Geldverteilung - Grundprinzip und Einreichung einer Petition

Ich habe ihn so verstanden, dass es um darum geht, dass jede Gruppe entsprechend ihres Einkommensaufkommens, die notwendigen Steuereinnahmen anteilig finanzieren soll.

Unglücklicherweise würde das zu einer drastischen Steuerentlastung im stärksten Dezentil führen, während alle anderen deutliche Steuererhöhungen fürchten müssten, für die niedrigsten beiden Dezentile bspw. um Faktor 3 bis 10.

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Ja, also quasi eine Flat-Tax, alle zahlen den gleichen Steuersatz. Finde ich schon etwas lustig, dass hier ein Modell entworfen werden sollte, dass mehr Umverteilung bringt. Und dann kommt er mit etwas, was sich fair anhört (wer viel verdient zahlt auch mehr), das aber zu einer deutlichen Steuersenkung der Vielverdiener führen würde.

Andere Aspekte davon finde ich nicht verkehrt, etwa das Erbschaften dem persönlichen Steuersatz unterliegen. Etwas komplizierter wird es dann aber vielleicht doch, weil die Erbschaft dann ja auch den Steuersatz fürs Einkommen wiederum anheben müsste. Und wer ohne Einkommen 5 Mio. € erbt, sollte wohl trotzdem davon etwas versteuern müssen.

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Selbst wer kein Einkommen hat, hat Kapitalverzinsung. Von irgendetwas lebt er ja. Das ist nur momentan kein Einkommen, das muss sich dann eben ändern.
In der Schweiz werden auch fiktive Mieteinnahmen angesetzt, wenn man im eigenen Haus wohnt.
Und in Griechenland wird ein Mindesteinkommen vorausgesetzt, wenn man dort einen Wohnsitz hat.

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Ich dachte eher an den Studenten, der noch kein nennenswertes Einkommen hat. Oder ich könnte ja eine Auszeit nehmen, wenn geerbt wurde, damit ich in dem entsprechenden Jahr möglichst wenig Einkommen habe. Das sind vielleicht alles nur edge cases, aber wie gut ein Steuermodell (und alles andere, wo der Staat Geld verteilt) ist, wird auch davon bestimmt, wie gut es mit edge cases umgehen kann. Es sollte z.B. keine harten Grenzen geben, die dazu führen, dass man mit mehr Einkommen weniger netto hat.

Ja, da hast du recht.
Einen anderen Grund kann es ja auch heute schon nicht geben, warum ich dem gerade neu Geborenen schon die ersten Anteile an der Familienbesitz-GmbH oder die erste Eigentumswohnung schenke.
Aber ein nennenswertes Erbe katapultiert dich gehaltsmäßig sowieso schon in andere Sphären, wenn das Gehältern gleich gesetzt wird.

Wenn ich aber in Deutschland nicht einkommensteuerpflichtig bin, dann zahle ich nichts. Wohnsitz ins Ausland verlegen, erben/beschenkt werden, nichts zahlen, Wohnsitz zurück nach Deutschland, steuerfrei geerbt.

Die Erbschaftsteuer fällt auch an, wenn ich im Ausland bin. Man entkommt ihr also nicht durch einen Umzug.

Wenn wir uns zu dem Ansatz der USA durchringen würden, dass mit der Staatsangehörigkeit automatisch eine Steuerpflicht begründet ist, auch wenn derjenige samt seinem Geld im Ausland sitzt, dann würde das eher funktionieren.

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Nein, schon wieder falsch verstanden, wie schon bei den gleichen Nettoeinkommen für alle.

???

Wie kommst darauf. Die niedrigsten beiden Dezentile haben doch so gut wie keinen Anteil am Gesamteinkommen und zahlen somit auch so gut wie keine Einkommenssteuer.

Ich hab den Vorschlag so verstanden, dass der Steuersatz steigt, wenn der Anteil am Einkommen steigt.

Deshalb habe ich schon mehrfach gefragt, wie es denn gemeint ist. Die Antwort war nur: „so wie es im ersten Post steht“. Und da steht, je größer das Einkommen ist, für das eine Gruppe verantwortlich ist, desto größer soll der Anteil am Steueraufkommen sein. Ich habe daher ja nach konkreten Steuersätzen gefragt und keine Antwort bekommen.

Nach seinen Angaben wäre es so: die Top 10% verdienen 23% des Einkommens und wären also für 23% des Steueraufkommen zuständig. Die nächsten 10% bekommen vlt 15% und müssten also 15% des Steueraufkommens bereitstellen. Nehmen wir an, es werden 100 Mrd. benötigt und 200 Mrd Einkommen stehen insgesamt zur Verfügung . Dann muss die erste Gruppe 23% bereitstellen, das sind 23 Mrd und da diese Gruppe 46 Mrd verdient ein Steuersatz von 50%. Die nächste Gruppe muss 15% bereitstellen, also 15 Mrd. Bei 30 Mrd von dieser Gruppe sind es …. 50% Steuersatz! Und wenn die Unterste Gruppe 1% verdient und 1% des Steueraufkommens stemmen soll, müssen sie 1 Mrd aufbringen und das sind von 2 Mrd? Richtig, es sind 50%. Also zahlen alle den gleichen Steuersatz.

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Schau gerne einmal in die von mir verlinkte Quelle aus diesen Beitrag.

Die BPB hat dort Zahlen veröffentlicht. Demnach nehmen die obersten 10 % etwa 37 % des gesamten Einkommens in Deutschland ein. Nach der initialen Idee der TE müssten diese in einem fairen System daher 37% des Einkommenssteueraufwands leisten. Tatsächlich leisten sie 55 %.

Die untersten 10 % sind hingegen für 2,4 % des gesamten Einkommens verantwortlich, zahlen aber nur 0,2% der gesamten Einkommenssteuer. Ähnlich steht es um das nächste Dezentil, das für 3,5% des Einkommens steht, aber nur 0,9 % an der Einkommenssteuer leistet.

Daraus leitet sich ab, dass ein Vorschlag wie vom TE zu deutlich erhöhten Einkommenssteuern im niedrigen Einkommensbereich führen müsste.

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Nur wenn man die krude Bestimmung des Einkommens nutzt, wie in Deutschland wonach Kapitalerträge kein Einkommen sind.
Sonst wäre der Anteil deutlich höher.

Hier in Schweden taucht meine Fondrendite auf der Einkommenssteuererklärung auf und wird abzugsfähig wenn ich Verluste habe.

Und da ich letztes Jahr beim Verkauf unseres Wohnrechts ordentlich Gewinn gemacht habe hab ich dieses Jahr auch eine fette Nachzahlung bekommen.

Ich vermute aber mal, dass ich den Vorschlag falsch aufgefasst habe und das nur funktioniert, wenn man wirklich alles was rein kommt als Einkommen definiert.

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Das hängt in erheblichen Maße damit zusammen, was in den Produktivitätsbegriff einfließt.
Dass das reden über Arbeit eine 10x höhere Produktivität haben soll als die Arbeit selbst setzt ein eigenartiges Verständnis voraus.
Der Wohlstand der Gesellschaft besteht (wenn wir Ausbeutung von Mensch und Natur hier und andernorts ausklammern) aus den tatsächlich erarbeiteten Waren und Dienstleistungen. Der Beitrag eines Managers ist da allenfalls eine sekundäre Hilfsfunktion, bisweilen aber auch mit negativem Einfluss.
Das erkennt man recht einfach wenn man sich vorstellt dass man die Stellen streicht. Ohne Arbeiter ist der Umsatz 0. Ohne Manager läuft alles weiter wie vorher.

würde bedeuten, das ein Bankkaufmann deutlich produktiver ist als eine Pflegefachkraft oder ein Erzieher, wenn man es nur sn den Lohnunterschieden fest macht?

ACHTUNG: Du machst hier einen falschen Vergleich auf, nämlich dem zur heutigen Realität und zur empfundenen Lohn, also wie hoch eine Berufgruppe entlohnt werden sollte.
Die heutige Realität beschreibe ich.

Ich nehme die heutige allgemein gültige Definitons der Produktivität. Natürlich fehlen in dieser Definition mehrere Merkmale, aber wir müssen im Moment davon ausgehen, dass die heutige Definition sich noch länger halten wird. Warum, da sonst wesentlich mehr Definition geändert werden müssten. Das ist ein dickes Brett.

Der Manager organisiert die Erzeugung von Produkten (Kapital, Material, Mensch und Maschine) in allen Facetten. Das ist das Merkmal eines Managers. Je effektiver er diese Erzeugung organisiert, desto höher ist die Produktivität des gesamten Prozesses. Dadurch wird seine Produktivität definiert. Der Manager halt also keine Sekundärfunktion sondern eine Hauptfunktion.
Nehme das Beispiel des Militärs, dort gibt es ebenfalls Manager, nur heißen diese Offiziere. Diese organisieren die Truppen, damit diese möglichst effektiv und effizient eingesetzt werden. Da würde auch niemand sagen, dass es nur Truppen benötigt, die unorganisiert kämpfen.

klang etwas undeutlich für mich.

Zur heutigen Realität gehört aber doch wohl auch, das diejenigen, die sich primär um Geld und Profit kümmern, in der Regel höher entlohnt werden als diejenigen die sich um Mitmenschen oder soziale Belange kümmern, trotz vergleichbarer Qualifikation.
Es sei denn ein Betriebswirt hat per se eine höher angesehne Qualifikation als ein Sozialarbeiter mit Bachelor .
aufgrund dieser Umstände finde ich den Begriff Produktivität in zusammenhang mit der Entlohnung zumindest unscharf

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Ich glaube Produktivität ist nur ein Aspekt der Lohnfindung. Es gilt eingeschränkt auch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage und letztendlich die Frage, wie viel bringt ein Angestellter dem Arbeitgeber.

Im Einzelfall kann der Arbeitgeber das aber in vielen Fällen überhaupt nicht exakt bewerten (weder vor der Einstellung, noch danach), so es dass auch sehr viele Fälle gibt, in dem das nicht zusammenpasst.

Ich bin mir sicher, zu dem Thema existieren unzählige Studien und Forschungsarbeiten.

Das heißt ohne manager läuft der Prozess allenfalls weniger effizient. (allerdings nur auf mikroökonomischer Ebene). Ohne Arbeiter läuft er gar nicht. Das sollte nicht ausgeblendet werden.

Das Management entspricht einem Faktor der ohne Manager 100% ist. Mit Managern kann hier und dort ein paar % verbessert werden. Die Produktion entspricht einem Faktor, der ohne Arbeiter 0% ist.

Da scheint mir die allgemeingültige Definition von Haupt- und Hilfsfunktion eine andere als Deine zu sein.

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Also unser Tarifvertrag, habe gerade nochmal nachgeschaut, bietet eine Spreizung von 247%. Alle darüber werden außertariflich entlohnt.
Magst du verraten, welche Branche das ist, die über 1000% Spreizung hat?

In Krankenhäusern:
1.068 € im ersten Ausbildungsjahr
10.837,35 € nach 5 Jahren Chefarzt Vertreter.

Ja, jetzt kann man Argumentieren, das eine ist Marburger Bund und das andere Öffentlicher Dienst, ist aber der gleiche Arbeitgeber.

EIn weiteres Beispiel ist die Lufthansa, wo Piloten und Bodenpersonal diese Spreizung aufweisen können.

Vor allem kann man argumentieren, dass man Auszubildende in diese Rechnung nicht mit einbeziehen muss.
Für die gilt auch der Mindestlohn nicht. Die Chefärzte bräuchten sich bei einer 10fach-Deckelung also keine Sorgen machen.