Ja der Bürokratie Abbau, steht in jedem Koalitionsvertrag und beginnt grundsätzlich mit der Erstellung eines Formulars ^^
Gibt zwar sicher einiges was man vereinfachen kann, aber ich glaube eher nicht, dass das die WorkForce der Ingenieure oder Handwerker merklich erhöhen würde.
Da koennen wir uns dann wohl drueber streiten . Die Frage ist auch, wo das Bottleneck ist. Bei reinen Ingenieursstellen vermutlich eher weniger, aber was da am Ende noch alles an Verwaltung mit verbunden ist sorgt sicher dafuer, dass es nicht schneller vorangeht.
Man koennte das ja mit einem Forschungsprojekt untersuchen. Der Witz waer, dass auch dort ein schoener Overhead an Verwaltung dranhaengt. Alle Papiere und Berichtspflichten gegenueber einem Projekttraeger zusammenzubekommen zeigt eigentlich schon, dass das Geld fuer die Verwaltung eventuell besser direkt fuer die Forschung an sich aufgehoben waere. Mir fallen da z.B. direkt alle tollen Projektzeitplaene ein, die schon ueberholt sind, wenn sie eingereicht werden. Der Prozess bis da ein Projekt mal anfangen kann dauert so lange, dass i.d.R. kein realisitscher Start geplant werden kann. Wenn es gemacht werden wuerde, dann waere der geplante Start hinter dem geforderten Beginn von Projekten fuer manches Foerderprogramm.
Letztlich waere vieles aber auch vielleicht nicht direkt eine starke Beschleunigung. In Summe denke ich aber schon, dass es dazu fuehren wuerde, dass die Motivation auch wieder steigt sich mit manchen Dingen zu befassen und nicht aufgrund des administrativen Aufwands vorher schon demotiviert zu sein.
Dafür müsstest du die Leute schnell genug für die Produktion von Windradteilen und aller vorgelagerter Steps weiterbilden oder umschulen. Unklar ist, wer das in dieser Zahl leisten soll, denn in der Automobilindustrie oder davon abhängig davon (Chemie, Metallindustrie,… ) arbeiten >>1 Millionen Menschen. Müsste davon jeder 3. umschulen (/sich weiterbilden), dann wäre das schon eine enorme Menge Umschüler und für die berufliche Bildung schwer zu bewerkstelligen.
Unabhängig davon würde ich mich aber schon freuen, wenn der Staat im Angebot der beruflichen Bildung steuern könnte. Die Zahl der Studiengänge im sozialwissenschaftlichen Bereich oder auch in der BWL steht in einem gewissen Missverhältnis zum tatsächlichen Bedarf, scheint mir manchmal.
Es wäre äußerst begrüßenswert wenn mehr davon einen technischen Beruf wählen und an der Transformation unserer Wirtschaft mitgestalten würden, statt auf Twitter oder im Internet darüber zu schimpfen, was alles schief läuft.
Nun, aktuell gehen den Bildungsträgern grad die Teilnehmer aus. Trotz voller Kassen für Bildungsmassnahmen im Bereich SGB Ii und III und SGB IX.
Jeder der einen Hammer an der richtigen Seite anpackt, bekommt grad einen Job.
Alles was gesundheitlich, fachlich oder sorachbedingt übrig bleibt, benötigt mehr zeit und zuwendung.
Da hast du recht. Eigentlich müsste man schon jetzt dafür sorgen, dass bestimmte Kapazitäten umgeschichtet werden.
Vielleicht müsste man hier gesondert aktiv werden? Umschulung für Mechatroniker u40 auf Rotorenmonteure oder Leistungselektroniker. Mögliche Gehaltseinbußen (die Automobilindustrie bezahlt sehr üppig) übernimmt der Staat für x Jahre?
Nur ist das nicht unbedingt der angemessene Maßstab. Wer vorher Bleche von Regal A nach Maschine B transportiert hat, kann das zwar sicher auch in einer neuen Branche tun. Aber ist das die Realität der meisten Arbeitnehmer in der Automobilindustrie?
Wer vorher Kabelbäume verbaut hat, kann nicht plötzlich Leistungselektronik installieren und testen. Wer vorher Zylinderkolben für die optimale Verbrennung in Motoren entwickelt hat, der kann nicht eben den idealen Flügel für Rotoren formen. Wer vorher die CNC programmiert hat, der ist möglicherweise noch lange kein Experte für das Gießen von Fundamenten.
Ohne grundlegende Umschulung oder langwierige Weiterbildung verdammst du den hoch qualifizierten Facharbeiter oder Ingenieur zur schlecht bezahlten Hilfskraft und verschwendest damit kognitives Potenzial.
Hier wieder Zustimmung. Das sind sicher Problemfelder. Aber was ist mit angehenden Literaturwissenschaftlern, Historikern, Japanologen, Politikwissenschaftlern usw…
Verschenken wir nicht massig Potenzial dadurch, etliche junge Leute in diese Bereiche gehen zu lassen, statt unseren akuten Bedarf zu decken?
Nun die Betroffenen gucken auch aufs Geld. Ein Gehalt ist in der Regel immer höher als Übergangsgeld oder Bürgergeld.
Und die andere Frage wäre ja, zu deinem letzten Punkt, kann ich Menschen heute noch frei entscheiden lassen, welchen Beruf er/sie ausüben will? Und ist jeder für jeden Beruf gerignet?
Nach nun 18 Jahten in der beruflichen Bildung behaupte ich mal nein.
Breite Berufsorientierung bei Schülern, spätestens ab klasse 8.
Zum beispiel stellen sich die Unternehmen einer region den SuS vor, präsentieren ihre Ausbildungen. Wenn konkretes Interesse besteht, können die SuS gezielte Schülerpraktika machen im Unternehmen.
Dabei die ganze Bandbreite von Studium bis Ausbildungsberufe gleichwertig darstellen
Die Unternehmen betrachten Personalentwicklung als Prozess lebenslangen Lernens, inkl begleiteter Tätigkeitswechsel. Speziell bei gesundheitlich fordernden Tätigkeiten, die selten bis zur Rente funktionieren.
Anpassung von Arbeitsplätzen im Sinne altersgerechtes Arbeiten. Also Rücksichtnahme auf den Prozess des Alterns, durch reduzierung von physisch belastenden Tätigkeiten und Zeitdruck, auch durch gezielte Weiterbildung o.ä., dazu Massnahmen zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz
Vor Umschulungen eine ausführliche Berufsfindung mit arbeitsmedizinischen (soweit angezeigt), eignungsdiagnostischen und fachpraktischen Elementen.
Ob man den zugang zu Ausbildungen limitieren soll?
Wer entscheidet was wichtig ist und was nicht? Ist der Heizungsmonteur wichtiger als der Physiotherapeut? Der Solartechniker nötiger als der Augenoptiker? Schwierig.
Eine gewisse Wahlfreiheit sollte schon sein.
Eine Umschulung mit anerkanntem Abschluss liegt aktuell vei 2 Jahten, also im Regelfall 2/3 der regulären Ausbildungszeit.
Müsste man einkalkulieren oder über anerkannte Teilquaifizierungen gehen, die ich mir modular zusamnenstelle bis zum kompletten Abschluss. Das entzerrt…
In welchen Berufen haben wir denn einen Überfluss an potentiellen Arbeitnehmern, die alle nach der Ausbildung keine Beschäftigung finden und sich trotzdem nicht aus der Branche wegbewegen?
Die Forderung nach Planwirtschaft ist völlig an der Realität vorbei. Mal davon abgesehen, dass wir nicht genug geeignetes Personal für solche Planungen haben.
Es geht ja nicht um Planung bis in’s letzte Detail, aber wenn man von Staats Seite vorgibt, dass z.B. die Automobilproduktion runter gefahren werden soll, sagen wir bei allen großen Herstellern um eine Schicht, schafft dass einiges an Personal, auch bei den Zulieferern.
Das größere Problem wäre die notwendigen Weiterbildungen zu organisieren.
Die Hersteller wären trotzdem noch frei zu entscheide wie sie die Produktionsminderung ausgestalten, bester Vorschlag wäre ja den Verbrenner eher einzustampfen.
Das wären schon erhebliche Eingriffe in die marktwirtschaftliche Freiheit und Autonomie der Unternehmen. Wie planbar wären dann strategische Unternehmensentscheidungen, wenn der Staat jederzeit (kurzfristig?) dazwischenfunken kann?
Zudem: in der Regel bleiben die auf dem Arbeitsmarkt unversorgt, die keine oder eine unzureichende Qualifizierung aufweisen. Also weniger darum Fachkräfte umzuswitchen, sondern eher Fachkräfte zu „machen“
Vergiss in dem Gesetz nicht zu verbieten, dass Firmen das durch Verkürzung der Arbeitszeit ausgleichen. Sie müssen schon gezwungen werden, das 1/3 - 1/4 der Arbeitnehmer zu entlassen.
Darf Mahle, wenn sie eine Schicht streicht, die Klimaanlagen fürs Auto produziert, diese dann ummünzen und mit der Schicht Wärmepumpen produzieren, was sie bereits auch im Programm haben? Oder müssen sie die Leute entlassen und dann neu einstellen? Oder dürfen sie sich in irgendeinem Amt eine Sondergenehmigung abholen?
Was ist mit Schichte, in denen BEV Autos gebaut werden? Müssen die auch Leute entlassen? Oder dürfen die bleiben?
Das Problem der marktwirtschaftlichen Freiheit ist Gewinnmaximierung, heißt von sich aus werden die Hersteller der Autos nichts ändern und auch das Personal bis zum letzten Tag behalten.
Und das mit der strategischen Planung von Unternehmensentscheidungen ist doch eigentlich der Punkt für den planwirtschaftlichen Eingriff.
Das Verbrenneraus kommt. Heißt die Unternehmen planen dafür. Und wenn der letzte Verbrenner vom Band gelaufen ist sind etliche tausend auf einmal arbeitslos.
Den Arbeitgeber kümmert das nur bedingt.
Also jetzt planen und wie schon geschrieben die Produktion von Verbrennern runterfahren z.B. von 5 Tage auf 4 Tage und den fünften gehen die Arbeiter zur Schulbank, so dass sie fit zum WKA bau, solaranlage oder Wärmepumpe oder wo auch immer Fachkräftemangel ist oder erwartet wird.
Der Arbeitgeber wird verdonnert auf einen Tag Gewinn zu verzichten und die Lohnkosten für die AN übernimmt der Staat.
Kommt dann Tag wo der letzte Verbrenner vom Band läuft sind die Mitarbeiter fit und können sogar schon neue Arbeitsstellen am Tag danach antreten.
Unter dem Strich wesentlich billiger als Tag X abzuwarten und dann mit der Umschulung anfangen.
Aber wie gesagt zu doll Planwirtschaft und zuwenig Gewinnmaximierung bei gleichzeitiger sozialisierung der Verluste (die nach Kündigung entstehen)
Wir sind schon weit, weit, weit weg vom ursprünglichen Thema weggekommen, aber…
Finde ich auch, aber von den obengenannten Problemen, die mit Unternehmensfreiheit usw zu tun haben, abgesehen, gibts meiner Meinung nach einen viel einfacheren Grund warum das einfach nicht funktionieren könnte, nämlich das Selbstbestimmungsrecht.
Leute haben Präferenzen. Ich, zum Beispiel, wäre sehr ungern Müllmann. Ich hab ja nichts gegen Müllarbeiter:innen, das ist einfach nicht mein Ding. Auch wenn mein aktueller Job richtig nervt, arbeite ich viel lieber in der Softwarebranche. Das heißt also, um mich zu überzeugen, dass ich trotz des fehlenden Willens doch als Müllmann arbeiten soll, müsste man mich deutlich mehr zahlen als ich jetzt in der Softwarebranche verdiene, weil ich den Job deutlich weniger gern machen würde. Oder einfacher gesagt: mich könnte keiner mit dem Gehalt überzeugen, als Müllmann zu arbeiten, weil das Geld was dazu nötig wäre, solch eine Summe wäre, dass weder Staat noch Unternehmen das zahlen würden. Und ja, dieses Beispiel ist natürlich ein bisschen abstrus. Aber ich bin mir zu 100% sicher (weil ich solche Leute kenne!), dass es Menschen gibt, die genauso ungern Programmierer wären wie ich Müllmann.
Dieses Problem kann nicht durch Planwirtschaft gelöst werden, es sei denn, das Recht auf Selbstbestimmung wäre abgeschafft. Und das – hoffe ich! – wird hier nicht vorgeschlagen.
Genau das wäre auch mein Punkt. In einer Art von Planwirtschaft wie beschrieben, wer legt fest wer zu was unschult, oder können sich die Arbeiter das aussuchen? Wenn der Industriemechaniker bei VW sagt, toll, umschulung ist super, ich möchte gerne Erzieher werden…möglich?
Zudem bedeutet es, wenn ich Menschen ihre Tätigkeit zuweise (wen das gemeint ist), das ich maximal Dienst nach Vorschrift erwarte, aber keine Begeisterung oder Innovationskraft.
Entschuldigung, aber das entspricht doch nicht der Realität. Ich arbeite bei einem Automobilzulieferer, wir liefern Teile für den Verbrennungsmotor, und bei uns gab es jetzt auch schon 2 Runden von Stellenabbau. Zusammen etwa 20% der Belegschaft in diesen Runden.
Dabei musste kein einziger gekündigt werden.
Es gab jeweils ein Programm mit einer Auffanggesallschaft, bei der man mit insgesamt 80% vom Gehalt sich 1 Jahr lang weiterbilden konnte, es gab gute Abfindungen für Personen die direkt gehen wollten, es gab Frührente.
Sprich alleine durch Einstellungsstopp und diese Programme, und was auch vergessen wurde, durch die ganz reguläre Fluktuation und Ausscheiden durch Rente wurde ohne Kündigungen und Planwirtschaft gut 20 bis 30% der Belegschaft inzwischen abgebaut.