Deutsche Islampolitik

Rechtsstaat, Sicherheit, Freiheit, Infrastruktur u.s.w.

Das alles ist vor allem heute schon alles illegal und strafbewehrt. Kinderehen und Zwangsehen sind zudem nicht rechtskräftig.

Genitalverstümmelung und Beschneidung ist kein Bestandteil islamischer Rechtslehre oder Tradition und wird insbesondere auch von vielen salafistischen Strömungen des Islams abgelehnt. Das hier in einen Topf zu werfen hilft keiner Diskussion weiter.

Unter anderem lassen ja zum Beispiel auch Juden ihren männlichen Nachwuchs beschneiden, einer der Gründe, warum dies in Deutschland nicht stärker rechtlich reglementiert ist.

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Und wenn du getrennt von deiner Familie nach 2-monatiger beschwerlicher und gefährlicher Reise in einer Unterkunft in einer Kleinstadt mit 7 anderen fremden ähnlich-altrigen auf einem 8-Bett-Zimmer haust ohne Perspektive hstl. Anschluss, Bildung, Arbeit, dann geht es dir wie viel besser unterm Strich? Zumal das nicht nur die erste Woche so sein wird sondern auch gerne 2 Jahre?

Sicherlich ist das ‚besser‘ als irgendwo zu leben wo die Chance 50% beträgt das in der nächsten Nacht eine Bombe einschlägt und wo die Straßen mit Leichen gesäumt sind, aber sorry aber das ist doch der blanke Hohn. Zumal ja nichtmal sagen kann wer bzw. wie viele der Schutzsuchenden tatsächlich aus solchen Lagen geflohen sind. Davon eben abgesehen, dass das nicht heißt das die neue Situation auf Dauer dann nicht dennoch als fürchterlich empfunden wird.

Damit sprichst du sicherlich ein massives Problem unserer Flüchtlingspolitik an. Aber das zu ändern liegt letztlich in unserer Macht - und ja, hier besteht massiver Handlungsbedarf.

Diese „Wir verwahren die Leute in Massenunterkünften und geben ihnen möglichst wenig Bleibeperspektive, weil wir sie eigentlich nicht wollen“-Mentalität führt natürlich schnell zu Radikalisierung.

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Alle Gesetze und Regelungen gelten selbstverständlich für alle Glaubenskongregationen. Ich stelle mich da in die Tradition linker Religionskritik.

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Ein Beitrag wurde in ein existierendes Thema verschoben: Verschärfung § 42 a WaffG nach Solingen Anschlag

„Ei was“ sagte der Esel, "zieh lieber mit uns fort, wir gehen nach Bremen, etwas Besseres als den Tod findest du überall.

Wenn ich es richtig verstanden hab, ist das Radikalisierungsmuster:

  1. deine Brüder und Schwestern in XYZ leiden
  2. als guter Muslim ist es deine Pflicht ihnen zu helfen
  3. der Staat wo du grad bist ist (mit) Schuld daran, dass Muslime in XYZ leiden
  4. damit du ein guter Muslim bist musst du den Staat angreifen

Das hässliche ist, in diesem Muster spielt es überhaupt keine Rolle, wie der Staat/Gesellschaft mit der Person umgegangen ist. Es funktioniert nur mit konsequenter Aufklärung und Bekämpfung religiöser Echokammern.

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Ich spreche ja von „müsste“, also ich spreche von einer utopischen Gesellschaft, in der die Sorgen der Menschen und die Integration funktionieren.

Sowohl Rechtsextreme, als auch Migranten haben in der Regel legitime Sorgen und Befürchtungen oder stammen aus einem Milieu mit entsprechendem EInschlag, weshalb sie für Extremismus überhaupt empfänglich sind.

In dem Ideal der Gesellschaft, welches ich oben versucht habe, zu skizzieren, haben wir eine bessere Bildung für alle, sowie wirklich funktionierende Integrationsbemühungen.

Stattdessen sehen wir heute vermehrt die Bildung von Echokammern, die sich dann selbst verstärken. Durch die zunehmende Skepsis gegenüber Ausländern in den letzten Jahren verstärkt sich dieser Effekt noch, weil es eben immer weniger potenzielle Berührungspunkte gibt.

Meine These ist, dass genau hier angesetzt werden müsste.

Das glaube ich ehrlich gesagt nicht. Wenn ich mich und meine Glaubensbrüder in dem Land nämlich gut behandelt sehe, dann merke ich, dass der Staat Glaubensbrüder nicht prinzipiell schlecht behandelt. Viel mehr bin ich dann der Überzeugung, dass es dafür differenzierte Gründe gibt

Wenn ich hingegen sehe wie der Staat, in dem ich lebe und vor allem dessen Bürger, mich schneiden, diskriminieren (bewusst oder unbewusst), meine Hoffnungen auf eine bessere Zukunft sich zerschlagen und ich dann sehe wie dieser Staat Regierungen unterstützt, die Glaubensbrüder gezielt töten und verhungern lassen (der Eindruck entsteht spätestens durch Social Media), dann bin ich definitive empfänglicher für solche radikalen Argumentationsketten.

Also doch, das Verhalten des aufnehmenden Staats und seiner Bevölkerung spielt durchaus eine Rolle.

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Als Hass-Prediger werde ich immer eine Verbindung zwischen bspw. Deutschland und Israel herstellen, zur Not Deep-State etc. Und es braucht keine persönliche Betroffenheit. Das Paradoxe der AfD „bei uns gibts keine Ausländer, wir haben trotzdem Angst vor ihnen“ lässt sich ja beliebig transponieren. Und gerade wem es gut geht, lässt sich über das schlechte Gewissen mglw. hinreißen. Wie oft hört man die Geschichte über Menschen, die sich Vorwürfe machen, ein schlimmes Ereignis überlebt zu haben - im Gegensatz zu anderen.

Was heißt das: ich bin für eine medial breite, kritische Auseinandersetzung mit dem Islam durch Muslime und eine konsequente Einordnung - es ist nur eine Religion. So wie sich LGBTQ+ den medialen Raum erkämpft haben, so sollte auch die Islamkritik ihren Raum bekommen.

Es soll keine Ablenkung sein und sicherlich ist es auch wichtig, über islamistische Terroristen zu sprechen, aber warum nimmt dieses Thema so viel Raum in Medien und Politik ein, während uns Gewalttaten mit anderem Hintergrund sonst kaum interessieren?
Femizide, die alle paar Tage vorkommen, zum Beispiel, werden in den Medien sogar sprachlich „runtergespielt“.
Ich möchte dazu jetzt eigentlich keinen neuen Thread eröffnen. Insbesondere zu Feminziden gab es bereits mindestens einen (ziemlich frustrierenden).
Aber ich möchte mal den Gedanken einbringen.
Ist wirklich allen klar, wie klein die Zahlen bei terroristischen Anschlägen sind?
Die Angst ist irrational.
Jede Gewalttat ist furchtbar, individuell furchtbar. Und wenn es Möglichkeiten gibt, sie zu verhindern, sollte man sie ergreifen (Spoiler: Grenzschließung ist keine), aber warum entgleist die Diskussion in solchen Fällen so extrem?

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Hallo zusammen,

ein Punkt auf den ich gestern in einem Podcast gestoßen bin der mich etwas zum Nachdenken gebracht hat.

Zu Gast in der Folge war eine gebürtige Britin (mit ‚Migrationshintergrund‘, Pakistan-stämmiger Vater), die zwar als Muslimin aber sehr säkular aufgewachsen ist (Weihnachtsbaum statt Kopftuch um es plakativ auszudrücken).

In Ihren 20ern hatte sie sich damals dem IS angeschlossen und ist nach Syrien gereist.

Die spannenden Punkte bei ihrer Geschichte sind:

  • Sie ist in einem gut behüteten Elternhaus aufgewachsen und war sehr ambitioniert, hat ein Medizinstudium begonnen
  • Eine toxische Beziehung und dann gescheiterte Ehe haben ihr die Füße unter dem Boden weggezogen, sie fiel in ein Loch
  • Sie hatte sich zu dieser Zeit während des arabischen Frühlings aus einer Laune heraus und ohne jedes Hintergrundwissen mit einem IS-Kämpfer bei Twitter solidarisiert, diesen einfach wahllos angeschrieben
  • Dieser hat sie in den darauffolgenden 6 Wochen ‚gegroomt‘, also manipuliert.
  • In einem Safehouse bzw. Safe „Hof“ in Syrien traf sie auf eine ganze Kommune voller Gleichgesinnter, mit ähnlichen Geschichten aus aller Welt
  • Später vor Gericht stellte sich heraus, dass ihr ‚Groomer‘ hunderte weitere junge Frauen zur Reise in den IS gebracht hatte

Das alles zeigt für mich zwei Dinge:

  • Es Bedarf keinen besonderen kulturellen Hintergrund oder Sozialisation um sich zu radikalisieren
  • Der IS scheint über die sozialen Medien eine regelrechte Gehrinwäsche-Industrie aus ‚Conmen‘ zu betreiben, mit der er gezielt unsere Bevölkerungen manipuliert

Aus meiner Sicht sind daher 2 Punkte essenziell wichtig um dagegen zu steuern:

  1. stärkere Auseinandersetzung mit unseren islamischen Communities und den Verbindungen unserer islamischen Kulturvereine und -Moscheen ins Ausland → hier muss harte Kante gefahren werden, sofort
  2. Im Zuge von 1 Aufklärungsarbeit rund um den radikalen und säkularen Islam sowie die Manipulationsversuche von außen

Die ganze Folge (es gibt zwei Teile):

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Femizide finden in aller Regel nicht in der Öffentlichkeit statt. Den Tätern geht es nicht darum, eine vom Ausland gesteuerte Ideologie zu bewerben und politische oder religiöse Ziele zu erreichen. Terroranschläge brennen sich - ob der erzeugten Bilder - viel mehr in das kollektive Gedächtnis einer Nation ein. Die Folgen sind z.B. durch LKW Sperren an Weihnachtsmärkten für alle sichtbar.
Noch weitreichender sind die Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl von Minderheiten. Juden berichten davon, sich in manchen Stadtteilen nicht mehr sicher zu fühlen und oft selbst von Beleidigungen bis hin zu Bespucken und Handgreiflichkeiten betroffen zu sein. Das wird natürlich nicht als Terroranschlag gewertet, trifft uns aber in den Grundfesten unserer freiheitlich demokratischen Gesellschaftsordnung. Ein reines Gegenüberstellen von Opferzahlen geht völlig fehl.

All diese ideologische Dimensionen haben Femizide, so verabscheuenswert sie auch sind, in aller Regel nicht.

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Femizide und Tod durch Terroranschlag sind übrigens sehr ähnlich unwahrscheinlich, und zwar deutlich unwahrscheinlicher als bei einem Flugzeugabsturz ums Leben zu kommen (Faktor 35 ca.).

Der grundlegende Unterschied bei beiden ist dennoch die Kontrollkomponente: Terroranschläge sind vom Opfer deutlich unkontrollierbarer als Femizide. Einem Femizid geht üblicherweise eine toxische Beziehung voraus - platt gesagt kann ich hier deutlich einfacher beeinflussen auf wen ich mich einlasse und wann ich eine Beziehung verlasse. Will ich dagegen mein persönliches Terrorrisiko einschränken, muss ich den öffentlichen Raum meiden. Sprich: es gibt keinen vertretbaren Lösungsansatz den das Individuum selbst in der Hand hat.

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Das klingt mir etwas zu sehr nach „Das Opfer ist selbst schuld!“

Wir wissen glaube ich alle, wie es ist, frisch verliebt zu sein - wie schnell man sonst eigentlich offensichtliche Warnzeichen übersieht, wie sehr auch das Gegenüber in der Anfangszeit versucht, seine Schattenseiten zu verbergen. Und wenn man erstmal in einer Beziehung ist, ist es nicht so leicht, diese ganzen aufgebauten Emotionen wieder abzubauen. Man muss hier die psychologischen Implikationen von Beziehungen schon berücksichtigen. Also einfach zu sagen: „Du hättest es ja vermeiden können, hättest halt mit dem Deppen keine Beziehung eingehen sollen“ mag von Außen betrachtet logisch erscheinen, war aber für die betroffene Person in der Situation i.d.R. keine realistische Alternative.

Das Argument mit der vermeintlichen Kontrollierbarkeit haben wir aber in der Tat immer, wenn es darum geht, warum wir den Tod durch Terroranschläge oder Flugzeugabstürze kritischer bewerten als z.B. das Risiko, durch Verkehrsunfälle zu sterben - weil wir uns bei den Verkehrsunfällen einreden, dass wir es selbst unter Kontrolle hätten. Und weil uns das Bewegen im Straßenverkehr so vertraut ist, dass wir die alltäglichen Gefahren viel weniger stark wahrnehmen (quasi ein Gewöhnungseffekt).

Wir können durchaus begründen, warum wir Terroranschläge stärker wahrnehmen, aber alle Begründungen laufen eigentlich darauf hinaus, dass wir es nicht tun sollten.

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Ich denke der Unterschied ist, und damit will ich das Thema sicher nicht runterspielen, dass die häufigsten Fälle von Femiziden nicht jeden treffen können.

Meist ist es Beziehungsgewalt und da ist es ein leichtes, vor allem für Männer, die per Definition nicht betroffen sind und meist die Täter sind, auf die Opfer zu zeigen und zu sagen warum bleibt die auch bei dem - selbst Schuld.

Außerdem kann man bei Femiziden argumentieren, dass das Straftäter sind, die man einfach im Land hat. Zukünftige Gewalttäter, die von außen kommen, werden als vermeidbar wahrgenommen.

Nochmal, das ist kein Versuch der Rechtfertigung oder des Verständnisses. Es ist nur eine etwas resignierte Beschreibung.

Im übrigen hast du zahlenmäßig natürlich recht. Da kommt dann halt zum tragen, dass der normale Femizid bestenfalls in der Lokalzeitung auf Seite 5 landet, Solingen oder der Breitscheidplatz hingegen tagelang Brennpunkt-Formate im TV füllen.

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Die Zahlen sind auch wegen des Präventionsparadoxes nicht mit Verkehrstoten oder Femiziden vergleichbar. Das sollte Vielen noch aus Corona Zeiten ein Begriff sein: erfolgreiche Maßnahmen dienten Querdenkern als Beweis, um die Gefahr herunterzuspielen oder die Corona-Politik als ganzes als übertrieben darzustellen.

Wenn der Terroranschlag in Wien nicht verhindert worden wäre, sprechen wir z.B. (laut Medienberichtserstattung) plötzlich von ganz anderen Größenordnungen an Opfern.

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Nein.
Zahlen Opfer Terroranschläge:

Diese Zahlen stehen in keinem Verhältnis zu der Aufregung, medialen Aufmerksamkeit und politischem Aktionismus.

Femizide (wobei die Dunkelziffer noch deutlich höher sein dürfte):

Also ich bin mir gerade nicht mehr sicher, wann ich das letzte Mal ein drittes Programm geguckt habe, in dem Femizide nicht extra hervorgehoben werden. Zumindest in den ÖR Medien ist das Thema mMn angekommen. Beim Vierfachmord von Scheeßel und Bothel sprach der NDR in seiner Berichterstattung sogar vom Femidzid-by-proxy Mord. (Weil er seine Exfreundin nicht töten konnte, tötete er ihre Angehörigen.) Das ist ja durchaus ein präsentes und weit angelegtes Femizidverständnis was da an den Tag gelegt wird. (Da ja selbst eine Tat die gar keinen Femizid beinhaltet jetzt als Tat mit umgeleiteter Femizidintention bewertet wird).

Dass Terroranschläge da so überproportional in der Öffentlichkeit stehen dürfte an der besseren Verknüpfung mit den Themen öffentliche Sicherheit UND Migration/„Überfremdung“ liegen. (Während ein Amoklauf bspw. nur das Thema öffentliche Sicherheit bedingen würde). Das ruft die Politik mehr auf den Plan und es gibt mehr politische Akteure die ein Interesse haben die Tragödie im öffentlichen Diskurs zu verankern und zu bespielen. Das ist beim Femizid deutlich anders, nicht zuletzt, weil das Thema glaube ich nur die Linken (die gerade mit dem Zusammbrucht ihrer Partei beschäftigt sind) so richtig auf die Agenda setzen wollen. Die Grünen zwar potentiell auch, aber die sind auf Grund von Ampelstreit und Co. wie alle Ampelparteien ja gerade im öffentlichen Diskurs fast nur rein reaktiv unterwegs und können kein echtes Agendasetting betreiben. Also das nur als Erklärungsversuch dafür warum das so ist, das spricht den Femiziden als Thema generell ja nicht ihre Bedeutung ab.

Aber die nationale Bedrohung von außen ist halt einfach ein Panikthema: In den USA sterben im Zyklus weniger Wochen stets mehr Leute bei mass shootings als seit 9/11 an islamischen Terrorismus gestorben sind. Trotzdem wird für die Terrorismusbekämpfung ein sehrvielfaches ausgegeben als für gun violence. Na vielleicht gibt es deshalb so wenig islamististischen Terrorismus :clown_face:

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