Habecks Billigstrom für Industrie, langfristige EE-Preis-Entwicklung

Das Argument die kleinen Anlagen wären nicht kosteneffizient kam ja von dir. Ich habe es nur bestätigt. Glaube wir haben beide ein wenig recht.
Lass uns besser über Ideal reden. Wie wäre es, wenn Versorger verpflichtet werden große PV Anlagen zu bauen und Bürger sich beteiligen dürfen, an Stelle einer eigenen Anlage. Das müsste Volkswirtschaftlich und klimatechnisch interessant sein.

Absolut. Den Gedanken habe ich auch schon etliche Male in privaten Diskussionen gewälzt. Meiner Meinung nach sollte man sich in solch große Projekte einkaufen dürfen und zahlt dann für seinen anteilig erzeugten und eigenverbrauchten Strom weder Arbeitspreis noch Stromsteuern mehr (Abrechnung MTU-genau per Smartmeter wäre aber nötig). Zu zahlen wären dann lediglich noch Netzentgelte für den Transport.

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Kurze Einschub bezüglich der Thematik große PV-Freiflächenanlagen vs kleine Hausanlagen aus Sicht eines VNB. Kleine PV-Anlagen haben den Vorteil, dass Verbraucher (Last) und Einspeisung näher bei einander liegen. Größe PV-FFA ( >30 MWp) können in der Regel schon nicht Mals mehr ans Mittelspannungsnetz (10 kV) angeschlossen werden und kommen ans Hochspannungnetz. Dort liegt dann natürlich Einspeisung und Verbrauch weiter auseinander. Zudem entstehen bei Anlagenbetreiber zusätzlich Kosten wegen dem Hochspannungstrafo der in der Übergabestation errichtet werden muss. Zudem ist der Trafo nur eher mäßig ausgelastet und wird auf die Peak-Leistung der Wechselrichter ausgerichtet. Mich würde mal tatsächlich interessieren, ob aus Volkswirtschaftlicher Sicht eine große PV-Anlagen besser ist als kleine, wenn man wirklich alle Kosten miteinbezieht. Vielleicht hat jemand dazu ja Quellen ?
Grüße

Das ist eine Falschaussage die nicht alle Aspekte mit einbezieht.

  • Die hohe Investition der oft privaten Betreiber
  • höhere Stromgestehungskosten bei privaten Dachanlagen
  • selbiges Problem existiert oft bei großen Freiflächenanlagen auch, die Projektierer machen Sich hier oft die Taschen voll dann bleibt kaum Rendite für Investoren.
  • Die Dachflächenanlagen machen trotzdem oft Sinn, weil Sie Verbrauch und Erzeugung auf kürzestem Weg zusammenbringen, insbesondere wo heute eigentlich meistens noch ein lokaler Speicher (Akku oder Puffersspeicher mit Wärmepumpe) zur Lastverschiebung mit verbaut wird
  • Die extremen Spitzenerzeugungen können heute oft mit E Auto Akkus weggesaugt werden → das müssen die Betreiber aber alles selber wissen und halt aktiv selbst steuern mit Energiemgmt System etc.

Das ist doch wieder eine Scheindebatte und Nebelkerze, in vielen anderen Threads und Posts hier im Forum wurde das schon angesprochen z.b. unter § 6b EStG oder 7G EStG, das Problem ist nicht ob man das machen könnte, das Problem sind eher findige Steuerverdreher und Gestalter, die dann einen Weg finden das auszuhebeln.

Hmmm, mal überlegen… wenn wir weiterhin die große alte zentral organisierte Energieversorger Landschaft künstlich am Leben halten wollen würden, dann wäre das sicher eine tolle Idee. Ich hab nix dagegen, aber da 98% der EVU und teils auch VNB Aktiengesellschaften sind, dann kann das doch heute bereits jeder machen. Ich muss ja nicht unbedingt einen Bürgerenergie eG machen, ich kann mich ja auch am EVU als Versorger beteiligen
(EON AG = VNB, TransnetBW = Übertragungsnetzbetreiber, Elia Group SA = VNB und ÜNB, RWE und ENBW = Energieversorger)

Und die großen Versorger hätten doch Jahrzehnte Zeit gehabt sich selbst zu engagieren, haben Sie aber nur dort gemacht wo es unbedingt nötig war z.b. Offshore Windparks.

Mann kann sich auch an der Baywa R.E. beteiligen.

LEAG und MeyerBurger riesiger PV Park in alter Braunkohle:
Leag Großauftrag bei MeyerburgerTEch
BAYWA R.E. Repowering großer Anlagen

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Hmmm, ich zähle auf jeden Fall Tesla dazu, die machen ja neben ihren eigenen Batterien auch Autos, und wenn das keine Energieintensive Branche ist (mit den ganzen Tag geschmolzenes Metall) und die Gigapress dann weiss ich ja auch nicht.

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Ich verstehe nicht ganz wieso du deinen Beitrag mit diesem subtilen „liebe Grüne“ unterwanderst?

Du kannst dir sicher sein, das unsere Energiewirtschaft sehr genau kalkuliert, du kannst dir sicher sein, das auch die kosten für die Netze, die Intelligenz, die smarte Ertüchtigung etc mit reingerechnet sind.

Auch bisher musste Energie vom Staat subventioniert werden, oder die Ewigkeitskosten wurden externalisiert und ignoriert. Genau aus diesem Grund ist Atomkraft jetzt auch aus, und wir schreiten weiter voran:


Quelle: Wissenschaftlicher Dienst am Bundestag

So dumm wie wir manchmal meinen scheint weder unser Bundestag, noch die Politiker im Allgemeinen, noch unser Wissenschaftlicher Dienst, noch unsere Fachausschüsse, noch unser Büro für Technikfolgenabschätzung zu sein.

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Blockzitat
Ich bin mir nicht sicher, ob ich Deiner Nachhaltigkeitsdefinition zustimme. Ich traue mir nicht zu, auf die Schnelle einen Gegenentwurf zu formulieren, weil das ein komplexes Thema ist, aber der Ewigkeitsaspekt in der Definition erscheint mir zu simpel.

Eine recht anerkannte Definition für Nachhaltigkeit ist die der Brundtland-Komission:
„Nachhaltige Entwicklung“ ist eine „Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart
befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht
befriedigen können“.

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Lesen hilft auf der Grafik steht Marktpreis. Das ist ja das Problem warum das in meinen Augen ein Vergleich der Stromkosten von Grundlastfähigen Energiequellen und volatilen Energiequellen der Vergleich von Äpfel mit Birnen.
ist
Hätte man jetzt günstigen Wasserstoff hätte man wieder eine Energiequelle die Co2 frei und Grundlastfähig ist und lokale Wind und Solarenergie könnten bei der Spitzenlastdeckung helfen wo man um das Problem der Speicherung herumkäme.

Was heißt unterwandern, ich fordere die Grünen nur auf sich darum zu kümmern die Energiewende bezahlbar zu machen.
Hätte man beim EEG1 die Subventionen geringer gestaltet und an die Preise von Solarpanelen am Markt gekoppelt wäre zwar weniger schnell ausgebaut worden aber auch die Kosten wären nicht so gestiegen und der EEG Ausbau wäre kontrollierbar gewesen.
Zudem hätte man sich frühzeitig um die Probleme der vollatilen Einspeisung z.B. durch vorgeschriebene Speicher kümmern müssen und nicht darauf zu hoffen as spätere Regierungen das schon lösen werden. Die nachfolgenden Regierungen haben es dann durch ne Vollbremsung gelöst die durch bessere und kosteneffizientere Vorplanung vllt nicht gegeben hätte.
Jetzt macht Habeck wieder die selben Fehler anstatt erstmal zu schauen wie wir den EEG Strom glätten und bedarfsgerecht speichern fördern wir den Ausbau durch erhöhte Subventionen und kriegen noch mehr EEG Spitzen die wir immer noch nicht richtig nutzen können.
Mir wäre lieber die Grünen würden innehalten jetzt die Saat für günstigen Grünen Wasserstoff z.b. aus Nordafrika setzten und in 2 Jahren hat man dann eine Pilotanlage die bezahlbaren Wasserstoff liefert dann hätte die Union auch kein Argument dagegen und würde die Wirtschaft ermuntern darin zu investieren es muss halt bezahlbar sein.
Alles was Habeck bisher tut läuft nur Gefahr wieder in 2 Jahren rückabgewickelt oder durch Ausnahmen verwässert zu werden.

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Die Grafik verwirrt mich etwas, es wird ja oft behauptet, Solarstrom sei für 5-6 Cent/kWh zu haben. Wie kommt der wissenschaftliche Dienst auf 23 Cent?

Das ist ja auch grundsätzlich nicht völlig falsch. Aber es hilft ja nicht, die EE sind halt volatil, aber wir brauchen sie trotzdem für die Energiewende. Und darauf zu warten, dass irgendwer auf der Welt so freundlich ist, uns ohne größere, nicht-finanzielle Gegenleistungen soviel grünen Wasserstoff liefert, dass es für die De-Karbonisierung unserer Chemie- bzw. Stahl-Industrie reicht und auch noch unseren gesamten Grundlast-Verbrauch an Strom deckt, halte ich für nicht sinnvoll.
Es würde zu lange dauern und uns nur unnötig stark in neue Abhängigkeiten bringen. Solche Preisschocks wie letztes Jahr, die nebenbei noch massenhaft Gewinnsteigerungen bei den Konzernen auslöst, sollten wir so gut es geht eindämmen.

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Das liegt daran, dass sie die durchschnittlichen Förderpreise pro kWh aus 2021 genommen haben (Link zur Quelle):

FOES_EEG

Unter dem Bild, das DerWoWusste gepostet hat, gab es übrigens noch eine Grafik mit den echten Gestehungskosten (ohne die EEG-Förderung):

Sieht doch schon deutlich besser aus. :slight_smile:

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Wo soll denn der günstige CO2 freie Wasserstoff her kommen?
CO2 freie Wasserstoffherstellung geht nach meinem Wissen nur mittels Elektrolyse, da sind wir dann wieder bei den fehlenden EE und es kommen noch die Wandlungsverluste Strom - H2 - Strom hinzu die auch bezahlt werden wollen, womit Wasserstoff immer teuerer sein wird als direkter Strombezug/-verbrauch.

Förderung der Wasserstofftechnik aktuell:

Förderung von 2020
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Artikel/Energie/ipcei-wasserstoff.html

Förderung von 2016
https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/G/deutschland-wird-wasserstoffland.html

Förderprogramm von 2007:
https://www.ptj.de/projektfoerderung/nip

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Wieso ohne Gegenleistung, mein Vorschlag die EU macht einen wirklichen „Doppelwums“ finanziert eine Anlage die es schafft Wasserstoff für 5-10 Cent die KWH in Europa anzubieten und macht den Deal wie die mit dem Gas mit der Sowjetunion wir bezahlen die Anlage dafür kriegen wir auf ein paar Jahre garantierte Preise Win Win. Ich würde ja sagen dass die Partnerstaaten den verbleibenden Teil des Solarstroms zum Selbstkostenpreis bekommen und damit Industrien anlocken und die Region zu stabilisieren können. Welche Industrie würde bei einem Strompreis von 1 Cent oder drunter nein sagen?

Das unendlich lange Dauer könnte man ja durch passende Planung ändern. Zudem gibt es allein in unsere Nachbarschaft so viele Länder mit Wüsten dass wenn man Diversifiziert das Risiko begrenzen kann und das alle Anrainerstaaten vom Atlantik bis zum Persischen Golf gleichzeitig sich mit uns anlegen wollen halte ich für sehr unwarscheinlich. Auch Argumente von Neokolonialismus finde ich passen nicht da ich ja vorschlage so zu planen dass diese Staaten auch eine eigene Industrie mit dem günstigen Strom aufbauen sollen.
Einziges Gegenargument ist man will auf biegen und brechen egal was es Kostet sich auf lokale EEG beschränken wie ein trotziges Kind das sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Deutschland liegt halt in Sachen EEG ziemlich ungünstig mitten in Europa mit einer vergleichsweisen kurzen Küste im vergleich zu UK oder Dänemark und im Verhältnis zu Spanien oder Italien zu Nördlich. Man kann gerne EEG in Deutschland machen nur ohne Subventionen und nur soviel wie unser Netz vertragen kann oder mit einem Speicher um die Spitzen zu glätten.

Kleine Überschlagsrechnung Solarstrom kann man für 4-6 Cent in Deutschland bei 2000 Volllastunden erzeugen. Jetzt verdoppelt man die Volllasttunden weil man in die Wüste geht und halbiert so den Solarstrompreis auf 2-3cent und ich denke wenn man will geht das auf 1cent.
Also kann ich bei einer Effizienz von 30% bekommt man für 3 Cent Strom 1 kWh Wasserstoff erzeugen plus Anlagenkosten und Transport wären wir bei 5-6 Cent. Also pari mit Erdgas Problem gelöst. Der Industrie ist das noch zu heikel aber da könnte die EU ja voranschreiten und in Vorklasse gehen weil Starthilfe für sowas was sich von selbst trägt habe ich nichts dagegen. Wenn der Solarstrom spottbillig ist ist mir die Effizienz Egal was zählt ist was der Strom am Dunkelflautenabend kostet und ob unsere Industrie dank günstigen Wasserstoff weiterhin läuft oder am Subventionstropf von Habeck hängt weil man ja teueren Wasserstoff made in Germany wollte. Subventionen können be einem Regierungswechsel ganz schnell gestrichen werden aber eine Wassertoffanlage die sich selbst trägt da hat die CDU kein Problem damit.

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Ich kenne jetzt deine Rechnung nicht im Detail, aber der wiss. Dienst des Bundestages ist 2020 bei andere Zahlen rausgekommen:

Die Produktion von Grünem Wasserstoff in Nordafrika und der Transport zu einem deutschen Seehafen wäre bis 2030 für 9-15 ct/kWh Wasserstoff darstellbar. Diese Kosten steigen allerdings auf 15-21 ct/kWh Wasserstoff, wenn dadurch der Distributionsaufwand ins deutsche Hinterland steigt.

Quelle:

Hast du aktuellere Quellen für deine Preisabschätzung?

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Klar, Wasser für die Elektrolyse gibt’s in der Wüste problemlos und eigentlich ist Habeck sowieso Schuld an der ganzen Misere, weil er 20 Jahre verschleppte Energiewende nicht über Nacht und zum Nulltarif zu Ende bringen kann.

Kein Wort dazu, dass Wasserstoff seit 15 Jahren bereits gefördert wird ohne in die Puschen zu kommen…

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Der Chart kommt mir auch ein bisschen komisch vor, hatte jetzt keine Zeit mir da sgebau anzuschauen.
Aber durch Einschränkung das als renewables nur Wind und solar gewertet werden, sind mindestens Island und Norwegen irreführend beide nutzen mehr als 80% erneuerbare und haben niedrige Strompreise, in dieser Grafik wirkt es so als ob die beiden länder die These wenig erneuerbare → günstiger Strom unterstützen.

Daher würde ich sagen die X-Achse ist irreführend gewählt.

Interessanter Artikel zum Thema
https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/robert-habecks-mega-subvention-fuer-industrie-vier-mythen-ueber-den-industriestrompreis-li.347822?fbclid=PAAaajMCuTYxWR7CUs7l2cJKEKzCACWLHDkr8EWZrJ0uqJh41vYX2JFIsIgW8

Bei solchen kruden ökonomischen Thesen fragt man sich immer, warum Staaten überhaupt Steuern erheben.

Die Umwidmung der Milliarden aus dem Doppelwumms hat den Vorteil, dass das Geld nicht unter den normalen Haushalt und die Schuldenbremse fällt.

Wenn man einfach die Subventionsmilliarden drucken kann, warum dann noch versuchen Einnahmen zu generieren?
In der Praxis wird MMT nicht funktionieren. Das „Problem“ ist nicht die Schuldenbremse, sondern eine auf lange Zeit angelegte Subvention. Zahlen wird es am Ende - entgegen der Berliner-Zeitungsbehauptung doch der Bürger über die Inflationssteuer.

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„Wenn Strom teuer ist, reize das nämlich zusätzliche Stromproduktion ebenso an wie einen sparsamen Verbrauch, so das Argument von Christian Lindner. Das Problem: Wenn der Preis so hoch ist, dass Stahlwerke abwandern, dann gibt es keine Transformation, sondern nur eine Deindustrialisierung. Das wäre Rückschritt statt Fortschritt.“

Was uns dann den Rückschluss erlaubt, dass die „technologieoffene“ und ach so Wirtschaftskompetenz FDP mehr für die Deindustrialisierung Deutschlands tut als die bösen Grünen denen man das immer nachsagt.