Generationengerechtigkeit

Du veränderst hier die Rahmenbedingungen der Frage und erweiterst sie um eine weitere Gerechtigkeitsdimension. Ich würde aber beim Thema Generationengerechtihkeit bleiben.

Zustimmung. Das ist echt eine doofe Situation. Durch die schiere Masse werden „die Alten“ ihre Meinung durchdrücken (an der Wahlurne) und im zweifelsfalle sich für das Altersheim und gegen die Schule aussprechen.

Daher plädiere ich für

  • Wahlrecht ab 0 Jahren
    oder alternativ:
  • Begrenzung des Wahlrechts nach oben (Durchschnittliche Lebenserwartung mins 18)
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Bitte?! Was wäre das noch für eine Demokratie, die Gruppen von BürgerInnen ab dem x.ten Geburtstag grundlegende Bürgerrechte entzieht? Und was für ein Menschenbild steht eigentlich dahinter? Noch mal: Es gibt sehr viele ältere Menschen, die sich für Klimaschutz und ein demokratisches Miteinander engagieren, und sehr viele jüngere, die damit null Komma nichts am Hut haben. Und vice versa. Das ist eben keine Frage des Alters. Und genausowenig wie ältere Menschen ihre Wahlentscheidung ausschließlich danach ausrichten, wer ihnen eine höhere Rente verspricht, wählen Jüngere in Scharen die Parteien, die sich für die Zukunft kommender Generationen, wirksamen Klimaschutz und gegen rechts positionieren.

Ja, was ist das für eine Demokratie, die das Recht auf Mitbestimmung am Alter fest macht?

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Spannende Diskussion bislang. Ich habe alle Beiträge hier gelesen und möchte nochmal einen Punkt aus dem verlinkten Diskussion Papier (OP) aufgreifen. Ich persönlich mache mir nämlich durchaus große Sorgen um die sich abzeichnende Überlastung jüngere Beruftätiger in den nächsten Jahrzehnten. Dazu der entsprechende Abschnitt aus dem Papier

Blockzitat

Entsprechend werden Erwerbstätige in einer verdichteten und intensivierten Arbeitswelt, die ihnen eine hohe Berufsfokussierung abfordert, die Infrastruktur der Erziehung und Pflege mittragen und das Kunststück vollbringen müssen, sich um Kinder und Alte zugleich zu kümmern, um die Lücken auszugleichen, und dabei gleichzeitig die steigenden Staatsausgaben durch Steuern und Beiträge zu erwirtschaften. Diese strukturellen Probleme des Sozialstaats und der öffentlichen Finanzen sind bereits evident und werden sich
in den nächsten Jahrzehnten stetig und wechselseitig verstärken.

Blockzitat

Verhindern lässt sich dieses Szenario wahrscheinlich nicht mehr, aber mit klugen Maßnahmen kann man vielleicht einige der schlimmsten Auswirkungen abfedern. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Sozialen-(Pflicht)-Jahr, direkt vor dem Eintritt in die Rente ? So könnte man älteren Mitbürgern neue Perspektiven auf die Gesellschaft eröffnen, Vereine und das Ehrenamt stärken, Einsamkeit im Alter bekämpfen und den Sozialstaat entlasten. Im Moment wird die Einführung immer mal wieder für junge Menschen diskutiert. Wäre es nicht gelebte Generationengerechtigkeit das auch mal für ältere zumindest politisch zu fordern ? Tatsächlich ist das keine komplett neue Idee von mir sondern wurde vor kurzem von ex-Ministerin Schröder in einem Gastbeitrag in der Welt vorgestellt und danach kontrovers diskutiert: Pflichtjahr für Ältere ?

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Dass fast alle älteren Mitbürger männlichen Geschlechts bereits Zivildienst geleistet haben oder beim Bund waren, ist tatsächlich nicht mehr bekannt? Und viele Frauen im Rentenalter haben nicht nur bereits die Unterstützung und Pflege von Eltern/Schwiegereltern hinter sich oder sind noch damit beschäftigt und belastet - sie stellen außerdem in vielen sozialen Einrichtungen (auch in der, in der ich mich engagiere) den Löwenanteil der Engagierten.
Ich gehöre noch nicht zur 60+Generation, aber den sehr vorurteilsbehafteten Blick einiger ForumsteilnehmerInnen auf ältere Menschen finde ich, freundlich ausgedrückt, erstaunlich.

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Zurzeit sind Menschen unter 18 von der Mitbestimmung im Bund ausgeschlossen.

Daher: Wahlberechtigung ab 0 Jahre.

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Dieselbe wie jetzt oder haben plötzlich Menschen unter 18 und in Teilen 16 irgendwelche Stimmrechte. Wäre also fair auch eine Altersgrenze zu ziehen um eine Dominanz der Alten über die Jungen einzuschränken.

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Nein, es gibt sehr viele Gründe dagegen.

Sehr überzeugend.


Wie soll ein Mensch, der weder lesen noch schreiben kann, wählen?

Auch Analphabeten haben Wahlrecht, wenn die Voraussetzungen gegeben sind. Diese Art der Begründung passt also nicht.

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Genauso wie es viele Gründe dafür gibt, das Wahlrecht nach oben zu beschneiden, um es in der Ungerechtigkeit gerechter zu machen. Durchschnittliche Lebenserwartung minus 18 Jahre ergibt das Ende des Wahlrechts. Ist genauso fair wie unter 18 jährige ohne Chance auf Teilhabe hinzustellen.

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Man muss eine Grenze nach unten festlegen.
Die ist im Moment an die Geschäftsfähigkeit angelehnt ist ist sehr viel größer als 0 Jahre.

Oben steht „ab 0 Jahre“.
Wer will erklären, dass ein 6 Monate altes Baby eine Wahlentscheidumg treffen kann?
Oder ein 10-jähriges Kind unbeeinflusst!

Nein, muss man nicht. Ein 0-jähriger darf erben und dadurch steuerpflichtig werden. Warum soll er nicht auch das Recht haben über die Verwendung seiner Steuern und auch alle anderen Dinge, die sein Leben betreffen, abzustimmen?
Er ist genauso Teil der Gesellschaft wie du und ich.

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Man hat das Wahlalter bestimmt nicht ohne Grund an die Volljährigkeit und damit an zusätzliche Rechte und Pfichten gekoppelt.

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Aus dem gleichen Grund halt, warum man es eine Zeitlang Frauen vorenthalten hat oder die Grenze bei 21 gesetzt hat: weil man es kann

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Freiheit für alle?
OK:
Dann auch nicht mehr „Verletzung der Aufsichtspflicht der Eltern“!
Dann gilt auch Geschäftsfähigkeit, Sex, Heirat etc für Kinder!
Oder sind die dann auf einmal nicht mehr Teil der Gesellschaft?

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Wir lassen auch nicht geschäftsfähige Erwachsene wählen. Machst du die dann auch alle voll geschäftsfähig oder wie darf ich das deuten?

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