Das Auto ist für viele Verbindungen der beste Verkehrsträger

Es ist übrigens sehr wahrscheinlich das autonomes Fahren auch mit erheblichen Überwachungen im öffentlichen Raum einhergehen müßte!

Ich könnte mir schon vorstellen, dass mittelfristig autonomes Fahren ein Teil der Lösung sein kann: In Form von autonomem Micro-ÖPNV.

Mal in die Landschaft gesponnen: Autonom fahrende, vernetze Mini-Vans kombiniert mit Smartphone-Apps der Nutzer. Ich gehe aus dem Haus und tippe in der App auf einer Karte mein Ziel an. Die App sagt mir, wo ich hinlaufen soll, um abgeholt zu werden. Alternativ kann ich mich vor der Haustüre abholen lassen. 5 Minuten später steige ich in einen autonom fahrenden Minivan, in dem schon drei Leute sitzen. Ich fahre Richtung Innenstadt mit einem Stopp direkt an der Strecke, um eine weitere Person einsteigen zu lassen und einem kleinen Umweg in eine Seitenstraße um eine weitere Person vor ihrem Haus mitzunehmen. In der Nähe der Innenstadt sagt mir die App, dass ich umsteigen muss. Ich steige mit zwei der fünf anderen Fahrgäste aus und zwei Minuten später in einen weiteren Minivan. Ich steige ziemlich genau dort aus, wo ich hin will.

Vorteile gegenüber dem existierenden ÖPNV:

  • Sehr flexibel, auch mit Gepäck.
  • Kürzere Wartezeiten.
  • Bessere Auslastung.
  • Realisierbar auch im ländlichen Raum, wo sich Buslinien heute nicht lohnen (finanziell und ökologisch).
  • Also fast Taxi-Komfort bei besserer Auslastung durch Gemeinschaftsfahrten.

Vorteile gegenüber privater PKW-Nutzung:

  • Bessere Auslastung der Fahrzeuge.
  • Keine Parkraumnutzung in den Wohngebieten und Innenstädten.
  • Ökologisch auf Augenhöhe mit dem aktuellen ÖPNV.
  • Für den Nutzer entstehen die Kosten abhängig von der Nutzung, keine Fixkosten. Daher bessere Anreize für sinnvolle Nutzung.

Private autonome Fahrzeuge hingegen sehe ich kritisch. Um die Parkgebühren zu sparen fährt meine Karre dann zwei Stunden selbständig um dem Block, während ich einkaufe? Und nachts pendelt sie aus der Stadt raus, damit ich mir den privaten Parkplatz spare?

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Deine Aussage ist natürlich schon arg überspitzt, wie du am Ende schon selbst schreibst aber im gesamten betrachtet absolut richtig mit dem ABER, dass ich im meinem Post ja schon angerissen habe.
Ich verknüpfe meiner Forderung nach Schaffung des Rahmen für umweltfreundliche Konzepte durch Regierung/Industrie mit dem alltäglichen Einkauf von Lebensmittel, dass der Bürger/Konsument oft keine Wahl hat.
Selbst wenn man bereit ist, hier nachhaltig zu handeln (selbst bei höheren Preis) ist es im ländlichen Bereich kaum möglich umweltbewusst einzukaufen. Bis auf die Obst/Gemüseauslage die wir mit unseren eigene Netzen/Beuteln transportieren, hat man nach jedem Einkauf Unmengen an Verpackungsplastik. Natürlich findet man vereinzelt schon Produkte, wo die Hersteller von sich auf nachhaltiger Umverpackungen gewechselt sind, aber die Masse der Produkte ist es eben nicht - wo der Zwang fehlt passiert halt in vielen Bereichen bei den Herstellern nichts.
Ähnlich ist eben auch bei der Mobilität. Natürlich haben Stadtbewohner deutlich mehr Möglichkeiten ohne dabei auf Lebensqualität zu verzichten.

Ja und nein und dazu formuliere ich deine Aussage um.
Keiner sollte zu etwas gezwungen werden, was seine eigenen Möglichkeiten über die Maßen überfordert und seine Lebensqualität unverhältnismäßig einschränkt.
Aber auch jeder hat die gesellschaftliche Verpflichtung im Rahmen seiner Möglichkeiten, seinen Beitrag zu leisten.

Wir haben in einer Studie kürzlich den Energiebedarf abgeschätzt, der für das aktuelle Mobilitätsverhalten notwenidg ist und über Erneuerbare bereitgestellt werden müsste. Da gehen recht schnell die Kapazitäten drauf, die dringeder für anderes benötigt werden – es ist eben nicht der einzige Sektor, der zu dekarbonisieren/defossillisieren ist, und für’s Heizen der Wohnungen sowie für die energieintensive Grundstoffindustrie sind ebenfalls große Kapazitäten vonnöten. Theoretisch ließe sich diese Energie inländisch bereitstellen, aber nur wenn wir damit sehr haushalten, (energie)effiziente Lösungen anstreben und eben auch die Erneuerbaren entsprechend schnell ausbauen (Spoiler: schneller Einstieg in die Erneuerbaren bedeutet auch schneller Ausstieg aus den Fossilen).

es gibt ja den schönen Dreiklang der Verkehrswende:

  1. Vermeiden (kurze Wege statt der Notwendigkeit langer Strecken, dann sind auch andere Mobilitätsformen, Fuß- und Radwege drin)
    (2) Verlagern (von ineffizienten, Energie- und Treibhausgas-intensiven zu effizienteren Transportformen, also fort vom Auto, hin zum Umweltverbund aus Fußwegen, Radfahren, ÖPNV, Schienenfernferkehr)
    (3) eine Antriebswende (v. a. fort von den ineffizienten Verbrennungsfahrzeugen, und alles was dafür taugt direktelektrisch betreiben; im Rest bedarfsbezogen, wobei auch da bei den meisten Anwendungen batterieelektrische Fahrzeuge die höchste Effizienz vorweisen können).

Und auch bei Autos, wo sie unbedingt erforderlich sind, gibt es ja sehr utnerschiedliche Nutzungsformen. NIrgendwo steht in Stein gemeißelt, dass diese am sinnvollsten einzeln, privat besessen und allein genutzt werden müssen.
Es scheint mir aber, dass es immer weitere Kreise gibt, die eine Abkehr vom Automobil-Paradigma und eine starke Reduktion der Fahrzeuganzahl nicht mehr als Undenkbarkeit empfinden – Vorschläge wie den Autoverkehr in den kommenden fünfzehn Jahren zu halbieren und dafür kräftig in Schiene und ÖPNV zu investieren erzeugen nicht den großen Aufruhr wie das vielleicht noch vor ein paar Jahren der Fall war.

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Naja… Ich denke ja, dass so ein Recht auf HomeOffice, wie es kürzlich diskutiert wurde, vieles ändern würde.
Wenn große behäbige Firmen umdenken würden, bräuchten viele Leute nicht pendeln…

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Ich habe das am Anfang auch gedacht, aber mittlerweile kommen da bei mir Zweifel. Meine Kollegen und ich sind vom (aktuell erzwungenen) Home Office stark betroffen. Wir sind alle seit April weitgehend im Home Office und es sieht so aus, als würde die Firma das auch langfristig ermöglichen. Jetzt höre ich aber von mehr und mehr Kolleginnen und Kollegen, dass sie diese Gelegenheit nutzen, um aus der Stadt raus in die Vororte oder aufs Land zu ziehen. Komplett von zu Hause arbeiten geht aber nicht, ab und zu müssen wir alle in die Firma. Zitat eines Kollegen: „Ich bin jetzt umgezogen. Ich bin ja jetzt nur noch 2x in der Woche in der Firma, da kann ich jetzt auch einen Fahrtweg von 80km auf mich nehmen.“

Was ich damit sagen will: Ich befürchte mittlerweile, dass durch erweitertes Home Office Fahrwege durch seltenere, aber längere Fahrwege ersetzt werden, und am Ende verkehrstechnisch dann gar nichts gewonnen ist. Es führt vielleicht eher zu einer weiteren Zersiedelung der Flächen.

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Bin sehr deiner Meinung. Die Leute schuften für einen unnötigen Konsum. Mein Bruder ist auf 30 Wochenstunden gegangen, hat statt eines Mittelklasseautos einen Fiat Punto, und kann mit den niedrigeren PKW-Kosten sich beinahe die 10 Stunden weniger Arbeit leisten. Ein einfacheres Leben hat mehr Lebensqualität als die Hetze für unnötige Dinge. Das muss man einfach nur mal probieren, aber vielen Leuten fehlt dafür die Vorstellungskraft und die Experimentierfreude. Es könnte aber nach und nach ein Trend werden, dann trauen sich auch die, die immer mit der Mehrheit laufen.

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Ohne deinen Weg zur Arbeit und die Radwege in Mainz zu kennen würde ich doch wetten, dass du am allerschnellsten mit dem Rad wärst. 5 km, das ist doch keine Strecke.

Überwiegend nicht, aber sehr viel. Hier nahe Chiemsee sind die Strassen an den WE voll. Das dürften zu 95% Fahrten in die Berge, an die Seen sein, und Besuche natürlich. Im weitesten Sinn also „Spassfahrten“. Deine Erfahrung passt dazu nicht…

Nein, eine solche Verpflichtung „seinen Beitrag zu leisten“ besteht nicht. Seinen Beitrag wofür? Und wer definiert das?

Die Blechlawine die von Mo-Fr sich in Richtung aller Großstädte walzt?
Na aber woher sollen sie das auch wissen am Chiemsee…

Ihre Aussage ist ein Spiegelbild für unsere Gesellschaft, aber wer solche Aussagen tätigt wird die Tragweite wohl eher nicht verstehen.

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Ich gebe dir Recht, dass die Grenzkosten zu gering sind. Mit z.B. einem vernünftigen Preis auf CO2 könnte man das angehen und hätte genau die Effekte, die du beschreibst.

Etwas, was auch dafür spricht, ist, dass die vom Auto verursachten Kosten noch lange nicht von den Verursachern bezahlt werden. Ein km Auto schadet und belastet die Allgemeinheit. Die gezahlten Abgaben können die Bilanz nicht in den positiven Bereich heben.

Ich sehe jetzt aber nicht, wieso man die Fixkosten reduzieren sollte. Und wie? Anschaffung, Versicherung, Wartung,… Das einzige was davon steuerbar ist, ist die Steuer. So groß ist die nicht und ich finde nicht, dass man die senken sollte.

Wie gesagt, es wäre schon schön, wenn Autofahrer für die durch sie entstandenen Kosten aufkommen würden.

ich möchte gerade nur auf einen Teil-Aspekt davon eingehen:

ich kenne mich am Land nicht aus und weiß nicht, wie man da lebt. Ich würde jetzt aber nicht dafür plädieren, das Land in der Entwicklung hinten anzustellen. Hier sollten (sofern noch nicht vorhanden) zeitgleich auch Konzepte entwickelt werden.

Dazu stelle ich mir vor: Leute befragen. Wann fahrt ihr wo hin und wieso? Was braucht ihr? Wo müsst ihr hin kommen? Vielleicht muss man für eine bestimmte Beratung ständig in den Nachbarort, der Service könnte aber auch gebündelt für einen Tag zu den Kunden im Ort kommen. Nur als ein Beispiel. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch auf dem Land sich auch Wege durch gemeinschaftliche Organisation oder auch öffentliche Unterstützung vermeiden lassen und Wege, die bestritten werden, z.B. durch Teil-Angebote deutlich effizienter gestaltet werden können.

Das mag vielleicht kurzfristig der Fall sein, aber wenn sich das wirklich dursetzt, wird man vielleicht nur noch an einem Tag in’s Office fahren.
Außerdem löst das auch diverse andere Probleme: Überfüllte Innenstädte, Verkehr in den Innenstädten, Immobilienpreise, Landflucht etc.

Ich glaube, das kann man nicht verallgemeinern…

Zweifelsohne… Funktioniert nur leider für mich aus anderen Gründen nicht.

Du unterschlägst wie viele in der Diskussion mehrere Punkte. Diese Punkte sind beinahe schon symptomatisch dafür, dass unsere Automobilindustrie den Anschluss verliert. Ich führe das mal etwas vor:

„Elektroautos werden das Klima nicht retten!“
„Autonomes Fahren wird den Verkehr nicht optimieren!“
„Carsharing wird die Anzahl an Autos nicht reduzieren!“
„Ridesharing der der schlechtere ÖPNV“

Alles das könnte aktuell die Headline in den AAA-Nachrichtenmagazinen Deutschlands stehen. Stimmt ja auch irgendwie.
Aber was ist mit Autonomen, elektrischen, Sharingfahrzeugen? Schon mal daran gedacht?

Der ÖPNV in seiner aktuellen Form hat zwei gravierende Probleme. Er ist nicht gut skalierbar und an feste Strecken gebunden. Die Züge/Trams/Busse sind zu Stoßzeiten komplett gefüllt, aber die restlichen 18h am Tag passiert halt kaum was und die Fahrzeuge fahren mit geringster Auslastung. Das kostet richtig Geld. Das problem könnte man mit anderen Verkehrsmitteln besser lösen, vor allem mit Fahrzeugen, die keinen Fahrer mehr brauchen. Wenn sich die Nutzer auch noch wie bei z.B. Uber anmelden würden, könnte man sie ggf. viel individueller bedienen und ggf. sogar dichter zum Ziel fahren. Alles das durch ne saubere KI-Planung kein Thema.
MOIA macht das ja zumindest im Ansatz schon in den Städten. Individuelle Sammeltaxen, die die Leute gezielt Aufgabeln und zu ihrem Ziel bringen.

Ich halte es sogar für sehr wahrscheinlich, dass wir in 20+ Jahren gar keinen ÖPNV mehr haben, so wie wir ihn heute kennen. Ich denke das wird alles über autonome Flottenbetreiber realisiert werden.
Erste Vorboten sind in Kalifornien schon absehbar. Google Waymo, Nuro, Zoox, GM-Cruise - all diese Hersteller fahren bereits ohne Sicherheitsfahrer, also komplett fahrerlos. Google Waymo bietet sogar schon einen Shuttleservice mit den Fahrzeugen an und baut gerade massiv aus. Tesla wird in Kürze die ersten Full-Self-Driving-Updates ausliefern. Es wird richtig spannend. Und währenddessen sitzen wir hier in DE und glauben, dass sowas ja gar nicht möglich sei, und wenn doch dann frühestens in 30 Jahren. Autonomes Fahren ist schon da, es ist nur noch nicht gleich verteilt.

Und noch kurz was zum Thema „E-Autos sind genau so ineffektiv wie Verbrenner“. Als Ingenieur kann ich da nur sehr laut drüber lachen. Ich glaube es fehlt wirklich an Vorstellungskraft wie viel Energie wir mit batterieelektrischen Autos einsparen könnten.

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Die hier genannten Datenmengen für autonome Fahrzeuge sind vollkommener Quatsch.
Ein autonomes Fahrzeug hat sämtliche Technik und Rechenleistung an Bord um im Straßenverkehr selbstständig klar zu kommen. Da wird nichts an Rechenleistung ausgelagert oder extern berechnet. Wie denn auch? Wir reden hier von echtzeitfähigen Berechnungen, die nicht mal schnell mit zig Millisekunden verschickt werden können. Bleibt der Wagen dann stehen wenn er im Tunnel kein Netz mehr hat? So läuft es nicht, bei keinem Hersteller.
Die Datenmengen fallen an, wenn ein Fahrzeug einen ganzen Tag Datentraffic sammeln und versenden würde. Das passiert aber nicht in einer autonomen Flotte. Das passiert vielleicht begrenzt mal in der Forschung&Entwicklung. Auch Tesla lädt nicht seinen ganzen Traffic hoch. Nur Ausschnitte nach Anforderung vom Server. Das sind wenige einstellige GB pro Woche.

Streaming ist ebenfalls kaum relevant, wir können ja mal einen Blick auf aktuelle CO2 Emissionen für Streaming schauen.

Bild

Wir haben also 5g CO2 pro Stunde Streaming. Nimmt man nen aktuellen Verbrenner (und nimmt mal die Datenblattwerte, einfach in gutem Glauben dass die stimmen) dann sind das 95g CO2 pro km. Wir können also 19h über 5G streamen und haben dann die gleichen CO2 Emissionen wie für 1km Verbrenner fahren (Kleinwagen wohlgemerkt). Zumal Firmen wie Apple alle ihre Server zu 100% aus regenerativen Energien betreiben.

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Es ging hier um die Freizeitfahrten, die du als nicht nennenswert eingeordnet hast in meinem Verständnis. Der Berufsverkehr in die Städte ist klar…

Wer selbstfahrende Autos in Innenstädten will, muss sich klar machen dass das auch eine voll Videoüberwachung der restlichen Verkehrsteilnehmer nach sich ziehen muss. Was prima auf abgetrennten Strecken funktioniert (unterirdisch, auf Schienen, evtl auch auf der Autobahn) ist in Innenstädten ohne zusätzliche externe Daten nicht machbar (nach aktuellem Wissenstand).

Das hat nichts mit „wollen“ zu tun.

Das WIRD kommen! Das ist nur eine Frage der Zeit

Wir haben da nur das gleiche Problem, wie beim Corona-Virus: Menschen können sich keine exponenzielle Entwicklung vorstellen.

Hab vorletztes Jahr irgendwo einen Artikel in der ADAC-Zeitung zum Thema autonomes Fahren gelesen… Da wird von 2050 geredet.
Halte ich für weit daneben.

Ich bin ja bereit, mit jedem um einen Kasten Bier zu wetten, dass 2030 ein Großteil der Autos auf den Straßen autonom fahren kann.

Ich sehe das wir @Lukas. Der ÖPNV kann den PKW-Verkehr nicht ersetzen. Das ist logistisch und ökonomisch nicht möglich. Ich glaube dagher auch fest daran, dass sich alles in Richtung autonom fahrender Taxis entwickeln wird…

Ist nur eine Frage der Zeit. Die Vorteile sind einfach zu gravierend… Wenn da nicht zwischenzeitlich noch das Beamen erfunden wird, bin ich mir sicher dass das so kommen wird.
Denn hier werden die Vorteile von ÖPNV (man kann während der Fahrt was anderes machen) und PKW (ich hab das Auto für mich, kann individuelle Ziele anfahren) einfach kombiniert - und das zu einem günstigeren Preis.

Die Fahrten werden einfach billiger sein, als Taxis (man muss keinen Fahrer bezahlen),

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