Möglichkeit überall alles zu haben, sind wir seiner Utopie viel näher. Aber ich denke, wenn etwas fehlt, kommt man viel schneller darauf als wenn alles immer da ist. Wo sind denn heute die Utopien? Damals konnte man von Utopien nur träumen.Heute könnten wir uns bewusst für eine Utopie entscheiden. Wir sind Menschen. Wir erschaffen unsere Welt um uns. Das haben wir immer gemacht und werden das auch immer so machen. Wir sollten uns mal darüber einigen, wie wir auf unseren Planeten leben wollen.

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… und der erste „schwarz-weiße“ Filmkuss, aber innerhalb der Science-Fiction Fantasie noch zusätzlich eingepackt in ein „telekinetisches Zwang-Scenario“ :roll_eyes:

Aber Utopie bei Seite, was ist denn nun mit der Inflation? Ich versuche es mit einem anderen Vergleich.

Früher, in der Volksrepublik Polen, wo ich herkomme gab es etwas ähnliches wie ein BGE, nämlich einen garantierten Arbeitsplatz mit Landesweit festgeschriebenen Gehältern, die sich zwischen einzelnen Berufsgruppen schon unterschieden, aber nicht extrem.

Zudem gab eine landesweit festgeschriebene Produktpalette an Gütern, sowie definierte Preise für diese. Was war die Folge davon? Egal was man in einem Geschäft kaufen wollte war ein Produkt fast immer „ausverkauft“.
„Ausverkauft“ war aber kein endgültiger Zustand, denn wenn man mit dem Verkäufer ins Gespräch kommen konnte und ihm etwas Interessantes oder amerikanische Dollars zu bieten hatte, konnte man ein „ähnliches“ Produkt aus dem Lager beziehen.

Es gab also de facto einen Schwarzmarkt mit allen Produkten zu weitaus höheren, aber marktwirtschaftlichen Preisen.

Wenn wir jetzt ein BGE einführen würden, würde natürlich kein Schwarzmarkt entstehen, aber die Preise für endliche Güter müssten sich doch anpassen, oder?

Was denkt Ihr, kann man ein BGE mit einer Zentralverwaltungswirtschaft vergleichen?

Ich habe mir das BGE lange überlegt, wenn man sich das genau durchdenkt, würde das Entwicklungssprünge in jeder Hinsicht ermöglichen, nur der Übergang dorthin muss langsam und stetig und gut geplant erfolgen.

Einfacher Gedanke: Wenn final jeder Mensch das machen könnte wo er seine Leidenschaft drin hat, und er kämme wegen dem BGE wirtschaftlich einfach über die Runden, dann würde das zu Technologien und gesellschaftlichen Verbesserungen führen das wäre ziemlich toll.

Allerdings muss der Transformationszeitraum dorthin reiflich überlegt und ganz langsam beschritten werden.

Final, davon bin ich überzeugt, wäre das der Beginn einer besseren Welt!

Diese Aussage greift mehr als zu kurz. Ja der Staat finanziert tatsächlich Umschulungen und Weiterbildungen in großem Stil - aber er finanziert auch NUR das. Was er nicht bzw. bei weitem nicht ausreichend finanziert, ist der Erwerbsausfall, also die Zeit die man benötigt um die Weiterbildung zu machen ohne Gehalt. Es geht nicht alles nebenbei. Das hindert viele flexibler zu werden. Da wäre ein BGE durchaus ein Ansatz, könnte aber auch anders gelöst werden.

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Das spannende an BGE Diskussionen ist immer die Einseitigkeit der Betrachtungen.

Egal welche Ausgestaltung ein BGE wann wählen würde, sofern der Betrag nur groß genug ist und die Gruppe innerhalb der Bevölkerung, die ein BGE bekommt, nicht zu klein ist, es hätte Folgen für den Arbeitsmarkt, die man nicht simulieren und auch nicht abschätzen kann. Davor haben Politiker eigentlich am meisten Angst, denn dann würden die Staatseinnahmen über kurz oder lang reduziert werden. Weniger Staatseinnahmen, weniger Sozialleistungen für diejenigen, die nicht arbeiten und dennoch ein BGE bekommen.

Das ist jetzt etwas schnell und grob zusammengefasst, aber wer ein BGE sinnvoll umsetzen will, darf sich nicht am Wirtschafts- und Geldsystem der aktuellen Stunde orientieren, sondern muss sich parallel über Alternativen dazu Gedanken machen, da dies ziemlich wahrscheinlich so nicht mehr 1:1 funktionieren würde.

Ein weiteres Punkt ist die länderübergrefende Arbeitswelt. Menschen arbeiten und wohnen in Land B. Land A hat ein BGE, Land B nicht. Was nun? Auf diese Frage hat bisher noch niemand eine sinnvolle Antwort, außer es müssten alle mitmachen - und wenn nicht?

Auch wenn es nicht so klingt, ich bin ein großer Fan der BGE, aber es ist komplexer als nur „Geld für Alle“, Inflation und keiner will mehr arbeiten!

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Verstehe jetzt nicht ganz das Problem? Die Leute aus Land A bekommen ihr BGE und die aus Land B halt nicht. Das BGE wäre ja vermutlich nicht auf den Wohnort bezogen, sondern auf die Nationalität, somit wäre die große Angst vor BGE-Flüchtlingen unbegründet.
Spannender finde ich eher die Frage, was mit Arbeitern passiert, die im Land A leben und arbeiten, aber aus Land B kommen, die würden ja einen höheren Lohn benötigen. Oder einen Mindestlohn, der für Leute aus Land A nicht einmal gelten muss, das sie ja einen anderen Verhandlungsspielraum haben.

In Deutschland haben wir längst ein Grundeinkommen, nur wird es Existenzminimum genannt. Wir unterscheiden nur ein steuerrechtliches, sozial-kulturelles und schuldrechtliches Existenzminimum. Die Frage ist nur, ist es gerecht, dass man für das steuerrechtliche Existenzminimum seine Zeit „verkaufen“ muss und die anderen bedingungslos gewährt werden.

Ein Existenszminimum oder so etwas wie eine Grundsicherung für Erwerbtätige, denn nicht anderes stellen die meisten Systeme dar, hat nicht mit einem BGE zu tun.
Die aktuellen Varianten betreffen immer bzw. Fast ausschließlich Erwerbsfähige. Alle die nicht Erwerbsfähig sind fallen auch darunter aber grundsätzlich ist es eine Sicherung für Jemand der gerade nicht Erwerbstätig sein kann und nicht gleich sterben soll. Um es mal etwas ehrlich zu sagen.

Ein BGE je nach Ausführung wäre für ALLE der Bevölkerung, also sagen wir vom Schüler bis zum Tot. Das ist ein fundamentaler Unterschied, da sich dadurch das Verhalten der Erwerbsfähigen ändern würde und damit viele neue Fragen aufwerfen würde. Das es Bedingungslos ist und diese Tatsache von den meisten Befürwortern als „DAS“ Argument genommen wird, kann ich nicht nachvollziehen. Natürlich sollte es nicht an Bedingungen gekoppelt sein, wobei es das natürlich dadurch schon ist indem man fixiert wer es bekommt und wer nicht.

Damit hast du ja schon eines der Probleme beschrieben. Ein anderes ist natürlich die Tatsache das sich in Land A die Erwerbssituation ändern würde und dadurch der Handel neu gestaltet werden müßte.
Dann gibt es genug Menschen die eine Staatsbürgerhaft aus LAND A oder LAND A und B haben (sofern es an die Staatsbürgerschaft und nicht zusätzlich an den Wohnort gekoppelt wird). Ein wirklicher Austausch zwischen diesen Ländern ist nicht wirklich zu begrenzen was natürlich auch Einfluss auf deren Erwerbstätigkeit haben würde.
Es ist nicht einfach Geld an alle Geben und damit ist es getan.

Das ist das steuerrechtliche Existenzminimum. Steuerfreibetrag.

Liegen die eigenen Einkünfte unter dem Existenzminimum, kann man staatliche Hilfe beantragen. Erwerbslose und Geringverdiener erhalten Arbeitslosengeld II. Der Antrag ist beim örtlichen Jobcenter der Arbeitsagentur einzureichen.

Andere können die Grundsicherung in Anspruch nehmen.

Rentner und Personen mit dauerhafter Erwerbsminderung können die Grundsicherung in Anspruch nehmen. Der Antrag auf Grundsicherung ist beim zuständigen Sozialamt zu stellen. Alternativ kann man ihn bei der Deutschen Rentenversicherung einreichen, die ihn an die zuständige Stelle weiterleitet.

Und weder das eine noch das andere hat irgendwas mit dem Grundeinkommen zu tun

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Anderer Name und rechtliche Begründung, derselbe Effekt. Es erfolgt eine Transferleistung des Staates, ein bedingtes Grundeinkommen, oder eine Steuerbefreiung von Erwerbstätigen. Du wirst zu Recht darauf hinweisen, dass das formal (rechtlich, verwaltungstechnisch…) ganz was anderes ist. Das ist aber gar nicht mein Punkt, mein Punkt ist, dass im bestehenden System genug Geld vorhanden ist, um ein BGE zu finanzieren. 80 % der Leute wird es nämlich vollkommen egal sein aufgrund welcher Grundlage sie das BGE bekommen, Hauptsache sie bekommen es.

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