Was veranlasst dich denn zu so einer Aussage? Ist der Weiterbetrieb oder die Neu-Installation von fossilen Heizungen eine soziale Tat?
Ist Klimaschutz ein Projekt der Grünen?
So lange so gesprochen wird brauchen wir uns keine Hoffnung zu machen, auf eine Zukunft für Kinder und Enkel
Da stimme ich insofern nicht zu da es als Kampfbegriff verwendet wird. Genauso wie Verbotspartei. Faschisten und Kommunisten werden als Beispiel für Ideologien beschrieben. Die haben Menschen mit anderer Meinung umgebracht.
Stehe gerade im Stau auf der Autobahn. Kaum ein Auto um mich herum kostet weniger als 60000 Euro. Die Sorgen sich vielleicht um den nächsten Bali Urlaub. Das ist die Zielgruppe der FDP und der Union wenn die über sozialen Ausgleich reden. Das sind Nebelkerzen.
Die Aufgabe der sozialen Abfederung hat vor allem die SPD. Habe noch nicht gehört, dass die Grünen sich gegen Sozialprojekte stemmen. Die Konservativen pflegen ein verlogenes Narrativ und alle fallen drauf rein
Ja sicher ist das kurzfristig gedacht. Wie soll man auch anders denken wenn man finanziell schauen muss von Monat zu Monat zu kommen?
Und an die anderen Kommentatoren: Mir ist eure Argumente sehr wohl bekannt und ich stime auch rein intellektuell mit dem meisten überein. Aber euch sollte genauso auch gewusst sein, dass man mit Menschen, die nicht wissen wie sie nächsten Monat durchkommen, schlecht bis gar nicht über Investitionen heute für morgen reden kann. Da ist eben nichts, was man investieren kann. Und die Gedanken gelten dem „Heute“ und nicht, dass alles noch viel schlimmer und teurer werden wird.
Weil ich das Gefühl habe, dass es den Grünen und vielen hier nicht bewusst ist, wieso gerade die Geringverdiener mit der Transformationen ihre Probleme haben. Und am Ende landet man immer beim lieben Geld. Da kann man noch so sehr erklären, dass es sonst in Zukunft alles noch teurer bzw klimatechnisch katastrophaler wird, im nächsten Monat muss man die Rechnung zahlen können.
Wenn man damit nächstes Jahr eine geheizte Wohnung hat und die auch bezahlen kann, dann ist das für den Betroffenen selbst eine soziale Tat, klar. Für die Gesellschaft auf lange Sicht natürlich nicht, aber das ist eine Option die Geringverdienern ja nicht offen steht.
Interessant wie sich die Diskussionen in diesem Thread und in Warum gibt es so viele „Enttäuschte“, siehe aktueller Höhenflug der AFD angleichen. Bei beiden laufen die Argumente einiger immer wieder darauf hinaus, festzustellen, dass die Grünen als einzige richtigen Klimaschutz betreiben und alle anderen (Parteien) gegen sie sind. Ich würde das ja etwas anders sehen, aber was ich mich frage: Selbst wenn: Was nützt es, wenn eine 12-15%-Partei als einzige Recht hat? Soll man dann alle anderen Parteien verbieten, damit das Gute sich durchsetzt? Oder geht es nur darum, sich selber auf die Schulter zu klopfen und allen anderen zu sagen, dass sie nichts kapiert haben?
Das sind aber nicht die, die von den Gesetzesänderungen betroffen sind. Wer sowieso schon auf jeden Cent schauen muss, dem ist egal, welche Heizung in seiner Miets-Wohnung läuft. Den tragen die Preissteigerungen von Öl und Gas aufgrund des Krieges wesentlich deutlicher. Die leiden auch unter den Preissteigerungen der Inflation. Und deren Problem ist nicht die grüne Regierung, sondern die gelbe, die ständig keine Steuererhöhungen, sich keine versteckten, propagiert.
Soweit ich weiß ist Teil des grünen Projekts auch das Energiegeld, das genau die soziale Abfederung für unterdurchschnittlich wohlhabende Haushalte gewährleistet. Sogar darüber hinaus: Die finanzschwächsten Haushalte würden profitieren.
Mir wäre aber neu, dass die Interessen der finanzschwachen Haushalte großen Einfluss auf das Regierungshandeln haben. Soweit ich weiß korreliert die Regierungshandeln primär mit den Interessen wohlhabender. Die Finanzschwachen werden nur vor’s Loch geschoben, um die Interessen der besonders Wohlhabenden zu kaschieren.
Über das Klimageld (ich vermute das meinst du mit dem Energiegeld) wurde an anderer Stelle bereits intensiv diskutiert.
Turns out, es wird in dieser Legislatur vermutlich nicht mehr kommen. Das liegt zum einen daran, dass das Finanzministerium die Auszahlungswege nicht rechtzeitig geschaffen hat und zum anderen daran, dass Geld vor allem im Superministerium für Wirtschaft und Klimaschutz für soziale Wohltaten der Betuchteren verplant wurde.
Das Klimageld ist also noch sehr weit weg.
Das ist ja richtig, nur wie groß ist dieser Anteil?
Und ist dieser Anteil unter den Mietern nicht wesentlich höher als unter den Eigenheimbesitzern?
Auf der einen Seite wird geheult, dass es eine so geringe Bestizquote in Deutschland gibt, auf der anderen Seite wird so getan, als ab mindestens die Hälfte der Bürger in Eigenheimen sitzen die sie sich gerade so noch leisten können.
Wer wirklich von Monat zu Monat rechnen muss wie er noch klar kommt mit seinem EFH sollte vielleicht mal überlegen ob er sich nicht einfach verzockt hat.
Und da ist eben der Punkt. Der Geringverdiener auf den du dich hier die ganze Zeit beziehst sitzt eher in einer Mietwohnung statt in irgendwelchem Wohneigentum.
Heißt der hat sowieso nur die laufenden Kosten und die sind bei einer Wärmepumpe entweder billiger oder in etwa genauso hoch wie bei einer fossilen Heizung.
Trotzdem wird es immer so dargestellt als ob er erst sowohl die Sanierung als auch die Investition für den Vermieter bezahlen muss, bevor der in der Lage ist in sein Eigentum zu investieren.
Irgendwie beißt sich da die ganze Zeit was.
Da die anderen Parteien (außer AfD) auch dauernd von der Wichtigkeit des Klimaschutz fabulieren ist sind ja wohl nicht nur die Grünen im Recht
Nein. Aber wesentlich mehr Energie darauf verwenden aufzuzeigen wie die anderen von Klimaschutz reden und gleichzeitig jeden wirksamen Klimaschutz verhindern/bremsen.
Das Vermiety darf eine energetische Sanierung zeitlich gestreckt umlegen auf seine Mietys. Da Strom im Moment sehr teuer ist, wird das Heizen mit Wärmepumpe aber vermutlich nicht billiger als das Heizen mit Gas. Für den Mieter steigt dann einfach nur die Kaltmiete.
Hab’s jetzt nicht für ein Mietshaus recherchiert aber für ein EFH gilt: nein Strom ist billiger als Gas
Auch das ist nachvollziehbar, aber leider kein Argument dafür, dass der Niedriglohnempfänger sich keine Investition leisten können würde, denn als Miety investiert er ja nicht.
Da könnte man eher von den anderen Parteien die so auf sozialen Ausgleich setzen, erwarteten, dass sie hier eingreifen um Mietpreiserhöhungen durch Wärmewende abzufedern (z.B. dadurch, dass die Investition durch die Ersparnis abgezahlt wird, statt durch feste Mietpreiserhöhung).
Statt dessen dreht sich die Diskussion aber nur um die armen Wohneigentümer die sich außer den Raten für besagtes Wohnen so gar nichts leisten können und ihr Eigentum eigentlich dem Verfall Preis gegeben ist wenn der Sozialstaat nicht eingreift.
Das Vermiety hat aber z.Zt. keine oder sehr wenig Ersparnis durch die Wärmewende, da nur ein Teil der CO2 Umlage relevant ist. Also wird eher durch das Mittel der Umlagefähigkeit diese Modernisierung „reizvoll“. Diese darf aber umgelegt werden und damit fallen für Mieter Vorteile weg, weil die geringfügige Einsparung durch die WP durch die Kaltmieterhöhung negiert wird oder sogar insgesamt zu höheren Wohnanlagen führt. Wäre Strom billiger, wäre das anders.
Mein eigentlicher Punkt: ohne die Vorgabe des neuen GEG von mindestens 2/3 erneuerbare Energien zum Heizen, gibt es keine Motivation für Vermieter auf sowas umzustellen und für Mieter wird es aller Voraussicht nach eher teurer zu wohnen. Ich kann damit leben, weil ich es mir leisten kann, ich sehe aber auch, dass es für Menschen mit weniger Einkommen doof ist. Insgesamt eine soziale Frage, die angegangen werden muss und zwar unabhängig vom GEG
Stimmt, auf die Eigenheim-Besitzer habe ich noch gar nicht Bezug genommen Dann also jetzt:
Alle, die ihr Eigenheim aktuell mit einem Kredit finanziert haben, und nicht noch extra Puffer haben, bekommen jetzt mehrere Probleme. Die anstehenden Refinanzierungen zu deutlich höheren Zinsen, die gestiegenen Energiekosten und dann noch eine Investition in bessere Dämmung, elektrische Heizung und hoffentlich auch Solar. D.h. neuer Kredit, zu den hohen Zinsen dank der EZB Zinspolitik.
War es noch vor 5 Jahren abzusehen, wie sich z.B. die Kredite verändern würden? War abzusehen, dass die Eneergiekosten so sprunghaft ansteigen würden? So eine Finanzierung läuft über 20-30 Jahre. Klar sollte man Puffer einplanen. Nur kommt halt jetzt vieles aus einmal, da kann der Puffer shnell zu klein sein.
Natürlich gibt es auch Eigenheimbesitzer, die das alles aus der Portokasse zahlen können, die sind auch nicht das Problem und die möchte ich auch gar nicht entlasten.
Aber da sind wir wieder beim Thema, dass sich die „reiche“ Klientel die Energiewende gerne leisten wird und am Ende sogar besser dastehen wird. Und der Rest muss sehen, wo er bleibt, zumindest kümmert es die Grünen anscheinend nicht. Die SPD spannenderweise aber auch nicht. Und dass die FDP kein Gewissen für die kleinen Leute hat, brauche ich kaum erwähnen.
Zum Thema Mieter: Die Mieten sind für sehr viele Menschen ohnehin an der Schmerzgrenze. Saniert jetzt der Vermieter wird er die Kosten auf die Mieter umlegen, soweit ihm dass das Gesetz erlaubt. Da wird doch nichts verschenkt. Wird das in 10+ Jahren für alle Mieter sogar günstiger? Vermutlich. Aber vorher ist es zusätzliche Belastung.
Nochmal: Ich will gar nicht gegen die Energiewende diskutieren, die muss kommen. Aber eine Akzeptenz, genau bei den Menschen,die ohnehin schon finanziell abgehängt sind oder kurz davor stehen, muss man irgendwie herstellen. Und das scheint mir nicht im Ansatz versucht zu werden.
Wie ist denn deine Sicht?
Dann verstehe ich ehrlich gesagt dein Bezug auf die Geringverdiener so gar nicht.
Wie groß siehst du das Problem eigentlich?
Nicht zwingend, aber hat dir irgendjemand garantiert, dass es immer so weiter geht?
Ist es nicht eher immer eine Wette auf die Zukunft?
Wir haben unsere Zinsen auf das maximal mögliche festgeschrieben und haben die Wette jetzt gewonnen, hätte genauso gut sein können dass die Niedrigzinsen über sie gesamte Laufzeit angehalten hätten, dann hätten wir verloren.
Aber das ist halt eine Entscheidung die einem niemand abnimmt.
Ja natürlich, aber nochmal: wenn man niemanden findet der einem das garantiert ist und bleibt es eine Wette auf die Zukunft.
Es kann auch sein, dass mein Arbeitgeber Konkurs geht und ich während der Laufzeit neu planen muss um meine Raten zusammen zu bekommen.
Aber so ist das halt. Niemand kann mir garantieren, dass es meinen Arbeitsplatz morgen noch gibt oder auch nur, dass ich morgen noch arbeiten kann.
Ich kann doch nicht wegen jedem Wehwehchen nach dem Staat rufen nur weil meine Wette auf die Zukunft eine Niete ist.
Natürlich sollte der Staat bei sozialen Härten beistehen und helfen.
Aber man kann doch nicht vom Staat eine rundum sorglos Garantie für das gesamte Leben erwarten.
Eine Zinsbindung liegt doch immer bei mindestens 10 Jahren. Wer jetzt rausfliegt, hat also schon hohe Zinsen bezahlt, alle anderen haben noch einige Jahre niedrige Zinsen vor sich und haben Zeit umzuplanen.
Ich glaube, es sind 8% der Kosten, um die die Miete erhöht werden darf. Und das nur bis zu einem Drittel des Nettoeinkommens des Mieters. Ansonsten darf die Miete auch ohne Maßnahmen innerhalb von drei Jahren um bis zu 20% erhöht werden, um sie z. B. der ortsüblichen Vergleichsmiete anzupassen. Da unsanierte Häuser meist billig sind, gibt es da in der Regel Puffer.
Abschließend von mir hier zu dem Thema, sonst driftet es zu einer Privatdiskussion zwischen Olaf.K und mir ab:
Kann man alles so sehen, wie Du das hier darlegst. Das ist der libertäre Ansatz, den Du hier darlegst und den auch Teile der Grünen und vermutlich die Mehrheit der FDP unterstützen. Jeder muss selbst schauen wie er sein Leben meistert.
Ich habe versucht aufzuzeigen, wieso es eine große Gruppe von Menschen gibt, die bei diesem Ansatz nicht mitgehen wollen, können und werden. Nun ist die Frage, wie groß diese Gruppe ist, wieviel Einfluss sie hat, wer sie vertritt und ob die Ergebnisse, falls diese Gruppe wieder Macht in diesem Land bekommt, den Grünen und Libertären gefallen wird. Und ob sie mit ihrer Gegenbewegung unsere Lebensbedingungen auf lange Sicht gefährden werden.
Das muss jeder für sich beantworten.
Ich befürchte, dass wenn es die grüne Bewegung es nicht schafft, diese Gruppe an Menschen mit Überzeugung für sich zu gewinnen und mitzunehmen, die Gegenbewegung für unsere Lebensbedingungen auf diesem Planeten ernsthaft gefährdet werden. Und mit Überzeugung meine ich nicht Gesetze die nur Druck ausüben auf genau die, die ohnehin schon mit wenig Gestaltungsspielraum durch ihr Leben gehen müssen (sprich: Armutsgrenze).
Und damit ist die Diskussion für mich an dieser Stelle abgeschlossen, wir können sie gerne in PMs fortsetzen.
Es lesen schon noch mehr mit. Olaf schreibt auch:
Und außerdem wollen die bösen Grünen dir die WP mit 80% fördern.
Was fehlt dir jetzt noch?