Das Ende des Verbrennungsmotors (in Autos)

Ich rede nicht von einer sofortigen Einführung sondern von einer stetigen Steigerung. Langfristig ausgelegt und frühzeitig klar kommuniziert. Auch um zu verhindern, dass nochmal 2034 große Mengen Verbrenner verkauft werden.

Die CO2-Besteuerung im Verkehr ist ja beschlossene Sache. Ich hatte die Studie dazu oben schon verlinkt, aber nochmal: selbst wenn der Benzinpreis auf das Niveau von vor der Ukraine-Krise zurückfällt, wird der Aufschlag durch die CO2-Besteuerung bis 2030 den Preis auf mindestens 2,4 Euro/l zwingen.

Aber die Betriebskosten sind ja nur ein Teil der Rechnung, die viele Autokäufer aufmachen und vermutlich der kleinere Teil. Viele ignorieren das sogar mehr oder weniger völlig. Und jedes Auto mit Vebrennermotor das gebaut wird, belastet die Gesellschaft ja auf 10+ Jahre, also viel länger, als der erste Eigentümer es vermutlich besitzt.

Insofern sehe ich durchaus eine Berechtigung der „sowohl als auch“-Politik. Ja, wir besteuern CO2. Aber gleichzeitig sollten wir auch den Verkauf neuer Elektroautos (besonders der günstigen Variante) finanziell fördern. Und wir sollten dem Trend zu immer größeren und schwereren Autos durch Regulierung Einhalt gebieten. Warum auch nicht? Kein Mensch ist in seiner Lebensqualität objektiv eingeschränkt, weil ich ihm verbiete sich privat einen Pick-Up Truck zuzulegen (von denen ich immer mehr in der Gegend rumfahren sehe).

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Wie kriegt man da einen gesellschaftsverträglichen Übergang hin?

Die Verbrenner über den CO2 Preis teurer zu machen, ist ja keine alleinige Lösung, solange die Verbrennerfahrer keine adäquate Alternative zum Umstieg haben.

Da muss also an mindestens drei Aspekten parallel gearbeitet werden.

  1. Preise und Verfügbarkeit von E-Autos n allen Klassen
  2. Ausbau der Ladeinfrastruktur auch in weniger frequentierten Gebieten
  3. Mobilitätsalternativen zum Auto wie ÖPNV
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Ich rede vom Jahr 2035. Denn bis dahin gibt es ja ohnehin kein Verbot.

Letztlich gibt es ja nicht wenige aus der Branche die schon bis ca. 2030 kaum mehr Verbrenner unter den Neuzulassungen sehen, weil bei den dann üblichen Kaufpreisen gepaart mit den Spritpreisen eine Neuanschaffung eines Verbrenners kaum mehr für sich selbst zu rechtfertigen ist. Damit dürfte 2035 auch ein brauchbarer Gebrauchtmarkt zur Verfügung stehen. Es ist also nicht so unrealistisch, dass das Verbot für die Realität dann ohnehin keine so große Rolle spielt.

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Förderung für Leute die potentiell viele kurze Strecken fahren und sehr wenig Gehalt zur Verfügung haben. Z.b. Reinigungskräfte statt bereits sehr gut Verdienern noch zusätzlich zu begünstigen.

Mit der FDP könnte ich mir auch vorstellen das zwar die Erhöhung durch die co2 Steuer kommt, aber gleichzeitig der Preis über Steuersenkung oder Förderung gesenkt wird. Insofern kann eine Partei wie CDU,FDP oder AFD das ganze torpedieren ohne gegen EU Gesetze zu verstößen.

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Exakt das ist der Punkt. 2022 waren 2€ die Schallmauer, ab der sich die Regierung genötigt fühlte, einzugreifen.

Exakt diese Frage müsste man allen wichtigen Personen in den Parteien stellen: Werden sie es zulassen, dass Benzin und Diesel weit über 2€ kosten, und werden sie die Besteuerung und Kosten von Verbrennerfahrzeugen im Gegenzug senken?

Erst wenn auch von konservativer Seite, und hier vor allem der Union, diese Aussage klar ankommt, werden es einige Menschen glauben.
Denn machen wir uns nichts vor: Was Grüne, SPD und Linke behaupten, wird von vielen eh nicht geglaubt.

Und ich bezweifle sehr stark, dass konservative Politiker hier bis zur Bundestagswahl klare Antworten geben werden.

Tatsächlich haben PHEV 5,94l und Benzinhybride 5,97l
Das ist statistisches Rauschen. Nun haben wir bei den PHEV auf der einen Seite vermutlich noch nicht berücksichtigen getankten Strom und auf der anderen Seite, dass es wesentlich leistungsstärkere und schwerere PKW sind, die als PHEV angeboten werden.
Der Vergleich kann mit diesen Daten also nicht seriös gemacht werden.

Ich würde aber die Händler noch verpflichten, jeden Käufer unterschreiben zu lassen, dass er darüber aufgeklärt wurde, dass aufgrund zukünftiger Abgaben der Spritpreis 2035ff ein Vielfaches des heutigen Spritpreises kosten kann und den CO2-Preis gleich ins Grundgesetz schreiben.
Dann kann das erstens eine launenhafte Regierung nicht mal eben schnell rückgängig machen und zweitens keiner der Betroffenen behaupten, er hätte das ja nicht ahnen können.

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Ich meinte die Werte für die CO2 Emissionen in g/km. Da liegt der Benzin-Hybrid mit 135,89 g/km vor dem Phev mit 139,39 g/km.
Grundlage sind wohl alle Autos die in der EU ab 2020 vekauft wurden.

Und durch die zusätzliche CO2 kann (bzw. muss) das eletkrische Fahren eines PKWs einfach stark vergünstigt werden. Sei es durch steuerliche Vergünstigungen oder Investitionshilfen, bis das System einmal steht und dann nicth mehr subventioniert werden muss. Je nachdem sollte natürlich auch ein Teil des Geldes in den ÖPNV fließen, der meiner Ansicht nach aber sowieso viel schneller und stärker ausgebaut werden sollte.

Die Zahlen stellen sich im Detail so dar:

Ich sage ja nicht, dass es so einfach wäre wie ein Modellwechsel. Ich sage aber, dass man an der Arbeit für ein ziemlich schädliches Produkt (Luxusauto) festhalten müsste, weil es sonst keine Arbeit mehr gäbe. Wenn Entwicklung an Mehraufwand scheitern würde, gäbe es KEINE Entwicklung. Also frisch heran an die Schienenfahrzeuge. Die Riesen-Verbrenner aus DE sind doch praktisch schon am Ende.

Nein, der verschwendet den wertvollen Strom, den die teuren und auch nicht umweltneutralen Windräder produzieren müssen. Wäre also ganz gegen den Grundsatz: so viele Windräder wie nötig, so wenig Windräder wie möglich.

Dieses Argument verstehe ich nicht. Wenn das Preissignal nicht mehr existiert, dann gibt es auch keinen Anreiz mehr CO2 zu sparen.
Bei den Bauern war das Problem, dass das „über Nacht“ entschieden wurde.
Ich schlage langfristig planbare Erhöhungen mit einer Vorlaufzeit von 1 Jahr vor.

Jeder hat das Recht auch unsinnige Entscheidungen zu treffen.
Aber es geht natürlich nicht, dass er dann meint rückwirkend entschädigt zu werden.

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Ja, Zustimmung. Eine zeitlich planbare deutliche Erhöhung des CO2 Preises ist meiner Meinung nach der beste Weg. Dann kann jeder überlegen, und seine Handlungen entsprechend durchführen.

Das ist in einem Staat wie China möglich - die Freiheitsrechte auf Grund bestimmter Wünsche einfach abzuschaffen. Das möchte ich aber bitte nicht in Deutschland haben.

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Dazu sehr passend: Dieselsubventionen und Dienstwagenprivileg sind eine negative CO2-Steuer:

So lange die Menschen auf das Verbrenner-Auto angewiesen sind, sind Erhöhungen für die Einkommens-Schwächsten in diesem Land dann existensbedrohend. Egal wie lange man das vorher ankündigt. Ohne eine Auszahlung der Einnahmen über ein Klimageld wird es sehr schwer werden mit der Akzeptanz. Und selbst dann hat man das Problem, dass die erhöhten Ausgaben rein emotional nicht mit den Einnahmen zusammen hängen.

Es müssen günstige Alternativen zum Verbrenner-Auto her, und zwar schnell. E-Autos sind einfach aktuell noch viel zu teuer, und die westlichen Hersteller spezialisieren sich alle auf große teure Modelle. Kleine Alternativen sind in Deutschland alle schon wieder vom Markt verschwunden. Da muss man wirklich auf chinesische Hersteller hoffen.
Und natürlich für die Stadt der Ausbau des ÖPNV, der aber, wenn wir ehrlich sind, auch nicht voran kommt.

Bis 31. März gab es den Dacia Spring für 10.000€, damit war er der günstigste Neuwagen, wenn man ein Auto braucht, um in die Arbeit zu kommen.
Das Facelift fängt nun bei 16.900€ an und ist damit nicht spürbar teurer als andere Neuwagen.
Im Sommer kommt der neue Citroen C3, Listenpreis 15.900€, als Elektroauto 23.300€.
Bei 4.500€ Elektroprämie wäre auch das ein No-Brainer. Für Stellantis kein Problem, dann verkaufen sie eben vor allem dort, wo es noch Förderung gibt.
Aber auch in Deutschland ist damit die elektrische Golfklasse bezahlbar geworden.
Als Dienstwagen erscheinen 57,50€ auf der Lohnabrechnung (+Zuschlag Weg zur Arbeit). Für die Abgaben darauf kann ich dann elektrisch fahren. Vielleicht sollte die viel zitierte Krankenschwester jetzt nachverhandeln.

Ich kenne tatsächlich keine Krankenschwester, die einen Dienstwagen bekommen hätte. Ist der Fachkräftemangel im Pflegebereich schon so akut?

Und wer sagt der deutschen Autoindustrie, das sie komplett am Bedarf vorbei produziert? Das die Kunden gar keine großen und teuren Autos wollen, sondern die nur aus Mangel an günstigen Alternativen kaufen?

Ja, es gibt ein bis zwei E-Autos für unter 25.000€.
Decken die alle Bedarfe ab? Vom Berufspendler über die fünfköpfige Familie bis zum selbstständigen Handwerker?

Und C3 sowie Spring sind eigentlich doch eher Polo-Klasse?

Ich befürchte da macht man es sich noch etwas zu einfach.

Vielleicht sind damit Mitarbeiterinnen der mobilen Pflegedienste gemeint? Die haben nämlich Dienstwagen (zumindest teils auch zur privaten Nutzung).