Covid-19: Familien, Schulen und Kitas in der Pandemie

Das Thema Corona begleitet uns ja sehr lange. Aktuell gab es die MPK mit dem Ergebnis, dass für Personen U18 ein Weg in die Normalität vorgezeichnet ist. Soweit so gut, wir sind da ja auf einem guten Weg.

In der aktuellen LdN278 wird das Thema Kinder/Eltern nur angekratzt. Persönlich finde ich das Thema das aktuellste und drängendste überhaupt. Leider ist die Lage selbst schon sehr Lauterbach-konform eingestellt, was das Thema Schule angeht. Ich weiß, ich weiß, jetzt kommt gleich wieder auf, dass man ja die Kinder nicht „durchseuchen“ will, dass man die Schulen offenhalten will, dass man die Kinder vor long-covid/Pims schützen will. Gab auch schon häufiger in der Lage.

Meiner Meinung nach haben sich die Spielregeln mit Omikron doch etwas bzw. stark geändert. Ich kann da zwar nur meinen subjektiven Eindruck wiedergeben, der wird aber durch kurze Zwischentöne (bspw. in der Lage oder von Lauterbach selbst) bestätigt. Daher mein Eindruck:

  • Omikron grassiert aktuell in Schulen. Bei meiner Tochter in der Grundschule sind üblicherweise 28 Kinder in der Klasse. Seit Januar fehlen gefühlt durchgehend 10-15 Kinder. Auch wir hatten Zwischendurch Corona, erhalten über die Kita. Ich würde mal ins blaue schwätzen und sagen, dass im März mindestens die Hälfte der Kinder genesen ist, eher 70-80%. Ich höre in meinem persönlichen Umfeld überall bei Schul- und Kita-/Kiga-Kindern genau dasselbe
  • Es gibt keine dramatischen Fälle. Alle Kinder sind nach 2 Wochen wieder da. Alle Eltern haben es mehr oder weniger gut überstanden.
  • Deutschlandweit sind offiziell 28% der U18-Kinder genesen. Mit der Dunkelziffer werden es gefühlt deutlich über die Hälfte sein - nach der Omikronwelle.
  • die befürchtete „Durchseuchung“ läuft bereits; und zwar nach ohne große Probleme

Die Ergebnisse der MPK sind für mich enttäuschend. Ich sehe eigentlich keine „Besserung“ für Schulkinder die stundenlang Masken tragen müssen. Erwachsene hingegen müssen nur noch in Alten/Pflegeheimen oder Krankenhäusern im Beruf Maske tragen. Also dort wo vulnerable Gruppen leben, die geschützt werden müssen. Ich sehe keine vulnerablen Gruppen in der Schule. Ganz im Gegenteil, man wird darauf aufmerksam gemacht, dass die aktuelle Omicron-Welle in Schulen und bei Eltern grassiert. Wenn man sich die Zahlen der letzten 6 Wochen anschaut, sind die Infektionen oben aber „niemand“ ist schwer krank.

Ich würde mir wünschen, wenn das Thema etwas vertieft werden würde.
Auch beim Thema Pims habe ich eigentlich nur Fragezeichen. In Deutschland gibt es nach 2 Jahren gut 500 Kinder, die das hatten. Meines Wissens gehts allen nach wenigen Wochen wieder normal. Bei 500 Kindern kann das BMG doch die Hälfte davon nach bspw. 3 Monaten kontaktieren und feststellen wie schlimm ist es denn wirklich. Ich finde es ein Graus, dass andauernd nach UK oder Israel oder sonstwohin verwiesen wird und nicht mal 2, 3, 4, 5, 6 Studien von den Professoren hier aufgesetzt werden, die unser Leben beeinflussen (das wäre ein Thema für sich; warum schaffen wir es nicht nach 2 Jahren Pandemie Studien aufzusetzen, auf die sich andere aber vor allem wir selbst berufen. Ich habe in der Lage gefühlt viel Kritik am Streeck gehört, aber sonst hat doch keiner eine Studie aufgesetzt, die man auch kritisieren hätte können).

Daher hier zwei Themen, die ich sehr interessant fände:

  • Corona-Maßnahmen Schule/Kita aktueller Stand nach Omikron
  • wieso gibts keinen nennenswerten Studien zum Thema Corona in DE auf die wir uns berufen, trotz einem Prof. als Gesundheitsminister (der selbst Selfies mit anderen Profs macht; im Gegensatz zu seinem Vorgänger sollte der ja ob deren Relevanz ja Bescheid wissen).
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Ich denke, du machst es dir zu einfach, indem du auf die Bedenken der Gegenseite nicht wirklich eingehst.
Gleichzeitig während du das schreibst, läuft eine von Schülern initiierte Petition die Schulpflicht aufzuheben.
Auch wenn in der Schule keine Risikogruppen sitzen, warten die auf manche Schüler zu Hause in Form von Großeltern, chronisch kranken Geschwistern o.ä.
Und nicht zuletzt: gibt es wenig, wo Eltern emotionaler reagieren als beim Wohl ihrer Kinder. Auch wenn das eine statistisch irrelevante Note sein mag, sollte man doch diese Ängste in seine Planungen aufnehmen.
Nichts verkauft sich besser als Erziehungsratgeber. Hierfür gibt es aber keine Blaupause. Wie besorgte Eltern reagieren, die sich von der Politik allein gelassen fühlen, kann keiner abschätzen und für die Kinder mehr Schaden anrichten als noch ein paar Monate Maske zu tragen.

Also genau diese Antwort erwarte ich von Personen, die überhaupt nicht nachvollziehen können, dass es auch eine andere Seite gibt. Es ist leicht einzufordern, dass die andere Seite doch bitte auf seine Seite eingehen soll, weil man das selbst gar nicht will.

Zu Deinen Argumenten pro Maskenpflicht im Unterricht:

  • Die Petition wird von wievielen Kindern unterschrieben/gefordert? Ich möchte wissen, wieviele eine „Gegenpetition“ unterschreiben würde. Ich tippe nicht auf das doppelte, eher auf ein Vielfaches.
  • Schulpflicht aufheben? Hat nicht gerade der Expertenrat mitgeteilt, dass der Präsenzunterricht mit das Wichtigste überhaupt ist?
  • Risikogruppen zu Hause von Schülern. Ja, gibt bei mir auch. Um die Ecke, Urgroßeltern, 90, mit Krebsvorerkrankung. Und jetzt? Das sind die Letzten, die sagen würde, dass die Enkel/Urenkel wegen denen stundenlang eine Maske tragen sollten. Glaubst Du im Ernst, dass die planen, jahrelang auf Abstand zu den Kleinsten zu gehen, nur damit sie dann „sicher“ sind. Großeltern sind keine Gruppe, die Kinder in der Schule durch Masken schützen sollten. Der Zug ist da abgefahren.
  • Chronisch kranke Geschwister zu Hause? Ja, ein schwieriger Punkt. Die Frage ist, ob es verhältnismässig ist, dass sich daran nur die Schulkinder beteiligen. Wieso dann nicht auch andere Gruppen? Was ist mit Studenten? Was ist sonstigen „Büromenschen“? Was ist mit Einzelhandelskaufleuten? Ich will alle Menschen geschützt wissen, aber dann müssten wir innerstädtisch beim Autofahren auf Tempo 20 gehen. Dann gibt es keine Kinder mehr die übersehen werden; auch viel weniger Unfälle. Sterben/verletzten sich bei Tempo 20 innerstädtisch weniger/mehr Kinder als sich chronisch-kranke Geschwister von Schulkindern an Corona anstecken würden und daran dann vielleicht schwer erkranken? Können Geschwisterkinder durch tägliche Tests vielleicht auch aktiv durch eben ihre eigene kleine Familie ausreichend geschützt werden? Schwieriges Thema, aber einfach Maske auf bei allen Schulkindern finde ich nicht verhältnismässig, was diesen Punkt betrifft.
  • Eltern emotional und verängstigt? Warum könnte das so sein? Könnte es davon kommen, dass ein Lauterbach omnipräsent vor schweren Verläufen auch bei Kindern warnt; die aber dann doch sehr sehr selten sind. Vielleicht sollte die Kommunikation mehr ermutigen als verängstigend sein. Permanent wird vor einer Corona-Erkrankung von Kindern gewarnt. Meine Meinung wäre, dass man genauso vor der Gefahr Zucker in Lebensmitteln warnt, oder zu wenig Sport/Bewegung. Ich kann nicht sagen, ob viel Zuckerkonsum für U18jährige gefährlicher für die Kinder ist als eine Corona-Erkrankung. Klar ist für mich aber, dass wenn man alle 2 Tage vor etwas gewarnt wird, es subjektiv auch als sehr gefährlich einstufen könnte.

Ich finde die genannten Argumente pro Masketragen in Schulen extrem schwammig und sehr herbeigeredet. Und wir sind doch in einer wunderbaren Situation. Es gibt sowohl Länder um uns herum, bei denen es keine Maskenpflicht in Schulen gab, als auch Bundesländer die einen lockeren Umgang damit haben. Hier muss es doch Zahlen geben, die aufzeigen, wie schlimm es für die Kinder tatsächlich ist. Das darf doch nicht ausgeblendet werden, nur weil jemand wöchentlich vor Gefahren warnt.

Und bitte: ich beziehe mich einzig auf den Umgang mit Omikron in der Gruppe U18. Ich finde hier dass sich mit Omikron die Spielregeln insbesondere für diese Gruppe nochmals geändert haben. Die Diskussion sollte auch sachlich geführt werden und nicht angstgetrieben.

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Ach und noch ein Punkt: es ist keine Schande oder Versagen, seine Meinung zum Masketragen in den Schulen zu verändern.
Ich fand Masken in Schulen auch bis zu einem gewissen Punkt OK. Irgendwann eben nicht mehr. Leider ist es in sämtlichen Coronadiskussionen so, dass man seine Meinung irgendwann in 2020 gebildet hat und diese wie unveränderlich gilt. Aber Corona hat sich schon mehrfach verändert und der Umgang und die Einstellung kann sich dabei ja auch verändern. Man muss ja nicht gleich einen auf Söder machen, aber es ist kein Weltuntergang, wenn man Zahlen nüchtern betrachtet.

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In der aktuellen LdN278 wird das Thema Kinder/Eltern nur angekratzt. Persönlich finde ich das Thema das aktuellste und drängendste überhaupt.

Ehrliche Antwort: Wir haben den Eindruck, egal welche Entscheidung man trifft, es wird immer massiv kritisiert. Es gibt immer die Fraktion, die mehr Schutz für die Kinder will, und die Fraktion, die die Schutzmaßnahmen als unzumutbar empfindet. Es gibt die berechtigten Stimmen, die sagen, Schulen müssen unter allen Umständen offen bleiben, weil Schulschließungen massive Schäden verursachen, und es gibt die Fraktion, die Schulen viel früher schließen will, um Infektionen zu vermeiden. Beide Seiten haben jeweils gute Argumente.

Wir persönlich finden daher, dass das kein fruchtbares Thema für die Lage ist. Wir wollen konstruktiven Journalismus machen, d.h. wir wollen Fehler bei der Politik aufzeigen und Perspektiven eröffnen, wie man es besser machen könnte. In diesem Feld allerdings sehen wir genau das nicht, aus den oben genannten Gründen: Jede Kursänderung der Politik hätte Vor- und Nachteile.

Abgesehen davon ist das Thema auch in der Lage schon derart durchgekaut worden, dass ich nicht in Eindruck habe, dass wir dazu zu wenig berichtet hätten.

Schließlich ist es ein Thema der Landespolitik, dass sich in der Lage schlecht behandeln lässt, weil wir eben ein bundesweiter Podcast sind. Wenn jetzt ein Land durch besonders kluge oder besonders schlechte Politik auffallen würde, dann könnten wir das eventuell aufgreifen, aber auch das ist ja nicht der Fall - alle Bundesländer wurschteln sich irgendwie durch.

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Eine letzte aktuelle Sache muss ich bei dem Thema doch noch loswerden. Es gibt ein schönes Bild aus München, bei der 30 mehr oder minder junge Männer am Tisch sitzen. Lässt man mal das Thema Frauen Beiseite, muss einem klar sein, dass diese Foto in einer Schulklasse so nie hätte passieren können. Da wären Kinder allesamt mit Maske.
Auch hier gibt es vulnerable Geschwister, Eltern, ja sogar Kinder. Meine Meinung ist eben nur, dass wenn man dies gesellschaftlich für Erwachsene akzeptiert, dass Kinder diesen Zustand in jedem Fall auch haben sollten.

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Woher weißt du das denn? Bisher sind 65 Kinder und Jugend an Corona gestorben in den letzten 2 Jahren. Wie viele durch Omikron sterben, werden wir erst in vielen Woche wissen. Wie viele Langzeitschäden oder einen schweren Verkauf haben, wissen wir auch erst nach der Welle.

Persönlich bin ich schon entsetzt, die Kinder nach 2 Jahren Pandemie am Ende zu durchseuchen ohne dass alle die Möglichkeit hatten, sich impfen zu lassen.

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Diese riesigen „Probleme“ mit Masken haben Kinder irgendwie bloß dann, wenn die Eltern damit ebenfalls ein Problem haben. Hier an der Grundschule laufen alle Kinder mit Maske rum. So ungefähr mit 2 Jahren lernen Kinder i.d.R. ganz automatisch, dass man sich in der Öffentlichkeit nicht die Hose auszieht, und mit 5 oder 6 lernen sie eben derzeit, dass man im ÖPNV, im Supermarkt und in der Schule eine Maske trägt. Das ist für die allermeisten völlig normal, weil ist eben so. Wer natürlich Schwurbeleltern hat, die ihren Kindern permanent vorjammern wie schrecklich das alles ist, wird aber natürlich dadurch geprägt. Da sind dann aber nicht die Masken schuld, sondern ganz allein die Eltern.

Und es gibt ja durchaus auch viele Jobs, wo Erwachsene durchgehend Maske tragen müssen. Teilweise gesetzlich vorgeschrieben, teilweise vom Arbeitgeber. Andere sind dauerhaft im Home-Office, was Schulkindern ja konsequent verwehrt wird. Aber insbesondere sind Erwachsene auch selber verantwortlich dafür, was sie tun. Das ist bei Schülern anders, zum einen, weil sie dazu je nach Alter gar nicht in der Lage sind, aber zum anderen auch wegen der Schulpflicht.

Ah jetzt ist man Schwurbler, weil man die Maskenpflicht im Schulen nicht für verhältnismässig hält?
Ich denke man sollte sich darüber bewusst sein, dass die irgendwann fallen wird. Sei es an Ostern oder Pfingsten oder vielleicht auch schon im März. Und dann? Sind das auch alles Schwurbler, die das bald entscheiden?

Und klar sehe ich Masken bei meinen Kindern kritisch. Seitdem sie auf der Welt sind, wird sich darum bemüht, dass sie sich gesund ernähren, wertige Kleidung am Körper tragen, und und und. Das machen sicher viele ähnlich. Und nun haben die über Monate stundenlang irgendein billigstes Chemietuch vor der Nase (dass die Erwachsenen nicht dran haben wollen und möglichst schnell absetzten), und ich soll damit OK sein, nur weil sie nicht klagend nach Hause kommen, sondern die Situation akzeptieren? Sorry, aber das schlechtes Argument pro Maske im Unterricht ist, dass die Kinder das Beste aus ihrer Situation machen.

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Nein @otzenpunk, nicht alle Eltern, die die Maskenpflicht an Schulen kritisch sehen, sind „Schwurblereltern“. Mit Deiner Antwort @Benben80 ist jedoch klar geworden, dass Du Masken grundsätzlich als „billiges Chemietuch“ betrachtest und nicht als eine der wirksamsten und unverzichtbarsten Schutzmaßnahmen gegen eine Covid-19-Infektion auch für Kinder.
Eine grundsätzliche Diskussion über Masken wollen wir allerdings im 3.Jahr der Pandemie hier im Forum nicht mehr führen. Denn Masken werden uns so lange begleiten, wie die Pandemie andauert. Und das kann noch sehr lange der Fall sein @Benben80

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Lieber Philipp,
lieber Ulf,
liebes Lage-Team,
liebe Lage-Hörer,

ich weiß, dass es kein wirklich neues Thema ist. Und Ihr habt es in der Vergangenheit auch schon immer wieder mal aufgegriffen. Aber aufgrund aktueller Statements verantwortlicher Politiker aus meinem Landkreis und Bundesland (Bayern), möchte ich noch einmal explizit darauf aufmerksam machen:

Der Umgang mit (kleinen) Kindern und auch Familien in der Pandemie ist absolut katastrophal!

Wir wohnen in einem fränkischen Landkreis und haben zwei Grundschulkinder und ein Kita-Kind, die aufgrund ihres Alters (noch) nicht geimpft werden können.

Die Grundschule ist ein Thema für sich. Ich möchte hier mal explizit auf die Situation von Kita-Kindern eingehen. In Bayern ist es so, dass das zuständige Familienministerium eine Förderrichtlinie erlassen hat, mit der 28 Mio. Euro bereitstellt werden, um Lolli-PCR-Pooltests in den Kitas einzuführen. (Quelle: Förderrichtlinie zur Durchführung von PCR-Pool-Tests in der Kindertagesbetreuung | Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales)

Die Entscheidung für die Einführung sowie die Organisation dieser Tests liegt aber bei den Kommunen. Und die sagen nun: „Das schaffen wir nicht!“.

Wir haben sowohl mit dem Staatsministerium als auch mit dem Landratsamt unseres Landkreises dazu Schriftverkehr, in dem wir auf die bereits seit dem Sommer diesen Jahres bekannten Hinweise vom RKI und auch der Bundesärztekammer in Bezug auf die Einführung von geeigneten Testverfahren in Kitas hingewiesen haben. Die Krönung war dann die folgende Antwort unseres Landrats (CSU):

„Sie haben nun sowohl von uns als auch vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales ausführliche und erschöpfende Antworten auf Ihre sehr umfangreichen Einwendungen erhalten. Diesen Ausführungen schließe ich mich vollinhaltlich und abschließend an.

Unsere begrenzte Personalkapazität benötigen wir dringend für zielführende Aufgaben in der Pandemiebekämpfung. Da Ihnen sicherlich auch eine möglichst effektive und effiziente Pandemiebekämpfung am Herzen liegt, gehe ich davon aus, dass Sie hierfür Verständnis haben werden.“

Was lernen wir daraus?

  1. Die Prävention in den Kitas ist nicht zielführend in der Pandemiebekämpfung.
  2. Lolli-PCR-Pooltests sind weder effizient noch effektiv…

Das ist die Wahrnehmung der Verantwortlichen PolitikerInnen vor Ort – den Stellenwert, den wir als Familien mit kleinen Kindern in unserem eigenen Landkreis haben, kann man aus dieser Antwort zudem deutlich ablesen.

Das Ministerium verweist seinerseits auf die Selbstbestimmung der Kommunen und sagt weiterhin:

„Auch wenn sich die die Landkreise und kreisfreien Städte gegen die Einführung von Pool-Tests entscheiden, besteht weiterhin ein hohes Schutzniveau. Denn aus Sicht des Infektionsschutzes ist nicht die Art der Testung entscheidend, sondern dass überhaupt regelmäßig getestet wird. Das Infektionsgeschehen im vorschulischen Bereich ist im Vergleich zur Gesamtbevölkerung verhältnismäßig gering.“

Hier werden auf Seiten der Politik (mal wieder) wissenschaftliche Erkenntnisse und Realitäten vollkommen ausgeblendet. Ein hohes Schutzniveau kann durch Antigen-Schnelltests / Selbsttests gerade bei kleinen Kindern nicht erreicht werden. Und dass das Infektionsgeschehen bei Kita-Kindern „verhältnismäßig gering“ sei, ist wohl am ehesten auf die geringe Testquote in dieser Altersgruppe zurückzuführen.
Zudem wird auch das Verhalten der Bevölkerung falsch eingeschätzt: Denn wenn Selbsttest zwar durch Bezugsgutscheine ermöglicht werden, diese dann aber von den Eltern selber im häuslichen Bereich durchzuführen sind, dann passiert dies nur dort, wo auch regelmäßig daran gedacht und eine gewisse Sensibilität für das Gesamtthema besteht. Viele wiegen sich und ihre Kinder aber aufgrund der Signale aus der Politik in falscher Sicherheit. Somit drehen die Infektionen bei den ungeimpften Kindern fröhlich die Runde und sorgen dadurch auch wieder für weitere Ansteckungen in den zugehörigen Familien.

Versteht mich nicht falsch, ich rede jetzt nicht davon, dass Kinder die „Treiber der Pandemie“ sind. Hier geht es vielmehr darum, dass sich das Virus eben genau dort ausbreitet, wo es ihm besonders leicht gemacht wird. Ein ungeimpfter und weitgehend ungeschützter Teil der Bevölkerung wird hier zudem systematisch von adäquaten Testmethoden ferngehalten. Diese würden wenigstens eine frühzeitige Indikation für Infektionen bieten. Zur Notwendigkeit solcher Tests stellte das RKI bereits im Juli u.a. fest (Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2021/Ausgaben/26_21.pdf?__blob=publicationFile):

„Dies ist auch wichtig, da ein fortbestehendes Infektionsgeschehen mit regelmäßiger Exposition geimpfter Personen im privaten Umfeld der Kinder die Gefahr der Selektion neu entstehender Mutationen begünstigt, die dem Immunschutz nach Impfung ausweichen können („Fluchtmutationen“).“

Unabhängig von dieser gesamtgesellschaftlichen Perspektive, bedeutet das Verhalten unserer Politiker, dass Kinder in den Kitas sich schlichtweg durchinfizieren sollen – koste es was es wolle: Kitas werden auch in diesem Winter wieder reihenweise schließen, weil ein hohes Infektionsgeschehen dies erforderlich macht. Mit allen sozialen und auch volkswirtschaftlichen Schäden, die das so mit sich bringt. Die Kinder und ihre Eltern werden erneut alleingelassen, ohne dass ihnen der notwendige Schutz und die Unterstützung seitens der Behörden zuteil wird.
Denn das ist offenbar keine „zielführende Aufgabe in der Pandemiebekämpfung“.

Falls jemand ähnliche Erfahrungen macht (in Bayern oder im Rest der Republik), wäre ich sehr an einem Erfahrungsaustausch interessiert.
Und falls jemand geeignete Kontakte zur Presse hat, die dem Thema nachgehen könnte, würde ich mich ebenfalls über eine Info freuen.

Bleibt gesund!

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Vielleicht als kurze Ergänzung dazu aus Berlin: In Berlin gibt es seit Anfang August 2021 ein Pilotprojekt zur Evaluation von Lolli-PCR-Pool-Tests in Kindertagesstätten, an dem 29 Einrichtungen teilnehmen (Berlin hat ca. 2700 Einrichtungen). Diese Testphase sollte bis September laufen und dann sollte ggf. über den flächendeckenden Einsatz entschieden werden. Das RKI hat zu dem Zeitpunkt darauf hingewiesen, dass eine flächendeckende Einführung sinnvoll wäre, bevor es zu hohen Herbstinzidenzen kommt und bevor die Urlaubsrückkehr mehrere positive Fälle in die KiTas bringt.

Die Auswertung des Pilotprojekts wurde dann immer wieder aufgeschoben und scheint jetzt Mitte November abgeschlossen. Jedenfalls hat die geschäftsführende Bildungssenatorin am 18.11. verkündet, dass Lolli-PCR-Tests für alle Einrichtungen bestellt und zur Verfügung gestellt werden sollen - die Umsetzung ist bisher soweit ich es sehe unklar bzw. noch nicht vollständig implementiert. Bisher lag es außerhalb des Pilotprojekts in der Eigenverantwortung von Trägern, Eltern und Betreuungspersonal, sich ggf. um Verträge mit Laboren, die Logistik und die anfallenden Kosten zu kümmern, wenn sie Lolli-PCR-Tests einführen wollten. Unterstützung oder auch nur Hilfestellung durch den Senat gab es dafür - soweit ich sehe - nicht.

Systematisch getestet wurde auch vorher nicht. Es wurden Antigen-Schnelltests bereitgestellt, deren Durchführung war aber ungeregelt und lag in der Verantwortung der Eltern bzw. unterlag der Aufsicht der Betreuer:innen - Tests waren deshalb wohl vor allem anlassbezogen beim Auftritt von Symptomen. Auch die Testung mittels Lolli-PCR ist nun nicht verpflichtend, die Teilnahme ist freiwillig. Die Begründung seitens der Bildungssenatorin war übrigens die verstärkte Nachfrage durch die Eltern, der Senat sieht hier abseits der einfacheren Anwendbarkeit offensichtlich weder einen epidemiologischen Nutzen noch einen signifikanten Beitrag zum Schutz von Kindern; die Äußerungen der geschäftsführenden Bildungssenatorin könnten gleichgültiger kaum sein.

Der letzte Punkt spricht vielleicht für den verstärkten Eindruck, dass politisch im Hinblick auf Kinderbetreuung und Kinderschutz wenig präventive Maßnahmen ergriffen werden. Der Eindruck ist eher, dass das mühsam erkämpft werden muss und dann natürlich immer zu spät geschieht. Und dass die Bundespolitik das Familienressort zunächst der Opportunistin und akademischen Betrügerin Franziska Giffey überlassen und es dann zur Nebenbeschäftigung der Justizministerin degradiert hat, ist natürlich auch kein Zeichen dafür, dass hier tatsächliche Anstrengungen unternommen werden.

Kurzes Update zum Thema:

Das zuständige Familienministerium in Bayern hat sich nun am 07.12.2021 mit dem grandiosen Vorschlag zu Wort gemeldet, eine Test-NACHWEIS-Pflicht in Kitas einzuführen.

Statt einer vernünftigen Umsetzung von Lolli-PCR-Tests, wie sie bereits seit Beginn des Schuljahres in den (Grund-)Schulen praktiziert werden, hat man nun das Thema vollständig auf die Eltern verlagert.
Diese können jetzt entweder dreimal die Woche mit ihren kleinen Kindern zur Teststation rennen oder versuchen, selber einen vernünftigen Abstrich bei den Kleinen vorzunehmen. Beides ist absolut nicht praktikabel. Letztlich wird es unserer Ansicht nach dazu führen, dass Eltern, die das beruflich vereinbaren können, ihre Kinder eher zu Hause lassen. Andere werden zwar einen Antigen-Selbsttest durchführen, aber ob das Ergebnis dann valide ist, kann natürlich aufgrund der erschwerten Probenentnahme und den ohnehin reduzierten Genauigkeiten dieser Tests keiner sagen.
Anekdotische Evidenz: in mehreren Fällen in unserer Kita waren die durchgeführten Selbsttest bei Kindern negativ während der jeweils symptombezogen durch den Kinderarzt durchgeführte PCR-Test positiv ausfiel.
Somit verbessert dieses Vorgehen leider die Sicherheit für die Kinder in den Kitas gar nicht – es wird lediglich von den Eltern ein Zettel unterschrieben, der irgendeine Test-Durchführung nachweist.

Wieder einmal wurden schlicht alle Empfehlungen und Erkenntnisse der Wissenschaft seit dem Sommer ignoriert. Es ist zum Heulen!

Daher habe ich eine Petition erstellt und wollte Euch fragen, ob Ihr diesem Thema vielleicht eine gewisse Reichweite geben könnt. Die Petition fokussiert zwar auf Bayern, aber das Thema ist bestimmt auch in anderen Bundesländern unzureichend gelöst und könnte somit auch dort als Blaupause genutzt werden.

Ich würde mich freuen, wenn wir auf diesem Wege weitere Unterstützer finden und etwas für unsere Kinder erreichen. Auf die Straße mit Fackeln und Mistgabeln, gehen wir als Eltern ja eher selten… dieses Feld wird ja von anderen Schreihälsen besetzt. Komischerweise finden die meist mehr Gehör…

Ich hoffe sehr, dass wir alle gut durch den Winter kommen und wünsche Euch und der ganzen LdN-Community eine schöne Adventszeit und ruhige, entspannte Festtage!

Danke!
Macht weiter so!

Beste Grüße aus Franken,
Florian

Gibt es dazu auch eine Begründung? Bei uns hat am 8. 9. der Stadtrat beschlossen, dass die Stadt bei den Kitas für eine Möglichkeit zum Lolli-PCR-Test zu sorgen hat. Ab dem 27. 9. war dann ein Labor damit beauftragt und die Kitas mussten nur noch zusehen, dass die Kinder auch fleißig lutschen. Was gibt es da zu „organisieren“? Diagnostiklabore holen doch tagtäglich alle möglichen Proben von Ärzten und Kliniken ab bzw. kriegen von denen Proben zugestellt. Nun kommen halt noch ein paar Kitas und Schulen dazu. So what?

Interessant. Um welche Stadt geht es denn (wenn ich Fragen darf)?

Die Begründung ist recht einfach. Das zuständige Familienministerium verweist auf die Eigenverantwortung der kommunalen Verwaltung und die kommunale Verwaltung sagt, dass sie dafür keine Kapazitäten haben. Die haben sich mit Sicherheit nicht damit beschäftigt, ob und wenn ja, welchen Aufwand das macht. Es ist halt einfacher auf „die da oben“ zu verweisen, die das ja alles nicht durchdacht haben.

Hier ein paar O-Töne:

Unser Landrat (A. Tritthart, CSU):

Sie haben nun sowohl von uns als auch vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales ausführliche und erschöpfende Antworten auf Ihre sehr umfangreichen Einwendungen erhalten. Diesen Ausführungen schließe ich mich vollinhaltlich und abschließend an.

Unsere begrenzte Personalkapazität benötigen wir dringend für zielführende Aufgaben in der Pandemiebekämpfung. Da Ihnen sicherlich auch eine möglichst effektive und effiziente Pandemiebekämpfung am Herzen liegt, gehe ich davon aus, dass Sie hierfür Verständnis haben werden.

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Tritthart
Landrat

Das verantwortliche Staatsministerium (StMAS) schreibt:

vielen Dank für Ihre Nachricht vom 4. November 2021 an Frau Staatsministerin Carolina Trautner. Frau Staatsministerin hat uns als zuständiges Fachreferat für Kindertagesbetreuung gebeten, Ihre Anfrage zu beantworten und dem kommen wir gerne nach.

Eine flächendeckende Einführung von PCR-Pool-Tests im Bereich der Kindertagesbetreuung in Bayern ist logistisch nicht möglich. Die zentrale Steuerung einer Logistik bei rund 10.200 Kindertageseinrichtungen in Bayern ist erheblich aufwändiger und komplizierter als im Grundschulbereich (2.700 Grund- und Förderschulen). Eine Auswertung der PCR-Pools aus den Kinderbetreuungseinrichtungen noch am selben Tag kann bei einer zentralen Steuerung aufgrund der knappen Laborkapazitäten nicht gewährleistet werden. Durch die Zeitverzögerung werden die Vorteile der PCR-Pool-Testung (höhere Sensitivität und Spezifität) gegenüber den Antigen-Schnelltests jedoch wieder relativiert und kommen nicht zum Tragen.

Einzige Möglichkeit ist daher die dezentrale Einführung auf lokaler Ebene, da hier ggf. auch kleinere regionale Laborkapazitäten genutzt werden können. Ob die Landkreise oder kreisfreien Städte sich an unserem Förderprogramm beteiligen, bleibt ihnen im Rahmen ihres kommunalen Selbstverwaltungsrechts vorbehalten. Der Freistaat stellt ihnen zur Erfüllung der Testangebotspflicht mit dem Förderprogramm für die PCR-Pool-Testungen und den Berechtigungsscheinen für Antigenselbsttests zwei gleichwertige Testmöglichkeiten zur Verfügung.

Auch wenn sich die die Landkreise und kreisfreien Städte gegen die Einführung von Pool-Tests entscheiden, besteht weiterhin ein hohes Schutzniveau. Denn aus Sicht des Infektionsschutzes ist nicht die Art der Testung entscheidend, sondern dass überhaupt regelmäßig getestet wird. Das Infektionsgeschehen im vorschulischen Bereich ist im Vergleich zur Gesamtbevölkerung verhältnismäßig gering. Als zusätzliche Schutzmaßnahmen werden die Beschäftigten dreimal pro Woche getestet, sofern sie nicht geimpft oder genesen sind, und tragen weiterhin Mund-Nasen-Bedeckungen. Die Kinder erhalten kostenlose Selbsttests für die zweimal wöchentliche Testung, sofern nicht die PCR-Pool-Testungen in Anspruch genommen werden. Zusätzlich hat der Freistaat ein weiteres Förderprogramm zur Unterstützung der Kommunen und Träger bei der Beschaffung von mobilen Luftreinigungsgeräten aufgelegt. Damit können alle Gruppen- und Funktionsräume von Kitas mit Luftreinigungsgeräten ausgestattet werden.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen mit diesen Informationen weiterhelfen.

Eine ziemlich bescheidene Situation. Natürlich gibt es einzelne andkreise, die das Thema engagiert aufgreifen und eine Umsetzung teils auch pragmatisch ermöglichen. Aber das ist eher eine Seltenheit. Viel lieber vertraut man offenbar darauf, dass Familien das schon schlucken.

Im Rahmen einer öffentlichen Ausschuß-Sitzung im Landtag wurde wohl auch schonmal die Aussage seitens der CSU bemüht, dass die kleinen Kinder ja ohnehin nicht schwer erkranken und man daher diesen ganzen Aufwand nicht treiben müsste.

Jena.

Nachdem, was du geschrieben bzw. zitiert hast, habt ihr mit den Verantwortlichen in eurer Kommune Pech gehabt.

Wobei der Kinder natürlich sowieso früher oder später mit dem Virus in Berührung kommen werden - so wie wir alle. Bis runter zu den Fünfjährigen gibt es nun auch die Möglichkeit zur Impfung. Also kann ich schon nachvollziehen, dass die Entscheidungsträger die Eindämmung der Pandemie in den Kitas für nicht vordringlich halten. Nichtsdestotrotz ist es schon lachhaft, dass ein Landkreis keine Lollitests organisieren kann.

Hier in Bamberg gibt es diese Lolly-Tests ebenfalls nicht.

Krippenkinder die frisch in die Krippe kommen + kalte Jahreszeit = laufende Nase alle zwei Wochen. (Eben auch bei unserem Sohn)

Konsequenz?

Eine „laufende“ Nase besteht i.d.R. eine Woche und nur durch einen Test beim Kinderarzt darf er wieder in die Krippe. Er braucht eine offizielle Bestätigung.

Alternativ schleppen wir unseren Sohn in die Apotheke. Der Schnelltest ist dann zwar auch in Ordnung, aber nur wenn die Nase eben nicht gar nicht mehr läuft.(Symptomfrei)

Das bedeutet, jede 2-3 Woche ist das Kind mehrere Tage bis komplette Woche zuhause.

Das ist unsere Realität. Ich bin froh, dass ich einen familienfreundlichen Arbeitgeber habe.

Der Lollytest wäre doch eine einfache Möglichkeit, dieses Problem zu lösen.

Besonders das unbedingte Festhalten an dem Präsenzunterricht in der jetzigen Form habe enorme Defizite mit teils fatalen Folgen aufgezeigt, sind sich die Experten einig. «Schule ist nur dann stabilisierend, wenn sie tatsächlich Bildung vermittelt, Ressourcen und Interessen fördert und stärkt, wenn sie eine stabile pädagogische Infrastruktur hat und Tagesstruktur und Rhythmus bietet», betonte Baumann.

Diese Funktionen erfülle Schule nicht, wenn sie durch ständige Infektions- und Quarantänefälle im Chaos versinke, Familien dadurch unberechenbar unter Druck gerieten, wenn Lehrkräfte ausfielen und vertreten werden müssten, Leistungsdruck auf schlechte Lehr- und Lernbedingungen treffe. Dann könne eine «um jeden Preis offene Schule» auch psychisch gesehen Teil des Problems werden und ihre Funktion als Teil der Lösung einbüßen.

Das wundert mich leider gar nicht. Österreich hat diesen Monat die Präsenzpflicht bis zum 28. Februar ausgesetzt. Hat sich bei einem Podcaster, dem ich regelmäßig zuhöre, auch gleich ausgezahlt die Tochter zu Hause zu lassen. Alle Sitznachbarn seiner Tochter hatten nach drei Tagen Schule einen positiven Test. Wäre bei einem ungeimpften Säugling in der Familie durchaus belastend, wenn die Tochter infiziert wäre.

Lehrer berichten auch davon, dass die aktuelle Situation sehr belastend für die Kinder ist. Insbesondere wenn die vorerkrankte Geschwister oder Eltern haben:

Ich glaube die meisten Arbeitnehmer fänden es auch nicht so toll, wenn der Chef jeden Morgen vor der kompletten Belegschaft verkünden würde, wer alles einen positiven Test hat und wieder nach Hause muss.

Dass man die Schulen nochmal zumacht ist nicht zu erwarten, aber Kinder und Eltern sollten doch wenigstens die Wahl haben, ob sie angesichts der aktuellen Infektionszahlen zu Hause bleiben oder nicht. Dass die Klassenräume nicht so eingerichtet sind, dass man den Unterricht streamen kann, ist natürlich auch ein Unding. Die nötige Technik hätte man längst besorgen und installieren können. Notfalls müssen das die Lehrer dann mit ihren privaten Smartphones machen, damit die Kinder zu Hause dem Unterricht zumindest passiv folgen können. Alles nicht ideal, aber bis zum Ende der Omikron-Welle irgendwann im März weiterhin auf der Präsenzpflicht zu bestehen, kann es auch nicht sein. Da muss die Politik den Eltern mehr Entscheidungsfreiheit erlauben.

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