Hallo,
Die Frage der Strafmündigkeit von Kindern und Jugendlichen ist ein heikles Thema, das immer wieder hitzige Debatten auslöst. Derzeit wird diskutiert, ob das Alter, ab dem junge Menschen strafrechtlich verfolgt werden können, von 14 auf 12 Jahre gesenkt werden soll. Während einige dies als notwendigen Schritt sehen, um Kinder und Jugendliche besser zur Rechenschaft zu ziehen, gibt es auch Bedenken hinsichtlich der geistigen und emotionalen Reife von jungen Menschen in diesem Alter.
Ich möchte hier einmal die Pros und Cons angeben, die ich versuche mit Links zu belegen und in denen ich auch meine Erfahrungen mit einspielen möchte, ist jeweils gekennzeichnet und dann noch einmal meine eigene Meinung schreiben. Ich finde, dass dies ein relevantes Thema sein soll, weil es auch um Vertrauen in den Rechtsstaat geht.
Zu meiner Person, ich bin Student und studiere Informatik, komme also nicht vom Fach. Bin jedoch politisch interessiert und auch schon auf kommunaler Ebene aktiv geworden. Die 1103 in meinem Namen hat nichts mit dem Fall zu tun, es sind die Daten meines Geburtstags und sollen dies nicht makaber aussehen lassen.
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Pros für die Herabsetzung der Strafmündigkeit:
Wenn junge Menschen unter 14 Jahren ein schweres Verbrechen begehen, können sie nicht strafrechtlich verfolgt werden. Dies kann dazu führen, dass sie Die Herabsetzung der Strafmündigkeit auf 12 Jahre könnte dazu beitragen, dass junge Täter für ihre Handlungen zur Verantwortung gezogen werden und somit einer Straflosigkeit entgegengewirkt wird. Die Reife bei schweren Straftaten liegt auch schon vorher vor. Mein persönlicher Eindruck aus meiner Schulzeit, der auch von meiner 15 jährigen Schwester bestätigt wurde ist, dass Kinder und Jugendliche häufig sich der Strafmündigkeit bewusst sind und dadurch zur mehr Gewalt tendieren. Dies könnte dadurch entstehen, dass sich Kinder und Jugendliche mit dem Bewusstsein, dass dies keine wirklichen Konsequenzen haben wird. Wenn ein Mord ungestraft bleibt, kann dies das Vertrauen in die Justiz erschüttern. Wie in dem oberen Punkt beschrieben, ist es ab 12 möglich, vor allem bei schweren Straftaten sich den Konsequenzen bewusst zu sein. -
Cons gegen die Herabsetzung der Strafmündigkeit:
Auf der Gegenseite könnte eine Gefängnisstrafe für Jugendliche in dem Alter die Entwicklung beeinträchtigen und kann nicht die Zielsetzung sein. „Das Ziel muss sein, frühzeitig familiäre und persönliche Probleme von Kindern zu erkennen und Hilfen anzubieten, damit solche furchtbaren Taten in Zukunft verhindert werden“. Eine Bestrafung so junger Täter kann eine Tat nicht verhindern. Es gibt heute bereits erzieherische Maßnahmen für unter 14 jährige im Falle einer Straftat, die je nach schwere der Straftat unterschiedlich ausfallen können.
Weitere Argumente können gerne gesammelt werden.
Eigene Meinung
Ich persönlich wäre dafür, dass die Strafmündigkeit bei schweren Straftaten heruntergesetzt wird. Mir ist es wichtig, dass man viel wie auch jetzt bereits mit erzieherischen Maßnahmen gearbeitet wird, da straffällige Kinder oft in einem Umfeld aufwachsen, die sowas begünstigen. Bei schweren Straftaten, die auch für Straftäter laut dem Jugendstrafrecht hart bestraft werden würden, wie zum Beispiel Mord, würde ich die Strafmündigkeit heruntersetzen. Es ist schwer erklärbar, wenn man zeigen kann, dass Kinder und Jugendliche heute bereits gut verstehen können, dass sowas extremes Leid für das Opfer und die Angehörigen auslöst, dass dies dann ungestraft bleibt. Meiner Meinung muss es zwangsweise eine Gefängnisstrafe für sowas geben. Desweiteren wird mit einer Verurteilung die Straftat im polizeilichen Führungszeugnis eingetragen, was die spätere Berufslaufbahn in Berufen mit Kindern oder in Berufen mit Waffengebrauch, wie zum Beispiel in der Polizei, unmöglich macht.
Die Debatte nimmt auch politische Relevanz, da das Thema von der CDU/CSU aufgenommen wurde.
Ich weiß, dass dies aktuell ein extrem emotionsgeladenes Thema ist, trotzdem hoffe ich, dass man sich hier gut mit anderen politisch Interessierten austauschen kann und diskutieren kann.
~Tom~