Das Ende des Verbrennungsmotors (in Autos)

Als es die geförderten Wallboxen gab hat der Wohnblock um die Ecke 20 Carports mit Wallboxen ausgerüstet.
Ich lese mittlerweile auch schon in Anzeigen, dass mit Steckdosen im Radschuppen geworben wird.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Vermieter das als Vorteil erkennen und das entsprechend zum Standard wird.

Ja, Tesla hat gehandelt. Deutsche Unternehmen haben gejammert.
Es ist schon traurig, dass unsere hochbezahlten Vorstände lieber der Politik die Aufgaben überlassen anstatt sich selbst die Finger schmutzig zu machen.

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Wie gesagt: es geht ja um die kommenden Jahre und aktuell gibt es sehr wenige BEV am Gebrauchtmarkt. Aber alles was heute verkauft wird hat moderne Batterietechnik, die auch in 10 Jahren noch 80%+ ihrer Kapazität haben wird und lädt schnell.

Nur mal so als Gedankenspiel: 2030 werden die heutigen Neuwagen 6 Jahre alt sein. Das sind dann zu über 70% reine Verbrenner, die dem Gebrauchtmarkt aus diesem Jahrgang zur Verfügung stehen. Wenn aber 50% der Kaufinteressenten eigentlich ein E-Auto haben wollen (weil das im Betrieb dann sehr viel günstiger ist), dann wird dass einen massiven Preisdruck auf die gebrauchten Verbrenner ausüben.

Soweit ich das sehe ist das alles schon geltende Rechtslage und politisch umgesetzt:

  • Bis 2025 gibt es feste CO2-Preise
  • 2026 gibt es einen Preiskorridor
  • Ab 2027 werden die Preise für die CO2-Zertifikate am freien Markt bestimmt

Die deutsche Gesetzgebung basiert auf europäischen Vorgaben uns lässt sich deshalb auch nicht einfach so durch eine „populistische“ Regierung umwerfen.

Klar, viele Menschen handeln nicht sehr vorausschauend. Ich habe ja auch nicht behauptet, dass es im Zeitraum bis 2030 zu einem massenhaften Umdenken kommen wird, sondern nur, dass es dazu kommen sollte und das auch im wirtschaftlichen Interesse der Autokunden und dem Wirtschaftsstandort Deutschland wäre.

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Geltende Rechtslage ist, dass Mieter:innen in der Regel Anspruch auf die Zustimmung des Vermieters zum Einbau einer Wallbox haben. Die Kosten trägt dann zwar der Mieter – der darf die Wallbox dann beim Auszug aber auch mitnehmen. In neuen Mehrparteienhäusern ab 5 Parteien müssen übrigens die für Ladestationen nötigen Leerrohre beim Bau verlegt werden.

Und wie gesagt: eine normale Steckdose reicht für den Alltag völlig aus. Das ist vielen glaube ich noch nicht klar.

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Ja, stimmt.

Bei manchen Bauten aus früheren Jahren, also des letzten Jahrhunderts, sind oft Stromleitungen nicht sehr „stabil“ gelegt worden, eher hemdsärmlig. Da sind oft noch einige Zusatzinvestitionen nötig, die dann auch beim Mieter liegen, zum Beispiel bei Aussengaragen oder ungünstigen Stellplätzen.

„Und wie gesagt: eine normale Steckdose reicht für den Alltag völlig aus. Das ist vielen glaube ich noch nicht klar.“

Lustige Anekdote dazu: bei meinen Schwiegereltern am eigenen Haus durfte man am Herd nicht mehr als zwei Kochplatten anmachen, sonst flog die Hauptsicherung raus. Ob ich darein E-Auto geladen hätte? :joy:

Will nur sagen, ist immer vom Einzelfall abhängig.
Muss man prüfen, bei manchen geht es, bei anderen (noch) nicht.

Bei meinem Schwager ging das wunderbar, er hat die Wallbix bezahlt, damals noch mit Förderung, Vermieter hat ihn machen lassen, das Haus war noch recht neu und mit Stellplatz am Haus. Sein Arbeitgeber hat Ladesäulen für Mitarbeiter am Arbeitsplatz und lässt kostenlos laden.
Optimale Bedingungen, folgerichtig fährt er ein E-Auto, einen großen Skoda Enyaq. Arbeitsweg rund 20 km einfache Strecke über Land.
Besser geht nicht.
Ist leider nicht Standard.

Mein Arbeitgeber plant aber auch Ladesäulen (kostenpflichtig) in den nächsten Jahren, darauf hoffe ich noch, solange muss der kleine Verbrenner noch halten.

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Wir fahren zwei Verbrenner. Durch einen Jobwechsel habe ich ein zweites Auto gebraucht.
Das habe ich bekommen, für 2500 Euro einen schönen Renault Twingo, 100000km, TÜV und nun auch schon verlängert. Also vier Jahre Mobilität für 2500 Tausend Euro Anschaffungskosten.

Unser zweites Auto ist ein Neuwagen für ca 20.000 € gewesen, familientauglich. Wenn Elektrofahrzeuge in diese Preiskategorie kommen dann wird es interessant.

Vorher ist es für die breite Masse einfach nicht finanzierbar.

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Die deutschen Autobauer sagen (begleitend zur Chinareise von Scholz), sie wären gewappnet und in kurzer Zeit(?) lieferfähig für kleine E-Autos. Sie sind sogar gegen die Aktivitäten der EU, chinesische Auto-Importe wegen Preisdumping anzugehen. (Hat wohl auch den Grund in der noch bestehenden China-Abhängigkeit der Autobauer) Aber mir wäre der Untergang der deutschen Luxus-Auto-Industrie geradezu willkommen, wenn sie sich so bocksbeinig stellt wie die konservative Politik (SPD leicht inbegriffen). Man sagt, es wäre nicht schwer, von der Autoproduktion auf die Produktion von Schienenfahrzeugen umzustellen, im Sinne von Industriekapazitäten sinnvoll nutzen.

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Bei E-Autos sieht der Gebrauchtmarkt glaub ich jedoch anders aus. Soweit ich weiß sind gebrauchte E-Autos echt günstig…
Ist aber natürlich auch mit einem gewissen Risiko behaftet (wie eigentlich bei jedem Gebrauchtkauf).

Ist schon komplexer.

Grundsätzlich werden die günstiger, das hat aber auch Gründe.

Ein Markenhändler sagte mir kürzlich, er stellt sich keine gebrauchten E-Autos auf den Hof. Das eine was er da hatte, sei ein großer Fehler gewesen. Hyundai Ioniq E, 4 Jahre alt, 29.000 km, soll 19.900€ kosten, steht seit fast einem Jahr da rum.

Laut dem Händler sind die vor 4-6 Jahren alle zu hohen Preisen neu verkauft worden, die Kunden haben die Förderungen alle mitgenommen, setzen beim Verkauf aber natürlich den damaligen Listenpreis an.
Zudem haben diese Wagen meist ältere Akku-Generationen mit weniger Reichweite und geringerer Ladegeschwindigkeit.
Als Händler unterliegt man ja der mindestens einjährigen Gewährleistung, wenn da doch was mit Akku oder Elektronik ist, zahlt man als Händler drauf.
Aber als Vermittler zu den Leasinggesellschaften kann er günstig E-Autos besorgen, in Relation zum Neupreis.

Sei etwa so, als ob man sich für eine dreistellige Summe ein vier Jahre altes Handy holt. Geht, machen aber nicht so viele.

Sehe bei unseren Autohändlern auch quasi keine gebrauchten E-Autos stehen, fast ausnahmslos nur Verbrenner und Hybrid.

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Allerdings ist der Anteil von E-Autos, die mindestens zwei Jahre alt sind unter 1% der PKW-Flotte. Davon gingen anfangs auch noch viele Gebrauchte ins Ausland, da hier die hohe Förderung mitgenommen wurde und dann in Länder verkauft, wo es keine gab (das gleiche gab es allerdings auch von Frankreich nach Deutschland als bei Einführung des Zoe Frankreich sehr großzügig war und nur sechs Monate Haltedauer verlangte).
Es ist also statistisch gesehen auch gar nicht so einfach, dass ein Gebrauchter bei einem Händler landet.

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Wer sagt das?

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Das Problem sind die sehr realen menschlichen Schicksale die damit zusammenhängen. Die Manager und Shareholder werden daran nicht leiden, die Konzerne an sich werden sich „gesundschrumpfen“ und sich über mehrere Jahre neu aufstellen. Die sind zu groß um komplett unterzugehen. Aber auf dem Weg dahin gehen tausende von Jobs über die Wupper, mit all den persönlichen Katastrophen, die das mit sich bringt (und in der Folge die Dezimierung der abhängigen Zulieferer, der wirtschaftlicher Abstieg ganzer Regionen und damit einhergehend das wachsende Potenzial von Parteien wie der AFD). Darum (und nicht etwa weil BMW und Volkswagen verhaltenswerte Kulturgüter wären) ist die mangelnde Voraussicht in Chefetagen und Politik verantwortungslos.

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Ja, da klammern sich die Autobauer an das was sie noch haben, aber die Messe ist gelesen:

halten die [deutschen] Autobauer nur noch einen gemeinschaftlichen Marktanteil von 21,8 Prozent [in China]. Zum Vergleich: 2020 lag der Marktanteil der drei Dax-Konzerne in Fernost noch bei 26,5 Prozent. […] Unter jungen Chinesen sind die Autos aus dem Westen nicht so beliebt, wie noch bei ihren Eltern. Sie bevorzugen E-Autos, nicht Verbrenner […].

Und bei solchen Statements kommt mir die Galle hoch:

Volkswagen, Mercedes und BMW wurden von dem Boom der Stromer in China überrascht. Oliver Blume [CEO Volkswagen] gibt das zu und erklärt: „Wir mussten unsere Produktstrategie komplett überarbeiten. In China waren wir nicht vorbereitet auf das starke Wachstum bei den E-Autos.“

Zur Erinnerung: Das sind die Manager, die sagen ihre Arbeit ist so wertvoll, dass sie eine hundertfache Bezahlung im Vergleich zum Fabrikarbeiter rechtfertigt. Dabei ist schon recht lange klar, wohin der Hase in China läuft:

So the Chinese government took steps to invest in related technologies as early as 2001; that year, EV technology was introduced as a priority science research project in China’s Five-Year Plan, the country’s highest-level economic blueprint.

Then, in 2007, the industry got a significant boost when Wan Gang, an auto engineer who had worked for Audi in Germany for a decade, became China’s minister of science and technology. […]

From 2009 to 2022, the government poured over 200 billion RMB ($29 billion) into relevant subsidies and tax breaks. While the subsidy policy officially ended at the end of last year and was replaced by a more market-oriented system called “dual credits,” it had already had its intended effect: the more than 6 million EVs sold in China in 2022 accounted for over half of global EV sales.

Das liest sich wie eine extrem durchdachte, langfristig umgesetzte Strategie mit großem Erfolg. Hätte Deutschland natürlich auch haben können, wenn Industrie und ihre Interessenvertreter Teilen der politischen Szene nicht auf die angebliche technische Überlegenheit des Verbrennungsmotors setzen würden. So wie es derzeit ausschaut hat die deutsche Autoindustrie den chinesischen Markt bald weitgehend verloren und die Chinesen schneiden sich noch einen Stück vom Kuchen in Europa und dem Rest der Welt ab. Tolle Management-Leistung!

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Interessant, dass bei meiner Schwester, die zusammen mit ihrem Mann genau ein solches Auto vor 2 Jahren gebraucht als Zweitwagen gekauft haben, eine Wartezeit war, weil der Händler mehr nach Frage nach genau diesem Ioniq E hatte als er gebraucht auftreiben konnte.

Jetzt hat sich natürlich in den letzten zwei Jahren einiges am Markt getan, insbesondere mit den Preissenkungen bei Tesla, aber dafür war es auch etwas teurer. So ganz kann ich mir nicht vorstellen, dass das lokal so unterschiedlich ist. Gibt es vielleicht weitere Haken?

Bei uns gibt es aber auch Händler die seit Jahren ihren Kunden sagen, dass Elektroautos nie konkurrenzfähig sein werden. Wenn man sich seine Kunden so erzieht, dann muss man sich nicht wundern, dass die Leute die als Kunden bleiben dann auch keine Elektroautos wollen und die die eins wollen woanders hingehen. Da frage ich mich bei ein paar Händlern wie die sich das in 10 Jahren vorstellen.

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In der aktuellen Gebrauchtwagenflotte (4+ Jahre) machen BEV nur ca. 1% des Bestands aus (Anteil an den Neuverkäufen 2018 war glaube ich ca. 0,75%). Auf der Grundlage finde ich extrem schwierig, aus ein paar Anekdoten auf größere Trends zu schließen.

Wenn da ein Autohändler wegen den schlechten Erfahrungen mit einem einzelnen Auto gleich ganz auf das Marktsegment verzichtet, würde ich das nicht so ernst nehmen. Der hat sicherlich auch immer mal wieder bestimmte Verbrenner, die ihm nicht vom Hof kommen, das ist dann aber „normal“.

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Das war auch nicht meine Absicht, bzw. wollte ich mit meiner Aussage in Frage stellen, dass dieses Beispiel ganz allgemein so ist. Bei meiner Schwester im Ort haben in kurzer Zeit auch mehrere Leute genau dieses Auto gekauft. Der erste war sehr zufrieden und so folgten noch weitere. Gerade in kleinen Orten kann das natürlich schnell eine eigene Dynamik in die eine oder auch andere Richtung entwickeln.

Zudem wird sich ein Ioniq beim anerkannten Hyundai-Händler in einem Ort wo Hyundai durch den vorhandenen Händler seit Jahren etabliert ist anders verkaufen als z.B. bei einem VW-Händler, der den einfach mal so in Zahlung genommen hat.

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Und jener Oliver Blume wurde extra von Porsche zu VW geschoben, weil der Vorgänger angekündigt hatte, VW nun zur Elektromarke zu machen. Ich denke, da war der Betriebsrat auch nicht ganz unschuldig, der natürlich Jobstreichungen fürchtete.

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Handys mit Autos zu vergleichen finde ich schwierig. Ich denke in vielen Fällen wird der Akku vom Auto deutlich besser geschont als der Handyakku und selbst wenn der Akku mit der Zeit an Reichweite verliert, ist dieser Verlust nicht so groß.

Außerdem sind die Risiken bei gebrauchten Benzinern auch sehr groß. So gibt es dort viel mehr Verschleißteile und Schäden die entstehen können. Ich vermute, dass in vielen Fällen gebrauchte E-Autos nicht gekauft werden, da es als ein neues Konzept eher ungewiss scheint, wie gut gebrauchte E-Autos fahren. Auch aufgrund mangelnder Erfahrung. Wenn man 20 Jahre lang gute Erfahrungen mit Benzinern gemacht hat, steigt man vermutlich nicht so schnell auf ein unbekanntes E-Auto um.

Naja, anscheinend scheinen gebrauchte E-Autos fürs erste noch ein „Rätsel“ bleiben (siehe @pbf85 ).

Ich werde auf jeden Fall die Entwicklung mit Interesse beobachten. :+1:

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Ich z.B. habe in meinen letzten Diesel (Opel Vectra) im Laufe der Jahre in Reparatur und Wartung des Motors (Also Ölwechsel, Neuer Turbolader, etc.) einige Tausend Euro gesteckt. So weit von einem Austauschakku war ich da am Ende auch nicht mehr.

Problem ist aber aktuell, dass die Kosten für Service am E-Auto wohl oftmals relativ hoch sind, dafür, dass da nicht so viel gemacht werden muss.

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Nicht am Auto, ist auch ein Hyundai Händler.

Bei uns ist aber kaum Ladeinfrastruktur vorhanden, nicht alle haben Eigenheim mit Wallbox.
Viele steigen grad auf E-Auto um (die Eigenheimbesitzer mit Wallbox), leasen aber eher (technisch aktuelle) neue E-Autos, weil da das Risiko geringer erscheint (!).

Also eher ein Infrastrukturproblem und ein gewisses Sicherheitsbedürfnis.

Sicher ist dieser Händler ein Einzelfall, aber alle Marken- und Gebrauchtwagenhändler im Umkreis 30km bei uns haben vielleicht zusammen eine Handvoll (meist höherwertige) E-Autos vor Ort verfügbar.
Alles andere online on-Demand.

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Es ging mir nicht um die technische Komponente, da geb ich dir recht.

Ich meinte die eher psychologischen Aspekte (Akku schon gebraucht, lädt ggf langsamer, kostet nicht viel weniger als ein Neues,…)