Ist Deutschland ein Absteigerland/Sanierungsfall?

Naja, die Kanzlerpartei ist immer hauptverantwortlich. Außerdem hatte die Union mehr Stimmen in der Groko. Man muss natürlich überblicken, welche Ressorts am schlechtesten gearbeitet haben. Da Waren Wirtschaft und Verkehr schon extrem miserabel. Die Union hat eben bewiesen, dass sie keine Kompetenzen für Wirtschaftspolitik hat, sondern nur viel heiße Luft.

Da hast du einen Punkt, trotzdem sollten wir nicht anfangen, unsere Söders, Freis, Merzes und Linnemanns zu normalisieren, denn die sind schon sehr nah am Verhalten von Johnson, Meloni und Co…

Das ist das Dilemma: wen soll man wählen. Selbst Die Union und FDP, denen ich normalerweise in diesem Bereich Kompetenz zuspreche, überzeugen nicht. Die einen sind tatsächlich ohne wirkliches Konzept (da gebe ich Ihnen Recht) und den anderen sind durch die Zwänge der Koalition die Hände gebunden und sie können keine wirklich Restrukturierung der deutschen Wirtschaftspolitik angehen. Und dem gesamten Rest traue es entweder nicht zu (am rechten Rand des Spektrums) oder die Umsetzung der Pläne (Grüne und Sozis) wird ein Widererstarken unserer Industrie verhindern. Daher: ich bin raus - habe die Hoffnung aufgegeben.

Leider hat man einen Teil der Passage, in der ich Ihnen geantwortet habe gestrichen. Ich hatte Ihnen in freundlicher und moderater Art und Weise geantwortet, dass ich aufgrund der damals bereits absehbaren Politik der rot-grünen Koalition (und Beteiligung der FDP) für mich in Deutschland keine Zukunft sehe und das Land so lange verlasse, bis wir wieder von einer wirtschafts- und profitorientierten, konservativen Regierung geführt werden. Das ist ja wohl ein legitimes Verhalten? (Sie hatten ja zuvor angemerkt, dass sie unter einer AFD-Beteiligung nicht mehr in Deutschland leben wollten (was ich nachvollziehen kann)). Warum mein Text gestrichen wurde und Ihrer legitim war, ist mir absolut schleierhaft.
Auf ihre Frage: ich bin in die Schweiz umgezogen und habe mein Haus in Deutschland eingemottet. Ich will dir schließlich zurückkommen.
Zu ihrem Zitat aus dem Chatverlauf zum Thema Klimanotstand (ich weiß nicht genau, wann das war aber vermutlich Enden letzten Jahres): das spiegelt auch meine Meinung heute noch wieder. Ich will in keinem Land leben, in dem ich gezwungen werde meinen Lebensstil zu ändern. Für mich hat der wirtschaftliche Erfolg des Landes und die Stärke der deutschen Industrie Vorrang. Und auch auf die Gefahr der Wiederholung: nur wenn unsere Wirtschaft wirklich Geld verdient ist auch Kapital da, um die notwendigen Investitionen für die Eindämmung der Klimaveränderungen zu tätigen.

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Das sehe ich, in der von Dir ausgedrückten Absolutheit, nicht so. Sie betreiben Opposition und gewiss gibt es immer mal wieder Ausreißer und einzelne Statements die -losgelöst betrachtet- daneben sind, z.B. individuelles Asylrecht.

Aber in meiner Wahrnehmung findet man diese genauso bei den Linken oder jeder anderen Partei, wenn diese in der Opposition ist.

Der Ton ist generell bissiger geworden und um sich noch klarer abzugrenzen wird sehr gerne unnötig weit nach links- / rechts-außen gegriffen. Und dadurch wird das „Normale“ stärker in Richtung Extreme verschoben. Eine aus meiner Sicht falsche Taktik.

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Herr Merz z.B. übernimmt Narrative der extremen Rechten und verschiebt dadurch die Grenzen des „Sagbaren“. Völlig unverantwortlich.

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Der Punkt mag ja richtig sein, aber ein Teil des Niedergangs z.B. in der Autoindustrie ist doch selbst verschuldet und in keinster Weise der Politik anzulasten (festhalten am Verbrenner und zu später Umstieg auf Elektro).

Auch die Frage, warum erst mit Klimazerstörung Geld verdienen um dann Geld zu haben zur Eindämmung der Klimazerstörung?

Deutschland hat unter konservativer Führung die gute Position bei klimafreundlicher Technik verspielt und du wartest jetzt im Ausland darauf, dass sie unter konservativer Führung wieder zurück kommt?

Irgendwie komm ich da nicht so ganz mit mit deiner Wunschvorstellung wie es in Deutschland weiter gehen soll.

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In deiner Blinden Ablehnung von allen, die gegen hemmungslosen Kapitalismus sind übersiehst du, dass unsere Wirtschaft sich selbst hingerichtet hat. Die Wirtschaft nach Blutgas geschrien, die Autoindustrie hat mit ähnlich hoher Wirtschaftskompetenz wie der FDP sich demontiert und existiert nur weil der Staat sie ständig grundlos beschenkt. Die Finanzindustrie hat uns 2008 fast im den Abgrund geschossen. Und wie @Olaf.K völlig richtig sagt hat die Union unsere wirtschaftliche Zukunft vernichtet. Wie sollen die bitte irgendwas hinkriegen? Du solltest mal mehr über den Tellerrand schauen.

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Wenn ich da in ausgehe, dass Sie recht haben und der Niedergang der Industrie selbstverschuldet ist (bei der Autoindustrie kann ich ihrer Argumentation ja noch irgendwie folgen , aber welche Fehler hat die Chemieindustrie gemacht?), was hilft die rückwärts gerichtete Schuldzuweisung? Ohne Kapital aus der Industrie läuft der Kampf gegen den Klimawandel ins Leere. Daher baue ich auf eine starke Industrie und eine liberale Politik in der Zukunft

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Ich glaube Du solltest mal das Fenster zur Realität öffnen. Wie @Daniel_K schon weiter oben geschrieben hat, stehen wir bei weitem nicht so schlecht da, wie dies Deine Wahrnehmung ist. (Satz gel. Mod). Damit negiere ich nicht diverse Herausforderungen die wir haben, oder wo die Wirtschaft & Politik in den vergangenen Jahren Themen verschlafen oder ausgesessen hat.

(Abs. gel. Mod.)

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Es wurde bewiesen, dass das nicht funktioniert. Gewinne werden privatisiert und Verluste sozialisiert. Und die Chemieindustrie wurde auch gern gepäppelt (Befreiung EEG). Und bei aller liebe, bitte nicht immer so tun als wäre hier alles ganz böse für die Industrie. Ich hoffe viele die in Menschenrechtsverletzende Länder gehen um Hungerlöhne zu zahlen werden dies durch zukünftige brutale Steuern spüren.

Übrigens, liberale Politik geht immer auf Kosten der Schwächeren. Du solltest hoffen nie durch Schicksalsschläge dort zu landen.

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Das ist einfach nur polemisch und zeigt dass du gar kein Interesse an Meinungen hast, die deiner Weltsicht widersprechen.

Wo wurde dies bewiesen? Bitte belegen.
… (Abs. gel. Mod.)

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Chemieindustrie kann Prozesse optimieren, andere Energieressourcen suchen etc. Andere Materialien nutzen, die weniger Energie benoteten.
Dann richtet sich die Industrie eben zu Grund, aber Firmen in D haben auch eine Verantwortung. Dann sollen sie woanders produzieren, als hier ihre klimafeindliche Industrie durchzuführen. Eine Firma braucht auch eine Infrastruktur, Arbeitnehmer. Man muss ihnen hier keinen roten Teppich fuer klimafeindliche Produktionen auslegen. Das macht(e) aber die Bundesregierung immer, und zwar verstärkt unter Merkel. Wie in dem letzten Lage-Interview anklingt, gibt es Firmen, die klimafreundlich, vorwärtsgewandte Idee verfolgen.

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Schau dir die Slums und Lohnungleichheit in den USA an. Das ist das große sozial gescheiterte liberale Kapitalismusmodell.

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Also zum einen schrieb ich „in Teilen“ und nicht in der Gesamtheit.

Zum anderen gehst du mit keinem Wort auf die Frage ein, warum die Industrie erst die Umwelt zwrstören soll um dann mit dem so verdienten Geld die Umwelt zu retten.

Klingt toll, allerdings würde dass bedeuten, dass diese Industrie auch zukunftsfähig ist und nicht an althergebrachtem fest hält, weil man damit in der Vergangenheit so schön Geld verdient hat.

Auch wenn du von „Teilen“ und „diesen“ sprichst lesen sich deine Botschaften sehr allgemein. Vielleicht kannst du es ein wenig spezifizieren welche für dich nicht zukunftsfähig sind. Wenn möglich ohne generische Umschreibung, sondern so konkret wie möglich.

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Das die Industrie seit Beginn ihres Daseins aus Umwelt Gesichtspunkten nicht optimal aufgestellt war, ist wahr. Aber Sie können doch nicht verlangen, dass die Gewinne, die längst reinvestiert oder abgezogen sind, jetzt für Investitionen zur.Verfügung stehen. Investitionen müssen nach vorne gerichtet profitabel und neuerdings auch nachhaltig sein. Das rückwirkend zu verlangen, ist naiv.
Wäre ich Investor in einem solchen Unternehmen und man würde verlangen, das bereits realisierte Gewinne abgezogen werden sollen, würde ich meine Beteiligung unmittelbar abziehen.

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Wir sprechen, hier aber über die Situation in Deutschland und die Frage, ob wir ein Sanierungsfall sind – und nicht die USA. (die USA sind übrigens alles andere als ein Sanierungsfall. Denen geht es wirtschaftlich ziemlich gut).
Und für Deutschland sehe ich den Beweis absolut nicht gegeben, lass mich aber sehr gerne vom Gegenteil überzeugen.

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Also Autoindustrie ist ziemlich spät dran in der Umstellung.

Für die Zulieferer der Verbrennerteile fehlt ein Konzept.

Chemie fehlt mir im groben eine Übersicht, allerdings weiß ich, das z.B. die Raffinerie in Schwedt ziemlich blöd da steht, zum einen weil das Rohöl aus Russland kommt und zum anderen, weil eben Benzin und Diesel die Nachfrage sinkt.
Ein Zukunftskonzept für den Standort gibt es bis dato nicht.

Elektroindustrie weiß ich, das ETI gerade Produktionsstraßen in’s Ausland verlegt hat (seitdem ist aich die Qualität gesunken) allerdings werden z.B. Sicherungsautomaten auch in Zukunft benötigt.

Maschinenbau steck ich nicht drin.

Schiffsbau ist seit langem relativ tot in Deutschland.

Bauindustrie ist jetzt auch nicht geradenetwas was man wirklich exportieren könnte in Richtung umweltfreundliche Bauweise / Expertise.

Bahn hört man auch nicht wirklich viel (man könnte ja den Transrapid wiederbeleben) auch hier wartet man wohl auf die Amis.

Dieser Thread wird jetzt sehr lang und unübersichtlich.
Ich würde ihn gern schließen. Bei Bedarf könnte/n ein oder mehrere neue differenziertere Threads eröffnet werden.
Einwände?

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