Nun ja, dem wirtschaftsliberalen Ansatz, lass den Markt mal machen dann wird alles gut, traue ich nicht ganz.
Einerseits fordert man, der Staat soll sich aus dem Markt raushalten, aber wenn es mal eng wird, soll der Staat finanziell einspringen und die Fehler des Markthandels ausbügeln.
Konsequenterweise müssten Unternehmen, die keine staatliche Einmischung wollen, dann lieber den Konkurs bevorzugen als staatliche Unterstützung anzunehmen
Da hast du recht und ich habe es undifferenziert dargestellt. Ich meinte aber, dass irgendwann nach dem ersten Gefühl es besser zu haben bemerkt wird, dass einige wenige sich gern den größten Teil des Kuchens nehmen. Ist bei uns nicht anders gewesen und leider immer noch sehr präsent, wenn nicht sogar präsenter denn je.
Na ja, auf der Autobahn rennen normalerweise keine Fußgänger rum oder fahren Menschen mit dem Rad.
Die Freiheit zukünftiger Generationen.
Das fehlende Vehikel.
Zumal solche Transporte eher nicht mit Bodenfahrzeugen durchgeführt werden.
In Schweden gibt es Pilotprojekte mit Blutproben die durch automatisierte Dronen in’s Labor gebracht werden.
Wesentlich schneller als mit jedem vollautomatisierten Bodenfahrzeug möglich.
Es ging aber um Begrenzung der Freiheit durch Tempolimit.
Wenn man das Tempolimit als Eingriff in die persönliche Freiheit ablehnt, gilt das aber für jedes Tempolimit nicht nur auf Autobahnen sondern eben auch in der Stadt.
Wenn man nun aber das Tempolimit auf der Landstraße akzeptiert, fragt sich wo der große Unterschied zur Autobahn sein soll, dass dort derselbe Eingriff abzulehnen ist.
Ganz einfach: Landstraßen sind durch ihre Beschaffenheit, Breite und Kurvenradien für Geschwindigkeiten bis 120km/h konstruiert.
Autobahnen halt nicht.
Und es ist auch kein Wunder, dass man z.B. in den USA auf Highways nicht schneller als 110km/h fahren darf.
Wer entscheidet denn dann, was schnell und was langsam transportiert werden darf?
Wäre es nicht auch gut, wenn ein Ersatzteil für einen Panzer in der Ukraine aus dem Ruhrgebiet möglichst schnell Richtung Polen transportiert wird? Oder soll dafür dann nach Einführung des Tempolimits auch der Hubschrauber einspringen?
Oder zurück zum obigen Beispiel der Not-OP: da wäre ich dafür, dass auch die Notfallchrirurgin so schnell wie möglich beim Krankenhaus ist- und gerne auf der Autobahn auch schneller als mit Tempo 100 anreist. Eine staatliche Kontrolle, ob einzelne Fahrten dem Tempolimit unterliegen oder nicht, erscheint unfassbar bürokratisch.
Wodurch? Durch den Ökostromverbrauch?
Dazu gibt es Gerichte. Wahrscheinlich empfindest du diese aber auch als Einschränkung deiner fragwürdigen Sicht auf egoistische Freiheit. Nennt sich auch Einzelfallentscheidung. Aber dafür müsste man bereit sein, etwas zu lernen.
Wir haben also 100% Ökostrom für alle nötigen Anwendungen weltweit?
Hier ging es um @Olaf.K s Behauptung, dass ein schnell fahrendes und mit Ökostrom beladenes Elektrofahrzeug die Freiheit kommender Generation einschränkt - was es bei langsamerer Fahrt nicht täte.
Ich behaupte nur, dass es viele Fälle gibt, wo das langsame Fahren die Freiheit kommender Generationen deutlich mehr einschränkt - zum Beispiel weil ein Panzerersatzteil deutlich langsamer ins Kriegsgebiet gesendet wird. Und nein, das Panzerersatzteil hat keinen Status als Rettungskraft und könnte sich dann vor Gericht nicht herausreden.
Wähle bitte ernstzunehmende Bespiele. Oder stellt Dein vom Tempolimit ausgebremstes Panzerersatzteil den Versuch dar, Dich mit Selbstironie aus dieser Debatte zurückzuziehen?
Das ist doch jetzt wirklich eine Quatsch-Diskussion. Kein Tempolimit wegen Rettungsdienst (der eh Sonderrechte hat) oder wegen Panzern für die Ukraine, die politisch um Monate verzögert wurden und deren Transporter eh nicht schneller als 120 fahren (im Zweifel sind es auch Züge, keine LKW).
Das seid wirklich an den Haaren herbeigezogene Gründe gegen etwas, was überall sonst Realität ist und auch gut funktioniert (nach meiner Erfahrung deutlich stressfreier als die Autobahn in Deutschland).
Come on. Jeder weiß, dass wir aktuell deutlich zu wenig Ökostrom haben, um ihn zu verschwenden.
Andere Probleme sind Lärm (Laufgeräusche sind bei bei Autobahn-Geschwindigkeiten lauter als Verbrennungsmotoren) und Feinstaub durch Abrieb von Bremsen und Reifen.
Versuch wenigstens sachlich zu diskutieren. Solange wir nicht weltweit jede Anwendung mit Ökostrom betreiben ist auch das sinnlose Wegrasen der Energie eine Einschränkung der Freiheit unserer Kinder. Das ändert auch nichts an den paar Sonderfällen von Rettungskräften.
Wäre es nicht auch gut, nicht dauernd mit irgendeinem konstruierten Spezialfall zu argumentieren, wenn es um allgemeine Bestimmungen geht?
Durch den Ressourcenverbrauch.
Das ist genau der Punkt. Hier wird behauptet nahezu 100% der schneller als 130km/h fahrenden Personen seien Hobby-Schumis, die aus Spaß im Kreis fahren.
Ich würde behaupten, die meisten sind für eine sinnvolle Aktion unterwegs - und da ist schneller Ankommen häufig mit einem mehr an Freizeit, Familie, Wirtschaftskraft usw. verbunden. Und diese Ziele gewichte ich höher als das bisschen zusätzlichen Ökostromverbrauch. Ein guter Kumpel von mir ist Elektrotechniker für Solarparks. Ein Ausbremsen von seinen Reparaturfahrten wäre also Netto extrem schädlich für die Ökobilanz.
Das Ziel ist das Ziel, und nicht der Weg. Wenn man weniger Wege haben will, dann sollten andere Dinge eingeschränkt werden. Beispielsweise die Einkommensteuer niedriger und gleichzeitig die Entfernungspauschale gestrichen werden, um näheres Leben am Arbeitsort zu inzentiveren.
Das sind alles keine gesellschaftlichen Gründe. Das kannst du nicht mit Rettungskräften gleich setzen. Wenn ich mehr Freizeit will zieh halt nicht 100km weg von deinem Arbeitsplatz. Wenn dein Unternehmen von Rasern abhängt ist dein Geschäftsmodell Müll. Für mehr Familienzeit muss man auch mal selbst sagen ich reduziere Arbeitszeit, so wie ich es tun werde.
Ich finde diese Diskussion ums Tempolimit mit den doch recht kreativen Beispielen etwas skurril.
Es heisst in der Argumentation immer, ein Tempolimit schränke die persönliche Freiheit ein und schade nun auch noch der Wirtschaftskraft Deutschlands.
Mal über den Tellerrand geguckt: SInd die Niederländer oder Skandinavier, wo ja schon seit Jahren recht restriktive Tempolimits gelten, also unfrei? Und leiden unter mangelnder Wirtschaftskraft?
Ich sehe persönlich keine wirklichen Gegenargumente bezüglich eines Tempolimits. Ausnahmen für Rettungskräfte oder ähnliches sind ja jederzeit möglich.
Mir kommt es eher so vor, als ob sich dann die Sinnhaftigkeit PS-starker Autos in Luft auflöst, weil der „freie Autofahrer“ trotz 150 PS nicht schneller ist als der mit 90 PS.