FDP - Dauerverlierer?

Mal bezugnehmend auf die Überschrift zur FDP:

Das Problem der FDP scheint eher die Botschaft zu sein, die die unterschwellig aussendet.

Bei mir kommt da immer an : „Wer Leistung erbringt, muss besonders gefördert werden. Wer nicht soviel Wohlstand angehäuft hat und damit nicht ein Leistungsträger ist, ist selbst schuld, er/sie hatte ja die gleichen Vorrausetzungen, aber offenbar nicht den Willen. Selbst schuld“.

Das mag viel Interpretation sein, und das jeder seines Glückes Schmied ist, ist sicher so.
Aber das nicht alle die gleichen Vorrausetzungen in Deutschland haben, und das von der FDP meist ausgeblendet wird, macht sie von Eindruck her schon arrogant und von oben herab unsympathisch.
Das so der Freiheitsbegriff eher für die oberen 10% verstanden wird, macht es nicht besser.
Weitere Inhalte nehme ich da nicht wirklich wahr von der FDP.

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Das ist eine Steigerung von 37% in der Schweiz.

Für Deutschland:
Februar 22: 97€
Oktober 22: 170€.

Das ist eine Steigerung von 70% in Deutschland.

Auch hier ist der Wertverlust des Euro - gemessen in Heizöllitern - wieder stärker als der Wertverlust des Schweizer Franken.
Nichts anderes sage ich: Quasi jeder Rohstoff hat gegenüber dem Euro eine stärkere Aufwertung erfahren als gegenüber dem Schweizer Franken.

Dass die angeblichen Preissteigerungen von in der Schweiz 2-3% und auch die in Deutschland postulierten 7-10% viel zu niedrig sind, hat den einfachen Grund, dass niedrigere Preissteigerungsraten geringere Kostenentwicklungen für den Staat bedeuten - unter anderem wegen der Zinsen auf Bundesschuld sowie Rentenentwicklungen.

Wieso sollten die verschwinden? Sie werden einfach durch Korrekturfaktoren nach unten gerechnet.
Beispiel: Ein iPhone kostete 2022 1.000€. Ein iPhone kostet 2023 1.100€ - hat aber eine doppelt so gute Kamera drin. Also gehen die Statistiker hin und sagen, da die Kamera jetzt besser ist, ist der Wert des Produkts gestiegen und die Zahl muss korrigiert werden, vielleicht mit einem Korrekturfaktor von 90%, so dass es aufgrund seiner inhaltlichen Aufwertung als 990€ drinsteht. Dann fliesst die Preisentwicklung des iPhones, welches faktisch nominell teurer ist, möglicherweise aufgrund seines Korrekturfaktors als deflationäre Entwicklung in die Statistik ein. Diese politischen Zahlentricksereien verschleiern die wahren Entwicklungen.
Denn ich kann ja in 2022 gar kein iPhone von 2021 mehr neu kaufen (oder zumindest nicht von 2020, 2019, 2018 usw…).
Wie das beim Strom konkret aussieht: Keine Ahnung. Die Warenkorbkorrekturfaktoren sind eine Blackbox. Vielleicht wird der Strom als wertvoller bemessen, weil er mehr Ökostromanteile enthält.

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Falls das auf meinen Beitrag gemünzt ist: Das ist keine Verrenkung, sondern eine Perspektive, die ich hier im Forum und noch nirgendwo so wahrgenommen habe. Ich glaube, mit dieser Sichtweise sollte man doch unsere freiheitsliebenden Mitdiskutanten eher herausfordern können als mit der nun vielfach (auch von dir) wiederholten Argumentationslinie, deren Ziel ja auch mein Ziel ist.

Absolute Zustimmung. Meine Freude über eine Regierungsbeteiligung währte kurz, als ich den Koalitionsvertrag gelesen habe. Industriefeindlich und getrieben von rot-grüner Ideologie. Bei den damals formulierten Zielen und Projekten war schon abzusehen, das ein ausgeglichener Haushalt Utopie sein würde. Ich kann nur hoffen, dass die FDP in den essentiellen Punkten (Schwarze Null, keine Steuererhöhungen, kein Tempolimit; keine weiter Besteuerung von Unternehmen und generell der Umsetzung des Freiheitsgedankens) hart bleibt. Und ich hoffe auch, dass die Menschen bis zu nächsten Wahl erkennen, dass sich Deutschland als ehemals erfolgreiche Industrienation abschafft, wenn sie weiter diesem destruktiven, rot-grünen Kurs folgt.

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Sobald jemand von Ideologie spricht disqualifiziert er sich für jede Diskussion. Ideologie haben komischerweise immer nur die anderen.

Dir ist klar, dass die Union und insbesondere Angela Merkel Deutschland und der Wirtschaft geschadet haben mit ihrer nicht vorhandenen Wirtschaftskompetenz geglänzt. Da hält gerade leider nur die FDP mit.

Die Grünen sind für mich überraschend pragmatisch und bisher absolut die beste Regierungspartei der letzten 18 Jahre.

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Doch tust du.
Erst schreibst du um Inflationsraten, jetzt sind die auf einmal unwichtig und es geht um was ganz anderes.

Abgesehen davon dass du mal wieder erfolgreich das eigentliche Thema ignorierst und ich Dummbeutel wiedermal drauf angesprungen bin.

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Und dann gleichzeitig:

Ist schon toll.

Weil kein Tempolimit einen Eingriff in die Freiheit von deutlich mehr Menschen bedeutet als ein Tempolimit.

Aber was zählt schon die Freiheit von Mehrheiten, wenn man zur Durchsetzung dieser die vermeintliche Freiheit von Minderheiten einschränken muss.

Ach und ich nehme mal an, du möchtest dann auch gleich noch die Freiheit haben ohne Tempolimit durch die Stadt zu fahren. Denn die Freiheit der Stadtbewohner scheint dir ja egal zu sein.

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Um kurz noch mal zur Thema zurückzukommen, hier ist eine schöne Übersicht der aktuellen Landtags-Umfragen der FDP (und natürlich der anderen Parteien):

So wie es heute ausschaut, fliegt die FDP Im Herbst wohl auch aus dem bayrischen Landtag und in Bremen wird es knapp mit dem Wieder-Einzug. Nur in Hessen sind sie stabil, aber da liegt ja auch die Bankenhauptstadt Frankfurt Main.

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Ich hätte noch eine ampelkoalitionsspezifische Hypothese (ohne zu behaupten, dass dieses Argument das aktuell entscheidende wäre): Die FDP hatte in der Vergangenheit wohl eine berechtigte Hoffnung, dass ihr einige CDU-Wähler ihre Zweitstimme leihen, um sie im Zweifel über die 5%-Hürde zu bringen. „Dank“ der Ampel-Option wird es solche Konstrukte in Zukunft möglicherweise weniger geben.

Ich denke, das Argument ist durchaus korrekt, würde es aber nicht auf die Zukunft beziehen, sondern auf die Gegenwart. Während die FDP im Bund in einer Ampel-Regierung ist, wird auch in den Ländern vermutlich weniger Stimm-Splitting zwischen CDU und FDP stattfinden.

Das kann natürlich auch ein Mittel der typischen CDU/FDP-Wechselwähler („wirtschaftsliberal-konservative“) sein, die FDP für eine Beteiligung an einer ihrer Meinung nach zu „linken“ Regierung abzustrafen. Nach dem Motto: „Wenn ihr mit dem Feind kollaboriert zeigen wir euch mal, wo der Hammer hängt“.

Für die Zukunft wird das wenig ändern, die FDP hat immer schon starke Schwankungen gehabt und ist häufiger mal knapp an der 5%-Hürde gewesen (1969 5.8% nach Schwarz-Gelb, 1998 6.2% nach Schwarz-Gelb). Das letzte und bisher einzige Mal, als sie aus dem Bundestag flog, war letztlich 2013, nach vier Jahren Schwarz-Gelb unter Merkel… historisch war die FDP daher immer nach Schwarz-Gelb in einer Krise, noch allgemeiner könnte man sagen: Sie war oft nach einer Regierungsbeteiligung in einer Krise. Vielleicht liegt das schlicht daran, dass die Menschen bei einer Regierungsbeteiligung sehen, was die FDP wirklich für eine Politik macht, während die FDP sich in der Opposition als „Freiheitspartei“ darstellen kann :wink:

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Ich empfinde es auch eher als Verrenkung.
Ein ähnliches Beispiel ist die Titulierung des Spitzensteuersatzes als 42%.
Der Reichensteuersatz ist bei 45% - zzgl. Soli!
Wenn es also nach der Spitze noch weiter geht, dann ist es nicht die Spitze.
Den Spitzensteuersatz unterhalb des rechnerisch möglichen anzusetzen erscheint mir inkonsequent und absurd.
Und wenn etwas verboten wird, dann ist es nicht erlaubt. Ein Tempolimit ist die Limitierung der erlaubten Geschwindigkeit- und somit ein Verbot schneller zu fahren.
Wenn das anders definiert wird, versteht doch irgendwann kein Mensch mehr, was gemeint ist.

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Da stimme ich Ihnen zu - viele Entscheidungen und Maßnahmen unter der großen Koalition waren für den Wirtschaftsstandort Deutschland nicht hilfreich. Abbau von Bürokratie, Entzerrung von Vorschriften, schnellere Genehmigungen von Produktionsanlagen, flexiblere Arbeitszeiten - alles Themen die unter Kanzlerin Merkel nicht voran gingen. Unter der aktuellen Konstellation in der Regierung mache ich mir da aber auch wenig Hoffnung. Eine liberalen Wirtschaftspolitik fehlt es leider in dieser Regierung an Unterstützern.

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Einverstanden - Ideologie ist nicht passend. Es ist eine Weltanschauung, verbunden mit Werten, die ich absolut nicht teile. Der Begriff Ideologie wird in diesem Forum - und nun hier auch von mir - unangemessen eingesetzt.

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Blöde Frage: wieso gehst Du eigentlich immer erstmal von einer politikfreien Welt aus? Das ist ja offensichtlich kontrafaktisch und ahistorisch. Und ich glaube auch nicht, dass es gute Argumente dafür gibt, dass wir Politik (im Sinne von Regulierung des Zusammenlebens) gar nicht brauchen.

Warum also gehst Du von diesem unrealistischen Zustand aus, um dann die Realität im Vergleich zu kritisieren?

Bist Du da den Ökonomen auf den Leim gegangen?

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Bei aller Liebe, aber zu behaupten, alle Jobs in Schwellen- oder Entwicklungsländern wären ausnahmslos Ausbeutung, und hätten nicht z.B. zum Abbau absoluter Armut und zur Entstehung einer Mittelschicht in diesen Ländern beigetragen, ist halt auch Unsinn.

Ja, klar. Aber das stützt nicht deine Behauptung. Die Frage ist, welcher der Akademiker Deutschland verlassen, nicht welcher Teil der Auswanderer … Akademiker sind. :person_shrugging:

Ich sage dir mal was Unideologisches: ein „weiter so“, wie es die FDP faktisch propagiert, in der alles nur auf die Innovationswirkung des (viel zu niedrigen) CO2-Preises gewettet wird, gefährdet akut den Fortbestand der ansonsten ganz erfolgreichen Menschheit.
Aber Hauptsache niedrige Steuern und kein Tempolimit! Man muss halt Prioritäten setzen…

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Wessen Freiheit wird denn durch ein nächtliches über die Autobahn summendes Elektrofahrzeug unter Berücksichtigung der StVO mit Vollspeed beeinträchtigt?

Insbesondere mit Abstand von vielen hundert Metern des Fahrzeugs zur nächsten Person verstehe ich dieses Argument noch nicht.

Oder zugespitzter: was spricht dagegen, dass ein Organspenderherz in einem autonom fahrenden EV mit 400km/h+ von München nachts nach Berlin über die Autobahn zottelt, wenn es bei Annäherung des Fahrzeugs an ein anderes Fahrzeug die Überholgeschwindigkeit an das vorausfahrende Fahrzeug anpasst?

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Ich sehe sie als nicht sozial genug. Es gibt absolut keine Chancengleichheit, übermäßig viel Hilfe für die Wirtschaft, egal ob selbst verschuldet, keine richtige Erbschaftssteuer und eine zu ungleiche Vermögensverteilung.

Da wird dann ehr ein Hubschrauber genutzt. Außerdem gelten für Rettungskräfte andere Regeln zum Glück als für den egoistischen Raser. Und selbst Einsatzkräfte dürfen nicht fahren wie sie wollen. Der Vergleich hinkt dermaßen, es tut weh beim lesen.

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