Impfungen aktuell: Theorie vs. Realität

Das gilt vermutlich vor allem für Städte.
Hier in Niederbayern sind Kapazitäten frei, keine Schlangen, jeder kommt dran.

Hier in Unterfranken sind die nächsten freien Termine mittlerweile Ende Januar.
Irgendwie deckt sich die freie Impfkapazität mit den Infektionszahlen.

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Ist schon wieder Murmeltiertag? Irgendwie alles wieder so wie letztes Jahr im November. Wer konnte das ahnen?

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Hier im Rhein-Sieg-Kreis (NRW) gibt es neben den Ärzten, die ganz klassisch mit Terminen in ihrer normalen Sprechstundenzeit arbeiten, inzwischen auch welche, die organisatorisch fit sind und Impf-Tage, teils auch an Wochenenden, veranstalten, zu denen oft nicht mal ne Anmeldung nötig ist, und auch kein „Patientenstatus“ vorausgesetzt wird. Da wird dann am Fließband geimpft, was die Impfstoffbestellungen hergeben.

Wäre ich schon fällig für den Booster, könnte ich ihn mir problemlos binnen einer, maximal zwei Wochen abholen. Das ist eine komplett andere Situation als bei der Erstimpfung, bei der es selbst mit berufsbedingter Priorisierung für mich ein Akt war, irgendwo einen Termin zu ergattern - wenn man nicht bei allen Ärzten in der Umgebung schon in der Kartei stand, hatte man das Nachsehen.

Es ist exakt dasselbe wie letztes Jahr. Die Organisation ist furchtbar. Ich suche für jemanden aus der Prio 2 Gruppe unter 60 in Schleswig Holstein zum boostern. Hausarzt impft nicht, wegen Kapazität. Bei anderen Ärzten kommt man nicht durch, der nächste impft wieder nur eigene Patienten, es gibt wieder millionen Tools. Man könnte meinen es ist das erste Mal das wir eine Pandemie haben.

Die Impfzentren wurden abgebaut, dafür kommen nun irgendwelche „Impfbusse“, die sowohl impfen und boostern sollen. Das führt zu Schlangenbildungen und man wird am Ende mangels Impfstoff nach Hause geschickt. Mir fehlen die Worte um dieses Debakel druckreif auszudrücken. Ich kann nur hoffen, das es besser wird, wenn die meisten „Normalgeimpften“ geboostert werden müssen. Wenn ich mir das Chaos so anschaue, habe ich Zweifel, das das irgendwie skaliert.

Aktuelles Caos

Ich bin aktuell sehr verwundert, dass ich so viel über Probleme für Impftermine lese. Vielleicht hab ich (und ein paar Leute, die ich sonst so kenne) auch einfach nur Glück gehabt.

Unser Beispiel:
Mein Mann und ich waren letzte Woche für die Grippeimpfung beim Hausarzt (Dorf) und fragten nach dem Booster. Bei uns wären es am 7.12. 6 Monate nach der 2. Impfung.
Gestern haben wir unseren Booster bekommen. Rein in die Praxis, direkt in das Sprechzimmer, nach der Spritze noch kurz im Wartezimmer. Nach einer knappen halben Stunde waren wir wieder raus.

Eine Bekannt ein Ludwigshafen hatte im wieder öffnenden Impfzentrum innerhalb von einer Woche einen Termin. Im Impfzentrum haben „Organisatoren“ wohl dann schon für Chaos gesorgt, aber sie hat an dem Tag ihre Booster-Impfung bekommen. Die Wartezeit kenne ich nicht.

Hier auch mal ein Realitätsbericht aus HH.

Meine Frau konnte sich erst letzte Woche impfen lassen, da Sie schwanger ist. Zwei Wochen lang versuchte Sie unseren Hausarzt zu erreichen ohne Erfolg. Auch die Hausärztin bei der ich im Mai spontan einen Termin bekommen habe ist nicht zu erreichen. Sie bekam einen Termin über den Arbeitgeber der abgesagt wurde, weil Schwangere nicht geimpft werden? Besonders die brauchen doch aber die Impfung… also hat sie sich für das Impfzentrum entschieden. Dort wird ohne Termin geimpft d.h. Zwei Stunden anstehen in der Kälte ohne Einhaltung der Abstands Regeln???

Hinter ihr stand eine Krankenschwester die den Booster wollte. Sie wurde nach zwei Stunden warten nach Hause geschickt weil die Frist erst am nächsten Tag abläuft.?

Ich habe mich heute auch boostern lassen. Meine zweite Impfung ist ca. 5 Monate und eine Woche her, also noch nicht die sechs Monate, die hier schon des Öfteren genannt wurden. Duisburg gibt aber auf der offizielle Internetseite an, dass nach Wunsch auch schon nach 5 Monaten geboostert werden kann.

Da es in NRW/Duisburg zuzeit keine Möglichkeit gibt Termine online zu buchen, habe ich mein Glück an einem der 6 Dauerhaften Impfstationen gesucht.
Offiziell öffnen die Impfstationen um halb 11, da in den Medien von den ewig langen Schlangen berichtet wird war ich dann etwas früher, also um 10:15 Uhr da. Da waren ca. 75 Personen vor mir in der Schlange. Ich dachte schon, dass ich mich auf mehrere Stunde Warten einstellen musste.

Jedoch kam es anders: um 5 vor halb 11 wurden die ersten Personen eingelassen. Den Personen, in der Schlange wurden die Anamnese und Impfeinwilligung zum Ausfüllen vorbeigebracht und nebenbei auch die Impfausweise kontrolliert, ob man sich überhaupt impfen lassen kann.
Nach ca. 30 Minuten warten, kam ich dann ins beheizte Zelt und nach weiteren 30 Minuten war ich fertig geimpft.

Mein Schwiegervater hatte gestern per Zufall eine mobile Impfstation entdeckt und wurde im Duisburger Norden innerhalb von 15 Minuten geimpft.

Ich muss sagen, dass eine Stunde für eine Impfung ohne Termin bei solch einem Andrang vollkommen vertretbar ist. Vor allem, wenn die Ärzte gerade Termine in mehreren Monaten vergeben. Ich kann also jedem nur empfehlen nicht immer nur auf die Schreckensmeldungen aus den Nachrichten zu hören, sondern wirklich mal bei den stationären oder mobilen Impfzentren vorbeizuschauen.

Viel Erfolg beim Boostern!

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Vermutlich Ja. In Schleswig-Holstein kann man ab 60 Termine buchen und es gibt auch welche. Die machen die Impfzentren wieder auf.

Hamburg kriegt das dagegen irgendwie nicht auf die Reihe. Die Regierung überlässt das dort den Krankenhäusern und Ärtzten und die schaffen das neben dem Normalbetrieb nicht. Finde ich jetzt nicht überraschend.

Ach ja. Und eben lese ich im Abendblatt das einige Arztpraxen vergebene Termine wieder stornieren müssen da die bestellten Impfstoffmengen nicht geliefert werden können. Kein guter Start in die Auffrischungsimpfkampanie. Schade.

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Gerade rief mein Hausarzt an und musste meine Booster-Impfung absagen weil Ihnen der Impfstoff gekürzt wurde! Ich werde angerufen wenn es wieder welchen gibt.

So langsam muss man sich fragen ob Jens Spahn nicht vor Gericht gehört. Wie kann es sein dass es zu wenig Impfstoff gibt. Man könnte fast meinen er hätte Aktien an Corona.

Ich nehme schwer an, dass es nicht zu wenig gibt, sondern, dass es halt nur Moderna gibt.

Falls dieser Thread

die Wahrheit sagt (und ich habe keinen Grund, bösen Willen zu unterstellen), ist speziell Jens Spahn nicht unbedingt derjenige, der vor Gericht gehört. Ich habe nicht den Eindruck, dass Jens Spahn in der Pandemie eine gute Figur gemacht hat, aber mir missfällt der immer aggressivere Tonfall, der immer weniger Nuancen zulässt.
Man muss nun auch zugeben, dass etwa die Interessenvertretung der Hausärzt*innen gefordert hat, Impfzentren zuzumachen. Nun wollen die Vertretenen aber keine Moderna-Vials, weil man da halt 20 Impfungen gleichzeitig machen muss, statt nur 6 und weil die Patienten lieber Biontech wollen.
Das ist verständlich, aber nun zumindest nicht Schuld des Gesundheitsministeriums.
Und das scheint mir der Grund zu sein, wieso es „zu wenig Impfstoff“ gibt. Es ist halt nicht der gewünschte, wenn er auch genauso wirksam ist und für alle über 30 auch von allen maßgeblichen Gremien empfohlen wird.

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Das ist in der Tat auch meiner Beobachtung nach eines der Hauptprobleme. Also sowohl das Beharren einiger Patienten auf BioNTech („weil sie die ersten Impfungen auch damit hatten“), als auch die größeren Ansprüche der Verimpfung von Moderna als Booster an die Organisation der Impfungen in den Praxen.

Konkret stellt sich das hier in meiner Umgebung so dar, dass besonders die Ärzte, die ihre Organisation im Griff haben, offensiv Moderna anbieten (für alle >30 in der Regel, für <30 wird BioNTech aufgespart), und das auch oft konzentriert an einem Tag in der Woche - der „Booster-Tag“ sozusagen. Die Ärzte, die versuchen, die Booster-Impfungen ganz normal in ihre täglichen Sprechzeiten einzubauen und klassisch Termine zu vergeben, bieten oft Moderna gar nicht an (und sind daher jetzt natürlich gezwungen, weniger Termine anzubieten, weil sie nicht beliebig viel BioNTech bekommen können), vermutlich, weil sie mit diesem Konzept Probleme haben, 20 Impflinge pro Tag durchzuschleusen.

Ich finde es in diesem Fall auch schwierig, undifferenziert auf Spahn herumzuhacken. Es wird in einer Notlage Flexibilität von allen Beteiligten gefordert, nicht nur vom Gesundheitsministerium. Das ist nämlich nicht Schuld daran, dass einer der fürs Boostern genutzten Impfstoffe a) nur in halben Dosen verwendet wird und b) in der Akzeptanz bei der Bevölkerung deutlich - und größtenteils sachlich unbegründet - hinter dem anderen zurückgefallen ist, was aber genau die beiden Entwicklungen sind, die jetzt dieses Knirschen im Impfprozess verursachen. Diese Probleme kann das Gesundheitsministerium auch nicht beheben, insbesondere nicht kurzfristig. Da ist jetzt einfach Flexibilität an anderer Stelle, nämlich zum Einen bei den Patienten, aber vor allem bei den Hausärzten gefragt, die - @erg erwähnte es bereits - stark über ihre Lobby dafür getrommelt haben, dass die Impfzentren fürs Boostern doch gar nicht mehr nötig seien und man sich stattdessen voll auf die Ärzte verlassen könnte. Jetzt müssen sie ihrer Großmäuligkeit halt Taten folgen lassen, und das geht nicht, indem man stur nur BioNTech bestellt und dann rummault, dass es davon dann weniger gibt, als gewünscht.

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Ich war einfach unfassbar wütend und Spahn bietet sich da gut an. Ich stimme dir auch voll zu dass Andreas Gassen deutlicher kritisiert gehört, so wie jeder der profitablen Lobbyismus auf Kosten von Menschenleben zelebriert. Allerdings gehören auch immer Politiker dazu, die sich von Lobbyisten beeinflussen oder kaufen lassen.

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Bei uns im Norden Hessens gibt es, nachdem fast alle Impfzentren wieder offen sind, kaum Probleme, einen Impftermin zu bekommen.
Mittlerweile haben die Zentren wieder auf Terminvergabe per Web umgestellt, da z.T. der Andrang zu groß war. Aber auch das klappt gut, mit Vorauswahl des Impfstoffs und Erläuterung, wer was wie bekommt.

Hatte jetzt allerdings in der Familie eine Diskussion zum Booster. Eine Bekannte der Familienangehörigen soll sich die Booster-Spritze abgeholt haben und hatte dann nach ihrer eigenen Aussage sehr starke Impfreaktionen, sodass sie am 2. Tag nach der Impfung ins Krankenhaus ist/musste. Dort hat man ihr dann nach Überprüfung der Antikörper gesagt, sie hätte gar nicht geboostert werden sollen/dürfen, da sie einen hohen Antikörperwert hat (wie man dazu eine Aussage nach der Booster-Impfung treffen will, ist mir ein Rätsel). Auf Widerspruch meinerseits bekam ich zu hören, dass ihre Kollegin das ja von Klinikpersonal gesagt bekommen hätte und die es ja wissen müssten. Sie würde sich auf jeden Fall nicht boostern lassen. Außerdem wüsste sie sowieso nicht, wem sie glauben solle. Es würde ja jeder etwas anderes sagen.
Das ist die Realität, der ich oft begegne: Man hat gehört dass irgendjemand etwas gesagt hat usw. Auf derart fundierten Informationen wird dann schnell aus dem Bauch heraus entschieden. Die Faktenlage prüfen? Nein, wozu!
Mir fällt es immer schwerer, bei solchem Verhalten ruhig zu bleiben.

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Hallo, ich arbeite momentan unterstützend in einer Hausarzt Praxis bei der Terminvergabe.
In meiner Wahrnehmung geht es weniger um die Möglichkeit 20 Impflinge statt 6 im Normalbetrieb durchzuschleusen, sondern um die Flexibilität was aufgezogene Dosen angeht. Wir impfen auch nicht-eigene Patienten, die ihre Anfrage per Mail schicken und daraufhin Termine bekommen. Wenn nun Patienten zu freien Terminen eingeplant werden, müsste ich von allen vorher wissen, ob sie unter 30 sind und ob es Booster oder Erstimpfung ist. Das wäre möglich, jedoch aufgrund der zahlreichen Anfragen (~80 pro Tag) logistisch ein viel größerer Aufwand, als einfach für alle „stur“ Biontech einzuplanen und aufzuziehen. Noch dazu kommt, dass auch immer wieder Leute absagen (durch Infektionen, einer anderen Möglichkeit die Auffrischung zu bekommen, Terminkollisionen, etc) und dann schnell passender Ersatz gefunden werden muss.
Ich gebe allen Recht, die sagen es müsste besser organisiert werden und dass Flexibilität gefragt ist. Dafür hätte mir aber auch Unterstützung gewünscht zB in Form von Datenschutz sicheren online Tools zur Terminvergabe oder eben Planungssicherheit was Impfdosen angeht.

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Ich denke, es gibt allgemein den Eindruck, dass der Bundesgesundheitsminister und der Bund für die Weichenstellung in dieser Katastrophenlage verantwortlich ist. Aber die Bekämpfung der Epidemie ist zu großen Teilen eine Sache der Bundesländer und deshalb hing vieles an der Abstimmung zwischen Bund und Ländern.

Beim Betrieb der Impfzentren hatte man sich zum Beispiel geeinigt, dass es Ländersache ist. Der Bund hat nur Finanzmittel dazu gegeben. Aus der Coronavirus-Impfverordnung vom 18. Dezember 2020:

§ 10 Teilfinanzierung der Kosten der Impfzentren

(1) Die notwendigen Kosten für die Errichtung, Vorhaltung ab dem 15. Dezember 2020 und den laufenden Betrieb von Impfzentren einschließlich der mobilen Impfteams, die von den Ländern oder im Auftrag der Länder errichtet, vorgehalten oder betrieben werden, werden nach Maßgabe der Absätze 2 bis 4 in der entstandenen Höhe zu 46,5 Prozent aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds und zu 3,5 Prozent von den privaten Krankenversicherungsunternehmen erstattet. Die Impfzentren einschließlich der mobilen Impfteams sind wirtschaftlich zu betreiben, insbesondere hinsichtlich der Ausstattung mit Personal- und Sachmitteln, der genutzten Räumlichkeiten sowie der Dauer des Betriebs.

Die Länder sind immer knapper und wollten sobald die Auslastung der Impfzentren deutlich nachgelassen hatte, diese Kosten loswerden. Der Bund hätte sie also voll oder zumindestens zu einem deutlich höheren Anteil übernehmen müssen (wobei die Kosten natürlich bei eingeschränktem Betrieb etwas niedriger ausgefallen wären). Wie man an der Verordnung sieht, finanziert wurde der Bundesanteil aus dem Gesundheitsfonds.

Ich gehe davon aus, die Entscheidung die Impfenzentren in Betrieb zu halten, indem der Bund sie überwiegend finanziert, hätte das Gesundheitsministerium nicht allein treffen können. Also zum Beispiel hätte es vermutlich Abstimmung mit dem Finanzministerium gebraucht und auch Olaf Scholz hat - bis gerade jetzt eigentlich - nicht so den Eindruck gemacht, dass er diese relativ teure Vorsichtsmaßnahme befürwortet hätte.

Alles das setzt voraus, dass man die jetzige Situation vorausgesehen hat. Und wie ich in dem weiter oben verlinkten Thema ausführe, das ist meines Erachtens nicht der Fall.

Vielleicht noch zu Spahn speziell: Die Ironie ist, dass er die Hälfte der Zeit, wo er mit einer Ansage oder Forderung in den Schlagzeilen landete, einfach nur früh dran war. Was letztlich daran liegt, dass er in engerer Abstimmung etwa mit dem RKI ist und sich damit etwas vorausschauender äußert als andere Akteure der Regierungen. Es gibt natürlich auch die anderen Momente. Der oberflächliche Eindruck, der sich ergibt, scheint einfach zu sein, dass er ständig aneckt.

Also etwa jetzt Ende November, alle fragen sich, warum sind die Impfzentren nicht schon wieder offen? Schaut man Anfang November, dann findet man die Forderung von Spahn, sie zu öffnen und die Antwort darauf war dann auch sowas:

https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/corona-impfzentren-reaktivieren-der-aktionismus-von-jens-spahn-17614880.html

Jens Spahn bringt einmal mehr hektische Unruhe in die Coronapolitik: Vor einem Monat wurden alle Impfzentren geschlossen, jetzt würde Spahn sie am liebsten wieder öffnen. Die Impfquote steigt nicht wie sie soll, den Älteren wird eine Auffrischungsimpfung empfohlen, um optimal gegen das Coronavirus gerüstet zu sein. Der Aktionismus des Ministers soll suggerieren, dass mehr Angebote auch zu mehr Impfungen führen würden.

https://www.sueddeutsche.de/politik/corona-impfung-booster-1.5454697

Das Bundesgesundheitsministerium sieht das anders. In einem Beschlussentwurf für die nächste Gesundheitsministerkonferenz (GMK) am 4. und 5. November schlägt es vor, Auffrischungsimpfungen nicht nur durch niedergelassene Ärzte und mobile Impfteams anzubieten, sondern auch in Impfzentren, die von den Ländern dafür wieder aktiviert werden sollten.

Die Begeisterung ebendieser Länder aber hält sich stark in Grenzen. Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) zum Beispiel ist „höchst irritiert“ von Jens Spahns (CDU) Forderung. „Es war schließlich der gleiche Minister, der die Finanzierung der Impfzentren und die Belieferung der Länder mit Impfstoff zum 30. September eingestellt hat.“

Ansonsten würde ich sagen, bei dem meisten, was Spahn tatsächlich allein entscheiden konnte, wurde die Entscheidung am Ende sehr oft durch Sachzwänge vorgegeben. Es ist also nicht unbedingt - je nach Bewertung - eine Leistung oder Fehlleistung dahinter, „richtig“ oder „falsch“ entschieden zu haben.

Ich habe bzw. nehme das Ganze anders wahr. Das zeigt aber wieder mal dass die Kommunikation was die Beweggründe für Entscheidungen angeht mangelhaft ist.

Sich hin zu stellen und die Bevölkerung zu Boosterimpfungen zu bewegen und dann keine Möglichkeiten zur Verfügung zu haben diese Impfungen auch zu verabreichen ist in höchstem Maße unprofessionell

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