nicht durch Kohleverbrennung, der Haupteffekt kommt bei der Kohleförderung.
Kohle ist deutlich ionisierender als Nuklear - das ist aber schon seit dem ersten IPCC Bericht bekannt und hatte keinen Effekt auf die Politik die damals leider nicht datenbasiert entschieden hat.
Mit Lustig hat das aber auch nichts zu tuen. Wenn man die gesamten toxikologischen Effekte einbezieht und das Ziel ist möglichst wenig die Bevölkerung zu verstrahlen oder zu vergiften hätte die Energiewende anders aussehen sollen - nämlich eher so wie sie in UK umgesetzt wird.
Dass vielen nicht bewusst ist wie ionisierend Kohleverstromung im Vergleich zu Atomstrom ist zeugt von einer ideologischen und nicht datenbasierten Form der Energiedebatte. Selbiges gilt für das nicht Hinterfragen der Toxizität und auch für weitere Erforschung der Ionisierung durch erneuerbare Energien - wenngleich hier auch sogar noch nicht genug Daten vorliegen, wie auch die UNECE kritisiert.
Da stimme ich Dir vollkommen zu. Da dies weiterhin eine grosse Baustelle ist, sollte man dort arbeiten und nicht eine neue Baustelle aufmachen.
„Nachhaltigkeit“ ist nicht wohl definiert, wie auch drei vorgeschlagenen Definitionen von @Mad-Ric zeigen. Wenn man kein konkretes Ziel identifizieren kann, was bringt es dann dort Politik zu machen? Wenn man soziale Gerechtigkeit meint, macht wohl ein Lieferkettengesetz und Arbeitsrecht mehr Sinn (das auch auf die relevanten Industriezweige zutrifft). Zum Thema Artenvielfalt oder Subventionen fällt mir nichts Gutes ein.
Natürlich beziehen wir dann Atom-Strom aus Frankreich.
Wenn unser christliches Abendland aus 1500 Jahre Katholizismus eines gelernt hat:
Moralische Überlegenheit und moralisches Handeln sind immer zwei Paar Schuhe, die zu bewerten Aufgabe des Moralisten ist.
Wir kaufen ja auch Handys in China und diskutieren gleichzeitig, ob man nicht besser Olympia boykottieren sollte.
Ich glaube nicht, dass die welchen für uns übrig haben. Aktuell hat Frankreich einen großen Anteil an sehr alten AKWs, die in den nächsten 10 Jahren vom Netz gehen. Ist schwer zu sagen, wie viele genau, aber nachdem Frankreich soweit ich weiß nur 1 AKW in Bau hat und die Bauzeit größer als 10 Jahre ist, hat Frankreich in 10 Jahren weniger AKWs als heute.
Gestern hat Prognos zusammen mit der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft den 10. Monitoring-Bericht zur Energiewende in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt. Allen Chef-Statistikern hier im Forum zum trotz hat die Prognos Chefin Almut Kirchner auf explizite Nachfrage (glaube von Otto Wiesheu) erklärt: Die Abschaltung der Kernkraftwerke in Bayern führt zu keiner Lücke in der Stromversorgung und es muss kein Atomstrom aus dem Ausland importiert werden. fyi: Bayern hat noch vor kurzem 50% seines Stroms aus Kernkraft gewonnen. Statt dessen wird die Versorgung über die „Thüringer Stromspange“ und zukünftig ergänzend durch Südlink sichergestellt.
Interessant war weiterhin, dass die große Koalition mit dem Ausbau der Regenerativen genau auf ihrem Zielkurs lag. (man muss nur wenig genug planen).
Im Kern der Veranstaltung ging es aber natürlich über den insgesamt miserablen Stand des Umbaus unseres Energiesystems, und dass jetzt endlich mal Tempo gemacht werden muss. Dabei war die Position des vbw erfrischend. Ergo: Es waren ausschließlich die Politiker, die einen weiteren Ausbau der Energiewende verhindert haben. mehr hier: 10. Monitoring der Energiewende | Prognos
und hier: vbw: Energiewende droht bei jetzigem Tempo zu scheitern
Zum Glück sind wir hier tatsächlich schon ein ganzes Stück weiter als befürchtet.
CO2-Bepreisung gibt es auf EU Ebene nicht nur im Prinzip sondern die gibt es für Stromerzeugung und Kraftwerke > 20 MW
Klar muss man alle Sektoren abdecken. Verkehr und Gebäude werden in DE genau von der CO2-Bepreisung erfasst. In den Planungen der EU ist genau das ebenfalls vorgesehen
Das mit dem Ausland nennt sich „Carbon Border Adjustment Mechanism“. Ist im Forum auch schon länger diskutiert worden. Auf einer Tagung kurz vor Glasgow (oder war es hinterher), wurde das von EU Vertretern auch nochmal genau vorgestellt. Dabei sollen bestimmte Güter die in der energieintensiven Industrie hergestellt werden mit Zöllen belegt werden, die den Kosten-Unterschied ausgleichen. Die EU geht davon aus, dass die Zölle aber nicht wirklich erhoben werden, weil z.B. die Chinesen das Geld ja lieber in ihrem Land behalten und dann selber CO2 bepreisen (was die übrigens schon lange machen).
gesund ist hier ja relativ zu verstehen. Diese Studie geht von 1100 Toten jährlich in Deutschland durch den Atomausstieg aus - eben weil die Last der AKWs zu 80% durch Steinkohle ersetzt wurde und entsprechend die Zahl der Toten durch „Abgase“ nach oben ging. In Fukushima gab es Studien zufolge ca. 730-1260 Tote (Krebserkrankungen eingerechnet).
Indem man von Atom- auf Kohlestrom umgestiegen ist, hat man die Größenordnung an Toten von Fukushima-Daiichi auch in Deutschland umgesetzt - nur eben unsichtbar und jedes Jahr.
Die Entscheidung aus Atomkraft auszusteigen bevor man eine bessere grundlastfähige Alternative gebaut hat war ein Fehler und Rückschritt. Der Fehler wird jetzt ein wenig repariert indem man aus Kohle- in Atomstrom umsteigt (zumindest weltweit).
Das ist doch Blödsinn. Wieviel jetzt im Bau befindliche Atomkraftwerke gibt es denn? Und wieviele davon haben Probleme bei der Inbetriebnahme? Würde mich wirklich mal interessieren.
Laut IAEA sind aktuell 440 Reaktoren im Betrieb und weitere 50 im Bau (Stand Januar 2022).
Da allein 20 dieser Baustellen in China und Indien stehen bekommt man vermutlich keine guten Daten darüber, ob es Probleme beim Bau gibt. Von 2016 bis 2020 hat China seine Kapazität von 23GW auf 47GW installierter Leistung aus Nuklearen Reaktoren verdoppelt - das sind 20 neue Reaktoren - und laut Forbes on time geliefert.
In der EU gehen die neuen KernKraftwerke in Frankreich und Finnland später als geplant voraussichtlich dieses Jahr online - vielleicht verzerrt die Verzögerung dieser lokalen Großbaustellen dein Bild der Weltlage.
Hier nochmal ein Hinweis zu der Idee, dass uns Atomkraftwerke in der Klimakrise retten werden:
2018:
2021:
Zitat:
Der Studie zufolge führen die Lastwechsel dazu, dass „das Risiko des Betriebs weiter erhöht wird, weil es häufiger zu sicherheitsrelevanten Ausfällen und Schäden kommen wird, die sich auch zu gravierenden Störfällen entwickeln können.
Atomenergie ist und bleibt einfach eine Bomben-Sache
Das Problem mit dem häufigen Hoch-und runterfahren lässt sich doch auch lösen. Wäre doch gelacht wenn die Meiler nicht ein bisschen grün hergestellten Wasserstoff produzieren könnten, wenn sie gerade fürs Stromnetz nichts zu tuen haben.
Die Meiler müssen runter gefahren werden, weil die Flüsse, die zur Kühlung „genutzt“ werden, sonst zu heiß werden und die Fische darin geschädigt werden.
Aber warte, man kann die Flüsse natürlich bewusst überhitzen, damit man dort direkt, fertig gekochten Fisch fangen und verkaufen kann. Prima, da haben wir doch wieder einen business case gefunden. Hachja, der Markt regelt es einfach immer
Nur falls das hier nicht allen klar ist wollte ich einmal den Mechanismus erklären.
Es gibt ökologische Vorgaben wie heiss das Abwasser aus allen Industrieanlagen sein darf. An der Isar z.B. 24,8°C.
Wenn der Fluss selbst bereits 20°C hat, darf man entsprechend nur noch sehr wenig Hitze einleiten - um lokale Fischarten zu schonen. Wärmere Länder (z.B. Spanien, Indien) bauen deshalb AKWs zumeist am Meer.
Das Herunterregeln bei zu großer Hitze ist aber zumeist tagsüber und im Sommer - wo ohnehin zumeist genug Stromangebot verfügbar ist.
Der Ausfall durch Hitzewellen in Europa betrug in den letzten 20 Jahren auch nur 0,1%.
Diese 0,1% könnte man durch den Bau von Kühltürmen noch herausholen, da man das Flusswasser dann ausserhalb des Flusses herunterkühlt. Ein Kühlturm kostet aber über die Laufzeit des AKWs mehr als die 0,1% zusätzlicher Stromeinspeisung.
Ich kenne nur relative Angabe, z. B. dass die Temperatur im Fluss nur um 0,5 °C ansteigen darf. 24,8°C Wassertemperatur finde ich im Dezember etwas zu warm.
So darf das Abwasser aus dem AKW Ohu die Isar vor Ort seit 2009 auf maximal 24,5 Grad Celsius aufheizen, in Ausnahmefällen auf 24,8 Grad. Zuvor waren es 25 Grad. (BR.de)
Der Sachverständige für Fisch- und Gewässerökologie öbv. Sachverständiger für Fischerei hat im Auftrag der TU München errechnet dass bis 30°C alles weiterhin freigegeben werden kann - so wie es auch schon seit 1999 der Fall ist. Quelle des Landkreis-berichts
Woher kommen denn diese Behauptungen @Matder und @FlorianR ?
Man hat die Entwicklung auf die Ökologie durch die Wärmeeinleitung am Isarbeispiel über zig Jahre beobachtet und sieht sie als unproblematisch. Einfach zu behaupten dass „ihr das zu warm findet“ und das mit ökologischen Gründen anzuführen ist wirklich furchtbarster Populismus.
Den Fischen gehts gut, danke der Nachfrage.
Nee, das hat überhaupt nix mit Behauptungen zu tun. Nur weil die Isar auch im Hochsommer nur 20 Grad hat, bedeutet das nicht, dass alle Flüsse in DE so sind. Du scheinst jedenfalls grundlegende Zusammenhänge zwischen Temperatur und Sauerstoffsättigung nicht zu kennen. Im betreffenden Gutachten geht es überhaupt nicht um die Einleitung einer thermischen Leistung, das ist da explizit von der Bewertung ausgenommen. Und ja, natürlich haben regulierte Flüsse wie z.B. der Main ganz andere Temperaturen im Sommer. Die werden auch so schon mal 25 Grad warm. Da wird dann auch schon mal die Schiffahrt eingestellt, damit das Gewässer nicht umkippt. Und jedes Grad ist entscheidend. Btw, ein privatwirtschaftlich angeheuerter Sachverständiger hat überhaupt nix festzustellen, dass „ etwas freigegeben werden kann“. Was die Behörde aus seinen Bewertungen macht steht auf einem ganz anderen Blatt