Elternrechte LdN 377

Das sind in der Tat wahre Worte.

1 „Gefällt mir“

In der Darstellung im Podcast ist immer die Rede von einer Mutter und zwei Vätern bei der Dreierregel. Ich hoffe, dass ist nur einer fehlenden Perspektive im Podcast geschuldet und nicht einer rechtlichen Grundlage. In meinem Fall besteht ein gemeinsames Sorgerecht, die Kinder leben aber bei mir als Vater. Wenn die Mutter nun ihren neuen Partner mit hinein nimmt, würde dass ein Ungleichgewicht erzeugen, welche unserer Situation nicht gerecht würde.
Was ist denn mit meiner neuen Partnerin? Könnte diese die Kinder ebenfalls anerkennen und als neue/zusätzliche Mutter annehmen?
Mir ist bewusst, dass meine Fallkonstelation statistisch eher noch eine Randerscheinung darstellt, dennoch habe ich sorge, dass auf Grund der fehlenden Perspektive hier rechtlich Realitäten geschaffen werden könnten, welche einem veraltetetn Rollenbild in der Gesellschaft entspringen.
Oder schätze ich die Situation nur falsch ein und höre auf diesem Ohr übersensibel?

6 „Gefällt mir“

Und ich darf dieser Meinung genauso widersprechen. Du kannst diese Meinung haben, aber ich kann diese Meinung genauso ablehnen und als absolut nicht hilfreich bezeichnen. Mag dir nicht gefallen aber ist völlig in Ordnung.

1 „Gefällt mir“

Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund aus dem viele alleinerziehende Mütter mögliche Förderungen nicht beantragen. Wie innig eine Beziehung zum Kind ist hat Null Komma Null damit zu tun wie fähig jemand ist einen Termin auf einem Amt zu machen.

Quasi alle Kommentare die hier von Frauen als Kritik kommen haben aber höchstes alle nur indirekt mit dem Fall oder vergleichbaren Fällen zu tun, sondern reden entweder von Gewalt in Beziehungen, die sicherlich anderweitig behandelt werden müssen, weil ja auch mehrheitlich Frauen die den Vater anerkannt haben von Gewalt betroffen sind, oder holen sogar noch weiter aus und sehen solche Sonderrechte als Kompensation für Geburt und Co.

Beides sehe ich überhaupt nicht als Grund, hier eine Regelung die eine Benachteiligung komplett ohne Grund zu verteidigen.

Dass der Bericht nicht in allen Punkten ausgewogen war würde ich aber durchaus auch so sehen.

4 „Gefällt mir“

Das Gesetz entrechtet Väter keineswegs. Ganz im Gegenteil: Deren Rechte werden im Zuge massiver Lobbyarbeit durch häufigrechte Väterrechtler seit Jahren gestärkt, oft zum Nachteil von Müttern und Kindern. Weiterhin werden mit diesem Urteil die Rechte von Eltern, die sich gekümmert und die Vaterschaft mit allem, was da dran hängt, rechtlich und auf Lebenszeit übernommen haben abgewertet, mit der Begründung der biologischen Abstammung.

Ich war selbst einmal schwanger. Ist leider nicht gut ausgegangen, aber ich bin als alleinstehende sofort über die Modalitäten der Vaterschaftsanerkennung aufgeklärt worden. Auch darüber, dass dies bereits vor der Geburt erfolgen kann.

Wenn dies bei werdenden Vätern bislang nicht der Fall ist, sollte man vielleicht zunächst mal bei der Aufklärung ansetzen. Und wer sich dann trotzdem nicht kümmert, dessen Beweggründe es Jahre später zu tun können durchaus kritisch hinterfragt werden.

Aktuell versuche ich, Solo-Mutter zu werden. Bei den Kommentaren über die Rechte biologischer Erzeuger, die unabdingbare Wichtigkeit von Vätern, sowie die beiläufige Vermischung - auch im Podcast - von Vaterschaft und Samenspende geht mir der allerwerteste auf Grundeis.

3 „Gefällt mir“

Ich finde es schwierig, das so zu deuten. Es geht ja nicht darum, dass ein biologischer Vater den rechtlichen Vater verdrängen könnte, sondern nur darum, ob er auch Rechte bekommen kann. Das sollte im Regelfall ein Vorteil für das Kind und eine Entlastung der anderen Elternteile sein. Außer natürlich, man nimmt den biologischen Vater als Feind wahr. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Wenn man gute Gründe dafür hat (Gewalt und co.) gibt es Wege, dafür zu sorgen, dass der Vater keinen Umgang bekommt. Wenn man keine guten Gründe hat, sollte man sich fragen, warum man so ein massives Problem damit hat, dass auch der biologische Vater einen gewissen Einfluss auf das Kind bekommt.

Zum Einen gibt es Fälle, in denen der biologische Vater schlicht nicht wusste, dass er Vater ist - sei es, weil es ein One-Night-Stand war oder eine der beiden Beteiligten „geghostet“ hat (z.B. weil er psychische Probleme hatte), ohne zu wissen, dass eine Schwangerschaft vorliegt.

Außerdem ändern sich Menschen auch. Ein Mann, der mit 20 ein Kind zeugt, kann von der Situation auch erstmal total überfordert sein (ebenso wie die Frau, die Frau treibt dann oft ab, der Mann… muss andere Bewältigungsstrategien finden). Wenn dieser Mann dann einige Jahre später zur Vernunft kommt und das Ganze bereut, warum will man ihm jedes Recht am Kind entziehen? Wie gesagt, es geht nicht darum, dass der biologische Vater, der sich nicht gekümmert hat, den rechtlichen Vater verdrängen können soll, sondern es geht um Ergänzung.

Mir ist bewusst, dass das für die Betroffenen immer eine hochgradig emotionale Sache ist und deshalb sofort die Mauern hochgezogen werden - aber das ist eigentlich schade, nicht nur für den biologischen Vater, sondern auch für das Kind, das ein Recht darauf hat, Umgang mit seinem biologischen Vater zu haben, weil es daraus eben auch einen Teil seiner Identität bezieht.

2 „Gefällt mir“

Was ist eigentlich dein Problem, wenn Väter endlich mehr rechte hätte? Dieses negative Framing deinerseits ist völlig unreflektiert und macht jede Diskussion unmöglich. Es gibt nicht nur die Liebende Mutter fie von Vater geschützt werden muss und umgekehrt. Vor allem unterstellst du den Hosts Dinge ohne jeden Beweis, außer ihrem Geschlecht. Das ist richtig übel und würde dich wahrscheinlich auf die Palme bringen wenn ein Mann das über weibliche Podcasterinnen schreiben würde.

3 „Gefällt mir“

Ich finde das Framing „Jahre später“ in diesem Kontext falsch.

Wir reden ja über „eine Trennung später“.

Wenn es um Fälle geht die jahrelang nichts von ihrer Rolle wissen wollten und dann plötzlich Rechte einfordern wäre ich durchaus auch dafür hier andere Maßstäbe anzusetzen.

Habe heute eine Bienendrohne auf meiner Fensterbank sitzen sehen, geschwächt den Tod erwartend.
Wenn ich hier so lese, komme ich zur Überzeugung, dass Bienen die einzig sinnvolle Lösung gefunden haben.
Männer sind zur Zeugung notwendig, ansonsten sind sie entbehrlich. Alle weiteren Aufgaben können genauso von Frauen übernommen werden.

4 „Gefällt mir“

Diesen Fall finde ich aber ungemein komplexer. Denn das Kind hat ja in diesem Fall unter Umständen schon einen Vater im Leben. Ohne Experte auf diesem Gebiet zu sein, kann ich mir gut vorstellen, dass es für ein jüngeres Kind eher problematisch wäre plötzlich mit einem „echten Vater“ konfrontiert zu werden. Werden die Kinder älter sollten sie aber durchaus wissen dürfen was Sache ist und über einen Kontakt selbst entscheiden.

2 „Gefällt mir“

Der Fall ist in jedem Fall komplex, wobei ich als Sozialpädagoge nicht davon ausgehe, dass das zu problematisch ist, wenn die Eltern es nicht problematisch machen. Also es ist keine „naturgegebene“ Sache, dass ein Kind nur eine Beziehung mit einem Vater eingehen kann - es gibt letztlich auch Stämme, in denen die Erziehung von der gesamten Stammesgemeinschaft übernommen wird.

Diese „Ein Vater, eine Mutter pro Kind“-Denkweise fußt meiner Meinung nach eher auf gesellschaftlichen Konventionen als auf biologischen oder entwicklungspsychologischen Gründen. Ein Problem wird es wie gesagt dann, wenn die beiden Väter miteinander in Konkurrenz treten und versuchen, das Kind dahingehend zu beeinflussen, eine der Seiten vorzuziehen oder gar ganz abzulehnen.

Insgesamt bin ich doch stark dafür, von diesem konservativen Denken darüber, wie eine Normalfamilie auszusehen hat, wegzukommen und nicht zu argumentieren, dass die konservative Normalfamilie aus entwicklungspsychologischen Gründen für das Kind das Beste wäre - denn es ist genau diese Argumentationslinie, die auch gegen Adoption für homosexuelle Paare oder gegen lesbische Paare, die sich schwängern lassen und die Kinder in einem Zwei-Mütter-Verfahren großziehen wollen, gefahren werden. Hier werden die Argumente, was gut für das Kind sei, oft nur vorgeschoben…

5 „Gefällt mir“

Ich bin eigentlich ein sehr großer Fans eures Podcasts und stimme euch in 99% der Fälle zu.

Hier aber bin ich bei vielen anderen weiblichen Stimmen.

Zum einen hattet ihr ein sehr merkwürdiges Framing. Z.B. habt ihr oft vom „Lover der Mutter“ gesprochen. Das klingt nach einer kurzen Affäre. Es geht aber schlicht um einen Mann, der in einer festen und dauerhaften Beziehung zur Mutter und zum Kind steht.

Dann klang es bei euch so, dass sich eine Frau bei jedem ONS überlegen muss, ob der Sex-Partner ein potenzieller Vater ist. Das sind Moralvorstellungen wie beim Papst: Sex nur für die Kinderzeugung.

Ihr habt zwar den Tweet von Prof. Mangold zitiert, aber mit einem Unterton nach dem Motto: „Es gibt auch Gegenstimmen, die nennen wir euch, aber die sind totaler Blödsinn.“ So kam es bei mir an.

Thema Verhütung:

  1. Keine Verhütungsmethode ist 100%ig.
  2. Wenn eine Frau gerade in keiner festen Beziehung ist, warum sollte sie dann verhüten? Das ist schließlich auch ein Kostenfaktor. Auch NFP (symptothermal) ist mit einem gewissen Aufwand verbunden. Den betreibe ich wohl nicht, wenn ich gerade single bin.
  3. Abtreibung ist immer noch mit einem gr. gesellschaftlichem Stigma verbunden. Es gibt ganze Landstriche in D, in denen es keine Möglichkeit zu einer Abtreibung gibt (ich sage nur EL/CLP/VEC). Abtreibung ist immer noch illegal.

Dann zu den Statistiken:
Natürlich gibt es auch schlechte Mütter.
Aber: gerade in Trennungssituationen MÜSSEN Frauen auch mit Vätern Kontakt halten, die sogar aktenkundig Gewalt ausgeübt haben. Mütter, die unter diesen Umständen so wenig Kontakt haben möchten wie möglich, werden dann oft als bindungsverhindernd dargestellt und ihnen droht der Verlust des Sorge- und Umgangsrechts.
Thema Wechselmodell: oft klappt das gut. Aber es gibt auch viele Fälle, in denen die Väter das nur machen, um dann den Unterhalt zu sparen. Und merkwürdigerweise bleiben große Ausgaben (Winterschuhe, Schulranzen, Klassenfahrt …) an der Mutter hängen.

Der Bias Anti-Mütter in der Berichterstattung fand ich auch frappierend in den Artikeln zu Sorgerechtsangelegenheit bei der Familie Block (Blockhouse Steakhouse).

Da war es die böse Mutter, die die Kinder hat entführen lassen.
Dass der Vater in Dänemark wohnte, dem einzigen Land in Europa, dass Gerichtsbeschlüsse in Sorgerechtsfällen anderer Staaten nicht anerkennt, die Kinder eigentl. ihren Lebensmittelpunkt vorher in HH hatten (der Wohnort DK war vielleicht auch aus diesem Grund gewählt)… All das kam nicht zur Sprache.

Keine Ahnung, wie es in dem Fall wirklich war, geht mich auch nichts an. Aber der ganze Boulevard (und etliche seriöse Medien) zerreißen die Mutter. So einfach scheint es mir da auch nicht zu sein, schließlich hatte die Mutter auch mal das Sorgerecht und die Kinder haben bei ihr gewohnt.

Wenn Väter einfach normal verantwortlich sind, werden sie in den Himmel gelobt („So ein toller Papa!!!“), wenn eine Frau um ihre Kinder kämpft, ist sie eine Furie oder Xanthippe.

7 „Gefällt mir“

Darauf wollte ich nicht hinaus. Ich halte es nicht für problematisch wenn ein Kind mit mehreren Vätern aufwächst.

Meine Antwort war auf den Fall bezogen, dass ein Vater aus welchen Gründen auch immer erst nach ein paar Jahren ins Leben des Kindes eintritt.
Nach einer Trennung vom Vater sollte das Kind wenn möglich natürlich sowohl zum bisherigen als auch zu einem möglichen neuen Papa eine gute Beziehung aufbauen.

Diese Satz ist wichtig, weil er die (mMn zum Teil falsche) Perspektive auf das Thema zeigt.
Mindestens so wichtig, wie das Recht des biologischen Vaters auf Teilhabe am Leben des gemeinsamen Kindes, ist das Recht des Kindes auf seinen Vater! Letzteres geht in der Diskussion gerne Mal unter, ist aber das imho noch wichtigere Argument.

Vor allem geht es im vorliegenden Fall ja explizit um eine Konstellation in der sich der Vater aktiv einbringen möchte. Der Verweis auf gewalttätige oder anderweitig „schlechte“ Väter hinkt daher gleich doppelt, da er hier einem nicht-gewalttätigen Vater diese Teilhabemöglichkeit verwehrt und ein Kind um den Kontakt zum eigenen, engagierten Vater bringt.

2 „Gefällt mir“

Nein klang es wirklich nicht. Es ist nun mal schlicht die Realität, dass wenn man Sex hat dabei die Frau nun mal schwanger werden kann. Das ist schlicht eine mögliche Konsequenz.

5 „Gefällt mir“

Wenn der erst nach einigen Jahren ins Leben der Kinder tritt, die zu dem Zeitpunkt aber in einer geregelten Familie mit einem Mann der dem Kind Vater geworden ist tritt, wäre ich mir aber nicht sicher ob das auch zu diesem Zeitpunkt (!) das richtige für ein Kind ist. Zu erfahren, dass der Mann der dem Kind aktuell Vater ist ja gar nicht der Vater ist dürfte die Welt gerade für kleinere Kinder ziemlich auf den Kopf stellen.

Wenn der Vater das aber weiß und noch kein anderer die Vaterschaft anerkannt hat,dann kann er sich beim Jugendamt melden. Ich wriss aber nicht, inwieweit bzw ob das Jugendamt dann einen Beweis fordert.

3 „Gefällt mir“

Diese Berufung auf die Biologie hier lässt mich doch etwas schaudern Es ist wichtig für ein Kind, die Abstammung zu kennen - ja - aber es ist nicht in allen Fällen wichtig, dass der Erzeuger grundsätzlich und dauerhaft mitmischen darf! Sowieso hat bis jetzt immer noch in den allermeisten Fällen die Mutter die ganze Last zu tragen - insbesondere, wenn sie alleinerziehend ist. Und wie sich die Herren Väter da einbringen sieht man ja an der Armutsquote bei alleinerziehenden Müttern. Aber beim Rechte-in-Anspruch-nehmen sind sie wieder ganz vorne dabei!

5 „Gefällt mir“

Vesetze dich doch einfach in die Lage des Gegenübers, oder stell dir vor, du hast dich als Mutter jahrelang liebevoll um dein Kind gekümmert, und zack wird es dir vom Vater weggenommen seine neue Partnerin erhält alle Rechte als Mutter, bloß weil du dich nicht um irgendeinen Termin auf dem Amt gekümmert hast.
Wir brauchen hier dringend gesetzliche Gleichberechtigung und Gleichstellung und sollten uns von antiquierten Rollenbildern verabschieden.

2 „Gefällt mir“

Die rechtliche Elternschaft ist so wichtig, weil Elternrechte eben nicht etwas sein sollten, was man an- und auszieht, wie es gerade passt.

Ein rechtlich Anerkannter Elternteil kann Entscheidungen zu wesentlichen Fragen wie Aufenthaltsort, Bildung, Gesundheitsversorgung des Kindes beeinflussen oder blockieren. Die Mutter trägt diese Verantwortung automatisch ab Geburt. Wenn Mann sich um seine Vaterschaftsanerkennung nicht kümmert, keinen Pflichten nachkommt, warum sollte er Anspruch auf irgendeinen Status im Leben des Kindes bekommen - es sei denn das Kind wählt diesselbst irgendwann so, wenn es alt genug ist, solche Entscheidungen selbst zu treffen. Das basiert dann aber auf Freiwilligkeit.

Weiterhin ist es für ein Kind - von der Mutter ganz zu schweigen - eine Zumutung, wenn plötzlich ein fremder Mann auftaucht, der es sich nach ein paar Jahren Abwesenheit aufgrund von „Überforderung“ dann doch nochmal anders überlegt und plötzlich mitreden will, wenn die härtesten Jahre ausgestanden sind.

Rechte, Ansprüche des Erzeugers sollten durch Nichtkümmern verwirkt sein. Väter (genetische oder soziale), die rechtlich auf Lebenszeit Verantwortung übernehmen, gehören geschützt. Und es sollte auch anerkannt werden, dass es völlig legitim sein kann, wenn ein Kind gar keinen Vater hat, weil es z.B. aus einer Samenspende entstanden ist und kein Mann an der Familie beteiligt ist.

5 „Gefällt mir“