Es muss doch wenigstens Satellitenbilder vom zerstörten Krankenhaus geben. Wenn es schon vor Ort keine Bilder gibt.
Wo genau?
Daytime scenes from the ground of the Al Ahli hospital blast in Gaza City:
https://twitter.com/alexsalvinews/status/1714545078390124584
Investigation by @Channel4News into the bombing of the Al Ahli Hospital:
https://twitter.com/OwenJones84/status/1715022887642366279
@Chingaling
Israel hat ein Raketenabwehrsystem, das ziemlich gut funktioniert. Ich hoffe nicht, dein Gerechtigkeitssinn für Todeszahlen geht soweit, dass du dir das Gegenteil wünschst. Siehe:
Raketenangriffe auf Israel im Nahostkonflikt bis 2023 | Statista
@Eule
Also bevor der 3.Weltkrieg ausgerufen wird, wären wenigstens Bilder vom zerstörten Krankenhaus hilfreich. Erstaunlich, dass es noch nicht mal Fakebilder braucht, um weiter zu eskalieren.
Persönlich halte ich Israels Reaktion vielmehr für den Versuch, sich zu schützen.
Ich kann deine Erschütterung sehr gut nachempfinden. Ja, der barbarische Terrorangriff der Hamas ist durch nichts zu rechtfertigen. Ein Blick auf die Altersstruktur im Gaza-Streifen macht allerdings deutlich, dass unter der Abriegelung und den massiven Luftangriffen aus Israel jetzt größtenteils Menschen leiden, die schon aufgrund ihres Alters nichts für diesen Terror können: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1418081/umfrage/altersstruktur-im-gazastreifen/ Meine Sorge ist, dass dort in den nächsten Jahren eine schwersttraumatisierte Generation heranwächst, von der wir erst recht kein Engagement für eine friedliche Koexistenz erwarten können.
In beiden links von @Eule sind vor Ort Bilder, nur dass das KH in Frage gar nicht direkt getroffen ist.
Sieht man wenn man den Bericht im 2. Link schaut.
Außerdem wurden weiter oben im Thread bereits Bilder gepostet.
AFP spricht unter Verweis auf einen „hochrangigen europäischen Geheimdienstbeamten“ davon, dass bei der Explosion am Krankenhaus nicht knapp 500, sondern wahrscheinlich „zwischen 10 und 50“ Menschen getötet worden seien. Direkt neben dem getroffenen Parkplatz haben offenbar Leute auf einer Wiese gezeltet.
@Olaf.K
Vielleicht drücke ich mich missverständlich aus, deswegen nochmal hoffentlich klarer: es gibt den Vorwurf der Hamas, dass Israel ein Krankenhaus angegriffen hat. Es soll 500 Tote gegeben haben.
Gibt es Beweise hierfür? Nein. Nicht für den Angriff, nicht für die 500 Toten. Israel kann nicht für einen Angriff verantwortlich sein, der nicht stattgefunden hat.
Es müsste ja ein leichtes sein für die Hamas, diese Bilder zu liefern. Sie hat ja auch stolz ihre Greueltaten ins Netz gestellt.
Ein sehr guter Artikel der die Zerissenheit darstellt die auch Linke in Israel umtreibt https://archive.ph/rn8X8
@DeFu
Ja, du hast Recht. Es ist unentschuldbar, was die Hamas ihren eigenen Kindern antut. sie hat nicht nur Israelis als Geiseln genommen, sondern auch ihre eigenen Kinder.
Ich bin erschüttert und bestürzt über die Berichte die ich die letzten Tage aus Deutschland mitbekommen habe.
Häuser werden mit Davidstern beschmiert, auf eine Synagoge fand gestern ein Brandanschlag statt und auf der Straße marschieren tausende radikale Antisemiten, die sich Straßenschlachten mit der Polizei liefern und Parolen wie „Hamas, Hamas, Juden ins Gas!“ skandieren.
Wenn sich Juden hier nicht mehr sicher fühlen und jüdisches Leben nur noch versteckt möglich ist, muss man von Staats- und Gesellschaftsversagen auf allen Ebenen sprechen.
Ja, den Begriff „Zionisten“ sollte man nahezu ausschließlich historisch verwenden, dort hat er jedoch seine Berechtigung, da es keine bessere und neutralere Umschreibung für die Bewegung gibt, in Israel einen jüdischen Staat gründen zu wollen. Historisch war der Zionismus dabei durchaus eine zumindest teilweise radikale Bewegung, die auch Terrorismus eingesetzt hat. Wie gesagt, die Irgun z.B. war der bewaffnete Arm der zionistischen Bewegung und wird nicht umsonst - ganz neutral - als paramilitärischer Arm der zionistischen Bewegung umschrieben, der durchaus auch terroristische Anschläge mit vielen Toten Zivilisten begangen hat.
Heute würde man eher von Neo-Zionismus sprechen, wobei Neo-Zionisten auch nicht gerade Sympathieträger sind, weil es eben die Hardliner auf Seiten Israels sind (und häufig diejenigen, die argumentieren, sie hätten Anspruch auf das gesamte Gebiet Palästinas, weil Gott es so will - und so eine Deus Vult-Argumentation ist selbstverständlich immer eine absolute Katastrophe, weil es nie einen Kompromiss gegen „Gottes Willen“ geben kann).
Die große Diskussion war lange eher, ob jeder Antizionismus auch gleichzeitig Antisemitismus ist, aber heute dürfte die Antwort hier klar „Ja“ lauten. Denn es ist schwer, einen Antizionismus zu vertreten, ohne dabei das Existenzrecht Israels in Zweifel zu ziehen. Antizionismus ist daher mMn eine klar abzulehnende Ideologie und wer den Begriff Zionismus in Bezug auf aktuelle Ereignisse negativ verwendet wird - i.d.R. mit Recht - sehr schnell dieser Ideologie zugeordnet. Insofern stimme ich dir zu, dass den meisten Wutreden gegen „die Zionisten“ eine antisemitische Grundhaltung innewohnt.
Da stellt sich mir die Frage, warum?
Soweit wie ich das verstanden habe ist Zionismus ja die befürwortung, bzw. Forderung eines Staates der Juden in Palästina.
Also ausschließlich Juden und alle anderen sollen fern bleiben.
Israel ist aber bereits ein multireligiöser Staat und man kann auchbdie israelische Staatsbürgerschaft erlangen ohne jüdischen Glaubens zu sein.
Von daher kann man doch aber die zionistische Idee des rein jüdischen Staats ablehnen ohne das Existenrecht Israels auch nur im Ansatz in Frage zu stellen.
Oder hab ich irgendwo im Zusammenhang mit Zionismus etwas falsch aufgefasst?
Ich lese hauptsächlich meine Nachrichten auf Englisch. Im Englischen wird der Begriff sehr viel genutzt und vor allem mitunter von orthodoxen Juden selber, die nicht hinter der zionistischen Bewegung stehen und sich nicht damit identifizieren wollen. Das möchte ich respektieren. Deswegen ist es mir sogar sehr wichtig zu unterscheiden und Juden und den israelischen Staat nicht gleich zu stellen.
Ich habe nichts als Liebe für alle Menschen, jeder Herkunft und deswegen möchte ich, das die Zivilisten im Gaza jetzt eine Überlebenschance bekommen! Denn das ist mein Thema!
Ob der Staat Israel eine Existenzberechtigung hat oder nicht ist nicht mein Thema, der Vorwurf kam mir unangemessen vor. Aber eins weiß ich - so wie der Staat entstand und sich entwickelte, war es nicht fair den PalästinenserInnen gegenüber und ich hoffe, dass wir uns darüber einig sein können.
Der Artikel ist sehr bewegend. Danke. Vor allem sowas: „Dass man nach Jahrzehnten der Unterdrückung und Erniedrigung so tickt, kann ich nachvollziehen – die meisten Palästinenser:innen haben noch nie einen Israeli kennengelernt, der nicht ein Soldat war, der sie nicht am Checkpoint aufhielt oder nachts in ihr Haus eindrang“.
Wenn du schon der Meinung bist, den historischen Bogen schlagen zu müssen:
Beide Gruppen haben ein Staatsgebiet bekommen. Eine Seite hat der anderen daraufhin den Krieg erklärt und versucht seitdem sie zu vernichten. Das sind die Fakten. Die Israelis sind seit Tag 1 ihrer Staatsgründung in der Defensive.
Die Israelis sind quasi vergleichbar mit einem Szenario, in dem die Ukraine über Jahre erfolgreichen Widerstand leistet. Am Anfang des Konflikts waren die Israelis der Underdog und zahlenmäßig Palästinensern, Ägypten, Syrien, Jordanien und dem Libanon unterlegen.
Ich finde solche Vergleiche schwierig.
Und ganz allgemein:
Es gab und gibt viel Leid auf Seiten der Israelis und auf Seiten der Palästinenser. Ich persönlich kenne niemanden und vermute auch hier im Forum niemanden, der die Siedlungpolitik Israels oder die Blockade des Gazastreifens o.ä. gutheißt. Ebensowenig kenne ich jemanden, der den Terror der Hamas unterstützt.
Sicher gibt es diese Unterstützung teilweise, aber lasst uns einfach davon ausgehen, dass sich alle oder die Mehrheit hier im Forum generell gegen Gewalt ausspricht. Ich glaube, wir wünschen uns alle nichts mehr als Frieden und Verständigung.
Das Leid ist groß. Trauer und Sorge müssen ausgedrückt werden können. Und viele hier im Forum fühlen mit den betroffenen Menschen.
Wichtig scheint mir Deeskalation auf allen Ebenen, also auch hier im Forum.
Versucht einfach, Empathie für alle Leidenden zu haben und zu zeigen. Die Situation und die Geschichte sind komplex. Vermutlich versteht sie niemand ganz, vor allem ich nicht.
Aber eines weiß ich: Der Weg zur Verständigung und zu Frieden führt über Empathie. Immer dann, wenn sie verloren geht, wenn man den anderen nicht mehr als Mit-Menschen ansieht, werden diese unglaublich brutalen Taten möglich.
Sicher wird man Terroristen, die glauben, durch ihre Taten im „Jenseits“ belohnt zu werden, schwer erreichen können.
Aber wir sollten uns nicht von ihrem Fanatismus anstecken lassen, sondern mit Menschlichkeit und Verständnis dagegenhalten. Und Menschlichkeit beschränkt sich nicht auf einzelne Gruppen. Menschlichkeit gilt für alle.