Gebäudeenergiegesetz - muss weg?

Habe ich nicht und die SPD tut sich da gerade auch keinen Gefallen. Federführend ist aber Habeck zusammen mit Graichen. Geywitz ist gegen die Förderung nur für kleine und mittlere Einkommen, große Teile der SPD aber eben nicht. So oder so werden mal wieder mittlere Einkommen vergessen zu Gunsten derer, die am meisten CO2 raus hauen und am wenigstens Hilfe brauchen.

Das GEG und seine Vorläufer ist seit vielen Jahre die Grundlage im Bauwesen für alle Planer. Man kann dieses Gesetz nicht mal eben abschaffen. Die Union könnte die Ölheizung wieder zulassen. Die Begründung würde mich interessieren.

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Die Union wird die Gasheizungen wieder voll zulassen. Damit werden die sehr erfolgreichen Wahlkampf machen. Öl denke ich tatsächlich nicht. Ich denke die Heizungsnovelle war alles in allem jetzt ein Bärendienst für das Klima.

Das wäre natürlich schön, aber ich weiß gar nicht, ob das wirklich zielführend wäre.
Early Adopter müssen oft überteuerte Preise bezahlen. Klar, man will ja die Forschungsgelder wieder reinbekommen. Indem der Staat hier zusätzliche Anreize schafft, kann er dazu beitragen, dass wir schneller in der Massenproduktion ankommen. Insofern würden dann im Ergebnis alle profitieren.
Aber dass die Grünen links im Sinne von sozial sind, habe ich, ehrlich gesagt, auch nicht erwartet. Leider sieht man an Öko-Parteien schon, dass es vor allem besser betuchte Klientel ist, die hier voran schreitet.

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Was ja auch leicht ist, wenn man nicht weiter belastet wird und stattdessen auch noch den Großteil an Förderung einstreichen kann.

Gäbe es genug wenn das nur für Neubau und Neukaufen beschließen würden. Die Grünen haben schlicht kein Gefühl für Menschen außerhalb ihrer Blase und deshalb werden sie vermutlich auch nicht in absehbarer Zeit den Kanzler stellen.

Bitte nicht verallgemeinern. Affäre ist schließlich nur die Nachbesetzung des Postens bei der DENA (was Graichen betrifft).

Es war ja schließlich auch kein Gesetzentwurf, über den diskutiert wurde. Es war ein Referentenentwurf der zur weiteren Ausarbeitung verteilt wurde. Wenn man die Ministerien mal in Ruhe hätte arbeiten lassen, wer weiß was dann herausgekommen wäre.

Aber beschlossen hat das die gesamte Regierung. Das FDP und SPD sich wegducken, ist feige und hinterf…

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Bleibt trotz Wiederholung falsch. Auch wenn es die BILD jeden Tag schreibt und sich Frau Geiwitz sich froh wegduckt.

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Öhm, das GEG regelt doch die Bauvorschriften für Neubau und Neukauf.

Oder habe ich da was falsch verstanden?

Und wo in den Bauvorschriften für Eigenheime wird eigentlich die Eigenheimzulage geregelt?

Ich persönlich würde ja denken, dass die Eigenheimzulage (Förderung) ein eigenes Gesetz ist, da Förderung so rein gar nichts mit Bauvorschriften zu tun haben.

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Für Neubauten gelten schon lange relativ strenge Vorgaben, was die Energieeffizienz angeht.

Das Problem ist: Es gibt über 40 Mio Wohneinheiten in Deutschland - jedes Jahr kommen nur um die 200.000 bis 300.000 hinzu. Also weniger als 1%. Man muss daher an den Bestand ran, um irgendwas Zählbares im Gebäudesektor zu bewirken.

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Das ist mit der FDP in der Koalition nicht zu machen. Zitat Michael Kurse (FDP, Mitglied im Ausschuss für Klimaschutz und Energie des Bundestags) im Deutschlandfunk (letzten 20 Sekunden):

Wenn sich eine Förderung nach der Höhe des Einkommens richtet, dann ist sie in Wahrheit ein Aufschlag auf die Einkommenssteuer und wir haben gesagt, dass wir Steuererhöhungen in diesem Land, in dieser Legislaturperiode, nicht vornehmen.

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Relativ ist ein ziemlich schwammiges Wort, daher hier eine Ergänzung mit winzigem Widerspruch.

Fakt ist, von 2009 bis 2021 waren wir beim Neubau bei EFH 75 Standard. Das sind lediglich 25% weniger Primärenergie als das Referenzhaus mit 60 kWh/m2/a.

Seit dem 1. November 2020 gilt das GEG.[6] Ab dem 1. Mai 2014 galt die EnEV 2014. Zum 1. Januar 2016 wurden einige Änderungen der EnEV 2014 wirksam (EnEV 2014 mit Änderungen 2016). Der maximal zulässige Energieverbrauch für Neubauvorhaben ist mit der Novellierung der EnEV auf das Niveau eines KfW-70 Vorhaben (EnEV 2009) abgesenkt worden. Ob sich die Mehrkosten für Bauherrn binnen 10 Jahren amortisieren, ist umstritten.[7] Zum 1. Januar 2023 treten einige Änderungen zum aktualisierten Gebäudeenergiegesetz ein, u. a. die Reduzierung des zulässigen Jahres-Primärenergiebedarfs für Neubauten von bisher 75 Prozent des Primärenergiebedarfs des Referenzgebäudes auf 55 Prozent.[8]
Energiestandard – Wikipedia

So richtig ambitioniert waren wir in den letzten Jahren auch nicht. Dabei wurde schon in den frühen 2010ern auf EFH 55 Standard gebaut.

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Ja, richtig. Es lohnt sich wirklich die aktuelle Fassung mal zu überfliegen, um zu sehen, worum es überhaupt geht. Nochmal der Link:

GEG - nichtamtliches Inhaltsverzeichnis (gesetze-im-internet.de)

Im Grunde ist es einfach nur die Zusammenführung von Energieeinspargesetz, Energieeinsparverordnung und Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz.

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Korrekt. Aber dieses Referenzhaus stellt nicht, wie man vielleicht im ersten Moment meinen könnte, den Durchschnitt des Gebäudebestands dar, sondern ein Haus, das nur lediglich ungefähr halb soviel Energie benötigt wie das durchschnittliche Wohngebäude in Deutschland. Sprich: das ist schon relativ sparsam. Auch wenn man diesen Wert nochmal deutlich unterbieten kann.

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Bei der Bewertung der Kommunikation der Grünen zum neuen GEG bin ich anderer Meinung als Ulf und Philip:
Den fossilen Milliardären der Öl-, Gas-, Kohle und Uranindustrie droht mit dem GEG ein baldiger Totalausfall all ihrer Umsätze und Profite mit dem fossilen Dreck. Fossile Assets wie zB Gasnetze werden vollständig wertlos und vorher viele Jahre lang unprofitabel wegen kontinuierlich wegfallender Kunden. Sie sind extrem reich und versuchen mit allen Mitteln ihre Penunzen zu retten und sei es nur für wenige Jahre bis uns alle unvorstellbar drastische Erderhitzung-induzierte Klimakatastrophen einholen, die sich dann oft wiederholen und selbst bei einem sofortigen Stopp aller CO2 Emissionen (wie Shell schon erklärt hat) erst extrem langsam zurück entwickeln.

Insofern ist die Herausforderung für die Grünen tatsächlich historisch einmalig und ein extrem dickes Brett und mit Herumkritteln an der Kommunikation der Grünen nicht ausreichend gewürdigt.

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Wenn ich den Titel der Diskussion etwas anders verwenden darf, sollte man vielleicht mal schreiben:

Die 101 Fragen der FDP sollten endlich her :wink::grinning:

Die Opposition in den eigenen Reihen wer hätte das gedacht.

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Eigentlich ist ja vor allem eine Frage wichtig: „Wieso hat die FDP bisher immer der GEG-Novelle zugestimmt, wenn sie noch so viele Fragen haben?“ Auf welcher Grundlage regiert eigentlich die FDP? Fakten und Wissen scheinen es ja nicht zu sein.

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Die FDP hat in Talkshows (Lindner, Dürr) das immer damit begründet, dass man dem Gesetzgebungsprozess nicht grundsätzlich im Wege stehen wolle. Man hoffe stattdessen auf Änderungen im parlamentarischen Prozess. Ich halte diesen Ansatz durchaus für sinnvoll.

Niemandem wäre gedient wenn die FDP sich in der Koalition partout sperre. Theoretisch könnten Grüne und SPD so nun um Zustimmung bei den Oppositionsparteien buhlen oder die FDP könnte den Fraktionszwang aufheben.

Ich bin da Pragmatiker.

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Nachdem ich das Gesetz auf Anraten von @MartinH überflogen habe, stellt sich mir (als absoluter Laie) wirklich die Frage, was denn das Problem mit dem Gesetz ist? Paragraph 90 räumt doch Möglichkeiten zur Förderung entsprechend des Haushaltes ein. Sollen nun also einkommensschwächere (hier immer im Verhältnis zu sehen wie ich finde, da wir immer über Hausbesitzer reden) gefördert werden, dann steht dieses Gesetz dem nicht im Weg.
Außerdem geht es hauptsächlich um Neubauten (hier muss man sich die Frage nach einkommensschwachen stellen, denn wer sich aktuell dazu entscheidet, fällt wahrscheinlich nicht in diese Kategorie). Hier ergibt es absolut Sinn höhere Maßstäbe zu setzen.
Bei Bestand wir in dem Gesetz in der Regel nur davon gesprochen, dass Veränderungen den Energiebedarf nicht erhöhen dürfen (Dämmung etc also nicht schlechter gemacht werden dürfen?). Bei Modernisierung müssen dann ebenfalls entsprechende Richtlinien eingehalten werden, was dann wieder Sinn ergibt. Kessel z.B. von vor 1991 müssen ausgetauscht werden, das ist die einzige „Pflicht“ für aktuelle Besitzer die ich so identifiziert habe, da gilt allerdings auch die Ausnahme, wenn 2 oder weniger Wohneinheiten und eine mindestens seit 01.02.2002 vom Besitzer bewohnt, dann muss nicht getauscht werden.

Worüber genau wird sich aufgeregt? Eventuell kann das jemand mit Fachwissen einordnen? Für mich klingt das an sich gut und auch nicht direkt ungerecht oder nicht umsetzbar.

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Schön, dass auch mal einer reinschaut. Wichtig ist zu verstehen, dass es das GEG bereits gibt. Was derzeit diskutiert wird, sind die Anpassungen im Bereich der Bestandsgebäude. Im Neubau soll auch nochmal erhöht werden.

Da soll kein völlig neues Gesetz geschaffen werden. Die Forderung nach Abschaffung des Gesetzes ist völlig absurd.

Im Grunde wurden im jetzigen GEG einfach die Paragraphen der EnEV implementiert.

Die EnEV gibt es seit über 20 Jahren und ist für Planer im Bauwesen maßgeblich gewesen.

Die letzte große Verschärfung wurde 2013 erarbeitet. Und zwar unter Bauminister Ramsauer CSU , Umweltminister Altmeier CDU und Achtung: Wirtschaftsminister Philipp Rösler FDP.

Dort wurde die Dämmpflicht für die oberste Geschossdecke im Bestand eingeführt und das VERBOT von Heizkesseln, die älter als 30 Jahre sind.

Vielleicht kann Herr Rösler von der FDP seiner Partei ja mal ein paar von den 101 Fragen beantworten.

Gut fände ich wenn @vieuxrenard diesbezüglich im Podcast ein wenig Aufklärung leisten könnte.

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Nicht zu vergessen die geniale Technologieoffenheit mit den 2/3 regenerativer Energie. FDP Mitglieder könnten sich doch Wasserstoff in Saudi Arabien bestellen :grinning:

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