Das Ende des Verbrennungsmotors (in Autos)

Eine persönliche Annekdote dazu:

Ich weiss nicht ob das bei vielen E-Autos der Fall ist, aber ein bekannter von mir hat sich vor ca. 5 Jahren ein E-Auto gekauft und ist seitdem um die 100 000km gefahren. Laut ihm musste er bist jetzt noch nicht einmal die Bremsbeläge wechseln, da er fast ausschließlich mit der Rückkopplung bremst.

Mir ist bewusst, dass das auch eine Ausnahme sein kann. Worauf ich hinaus möchte ist eben, dass sich E-Autos auch trotz eines etwas höheren Einkaufpreises evtl. finanzielle lohnen könnten.

Was natürlich wiederum eine untergeordnete Rolle spielt, wenn der Service trotzdem so teuer ist…

Und vor allem Pflicht sind, wenn man eine verlängerte Gewährleistung wünscht.

Ich glaube aktuell bremsen hier auch die Händler, die natürlich ihr angestammtes Geschäft nicht verlieren wollen und das ist eben vor allem der Service. Sobald sich am Markt Modelle mit geringen Servicekosten durchgesetzt haben wird es wohl schwierig dieses Geschäft so noch weiter an den Kunden zu bringen.

Keine Frage, diese Erfahrung hört man öfter. Weniger mechanische Komponenten, weniger Verschleiß, weniger was zu prüfen oder reparieren ist.

Natürlich rechnet sich eine Investition in ein E-Auto wahrscheinlich auf lange Sicht.
Aber da reden wir von Neuwagen. Also eher teure Autos.

Der Fahranfänger kalkuliert vielleicht mit 1000-4000€ für das erste Auto. Was man sich so als Schüler oder Lehrling zusammenspart.

Die Alleinerziehende Verkäuferin sucht in ähnlichen Preisregionen, um mit einem Auto zur Arbeit zu kommen und mit dem Kind zum Kinderarzt.

Also eher Kleinwagen.

Die junge Familie die sich grad ein Häuschen baut und einen billigen Kombi sucht, um das Material vom Baumarkt zur Baustelle zu bringen. Die wollen nichts teures oder langfristiges.
Die schrauben ggf noch selbst am Auto.

Da ist ein E-Auto kein Thema.

Will sagen, es gibt noch reichlich Fälle, wo ein E-Auto noch vorerst nicht erste Wahl ist.
Da bleiben uns Verbrenner noch etwas erhalten, notgedrungen

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Wir haben ein gebrauchtes E-Auto Baujahr 2016 (Nissan Leaf, 55.000km) gekauft und sind damit sehr zufrieden. Die Batterie ist erwartungsgemäß in der Kapazität ziemlich runter (bei 80%, im Sommer noch ca. 150km Reichweite), für unsere Zwecke aber völlig ausreichend. Das Ding ist wie neu, noch auf den ersten Bremsen, keinerlei Schäden, keine Beanstandungen bei der Inspektion.

Die kostet bei mir im Schnitt 150 Euro/Jahr, finde ich vergleichsweise günstig. Und das Ding ist spottbillig im Betrieb (im Sommer eigener Solarstrom für 0,08 Euro/kWh Einspeisetarif und im Winter normaler Stromtarif, ist bei 15.000km also zwischen 1.200 und 705 Euro billiger zzgl. eingesparte Kfz-Steuer).

Der 2020er Tesla 3 meines Vaters hat trotz vieler gefahrener Kilometer noch knapp 430km Reichweite und die einzigen Probleme sind die, mit denen er ausgeliefert wurde (Tesla hat eine etwas lückenhafte Qualitätssicherung). Je nach Preis würde ich das Ding auch jedem als Gebrauchtwagen empfehlen. Allerdings sind die ziemlich werthaltig und kaum unter 30.000 Euro zu kriegen.

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Wobei ich gerade wegen dieser Lücken in der Qualitätssicherung eher skeptisch mit gebrauchten Teslas wäre. Denn Autos die Probleme machen werden sicherlich schneller verkauft, während man Autos die keinerlei Probleme machen länger hält. Die Quote an Problemen dürfte also bei den Gebrauchten im Schnitt noch höher sein. Und gerade bei den Problemen die Tesla als „normal“ klassifiziert und eine Nachbesserung verweigert kann man nicht erwarten, dass der Verkäufer dies explizit anspricht.

Aber zumindest für den Ioniq E kann meine Schwester bisher auch nichts negatives drüber sagen hier gebraucht gekauft zu haben. Ich weiß aber auch gar nicht wie alt und wie viele km das waren.

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Wenn man auf’s Geld schauen muss, ist aktuell definitiv noch die richtige Strategie, ein möglichst gut erhaltenes und gepflegtes Auto mit Verbrennungsmotor in dem Preissegment zu kaufen, was man sich leisten kann. Aber je nach Nutzungsprofil kommen da gebrauchte E-Autos auch schnell mit rein. Unser Nissan hat 11.500 Euro inkl. neuer Reifen gekostet und ist völlig OK, wenn man damit nicht längere Strecken auf der Autobahn zurücklegen muss.

Einen Neuwagen zu kaufen (oder zu leasen) ist sowieso ein finanziell völlig verantwortungsloses Unterfangen. Die Dinger verlieren ja 15% ihres Werts, nur weil sie beim Händler vom Hof fährt. Wer sich das leisten kann, kann auch die aktuell 5.000 bis 10.000 Aufschlag auf ein E-Auto für sich rechtfertigen, wenn er will. Zumal die ja durch die niedrigeren Betriebskosten i.d.R. wieder reinkommen. Und das Risiko beim Wiederverkaufspreis halte ich ehrlich gesagt für geringer als bei neuen Verbrennern, aus den genannten gründen. Aber klar, ist immer ein wenig eine Wette (zumal das auch maßgeblich davon abhängt, wie man das Auto pflegt).

Da geht es um kosmetische Dinge wie Panel Gaps usw. Davon hat Tesla auch einiges auf Garantie nachgebessert, aber das fit&finish ist nicht so wie bei anderen Marken. Das ist aber glaube ich jedem bekannt, der sich für einen Tesla interessiert.

Mechanisch ist das Ding problemlos. Man muss nur aufpassen, hin und wieder (vor allem nach Regen) richtig zu bremsen: der Tesla nutzt das regenerative Bremsen so häufig, dass man ohne es zu merken auch mal ein paar Tage bis Wochen fahren kann, ohne das die Bremsen benutzt werden. Bei dem Auto mussten die Bremsen darum nicht etwa recht früh gewechselt werden, weil sie abgenutzt waren, sondern weil sie Rostschäden hatten. Naja, ein wenig Umgewöhnung braucht es eben, man lernt dazu.

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Dann ja zumindest Glück dahingehend gehabt, dass es sich nicht um Probleme handelt die tatsächlich den Gebrauch betreffen oder gar einschränken. Da gibt es ja auch mittlerweile zu Genüge Berichte wo Tesla trotz Gutachten bei teils gar nicht mal so kleinen Problemen nicht nachbessert oder tauscht. Das wäre bei mir aktuell gleich nach Elon Musk der zweite große Punkt auf der Contra-Liste bei Tesla. Selbst wenn die Fälle Prozentual wenig ausmachen.

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War im „Dissens“-Podcast, Interviewgast schien sehr kompetent VW-intern. Schien mir alles plausibel, kann es nicht nachprüfen.

Wenn ich mir ansehe wie holprig schon die Umstellung von Verbrenner auf Elektro läuft, dann halte ich das schon für ziemlich fragwürdig. In der Endmontage selbst könnte quasi gar nichts bestehendes für den Bau von Schienenfahrzeugen genutzt werden. Da reden wir über komplett unterschiedliche Dimensionen. Zudem frage ich mich was wir mit tausenden Schienenfahrzeugen jährlich machen wollen.

Nebenbahnen wurden nicht umsonst schon zu Zeiten vor dem MIV durch Busse unrentabel, weil die Straße einfach deutlich flexibler ist was Routen angeht. Ein massiver Ausbau des Netzes wäre daher nicht mal von Nutzen in der Fläche.

Stimmt, ich sprach aber einschränkend vom Luxusprodukten, die Schaden anrichten und wie sich abzeichnet, eh aus der Mode kommen werden.

absolut! Die Manager sind oft auf der „Durchreise“. Mein Bruder arbeitete bis vor 2 als Konstrukteur für Audi, davor für BMW. Da habe ich viel aus erster Hand, was Management und Produktpolitik betrifft. Politiker lassen sich von standort-nationalistischen Kurz-Erwägungen leiten, sind halt auch eher nur 4 Jahre in der Position.

wie gesagt, habe ich nicht nachgerechnet. Ich denke, Strassenbahnen sind da drin und wären ein Teil der Lösung, wenn man die Verkehrswende wirklich anginge. Man denke an den Reifenabrieb von Bussen (Feinstaub in den Lungen, der als Mikroplastik im Meer und sonstwo endet). Vielleicht ist das kleinteilige Rechnen (immer in Bezug auf den Status Quo) schon nicht mehr vernünftig angesichts des Riesenproblems, nur merken die meisten Leute es immer noch nicht. Die deutsche Textilindustrie (nicht ganz vergleichbar mit Auto und Zulieferer) ist innerhalb von ein paar Jahren eingegangen, war ein Problem in Baden-Württemberg, war halt unausweichlich und es ist gegangen.

Der deutsche Kaiser Wilhelm soll gesagt haben:“Das Automobil wird das Pferd niemals ersetzten.“
Wie die Geschichte gezeigt hat, lag er mit seinen Zukunftseinschätzung nicht immer richtig.

Solche Beharrungstendenzen haben wir sicherlich teils heute noch.
Im Grunde ist aber allen klar, das der Verbrennungsmotor die letzte Phase seines Produktlebenszyklus erreicht hat.

Die Frage ist eher, wie schnell wollen wir den Übergang gestalten?

Es gibt einerseits Gruppen, die wollen noch den letzten Euro Gewinn aus dem Verbrenner quetschen.
Es gibt Menschen, denen fehlt noch der letzte Euro oder die entscheidende Lademöglichkeit zum Umstieg.
Dann gibt es Teile der Gesellschaft, den geht dieser Umstieg nicht schnell genug.

In diesem Widerstreit steht die Politik und blickt auf leere Kassen, eine schwächelnde Wirtschaft und marode Infrastruktur und ÖPNV.
Den Fachkräftemangel noch nicht eingerechnet.

Aber den Job hat man sich freiwillig ausgesucht, klare Entscheidungen wären jetzt toll.

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Interresante Untersuchung!
Benzin Hybride sind also, im realen Leben, tatsächlich klimafreundlicher als PHEV. Schön, daß das mal Untersucht wurde.

Die Umstellung von einem Auto eines bestimmten Modells auf das Nachfolgemodell ist bereits in der Regel eine große Umstellung, deshalb machen die Hersteller ja zwischendrin sogenannte Facelifts um das Auto zu modernisieren ohne aufwändig die Produktion anzupassen.

Wer schon mal in einem Automobilwerk, Buswerk und Werk für Schienenfahrzeuge war sieht, dass die Arbeitsweise doch sehr unterschiedlich ist. Auch die Ausstattung ist unterschiedlich. Roboter wurden z.B. mit der Reichweite und Tragkraft ausgewählt die eben für den Arbeitsschritt nötig ist, damit dann was komplett anderes zu machen ist nichts was man mal eben so machen kann. Vor allem weil es im Markt ja Firmen mit den kompletten Know-How gibt. Die Automobilkonzerne müssten sich dieses Know-How ja auch erstmal aufbauen. Ich würde als Verkehrsbetrieb jedenfalls erstmal weiter Modelle kaufen die im Markt etabliert sind. Manche Werke sind sogar mehrgeschossig, was für eine Straßenbahn auch kaum praktikabel wäre.

Ich bin durchaus dafür, dass Straßenbahnen in Großstädten wieder mehr Raum einnehmen. Teils gibt es sogar einst stillgelegte Trassen noch oder sie könnten zumindest wieder aufgebaut werden, wenn man dafür wieder Autospuren reduziert.

Dennoch haben Straßenbahnen auch Nachteile. Enge Kurvenradien wie man sie oft in Städten findet sorgen entweder für lautstarkes Quietschen (früher üblich), was für die Anwohner die Lebensqualität drastisch einschränkt, oder, und das ist das Mittel der Wahl der meisten Kommunen, werden durch eine Schienenschmierung leise. Diese Schienenschmierung heißt aber natürlich auch, dass wieder Schmierfette in die Umwelt geraten.
Busse dagegen können sogar im 90° Winkel abbiegen mit einem vergleichsweise engen Kurvenradius. Das macht die mögliche Streckenführung natürlich erheblich flexibler. Gerade in engen Wohngebieten.

Dazu vielleicht:

Zitat:

Haushaltssteckdosen sind nicht für hohe Dauerlasten ausgelegt. Dadurch kann es zu Überlastung bis hin zu Hitzeentwicklung oder zu Schmorbränden kommen. Der ADAC empfiehlt, E-Autos nur ausnahmsweise an der Haushaltssteckdose zu laden und nach Möglichkeit die Ladeleistung zu reduzieren. Das Laden an der Haushaltsteckdose ist rund dreimal langsamer im Vergleich mit zum Beispiel einer 11-Kilowatt-Wallbox .

yep, ich denke auch dass der Verbrenner noch sehr lange existieren wird. Und für manche Anwendungsbereiche ist das auch durchaus sinnvoll.
Ich glaube das das „Entweder-Oder Denken“ auch bei der Antriebstechnologie bei Autos nicht greift. Es hat auch Jahrzehntelang eine Koexistenz von Benzin und Diesel gegeben. Und da gesellt sich jetzt Elektro dazu.
Gut so. Dann kann jeder das wählen, was ihm am sinnvollsten erscheint.

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Das käme dem Freiheitsgedanken der FDP und der Technologieoffenheit einer CDU schon recht nah.
Würde das Thema Klinaschutz und CO2-Reduktion allerdings eher Nach hinten schieben als Kann-Option

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Aber genau das ist doch gesellschaftlich überhaupt nicht erstrebenswert. Es ist nicht die Aufgabe von Politik, allen Menschen das Maximum an Wahlfreiheit zu ermöglichen, selbst wenn diese Wahlfreiheit die Gesellschaft insgesamt schädigt. Es ist Aufgabe der Politik, ein gesellschaftlich insgesamt erstrebenswertes Ziel zu formulieren und innerhalb von diesem Rahmen möglichst viel Wahlfreiheit zu schaffen.

Ansonsten wäre es nur konsequent, wenn man auch für eine komplette Abschaffung des Waffenrechts, Abschaffung des Baurechts usw. eintreten würde. Das sind ja alles Dinge, die die „Wahlfreiheit“ einschränken. Oft, unter anderem beim Problem Klimawandel, steht Wahlfreiheit aber im Konflikt mit anderen wichtigen gesellschaftlichen Zielen und dann muss Politik eben auch Grenzen aufzeigen und vermitteln. Und Bürger stehen in der Pflicht, nicht auf jede persönlich empfundene Einschränkung mit fundamentaler Demokratiekritik zu reagieren, sondern sich an einer konstruktiven Lösungssuche zu beteiligen.

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In diesem Fall wäre eine Alternative zum Verbrennerverbot eine konsequente Besteuerung von CO2. Damit wäre der Verbrenner ggf. sogar schneller zurückzudrängen und wer es sich später mal wirklich leisten will teure E-Fuels zu tanken soll das dann gerne tun. Vor allem wenn das wegen lokaler Emissionen dann vielleicht noch mit Einschränkungen in Ballungsräumen einhergeht.

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Das ist aber sozial nicht verträglich. Gegen das, was da vermutlich kommt, waren die Bauernproteste nur Kinderkram.