Und mal so die Frage in den Raum: wieviele haben eigentlich 1000€ Zinsen/Rendite im Jahr?
Weil erst dann wird Kapitalertragssteuer fällig und ja 25% klingt viel aber wer als Single auf 2000€ Zinsen/Rendite pro Jahr kommt den kümmern 250€ auch nicht mehr so wirklich.
Genau solche Aussagen sind so gefährlich, weil es schnell zum einer: „Die können es sich ja eh leisten“-Diskussion wird. Das sollte es aber nicht sein, denn nur weil jemand in der Vergangenheit eben nicht konsumiert sondern investiert hat, sollte er nicht als Strafe zur Kasse gebeten werden.
Übrigens auf 1.000€ Erträge (egal ob Zins, Kapitalertrag oder Veräußerungsgewinn) kommt man verdammt schnell. Das einfachste Beispiel wäre:
33.500€ Depotwert mit einer Durchschnittsdividende von 3%. Wer über lange Zeit anspart hat allerdings deutlich höhere Dividendenrenditen als Yield on Cost. Und wir sind uns hoffentlich einig, dass Man mit 33.500€ im Depot nicht zu „den Reichen“ gehört.
Um den Depotwert zu erreichen muss man 10 Jahre lang 200€ monatlich zurücklegen bei einer angenommenen Rendite von 7% (nachschüssig und ohne Berücksichtigung von Steuern).
Mache ich das 30 Jahre lang um für mein Alter vorzusorgen bekomme ich einen Depotendwert von 226.700€. Innerhalb der 30 Jahre entwickelt sich meine Dividendenrendite sicherlich auch in den Bereich von 8-10% und ich habe Kapitalverzehrfreie Erträge von denen ich (wenn auch bescheiden) leben könnte ohne auf den Staat angewiesen zu sein.
(Das soll bitte nur als grob skizziertes Beispiel verstanden werden. Es gibt auch andere Wege privat vorzusorgen und soll nur verdeutlichen was mit kleinen Beträgen über lange Zeiten für viele, wenn auch nicht für alle, möglich ist.)
Wir sollten alles dafür tun um finanzielle Bildung an die Menschen und vor allem an die Schulen zu bringen. Immer noch werden Kapitalmärkte als das Spielzeug der Reichen und Erträge davon als unmoralisch angesehen. Statt neue Abgaben zu schaffen, sollten wir uns lieber überlegen, wie wir mit dem bestehenden Budget auskommen oder gar die Ausgaben senken könnten. Da gibt es ja einige gute Vorschläge.
Nö das gilt nur bei Immobilien die mit Gewinn verkauft werden.
Keine Ahnung ich weiß nur, das die Wertänderung meines Depots Einfluss auf die Höhe meiner Einkommenssteuer hat.
Heißt mache ich mit dem Depot viele Kursgewinne steigt meine Einkommenssteuer und ich hab 'ne Nachzahlung an der Backe die evtl. bedingt, dass ich Teile des Depots verkaufen müsste um das zu stemmen.
Sinkt der Kurs sinkt mein zu versteuerndes Jahreseinkommen.
Kann dirbaber nicht sagen wie das aussieht, wenn man rein vom Kapitaleinkommen lebt, weiö so viel Kapital hab ich nicht
Wer macht denn bitte mit einem Sparbuch mehr wie 1000€ Zinsen?
Achso welche denn?
Sozialleistungen kürzen?
Rentenniveau senken?
Oder die Infrastruktur noch weiter verkommen lassen?
Ganz schön viel los hier. Man merkt, die Forumsuser glauben, persönlich betroffen zu sein
Geringverdiener könnten dir das erklären, wie das bei ihnen läuft. Es gibt einen Mindestbetrag zur Krankenversicherung, wer gehaltsmäßig darunter liegt, muss entweder den Rest aufstocken oder kann in die Familienversicherung.
Es gibt einige Punkte, die genauer ausgearbeitet werden müssen. Darunter fällt auch, dass wer in die KV kommt, dort auch eine Zeitlang bleiben sollte.
Das ist der beste Punkt, den Vorschlag anzugreifen. Die BBMG muss nach oben. Aber da erwischt man natürlich genau die Gehaltsklasse mit der größten Wählerbeteiligung.
Es hat natürlich seinen Grund, warum bei Arbeitnehmern die anderen Einkünfte nicht mehr geprüft werden. Wir sind natürlich vernetzter als vor 50 Jahren, aber damals hätte jeder Angestellte seinen Einkommensteuerbescheid einschicken müssen und die Krankenkasse den prüfen. Das mit Schnittstellen zu lösen wäre auch heute noch ein immenser Aufwand. Dass das missbraucht werden kann, muss man den Leuten nicht sagen, sehen sie ja täglich bei Bürgergeldempfängern.
Im übrigen geht es vermutlich wirklich nur um die Krankenkasse, das sieht man an denen, die bereits mit Gesamteinkünften veranlagt werden.
Oder mit der Idee das mehr Menschen in die Sozialkassen einzahlen? Übrigens eine Idee der grünen Politikerin Ricarda Lang?
Oder Anreize für einen späteren Renteneintritt, damit die Menschen länger arbeiten dürfen und damit auch länger einzahlen.
Wie wäre es mit einem einfacheren Zugang für zugewanderte Menschen zum ersten Arbeitsmarkt?
Oder mit konsequenter Verfolgung von Schwarzarbeit? Oder, oder, oder…
Aber es ist natürlich viel einfacher etwas wegzunehmen und dabei den Eindruck zu erwecken, dass man einen legitimen Anspruch darauf hat, als nach Lösungen zu suchen. Der Witz daran ist, all diese Vorschläge aus den verschiedensten Ecken des politischen Spektrums haben eines gemeinsam: Sie steigern die Produktivität des Landes. Und das ist der Einzige Weg um Wohlstand zu schaffen. Umverteilung dagegen zerstört Wohlstand. Eigentlich eine ganz simple Nummer.
Das freut mich.
Was mich wundert ist aber, dass die Grünen ja in den letzten Jahren der zweitstärkste Regierungspartner waren und in der Regierung die unsinnige Finanzierung der Krankenhausreform zu Lasten der GKV-Finanzen mit beschlossen haben und auch die (im Koalitionsvertrag der Ampel eigentlich vereinbarten) höheren Zahlungen für Bürgergeldempfänger an die GKV nicht umgesetzt haben.
Ich finde einfach im Moment ist nicht die Zeit dafür, einfach mal eine Überlegung in die Runde zu werfen. In 6 Wochen ist Bundestagswahl, und meiner Wahlentscheidung liegen grob 2 Überlegungen zugrunde. Welche Ideen und Visionen (wobei ich eine klare Vision bei keiner Partei erkenne) hat eine Partei für die Zukunft unseres Landes und welche Auswirkungen haben bestimmte Ideen der Parteien auf mich und meine Familie.
Und um das einschätzen zu können - ja, da erwarte ich etwas mehr.
Rein von der Logik: Wieso nicht? Deine Logik würde ja sonst bedeuten: Jemand, der nur von Kapitalerträgen leben kann und nicht arbeitet, der zahlt gar keine Sozialversicherungsbeiträge.
Ach, wie einfach ist doch die Welt.
Dass eine Krankenversicherung für Alle (auch mMn schon lange überfällig, ggf. ergänzt durch Zusatzversicherungen und eine kluge Flexibilisierung bei den Tarifen) eine eine Art Umverteilung beinhaltet, weil die Privatversicherten mit den geringen Risiken für die Versicherungen höhere Prämien zahlen bzw. weniger Leistungsansprüche erhalten, haste aber gemerkt, oder? Oder woher kommt das Geld, das die anderen sparen? Eine ausführliche Einordnung, dass es nicht vorrangig an Einsparungen bei Werbung und Verwaltung liegen würde, ist im von dir verlinkten Artikel doch auch schon drin.
jede Versicherung verteilt Kosten um. Das ist ihr Wesen.
Kann natürlich auch jeder seine eigenen Kosten bezahlen, die er bei Krankheit verursacht. Null Umverteilung. Sehe aber nicht, wieso sich dadurch der Wohlstand erhöhen sollte oder dass das auch nur ansatzweise sinnvoll, sozial oder so wäre.
Öhm alles nette Ideen, die aber auch mehr oder weniger „neue Abgaben“ sind, schlicht indem man das Budget erhöht weil mehr Einzahlen.
Hat also mit der Forderung „mit dem Budget auskommen“ nicht viel zu tun, wenn man doch nur mit Ideen kommt wie man das Budget erhöht ^^
Von daher bleibt die billige Polemik leider bestehen, denn wenn du mit dem bestehenden Budget auskommen willst musst du erklären, was du in Zukunft nocht mehr im Budget haben willst.
Nun die Idee wurde ja vorgestellt.
Wenn du aber zu jedem einzelnen Punkt auch noch ganz genau wissen willst welche Auswirkungen eine eins zu eins Umsetzung (die nie passiert) auf dich haben würde sind wir wieder bei einem komplett durchgerechneten Konzept, was aber ja eh nicht so kommt, da es vorher noch durch die Koalitionsverhandlungen und das Gesetzgebungsverfahren muss.
Wenn dir also jetzt jemand sagt: das ist meine Idee und das bringt (oder kostet) es für dich, ist das einzigste was du ablesen kannst, dass es genau das nicht bringen/kosten wird.
Eigentlich geht es hier ja um Sozialabgaben, nicht Steuern, aber einiges muss ich ergänzen.
Dass dieses „Argument“ immer noch verwendet wird, lässt mich an der Menschheit verzweifeln. Wenn man einmal drüber nachdenkt, merkt man doch, dass jedes Geld andauernd und ständig versteuert wird - es gibt einfach unterschiedliche Steuererhebungsanlässe, nicht „mehrfach“ versteuertes Geld. Jede Steuer muss für sich selbst an ihrer Sinnhaftigkeit und Gerechtigkeit gemessen werden und ja, auch die Stimmigkeit des Steuersystems insgesamt und die Gesamtbelastung und ihre Verteilung auf verschiedene Gruppen. Hat aber nichts mit „schon versteuertem Geld“ zu tun.
Oder zugespitzt:
Wenn ich mit meinen Kapitalerträgen einkaufen gehe, ist dann die Mehrwertsteuer ungerecht, weil ich ja schon Kapitalertragssteuer bezahlt hab? Oder war es die Unternehmenssteuer, die das Unternehmen zahlen musste, das mir eine Dividende gezahlt hat? Oder die MwSt der Kund:innen des Unternehmens? Wir landen hier im infiniten Regress.
Das könnte man fast genau so gut auch so drehen, dass du dir 19% MwSt gespart hast, als du das Geld durch deinen heldenhaften Konsumverzicht der Realwirtschaft vorenthalten hast. Mach ich aber nicht, weil es genau so Quatsch wäre. Menschen gehen Geschäfte ein, wenn sie sich davon eine Besserstellung erhoffen. Manche konsumieren, manche investieren. Und Steuern werden erhoben, um den Staat zu finanzieren - und an manchen Stellen zu steuern.
Schon wieder diese Addition völlig unterschiedlicher Steuern, die nicht mal die gleiche Person zahlt. Nimm ruhig noch die Grundsteuer hinzu, wenn das Unternehmen einen Gebäudebestand hat.
Ja. Hat aber nicht direkt was mit dem Thema zu tun, jedenfalls wenn wir von den geltenden Freibeträgen ausgehen (die man übrigens ggf. erhöhen könnte, wenn man am oberen Ende etwas mehr einnähme). Wirklich kaum ein junger Mensch hat über 1.000€ Kapitalerträge.
Definiere jüngerer Mensch. Aber bei einer durchschnittlich jährlichen Wertentwicklung von 7-8% braucht man „nur“ ca 13.000 € im Depot um die 1.000€ Kapitalerträge beim Komplettverkauf (bspw für ein Auto) zu erreichen.
Ich hatte das recht schnell, obwohl ich im öffentlichen Dienst in den Beruf eingestiegen bin (deutlich unter dem Durchschnittsgehalt in Deutschland). Klar, aus meiner Peer (Akademiker, vor allem MINTler, Journalisten und Mediziner) gab es auch einige bei denen es anders aussah (Verhältnis ca 50/50) und die mit über 30 Jahren sich noch Geld fürs Auto von den Eltern leihen mussten. Dort lag es aber vor allem am Konsumverhalten (Urlaube, tolle Wohnung, Party & Gastronomie).
Zugegeben, das ist aber nur eine Bubble-Sicht. Mir ist klar, dass das für viele Menschen in sozialen Berufen oder aus dem nicht-Akademikerbereich nicht automatisch ebenso gilt. Mir geht es nur darum das Wort kaum etwas zu kontextualisieren.
Neben meinen eigenen Kosten subventioniere ich noch 2 Mitmenschen mit 0 Euro Beitrag.
Meine Frau macht das selbe.
Ich habe auch während des Studiums von der Familienversicherung profitiert und bin danach mit Bewusstheit in der GKV geblieben. Ich sage aber auch ehrlich, mehr Sozialausgleich möchte ich nicht zahlen.
Und ich rate meinem Sohn nach dem Studium auch nicht zur GKV, da mir diese inzwischen viel zu stark nachteiligen staatlichen Eingriffen unterworfen ist.
Wenn die 3.725€ stimmen, dann muss doch klar sein, dass wenn jemand mit 600€ unten AG+AN 61,50€ zahlt und der ganz oben 976€, die Rechnung nicht aufgehen kann.
Die Grünen würden die Familienversicherung genauso wie das Ehegattensplitting gerne abschaffen. Es zwingt zur Ehe und verhindert damit ein frei wählbares Lebensmodell. Mit Union und SPD nicht zu machen.
Es stellt sich die Frage, wo man die fehlenden Euro hernehmen möchte. Nur bei Bürgergeldempfängern (Bernreiter möchte mit Einsparungen dort jetzt auch noch die Bahn sanieren) einsparen wird da nicht reichen und ist auch der falsche Topf.
Man kann also bei denen im System die Beitragssätze erhöhen (würde alle im System voll treffen), die BBMG erhöhen (würde dich und alle darüber voll treffen) oder sehen, ob man allgemein anders auf die Schultern verteilt. Mir geht auch nicht in den Kopf, wieso jemand mit 600€ Lohn, aber immens hohen Kapital- und Mieterträgen für eine Familienversicherung nur obigen Beitrag zahlt, da bin ich mit Habeck voll auf Linie.
Man kann auch über die Kostenseite sprechen, aber das würde sogar bei einer anderen Partei vor einer Wahl nach hinten losgehen. Die betroffenen Verbände sind sehr mächtig und wortstark. Wird auch nach der Wahl kein Kindergeburtstag.
Edit: die 3275€ sind ja jährlich. Ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass die Kassen seit der Pandemie Verluste fahren und die Rücklagen dank Spahn nahezu aufgebraucht sind. Das Problem der Finanzierung besteht also trotzdem.
Klar, da will ich gar nichts Gegenteiliges behaupten, natürlich gibt es auch einige junge Menschen, die so hohe Kapitalerträge erreichen (ich persönlich wäre auch dafür, den Freibetrag im Zuge einer Reform mindestens zu verdoppeln, aber eben ganz klar nur, wenn man das am oberen Ende gegenfinanziert).
Aber hier wurde ja das Argument angedeutet mögliche Sozialabgaben würden gerade bei jungen Menschen verhindern, dass diese in Aktien sparen. Das finde ich irgendwie perfide, weil mE gerade die Vermögensverteilung und zu hohe Belastung von Arbeitseinkommen im Vergleich zu Vermögen in D jungen Menschen viele Probleme bereiten.
Nur kurz zu deinem Beispiel: Die Höhe der Rendite hängt auch vom sozialen Hintergrund ab, denn wer nicht weich fällt, wird zB eher nicht alles in Werte mit Risiko des Totalverlusts stecken und auch keine 7-8% Rendite erreichen. Wenn man den Verkauf als Bsp. nimmt und angenommen dann mal 2.000€ Kapitalerträge hat, zahlt man eben knapp 13% Steuern drauf, der Prozentsatz ist ja dank Freibetrag nicht sofort 25%. Im nächsten Jahr bleibt man dann schon wieder unter dem Freibetrag.
Bin ich bei dir. Leider setzen sie diese Forderungen nicht in Taten um. Der Anstieg der GKV-Zusatzbeiträge geht zu großen Teilen auf 2 Punkte zurück:
Die Ampel war nicht willens, kostendeckende Beiträge für Bürgergeldempfänger an die GKV zu überweisen.
Die Krankenhausreform wird zu 50% aus Finanzmitteln der GKV bezahlt.
Bedenkt man, dass SPD und Grüne die beiden stärksten Parteien in der Ampel waren, wird der Unterschied zwischen „fordern seit Jahren“ und „machen“ deutlich.
Man hat also seine Hausaufgaben nicht gemacht und ruft nach neuem Geld.