Energiewende: CO2 Einsparung im Wohnungsbau

Es gibt auch wasserführende Heizsysteme zum Einputzen an Wänden und Decken. Ist etwas exotisch, aber genau für diesen Anwendungsfall gedacht.
Ist allerdings kein Spaß, wenn jemand nichtsahnend etwas in die Wand oder Decke schrauben will :slight_smile:

Sowas gibt es auch noch: Niedertemperatur + Wärmepumpen-Heizkörper | Heizungsshop
Luftdurchsatz am Heizkörper erhöhen = effektiv die Fläche des Heizkörpers vergrößern.
Der Heimwerker/Elektrobastler kauft sich PC-Lüfter und hängt die unter die bestehenden Heizkörper. Gern noch mit Thermosensor, damit die nicht das ganze Jahr durchlaufen. Aber klar, das isteine Lösung für Nerds, nicht für jedermann.

Richtig. Und selbst die allerbesten Dämmwerte, die Fenster erreichen können, sind 3 bis 5 mal schlechter als die einer ordentlich gedämmten Hauswand.

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Punkt 1 ist ein konstruktiver Mangel der Lüftung. Die Zuluft muss natürlich auf die gewünschte Raumtemperatur angehoben werden sonst kühlt man das Haus, was ja nicht gewünscht ist.
Punkt 2 dafür gibt es Dunstabzughauben die im Umluftbetrieb die Fette und die Feuchtigkeit heraus filtern.
Punkt 3 für den Feuchtigkeitsausgleich sorgen Pflanzen und die Wände/Decke. Deshalb geht man (vor allem bei innen liegenden Bädern) vom Fliesen bis unter die Decke wieder weg. Wenn ein Bad komplett gefliest ist kat die Luftfeuchtigkeit eigentlich nur die Möglichkeit irgendwo zu kondensieren oder sich anderweitig zu verteilen.
Zu Punkt 4 Das Fenster ist schon immer in der Wand, von der Wärmeleitfähigkeit her, der schwächste Punkt! Bei starkem Frost hilft es Nachts im Winter die Aussenrolläden zu schließen.

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Lebenshilfe in allen Lagen :wink:

Wir habe ein Topmodell von Berbel (BEH 90 GL) mit selbst freibrennendem (800°C, 30 min feinster Ökostrom) Aktivkohle-Filter. Das Teil ist mega teuer, aber filtert wirklich alle Fette aus der Luft. Wir haben keine Geruchsbelastung in der Wohnung. Selbst nach Schnitzel frittieren nicht.

Aber Feuchtigkeit? Nein, davon habe ich noch nicht gehört. Wäre ja auch recht umständlich, man müsste einen Fangbehälter installieren und den regelmäßig ausleeren :roll_eyes:

Unglaublich, mit welcher passiv fordernden Art Du das Thema betrachtest. Umweltschutz, Klimaschutz und Energiewende sind nicht dafür da, „die Mehrheit“ zu bespaßen, die dann tolle neue Gimmicks konsumieren kann. Endstadium der Dekadenz ist das für mich!

Zu Deiner Lüftung: die Volumenströme sind falsch eingestellt. Falls du ein Tellerventil hat, dreh es weiter rein, bis es nicht mehr zieht. Oder stell die Lüftung eine Stufe kleiner. Oder lass sie von einem Fachmann einregulieren.

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Oder: Aenometer bestellen, damit die Lüftungsanlage messen/einregulieren, vom Rückgaberecht Gebrauch machen.

Selbst wenn man das Aenometer behält, dürften die ~400 Euro nicht teurer sein als der Vor-Ort-Termin des Servicetechnikers.

Ich musste Dekadenz nachschlagen :upside_down_face::
„Dekadenz (…) ist ein (…) Begriff, mit dem Veränderungen in Gesellschaften und Kulturen als Verfall, Niedergang beziehungsweise Verkommenheit gedeutet und kritisiert wurden.“ (Wikipedia)

Man kann meine Postings so interpretieren, dass ich gegen die Energiewende sei. Sorry dafür. Ich bin für die Energiewende.
Ohne Wenn und Aber.
So schnell wie möglich.
Der Planet brennt, dafür muss man kein Klimawissenschaftler sein, sondern einfach nur die aktuellen Sommer und Winter mit denen aus den 80ern vergleichen. Und meine Eltern erzählen mir dieselbe Story über die Sommer und Winter aus Ihrer Kindheit.

Ich beobachte nur, dass es gerade bei den Gebäuden scheinbar nicht in die richtige Richtung geht. Mittlerweile kann man nicht unter €3000/qm (ohne Grundstück, nur Baukosten) bauen. Und für das Geld bekommt man keine grandiose Verringerung des Energiebedarfs. Ich vermute, hier gibt es ein ähnliches Problem im Bausektor, wie damals mit den NEFZ vs. realen Verbrauchswerte bei den Automobilen.

Ich habe jetzt die nackten Zahlen aus meinen Abrechnungen nachgeschlagen. Leider keine kWh, sondern Euros. Andere Daten habe ich nicht für die Mietwohnung, aber die Energiepreise waren das letzte Jahrzehnt über stabil.

  • 2014 habe ich für meine Mietwohnung aus den 70ern € 23,45/qm für Warmwasser und Heizung ausgegeben.
  • 2021 waren es in unserer Neubauwohnung (2019): € 20,46/qm.

Mein ursprüngliches Gefühl war also falsch, der 70er-Bau hat tatsächlich mehr Euros verheizt. Sorry.
Aber für den ganzen Aufwand, den man hier in Dämmung und Lüftung und Fenster gesteckt hat, ist die Ersparnis doch zu mager.

Und nun zum Thema Spaß. Natürlich muss die Energiewende Spaß machen. Nur so wird der Großteil der Menschen die Energiewende mittragen. Ca. 15 % haben grün gewählt, also sagen wir einfach mal das 15 % der Einwohner in Deutschland bereit sind ihren Lebensstandard zu verringern und trotzdem dafür mehr Geld auszugeben. Dementsprechend haben da 85 % keinen Bock drauf.

Bei Tesla bekommt man für 60 k€ ein Auto, das Ferraris platt macht. Ferraris! Natürlich ist das geil und natürlich verkaufen sich die Dinger wie geschnitten Brot.

Warum bietet keiner ein Haus mit Solaranlage und so einem Energiemanagement, dass man energieautark leben kann? Wenn es sowas gäbe und es nicht 2 Mille kosten würde, dann wäre das auch geil. Dann würden die Menschen es kaufen.

Wenn die Energiewende keinen Spaß macht, dann bleibt nur es den Menschen über Gesetze oder Steuern aufzuzwingen. Und darauf habe ich wirklich und ehrlich keinen Bock. Ich hab mich nicht vom Arbeiterkind zum Akademiker hochgearbeitet, nur um mir jetzt weniger Urlaub und Wohnraum leisten zu können als meine Eltern. Auch darauf habe ich wirklich und ehrlich keinen Bock.

Es mag sein, dass viele von Euch glauben Menschen sind bereit sich für „das Gute“ einzuschränken, oder den „guten“ Weg zu gehen. Diesen Zahn möchte ich Euch ziehen. Nennenswerte Veränderung wird es nur über Zwang, wirtschaftliche Notwendigkeit oder eben Spaß geben.

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Bei einem von mir geplanten Mehrfamilienhaus mit 9WE in KFW55 (ohne Lüftung) lag der Verbrauch in 2019 bei 12.500kWh * ca. 30Ct Wärmepumpenstrom / 672m² Wohnfläche=

5,58 €/m²

Hier mal was anderes zum vergleichen:

Irgendwas stimmt mit deiner Bude nicht.

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Oder mit dem Heizverhalten, da es ja bei beiden Buden recht hoch ist.

Also ich habe (2 Personen, Mehrfamilienhaus) fürs Heizen und Warmwasser mit eigener Gastherme für 6.484 kWh 402 € bezahlt.
Bei den vorhandenen 60 qm sind das 6,7 € / qm. Und das Haus ist 70 Jahre alt, hat zwar dicke aber ungedämmte Außenwände und 2-fach verglaste Fenster. Wenn ich hier am Schreibtisch am Fenster sitze und es draußen windig ist, weht sogar ein frischen Lüftchen aus dem Rollladenkasten :grinning_face_with_smiling_eyes:

Es wäre sinnvoller, den tatsächlichen Energieverbrauch zu vergleichen. Ansonsten hast du als freie Variablen: Brennstoffkosten, Ablesekosten, 30% Anteil am Verbrauch der Nachbarn, etc.

Aber wenn ich mal pauschal von Kosten in Höhe von 10 ct/kWh ausgehe, dann hättest du in der Neubauwohnung einen Energieverbrauch von 200 kWh/m2 pro Jahr. Und das ist exzessiv. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie man das hinbekommt. Jeden Tag ein Vollbad, dazu 23° in allen Räumen bei dauergekippten Fenstern?

Was vielleicht auch möglich wäre: der Neubau wird von einer Wärmepumpe beheizt und die Einstellungen sind absolut katastrophal. Wenn dein Wärmeverbrauch nicht wirklich exorbitant ist, dann wäre hier auf jeden Fall ein Ansatzpunkt für ein Widerspruch gegen die Nebenkostenabrechnung.

Wahrscheinlich beides. Wir kommen aus einer ehemaligen Volksrepublik und Wärme war so ziemlich das einzige, dass es bei uns immer gab.

Weil ihr hier wohl vom Fach und interessiert seid, hier der Energiebedarf aus dem Energieausweis unseres Gebäudes:

Und nun zum Vergleich, die Realität aus der Abrechnung 2021, (für das Jahr 2020):

  • Gesamtwärmemenge der Heizungsanlage: 127.532 kWh
    • Davon Wärmemenge zur Warmwasseraufbereitung: 64.895 kWh
    • Macht also nach Adam Ries 62.637 kWh für die „Heizung“ (im Sinne von Raumtemperatur anheben).
  • Unser Mehrfamilienhaus hat 22 Einheiten mit insgesamt 1668,3 m² Wohnfläche, damit ergibt das 76,4 kWh/m² Gesamtwärme, bzw. 37,5 kWh/m² nur für die „Heizung“.

Ich weiß nicht, was mit „Energiebedarfs dieses Gebäudes“ im Bild oben gemeint ist, aber wenn es nur die Heizung ist, dann sind wir ja viel besser als geplant. Wenn damit die Gesamtwärmemenge gemeint ist, dann liegen wir 47 % darüber. (was mich in meinem Vergleich zum Spritverbrauch beim Autofahren bestätigt).

Zurück zu unserem Verbrauch: wir in unserer Wohnung liegen bei 43,6 kWh/m² für die Heizung, also etwa 16 % über dem Durchschnitt. Zu unserer Verteidigung, wir haben drei Außenwände, und ganz ehrlich: wir verschulden uns doch nicht bis zur Rente, nur um dann jeden Winter zu frieren…

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Dass eurer Gebäude eine Verteilung von 50%-50% zwischen Raumwärme und Warmwasser aufweist, deutet schonmal darauf hin, dass die Wärmedämmung so einigermaßen OK ist. Beim Durchschnitt der Wohngebäude liegen wir bei einem Verhältnis 1:3 bis 1:4 zwischen Warmwasser und Raumwärme.

Geht man davon aus, dass der Warmwasserbedarf in allen Wohngebäuden ungefähr gleich ist, dann steht euer Gebäude, was den Raumwärmebedarf angeht, ungefähr dreimal besser da, als der Durchschnitt (einfach nur ausgehend von dieser 50-50-Daumenregel). Relativ ist euer Gebäude also ganz OK, auch wenn man bei einem Neubau auch noch bessere Werte erreichen könnte.

Der Energieverbrauch des Gebäudes im letzten Jahr von 75 kWh/m2 ist etwas mehr als die Hälfte des Durschnittsverbrauchs der Wohngebäude in Deutschland (131 kWh/m2): https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/384/bilder/4_abb_eev-intensitaet-raumwaerme-ph_2020-07-01.png

Würden wir das bei allen Wohngebäuden erreichen und würde man annehmen, dass die alle mit Gas beheizt sind, dann hätten wir damit gut 1/4 des deutschen Erdgasverbrauchs eingespart, ohne unseren Lebensstandard auch nur einen Mikrometer abzusenken.

Soviel zum Energieverbrauch. Aber was mir schwerfällt nachzuvollziehen, das sind eure jährlichen Kosten von ~20 Euro / m2. Nehmen wir mal an, dass ihr auch deutlich mehr Warmwasser verbraucht als der Durchschnittsbewohner in eurem Haus und ihr so insgesamt bei 100 kWh / m2 rauskommt. Dann zahlt ihr effektiv für die kWh absurde 20 ct. Klar, da wird noch der Ablesedienst und die Wartung der Anlage drin sein. Aber selbst 15 ct / kWh ist der Wahnsinn. Unsere Mieter haben letztes Jahr für die kWh Erdgas ungefähr 5 ct brutto bezahlt. Also 1/3 eurer Kosten.

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@Schorschie Kannst du noch den Energieträger nennen und falls du es weißt, welches Heizsystem?

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Eine Verständnisfrage:
Warum muss ein Gebäude erst energieeffizient saniert werden um es mit einer Wärmepumpe heizen zu können?

Hier in Schweden sind viele Häuser bereits mit Wärmepumpen ausgestattet, da sie kostengünstiger ( weil sparsamer) sind als die vorher üblichen Elektro-Heizungen.

Die Häuser wurden aber nicht vorher energieeffizient saniert.

Das Haus was wir uns jetzt gekauft haben hat auch schon Wärmepumpe aber „nur“ doppelt verglaste Fenster aus den 1990’ern die ich jetzt erstmal neu dichten werde bis wir uns neue leisten können.

Einspruch euer Ehren.

Es sei denn ich bin niemand ^^

Aber ich mag dann doch meine Fensterbänke (und meine Katzen auch)

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Schweden hatte lange niedrige Strompreise durch die Kombination aus Wasserkraft und Kernkraft. So war es möglich, dass in der Fläche Elektroheizungen Einzug hielten. Ist ja auch praktisch, denn jedes Haus hat einen Stromanschluss. Erdgas, Öl oder Kohle müsste man dagegen zusätzliche im nicht ganz kleinen Schweden verteilen.

Müsste man in Deutschland dagegen ein 08/15-Einfamilienhaus mit z. B. 17500 kWh Wärmebedarf elektrisch beheizen, wären Stand heute ca. 5500 Euro zu berappen. Es gibt solche Häuser daher kaum bei uns.

Das ist die Erklärung für die Elektroheizung, aber nicht, warum man erst energieeffizient sanieren muss, bevor der Einsatz einer Wärmepumpe möglich ist.

Weil der Anspruch der meisten Hauseigentümer wohl ist, dass die Heizkosten nach dem Einbau einer Wärmepumpe für ~30.000 Euro nicht höher liegen als z. B. beim Beibehalten einer Gasheizung.

Im letzten Jahr bekamen z. B. unsere Mieter das Erdgas für ~6 ct/kWh. Nehmen wir mal an, man bekäme einen günstigen Wärmepumpen-Stromtarif für 24 ct/kWh. Dann muss die Wärmepumpe eine Jahresarbeitszahl von ~4 erreichen, um auf plus minus null rauszukommen. So eine hohe Arbeitszahl erreicht man nur mit niedrigen Vorlauftemperaturen.

und sind in diesem Zuge mit NEUEN Heizkörpern mit hoher Abstrahlfläche ausgestattet worden.

und die erreicht man mit einer größeren Abstrahlfläche der Heuzkörper.

Was noch nichts mit dem Gesamtenergiebedarf der Wohnung zu tun hat.

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Zur Information:

CO2-Emissionen Energieträger:

  • Erdgas 201g /kWh (Quelle)
  • Strommix Deutschland 2020: 366g/kWh (Quelle)

Verbrauchswerte pro qm Wohnfläche:

  • Durchschnitt Deutschland: 131 kWh/m² (Quelle)
  • Altbau teilmodernisiert mit besseren Fenstern, Gastherme (Verbrauch wie oben von @LIM beschrieben, den ich aus meiner Abrechnung bestätigen kann) : 75kWh/m2
  • Neubau nach KFW55 (Luftwärmepumpe, keine Lüftung mit Wärmerückgewinnung) wie oben von mir beschrieben und gemessen: 18kWh/m²

CO2-Emmisionen Heizenergie:

  • Durchschnitt Deutschland: 131 kWh/m² x 201g/kWh = 26.331 g/m² ergibt 100%(ich hab mal positiver Weise Gas mit Wirkungsgrad 1)
  • Altbau teilmodernisiert: 75 kWh/m² x 201g/kWh = 15.075 g/m² ergibt -42% CO2-Emmisionen
  • Neubau KFW55: 18 kWh/m² x 366 g/kWh = 6.588 g/m² ergibt -75% CO2-Emissionen

@Schorschie: du hast ja in der Überschrift des Threads nach den CO2-Einsparungen gefragt. Ich finde, dass das Bauwesen im Neubaubereich bezüglich der Verbrauchswerte schon etwas vorzuweisen hat. -75% können nicht so viele Branchen vorweisen.

Mit mehr erneuerbaren Energien geht es dann immer weiter Richtung Null. Dann noch PV aufs Dach und die bidirektionale Ladestation davor. Vielleicht macht es Dir dann auch Spaß, wenn deine Lüftung wieder vernünftig läuft.

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Das ist wahr. Wenn man aber berücksichtigt, dass beim aktuellen Baustandard (ich weiß, Holz wäre deutlich besser) nochmal die gleiche Emissionsmenge aus grauer Energie (Quelle für KfW55: Die graue Energie: Der entscheidende Hebel für Klimaschutz beim Bauen – BAUWENDE) dazukommt, ist man leider nur noch bei -50%. Also gar nicht so weit weg vom teilsanierten Altbau. Wenn ich den dann so hinbekomme, dass ich die 75kWh per Wärmepumpe mit COP 3 bereitstellen kann, lande ich bei 25kWh/m2x366g/kWh=9150g/m2, also -65 % Emissionen, bei deutlich weniger grauer Energie. Das ist ja auch das, was der Energiesparkomissar aus deinen Videos oben vorgeschlagen hat.

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