Hier würde ich gerne nochmal nachhaken, tatsächlich ist es wichtig, die Zahlen aktuell zu halten, sonst enstehen teilweise krasse Missverständnisse:
Für PV liegt die sog. Energy Payback Time, also die Zeit, die es braucht, die Energie zur Produktion wieder herein zu holen, zwischen einem und 1,5 Jahren, je nach Ort/Sonneneinstrahlung.
Für Wind kommt man auch, je nach Begebenheiten, auf Zahlen deutlich unter 2 Jahren, teilweise sogar nur ein halbes Jahr.
Das heißt, dass Erneuerbare Energien bei einer Lebensdauer von 20 Jahren mindestens 10-20 Mal so viel Energie erzeugen, wie sie verbrauchen. Und der Trend geht zudem in den letzten Jahren in die richtige Richtung.
Lieber LeoWorm, ich habe vor ein paar Jahren aktiv in dem Bereich geforscht und in diesem Rahmen als ein Teilnehmer z. B. den Projektantrag für das CLUSTER Projekt erstellt, siehe BGR - Projektwebsite CLUSTER - Auswirkungen der Begleitstoffe in den abgeschiedenen CO2‐Strömen unterschiedlicher Emittenten eines regionalen Clusters auf Transport, Injektion und Speicherung.
In diesem Antrag geht es, wie die Zusammenfassung zeigt, nicht darum was das CO2 im Untergrund macht, sondern was die Begleitstoffe machen. Da ist z. B. oft auch SO2 dabei, das sehr aggressiv sein kann. Das CO2 selbst kann auch mit dem Gestein reagieren, aber diese Reaktionen sind relativ gut bekannt, bzw. kann man das für jede Lagerstätte austesten. Die Lagerstätte war in der Lage über ein paar Millionen Jahre Erdgas zu speichern, von daher sollte sie auch gegenüber CO2 nicht völlig undicht sein.
Was ich sage möchte ist, dass damals 2005-2015 es eigentlich schon wissenschatlicher Konsens war, dass das machbar ist. Aber es hat sich halt gezeigt, dass die Atomkraftgegner auf CCS gegangen sind und das schlicht und einfach nicht durchsetzbar war, bzw. sich Politiker damit extrem unbeliebt gemacht hätten. Dazu kommt, dass das Potenzial einfach zu gering ist. Man kann halt nicht einfach die Kohlekraftwerke noch ein paar Jahrzehnte weiterlaufen lassen. Von daher muss man darüber eigentlich auch gar nicht mehr groß reden. Das wäre nie der große Wurf geworden.
Das heißt doch konkret nichts anderes, als wenn man in einem Jahr von 100% fossil auf 100% Wind und Solar umsteigen würde, würde man in diesem Jahr 4 Mal (Normalverbrauch + 3-facher Verbrauch für Umstieg) so viel CO2 ausstoßen! Das sollte auch gar kein Vergleich sein, sondern einfach der Hinweis, dass der Umstieg kurzfristig zusätzliches CO2 kosten wird. Ja, das spart man langfristig wieder ein, aber aktuell ist unser CO2-Budget in 9 Jahren verbraucht.
„Die Biokohle wäre also sogar ein CO2-Speicher, wenn man sie einlagern würde.“