Wie kommst du zu der Annahme? Auch vor dem Ukraine-Krieg waren EE billiger als alle andern fossilen Stromerzeugungsvarianten (Quelle).
Das aktuell EE wegen Gas- und Kohlekraftwerke abgeregelt werden, liegt, meines Wissens nach, einmal am schlecht ausgebauten Netz (zu wenig EE im Süden) und daran, dass EE-Anlagen aktuell noch nicht als Netzreserven zulässig sind.
Ja, die Industrie dürfte 2030 vermutlich eine Fortführung des vergünstigten Preises fordern, falls die Strompreise bis dahin nicht in die Nähe dieses Wertes fallen. Oben hat @elfriede ja schon von ca. 6 cent gesprochen, die heute in seinem Industriebetrieb gezahlt werden.
Geht mir auch so. Unternehmen, die Deutschland den Rücken kehren wollen, wird das höchstens bremsen. Die Milliardenbeträge, die dort vermutlich fließen würden, wären in einem beschleunigten Ausbau der EE besser aufgehoben.
Glaube du denkst zwei Dinge zusammen die nur bedingt zusammen gehören. Prinzipiell bin ich bei dir, dass wir sinnvoll skalieren müssen/sollten. Das gilt aber nur gesamtgesellschaftlich. Im Kapitalismus fliegt das aber nicht, es sei denn wir vergesellschaften dein Unternehmen (glaube du arbeitest für einen Versorger). Der Profit des Versorgers fließt sonst wohin, vielleicht auch in den Ausbau.
Die PV auf dem EFH wird privat finanziert und ist unwirtschaftlich (unter Unternehmerischen Gesichtspunkten) de Facto also eine Spende an die Gesellschaft.
Dir als Versorger gefallen andere Marktteilnehmer natürlich nicht weil die dein quasi Monopol stören.
Bin gespannt auf deine Position und freue mich auf die weitere Diskussion. Und sorry falls ich dich falsch einsortiert haben sollte
Laut Prognos ist Bayern über eine Spange von Thüringen kommend gut versorgt. Hat jemand eine Quelle laut der wegen fehlenden Leitungen abgeregelt wird? @pitus, da könntest du dich auskennen
Glaube das sollte man etwas differenzierter sehen. Es geht glaube ich vor allem und die energieintensive Industrie, nicht um die Gießkanne. Wir wissen alle was passiert wenn wir uns von den Lieferketten abhängig machen.
So lapidar damit umzugehen ist gefährlich und vergiftet den Dialog mit diesen Branchen.
Eine Alternative wäre es Afrika zu befrieden und die Industrie dort anzusiedeln. Glaube aber das will niemand
Es gibt da noch so ein anderes Land im „Süden Deutschlands“
Was meinst du den damit? Wenn diese Unternehmen einen geringeren Strompreise brauchen, als wir in Deutschland zu liefern in der Lage sind, dann geht es halt nicht.
Schau dir doch mal die Zusammensetzung des „normalen“ Industriestrompreises an (Quelle: BDEW) :
Der besteht doch seit dem Wegfall der EEG-Umlage fast nur noch aus Gestehungs- und Netzkosten. Man könnte noch darüber reden, die Stromsteuer wegfallen zu lassen, aber solange wir nicht wieder zu Gestehungskosten wie 2015 kommen, ist das auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein, würde ich sagen.
Und wenn man sich so ansieht, wie groß der Verbrauch der Energie-intensiven am gesamten Industriestrom-Verbrauch ist und das ins Verhältnis zum Wertschöpfungsbeitrag setzt (Quelle: Statistisches Bundesamt):
dann muss man sich schon fragen, ob dauerhafte Milliardenausgaben „nur“ für eine Branche gerechtfertigt sind. Denn die wären nötig, wenn wir bestimmte Unternehmen im Land halten wollen.
So lapidar kann man schon damit umgehen, wenn von energieintensiven Industrien die Rede ist und nicht einzelne Branchen mit Begründung (Lieferketten / Abhängigkeit, etc.) gesprochen wird.
Und um kritische Industrien in der EU zu halten, gibt es andere Möglichkeiten. So können durch Importbeschränkungen oder Einfuhrzoll auf subventionierte Produkte der Markt auch für relativ teure erleichtert werden. Wenn etwas notwendig ist, muss es auch etwas teurer sein dürfen und wenn das in Einzelfällen nicht sozialverträglich ist, muss am Endprodukt, bzw. dem Endverbraucher angesetzt werden, nicht beim subventionierten Strom.
1,) So unsicher ist Afrika gar nicht. Einige Gegenden ja.
2.) Und dort, wo es unsicher ist, sollte unsere Politik sehr wohl darauf abzielen, diese zu befrieden oder die anderen so zu stabilisieren, dass es nicht zu Unruhen kommt. natürlich nicht mit Waffengewalt oder Unterstützung von „stabilen“ Diktaturen, aber eine gezielte Förderung dort wäre nicht fehl am Platz.
Afrika ist aus meiner Sicht ein Zukunftskontinent. Als Allererstes sollten afrikanische Staaten auf Augenhöhe behandelt und mit ihnen verhandelt werden.
Aber was genau hat das jetzt mit dem Thema des Threads zu tun? Sicherlich wird der globale Süden bei der Energiewende eine Rolle spielen, aber der Hauptgrund für die Preisentwicklung der Erneuerbaren in Europa wird in Europa selbst liegen.
Mit der Deckelung des Industriestrompreises will Habeck vermutlich versuchen, die Übergangszeit zu überbrücken, was auch vollkommen sinnvoll ist.
Im EEG waren über Jahre die energieintensiven Unternehmen von der Umlage befreit (es waren tausende). Es ist nicht nur so, dass dadurch die Umlagekosten für die Allgemeinheit höher waren, sondern diese Unternehmen haben offensichtlich diese Phase eben nicht genutzt, um energieeffizienter zu werden. Deswegen hat sie der Energiepreisschock hart getroffen.
Anekdotisch weiß ich von einem Energieberater, dass Effizienzmaßnahmen bei manchen Unternehmen deswegen gelassen wurden, da man ja dann unter der Schwelle für energieintensive Unternehmen gerutscht wäre.
Kann man jetzt wieder so machen, wäre imho dann halt …
Soll das etwa ein Argument für Atomkraft sein? Das wäre dann Schwach.
A) der Brennstoff hält je nach verbrauch nicht ewig
B) du ignorierst damit die Gefahren und Verstrahlung von Gebieten über Millionen Jahre
C) du ignorierst die bisher nicht vorhandenen Kreislauffähigkeit
Das alles, weder A, B, noch C hätten wir mit erneuerbaren Energien zumindest für die nächsten 10.000 Jahre aber auf jeden Fall sichergestellt… Hier ein schönes Video von einem Renewable Influencer.
Ich finde er erklärt es ziemlich gut, und falls du vielleicht über die „Rohstoff“ Lügen/Märchen/Halbweisheiten gestolpert bist die so im Netz und den Medien rumgeistern.
Noch ein weiteres Video von Prof. Krauter von der Hannover Messe. Das ist natürlich auch nur eine Teilbetrachtung aber eine ziemlich erfreuliche
Von Dauerhaft spricht niemand.
Und da wird dir jeder Poltiprofi sofort mit einem klaren JA antworten, kein Politiker, niemals → wird einfach damit rumlaufen und sagen soll die Industrie halt abwandern, weil dort immer immer immer Arbeitsplätze dranhängen und das ist ein unverhandelbares und schnell emotional hochaufgeladenese Thema! Siehe die Kohle Kumpel…
Wie schon von anderen geschrieben, geht es nicht die kosten für direkt verbrauchten Windstrom sondern die Kosten für Netzausbau Speicher Netzmanament und da sind EEG aktuell teurer.
Wenn der Wasserstoff jetzt genauso günstig ist wie Erdgas wird es billiger den Wasserstoff in Strom zu wandeln als das man den Strom über lange Leitungen von der Nordsee nach Bayern leitet geschweige den Windstrom zu speichern weil ein Gaskraftwerk/Großbrennstoffzelle halt allein Grundlastfähig ist ein Windrad dafür aber eine teures Netz und noch teurere Speicher braucht.
Wenn der Solarstrompreis in der Wüste unter 1 Cent liegt wird der Wasserstoffpreis um den gleichen Faktor günstiger. Also liebe Grüne auf ans Werk das Ziel ist der günstige Wasserstoff dann wird die Energiewende fast zum Selbstläufer.
„Hier eine 1,5 stündiges Video, dass Deine Position zerlegt / meine Position bestätigt“
vor allem wenn die Quelle nicht nachvollziehbar zuverlässig ist (Youtube ist im Zweifel keine), sind hier nicht erwünscht (auch wenn wir das nicht immer durchsetzen). Gern kannst Du die wesentlichen Punkte aus dem Video hier darlegen und mit zuverlässigen Quellen belegen.
Eine ganze Menge. Die energieintensive Industrie könnte doch dort angesiedelt werden, wo die Stromgestehungskosten am geringsten sind.
Das geht aber halt nur wenn die Rahmenbedingungen passen wie man so schön sagt.
Das passiert doch, genau aus dem Grund ist doch Tesla in Grünheide, Intel baut in Ostdeutschland, ganz viele Battery Produktionen entstehen im Norden Europas/Deutschlands
Bitte sehr hier die Übersichtskarten über die neue „energieintensive“ Industrie genannt Batteriezellfertigung
Na ja. Die produzieren hier, weil es Fachkräfte gibt und ein halbwegs vernünftiges soziales Umfeld.
Halbleiter und Batterie würde ich nicht zur energieintensiven Industrie zählen. Das sind Stahl, Eisen, Chemie, Zement.
Ich glaube du schätzt mich da nicht besonders gut ein, aber ich kann es dir nicht verdenken. Ich identifiziere mich mit meinem Arbeitgeber nicht. Ich bin nur deswegen bei einem Energieversorger weil ich konstruktiv an der Energiewende mitwirken möchte und mich die hohe Komplexität des Problems technisch und mathematisch reizt. Wenn wir verstaatlicht werden, so be it. Hätte ich die Chance gehabt, wäre ich auch zur DENA oder in einen Thinktank gegangen. Hatte ich aber leider nicht (keine passenden Stellen zum damaligen Zeitpunkt).
Wenn sich hunderte kleine Bürger-Energie-Gesellschaften als Konkurrenz bilden, auch fine. Möglicherweise investiere ich sogar ein paar Euro privat in die wenn mich deren Konzept überzeugt. Das Thema Energiewende ist in meinen Augen zu wichtig, als dass man schädlichen (bzw. desktruktiven) (Unternehmens-)Lobbyismus betreiben sollte.
Da hast du grundsätzlich Recht. Persönlich wäre ich daher für hohe Unternehmenssteuern auf Gewinne, die allerdings mit Reinvestitionen verrechnet werden können. Sprich, lasst uns doch androhen 90 % der Gewinne abzuschöpfen, sofern die nicht Effizienzprojekte, Netzausbau, Speicherausbau, EE-Ausbau oder ähnliches investiert werden. Der (hypothetische) Unternehmenswert steigt dann halt durch die Reinvestition, nicht durch Spekulationen auf Gewinndividenden.
Vielleicht kann jemand beurteilen, ob das rechtlich möglich oder wirtschaftlich überhaupt sinnvoll wäre.
Hier muss ich widersprechen. Wir subventionieren private Kleinanlagen weit stärker als es nötig und sinnvoll wäre. Nicht umsonst erhalten kleinere Anlagen signifikant höhere Einspeisevergütungen als Große.
Nicht wirklich. Da müsste man eher einen Netzbetreiber fragen. Die geben die Abregelung ja in Auftrag und führen Statistik. Für den betroffenen Bereich wären TenneT und 50 Hertz verantwortlich.
Aber grundsätzlich hast du Recht. Anscheinend ist die Nord-Süd-Verbindung nach Bayern bereits in Betrieb.
Anekdotisch habe ich davon auch gehört. Extra3 hat mal einen Beitrag zu Einzelhändlern gemacht, die extra ihren Stromverbrauch hochgetrieben haben um ihre Kosten zu reduzieren.