Hand aufs Herz, ab 2 Kinder und Beruf sind nicht vereinbar

Korrigiert mich, aber im Gesetz steht nichts von 5 Tagen die Woche oder von 40 Stunden.

Im Gesetz steht: „Die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer darf acht Stunden nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden nur verlängert werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden.“

Werktage sind, wie auch an der Parkuhr, Montag - Samstag. Rechtlich darf also 6 Tage a 10 Stunden gearbeitet werden, wenn dann in den obigen Fristen der Ausgleich auf durchschnittlich maximal 48 Stunden pro Woche (6 Tage a 8h) erfolgt.

Für diverse Bereiche wie Landwirtschaft oder Pflege gibt es andere Regelungen und es gibt explizit Möglichkeiten, dass in Tarifverträgen abweichende Regelungen vereinbart werden.

Heute übliche Wochenarbeitszeiten von 35-40 Stunden kommen aus Tarifverträgen, branchenüblichen Regelungen oder betrieblichen Regelungen. Ebenso, ob es Gleitzeitmodelle, flexible Arbeitszeiten, längere Pausenheite etc. in einem Betrieb gibt.

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Vorschlag: Die Kindererziehung könnte vom Staat vergütet werden, dann würden Eltern für ihre tägliche Arbeit aufgewertet. Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist auch ein spannender Ansatz.

Wie soll das genau helfen, das Geschlecht, dir Hautfarbe und das Alter zu erwähnen? Ich kann dir nicht folgen…

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Zum Thema Arbeitszeitverkürzung hier zur Info ein kurzer Beitrag von DLF Kultur, der Unternehmen mit unterschiedlichen Arbeitszeitmodellen vorstellt (4x10 Stunden, 4x8 Stunden, 5x5 Stunden). Das Ergebnis im Kern: Oft deutlich weniger Arbeitszeit bei gleicher Produktivität, besserer Gesundheit, höherer Zufriedenheit und gleichem Gehalt.

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Würde das nicht mit dem Mindestlohngesetz kollidieren?
Wenn eine Kindergärtnende Person 5 Kinder zu 30€/h betreut- müsste dann eine heimerziehende Person nicht 6€/h bekommen?

Oder wie genau würde die Vergütung aussehen?

Darauf will ich im Grunde hinaus.
Gesetzlich sind 6 Tage zu 10 h Maximum möglich, wird teils auch praktiziert, aber die 5x8h sind doch eher die Regel.
Aber ist das noch zeitgemäss? Erbringe ich in einer 40h Woche automatisch mehr produktive Arbeitsleistung als zum Beispiel in einer 35h oder 32h Woche?
Zudem: haben wir künftig überhaupt genug Fachkräfte, um diese recht starren Zeitmodelle aufrecht erhalten zu können?
Einfach mal als Frage…
Ich sehe grad auch viele Unternehmen, die eine Steigerung des Outputs mit sinkendem Personalstand versuchen…gesund sieht das nicht aus.

Warum sollte das kollidieren?
Der Mindestlohn richtet sich nach Arbeitszeit (es handelt sich um einen Stundenlohn), nicht nach Arbeitsvolumen.
Aber ja, einen Stundenlohn bei der Vergütung der Eltern anzulegen wäre nicht zielführend. Ein Grundeinkommen schon eher.

Also, ohne mich jetzt irgendwie selbst loben zu wollen: Ich bin mir sicher (und das wird ja im Grundsatz auch durch div. Studien untermauert, die zeigen, dass es gar nicht möglich ist, 8 oder mehr Stunden am Tag wirklich effizient und konzentriert zu arbeiten): ich schaffe mit meinen 28h/Woche sicherlich so viel wie eine Vollzeitkraft.
Das hat natürlich etwas mit meinen Aufgaben zu tun. Ich arbeite in einer eher kreativen Branche mit großem Spielraum, wann welche To-dos gemacht werden müssen, solange sie bis zu einem Zeitpunkt X erledigt sind.
Trotzdem bekomme aber weniger Lohn als meine Vollzeitkolleg*innen. Meine erhöhte Lebensqualität ist also teuer bezahlt.

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es soll sichtbar machen, dass wir in einer rassistisch, patriarchal strukturierten Gesellschaft leben in der bestimmte Menschen besondere Privilegien haben und (bewusst oder unbewusst) durch ihr Verhalten dazu beitragen, dass es auch so bleibt.

…wollte gerade sagen, dass wir das hier jetzt nicht ausdehnen sollten um nicht vom Thema abzulenken aber eigentlich sind wir da ja mitten im Thema.

Du hängst dich zu sehr an der Bedeutung der einzelnen Worte „alter“ „weißer“ „Mann“ auf, während die Zusammennutzung der Worte eine komplexere Bedeutung haben als die Worte einzeln.

So gehört z.B. Alice Weidel auch in die Gruppe, die mit alter weißer Mann beschrieben wird obwohl sie gar kein Mann ist

Aber die Politik die sie vertritt ist es.

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FamilienhelferInnen aus dem Ausland sind (leider) keine Lösung, da diese Menschen in ihren Heimatländern auch als Sorgearbeit leistende Angehörige in den Familien gebraucht werden. Die ausbeuterischen Zustände solcher Konstellationen sind ja in Ländern wie Katar sichtbar. Ich persönlich finde es schon mehr als grenzwertig bei der Ethikfrage, wenn Mütter minderjäriger Kinder aus dem Ausland zu uns kommen, um hier pflegebedürftige alte Menschen in den Familien zu pflegen, was wir hier in unserer Gesellschaft selbst nicht geschafft kriegen. Da verlassen Mütter ihre Familien über lange Zeiten, lassen Kinder zurück… Ganz ehrlich finde ich das schwer zu ertragen, irgendwie unwürdig. Also leider: kein Lösung.

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Sorry, aber die Baby Boomer sind doch alle Hippies.

Interessanter Punkt. Das bedeutet auch, dass Kinder 80% der Zeit nur die aufgebrauchten Eltern vor sich haben, statt Eltern, die ihnen voll zur Verfügung stehen…

Für mich persönlich ist das Kernproblem, dass jeden Morgen aufs Neue ausgewürfelt wird, ob die Betreuung in der Kita möglich ist.

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Ich dachte da eher an Fortbildung/Einbürgerung und Integration. Studierende beuten sich in der Hinsicht auch selber aus, als Investition in die Zukunft.

In anderen Worten leben wir in ca. 10 Jahren im Paradies?

Grund zum Feiern oder!?

Auch mit einem Kind ist das Arbeiten beider Elternzeile in Teilzeit schon eine Herausforderung und stellenweise unmöglich, wenn nicht viele Faktoren ineinander greifen.
Meine Frau und ich arbeiten beide in Teilzeit, sie derzeit 28h pro Woche, ich „nur“ 20h pro Woche.
Das funktioniert nur, weil wir uns dauerhaft organisieren und umorganisieren (müssen) was nur möglich ist, wenn man seine Arbeit flexibel gestalten kann und, ganz wichtig, einen sicheren Kita Platz hat.
Bei uns war es ein Glücklichsspiel, ob wir für unser Kind mit 9 Monaten, 1 Jahr oder erst ab 2 Jahren den Kita Platz bekommen (manche bekommen diesen nicht mal ab 2 Jahren, obwohl dieser gesetzlich zugesichert ist, da überall Personal fehlt).
Dazu kommt das ständige Balancieren von Kita, Arbeit, Haushalt und Gesundheit.
Wäre ein Elternteil komplett zu Hause geblieben, wäre alles um ein Vielfaches einfacher, wir haben uns aber bewusst dagegen entschieden, trotz der Mehrbelastung.
Wenn dann noch ggf. Karrieresprünge, Jobwechsel oder Umzug mit dazu kommen (was bei uns auch immer wieder Thema ist), muss man aber ganz klar festhalten, dass das mit dem Kita Platz vor Ort steht und fällt, ohne Sicherheit was die kindesversorgung angeht, steht man bei vielem hinten an und steckt zurück.

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Und warum können die Großeltern nicht Zuhause bleiben und alles auffangen, damit Mama und Papa Karriere machen und Spaß an den Kindern haben können?

Weil es nicht in jedem Fall Großeltern gibt, die eingebunden werden können.
Wir können natürlich die Großeltern jeden Tag 200 Kilometer fahren lassen, um das zu ermöglichen, diese müssten dann aber natürlich ebenfalls ihre Jobs aufgeben…

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Ist das Ironie? Zum einen wohnt nicht jeder bei seinen Eltern. Dann gibt es Großeltern die tatsächlich selbst noch arbeiten müssen. Außerdem sind viele körperlich nicht mehr zu dem Leistungssport Kinderbetreuung in der Lage. Und manchmal sind die gar nicht mehr da oder wollen nicht 24/7 Kinder betreuen sondern such etwas Freizeit haben.

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