Covid-19: Familien, Schulen und Kitas in der Pandemie

Klar. Aber es gibt ja keine Pflicht, sein Kind zu einem bestimmten Kinderarzt zu bringen.

Die wichtigste Botschaft ist aus meiner Sicht, dass weder die Impfung noch deren Ausbleiben - nach heutigem Wissenstand - irgendeine statistisch messbare positive oder negative Auswirkung auf ein Kind haben wird. Kann man also machen oder bleiben lassen. Wie die Wahl zwischen Fanta und Cola.

Damit hat man das Thema dann von dem Podest der Bedeutungsschwere, auf dem es thront, auf den Boden der Realität zurückgeholt.

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btw: in unserem Landkreis liegt die Inzidenz bei U5 bei 4000+…
Erinnern wir uns mal etwas über ein Jahr zurück, wo es für alle noch keine Impfungen gab und wo man bei einer Inzidenz von <200 schon zu gravierenden Maßnahmen bundesweit kam… sicher: Überlastung des Gesundheitssystems und verhindern von vielen Toten als damaliger Maßstab… Doch unbekannte lebenslange Folgen für die kleinen Wesen, die auf uns und unseren Schutz angewiesen sind UND ein Wirtschaftssystem, was in Zukunft von ihrer Berufsfähigkeit abhängt (für alle, die eher wirtschaftsgetrieben denken), sind nun kein Grund die Staatshaftung bei Off-Labelimpfung einzusetzen? Die Daten von multiplen Entzündungsreaktionen nach Erkrankung (PIMPs) nehmen genauso schnell zu, wie die Infektionen. Die der Kleinkinderimpfung ermutigend. Ich verstehe das System/ die Logik nicht mehr. Die Kinderkliniken sind zudem auch noch mit schweren RSV-Fällen beschäftigt… Was fehlt da noch? Da ist akuter klinischer Mangel, lebenslange Folgen der Infektion, langfristige wirtschaftliche Schäden auf dem Tisch… Was fehlt für diese Entscheidung? Für mich ist das unterlassene Hilfeleistung.

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Ich hätte das anders sagen sollen: es gibt Gegenden, wo man keinen kinderarzt findet, der kinder offlabel impft, die nicht schon länger in seine praxis kommen.

Ich schätze „darf nicht mit den Eltern in ein Restaurant gehen“ ist durchaus statistisch messbar.

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Man mag das Restaurant als Wohlstandsproblem sehen, deshalb ist die Betroffenheit von Quarantäne, wie von @RonB beschrieben, wohl das bessere Beispiel.

Und nochmal Mediennachschub, der demonstriert, dass Handeln und nicht Diskutieren bei der Politik gefragt ist: Birth Of The Omicron Family: BA.1, BA.2, BA.3. Each As Different As Alpha Is From Delta.Omicronvarianten

Wieso findest du, dass der Artikel nahelegt, dass wir handeln müssen?
Darin wied meines Erachtens sehr wenig Information sehr breit verteilt:

  1. Es gibt mehrere Omikronvarianten.
  2. Sie haben viele unterschiedliche Mutationen
  3. Omikron scheint anders in Zellen zu gehen als vorige Varianten

Da der Tonfall mir etwas reißerisch vorkommt, gehe ich davon aus, dass alle dieser Untervarianten das milde Verhalten aufweisen, dass für „Omicron“ beschrieben wird, sonst hätte der Artikel das sicher erwähnt.

Hm… ich hab es nur hinzu gefügt, da er illustriert, dass die Kinetik der Mutationen hier die Handlungsgeschwindigkeit des Landes überholt. Es ist nicht just-another-variant. So erscheint es in den deutschen Medien. Die Zahlen der Hospitalisierungen insbesondere der kleinen Kinder schiesst in DK, CH, UK, US in die Höhe. Das liegt auch an den verschiedenen Serotypen. In US eher die unter 1J aber 2-5J auch sehr stark. In Europa eher 2-5J. Kann evtl auch dran liegen, dass in US die Kinder schon eher in die Krippe gehen - weiß ich nicht. Aber das Problem fängt jetzt erst an und wir hinken immer ein paar Wochen hinterher… warum dann jetzt nicht für offLabel-Impfungen die Staatshaftung einsetzen und die kleinsten noch impfen? Die Daten sehen gut aus bei den bisher offLabel geimpften Kindern. So werden oft Produkte auf diese Patientengruppe übrigens zugelassen, weil man bei Kindern relativ oft offLabel arbeiten muss, mangels Studien. Also kurzum: Omicron ist nicht Delta und das Geschehen in der Biologie (Mutation) bleibt nicht stehen, auch wenn wir das gern hätten und es viele so sehen wollen… Nur deshalb dieser Artikel. Es wird noch richtig spannend, wenn dann Rekombinanten am Horizont auftauchen.
Im Übrigen ist die Intensivkindermedizin auch gerade mit einer RSV-Welle belastet, die die gleichen Ressourcen braucht, wie Corona. Darüber spricht aber keiner - Komisch.

Hast du da ein paar Quellen zu? Ich habe nicht den Eindruck, dass Omikron besonders gefährlich für kinder ist, aber ich kann mich täuschen.

Danke für deine Antwort, @Guenter .
Wie „erg“ aber richtig schreibt, raten Kinderärzte ohne Stiko Empfehlung teilweise von der Impfung ab - so auch unser Kinderarzt. Jetzt kann man sich als Eltern natürlich dennoch für eine Impfung entscheiden. Wenn man sich dann aber gegen den Rat des eigenen Kinderarztes entscheidest, der ja doch ein paar Tage mehr Erfahrung hat, als man selbst, fühlt sich das echt falsch an.

Selbst wenn die 5 jährige geimpft wird, bleibt noch die Frage nach dem Umgang mit der 2 jährigen. Denn ohne sie auch impfen zu lassen, kommen wir aus der Spirale nicht raus.

Kurzum: Was mich zur Verzweiflung treibt ist meine Wahrnehmung, dass Eltern und deren Kinder zum wiederholten Mal enorm unter Druck gesetzt werden, ohne einen echten Ausweg anzubieten. Gleichzeitig wurde die Ignoranz klarer Tatsachen durch Impfskeptiker*innen zu lange als legitime Meinung anerkannt, was enorm viel Zeit in der Pandemiebekämpfung gekostet hat. Durch frühzeitigeres Zeigen einer klaren Kante, könnten wir die Pandemie schon hinter uns haben haben und uns hier über schönere Dinge austauschen.
Schönen Sonntag

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Ich bin Elter und Kinderladen Vorstand.

Es heißt, es habe sich zu den alten Regelungen nichts geändert.
Es ist so, das wir in der Kindertagesbetreuung in Berlin keine Quarantäne mehr für Kontaktpersonen verhängen können. Das Gesundheitsamt schickt nur noch positiv getestete (im Testzentrum) in Quarantäne.
Anschließend sollen sich die anderen Kinder täglich testen (von der Testlieferung fang ich jetzt nicht an),
Das bedeutet, die Kinder müssen morgens ins Testzentrum und bei negativ Test in die Betreuung.
Heißt auch, Nasenabstrich. Ist bei unserem Kind schon nur noch mit Gewalt zu machen. Also Umweg nach Kreuzberg, wo es ein Testzentrum mit Lollytests gibt. Das heißt morgens 1h mehr einplanen damit man um 8 an Testzentrum steht, Kita schließt Abgabe ab 8:30 weil dann Frühstück etc. also nicht machbar.
Natürlich kann man da Regelungen finden, also noch mehr Arbeit.
Diese persönliche Geschichte soll nur mal illustrieren, dass sich durch aus etwas geändert hat. Und das nicht zum Guten.

Das heißt übrigens auch, Eltern bekommen keine Quarantäne Tage mehr die erstattet werden. Diverse Arbeitgeber riefen fröhlich und drohend bei den Eltern an, supi ihr könnt jetzt immer arbeiten.
Wir sprechen hier von ungeimpften Kindern, für die es, eigentlich, noch keine Impfung gibt. Wenn man im positiv Fall sein Kind schützen möchte, darf man das jetzt wieder mit Jonglieren des Homeoffice + Kleinkinderbetreuung.

Das ist eine harte Änderung und für Eltern kaum zu machen.

Ich fühle mich hier durchaus einer Politik ausgesetzt, die mir auch noch die letzten Möglichkeiten nimmt mein Kind und uns Eltern ein wenig zu schützen.
Diverse Mails an unsere Abgeordnete sind raus. Beschwerde beim den zuständigen Ämtern, etc.
Keine Antwort bisher.

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Deine zweijährige Tochter wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach in den nächsten Monaten infizieren. Genauso wie meine zweijährige Tochter und die Millionen weiteren Kinder unter 5 Jahre. Falls sie nicht ohnehin bereits mit dem Virus Kontakt hatten.

Wenn Pfizer/Biontech erst im April die Studie für die unter 5jährigen vorlegen wollen, wird es vermutlich erst im Herbst/Winter 2022 einen zugelassenen Impfstoff geben.

Ebenso wie meine Kids, 9 (ca 1,5 Wochen nach Erstimpfung) und nahezu 5 (ungeimpft). Sowohl in der Kita als auch in der Schule ging es in der Zeit rund mit etlichen Fällen. Zu uns kam es wohl über die Schule und der Kurze hat sich dann eben beim Bruder angesteckt (anhand der Reihenfolge der positiv ausgefallenen Schnelltests). Und ich (geboostert) mich in der Folge ebenfalls.

Der Kleine hat bislang nur Schnupfen, dennoch liegen meine größten Sorgen auch hinsichtlich Langzeiteffekten bei ihm, da völlig ungeimpft.

Mit den kürzlichen Quarantänelockerung ist es in dem Altersbereich eine Durchseuchungsstrategie.

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Hallo, nach Hören der Lage folgende Bitte: Ich würde mir wünschen, dass Ihr einmal die Lage der Kinder und Eltern in dieser ganzen Covid-Situation genauer beleuchtet und zwar vor allem der ganz kleinen, für die es noch gar keinen Impfstoff gibt. Die Belastung ist unglaublich hoch wenn man ständig Kita-Schließungen, Quarantäne, tatsächliche Erkrankung befürchten und durchleben muss. Es ist ja sowieso schon immer eine Zerreißprobe, die Kinderkrankheiten mit Job zu koordinieren und nun hat man schon ein schlechtes Gewissen, das Kind mit nur leichtem Schnupfen (was sie eigentlich immer haben) in die Kita zu schicken. Und man kann nichts tun, Impfstoff für die ganz Kleinen hat keinerlei Priorität. Einerseits muss man Job und die ganze Belastung jonglieren und andererseits bei der Kinder-Dauerbetreuung den Kleinen trotzdem ein gutes Umfeld schaffen. Das ist nicht mehr im Guten machbar und unverhältnismäßig. Mir kommt es so vor als ob es die ganze Zeit nur um die Älteren geht, um die Kinder geht es nur im Rahmen der Schulpflicht, das greift viel zu kurz. Ich vermute, dass die Entscheider*innen, wenn sie denn Kinder haben, nicht diejenigen sind, die die Hauptlast der Unsicherheit und Betreuung zu tragen haben, das ist ein strukturelles Problem. Auch bei anderen Themen scheinen Kinder in Deutschland einfach nicht wichtig zu sein. Wäre schön wenn Ihr das in der Lage stärker mit einbezieht in den verschiedenen Themen oder vll. sogar einfach mal als Extrathema, warum in Deutschland Kinder als Kostenfaktor, in bspw. skandinavischen Ländern aber als Investition in die Zukunft gesehen werden von der Politik.
Was ich nicht unerwähnt lassen möchte: Danke für die Lage, ich finde sie insgesamt sehr informativ und unterhaltsam!

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Nur um zu vermeiden, dass die Wahrnehmnung jetzt in eine von mir nicht beabsichtigte Richtung läuft:
Klar werden sich die Kids infizieren; ist ja sogar schon Ende November 2021 passiert. Und ich mache mir auch keine Sorgen über schwere Verläufe etc.
Mein Punkt ist, dass der Genesenen-Status verkürzt wurde und eine anschließende Impfung derzeit nicht von offizieller Stelle vorgeschlagen wird.
Denke, das sind vorhersehbare Herausforderungen für die ich mir eine klare Lösung seitens der Politik gewünscht hätte.

@less_ink danke für den Artikel.
Auch wenn es dort vorrangig um Schulen und weniger um Kitas geht, trifft Herr Baumann aus meiner Sicht einige Nägel mitten auf die Köpfe.

"Das heißt auch für den Rest der Gesellschaft sich anzustrengen, dass die Inzidenzen so niedrig wie möglich bleiben. Wir müssen den Jüngeren, die viel zurückgesteckt haben, auch etwas zurückgeben - gerade, damit Schulen offen bleiben können." → wo kann ich unterschreiben? :slight_smile:

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Das kann ich voll und ganz nachvollziehen. Aus meiner Sicht macht die STIKO eine gute Arbeit, aber nur in nicht Pandemie Zeiten. Man muss nur in die USA gucken. Dort werden Impfungen wesentlich früher empfohlen und zwar ganz einfach weil die Empfehlung auch bei einer ungesicherten Datenlage ausgesprochen wird. Dei STIKO wird die U5 Impfung erst empfehlen, wenn wir eine erhebliche Zahl an Impfungen ausgewertet worden ist und sich auch eine erhebliche Anzahl an Kindern mit Omicron imfiziert hat, damit man eine ausreichende Datenlage für eine Entscheidung hat. Long Covid wird dabei vermutlich nicht mit einbezogen, da die Datenlage hier unsicher bleiben wird. Kurz gesagt: Auf die STIKO Empfehlung kann man nicht warten.
Dass sich Ärzte dahinter verstecken, kann ich nachvollziehen, da die Haftung bis Anfang Januar beim Arzt lag. Auch wenn das Risiko gering ist, geht es für den Arzt da um einen richtig hohen Einsatz. Jetzt sieht die Lage besser aus und mehr Ärzte impfen.

Ja, tut es. Man hat das Gefühl etwas verbotenes zu tun, wenn man sein Kind schützen will.

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Mal eine ganz praktische Frage zum Off-label impfen der U5er: welche Dosis geben Ärzte da in welchem Alter? Ich habe etwa einen 3 1/2 jährigen zu Hause und wüsste nicht, womit man ihn sinnvoll impfen könnte. Die Dosis für 5jährige ist vielleicht zu hoch, die von Biontech gerade studierte für das Alter aber vielleicht wirkungslos. Das ist auch ein Grund, weshalb ich das gerade nicht verfolge und eher mit ner Infektion als mit dem Impfschutz rechne.

Das entscheidet der behandelnde Arzt. Ich kenne einen Fall wo ein 3 1/2 jähriger 5µg bekommen hat. Die 3µg sind eher unter 3 Jahre (mein Verständnis). Das kommt aber auch ganz auf das Kind an. In dem Alter sind da zum Teil von Gewicht und Größe ja ziemlich deutliche Unterschiede.
Die 5µg haben auch den Vorteil, dass es die reguläre Dosis ist, d. h. der Arzt bekommt die 5µg gleich in der passenden Menge, während er die 3 µg selber aufziehen muss.

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