Bündnis Sahra Wagenknecht - Todesstoß für die Linke?

Ja, das war ihr Vorwurf, aber sie selber priorisiert stattdessen offensichtlich lieber „Kritik an Corona-Maßnahmen“ oder „Freundschaft mit Russland“ höher.

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Wenn wir die Verteilung nach oben übertreiben, werden wir mangels guten Schulen ergo guten Fachkräften, mangels Brücken, Internet und moderner Verkehrsinfrastruktur, mangels genügend grüner Energie auch nichts mehr zu verteilen haben.

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In diese Richtung tendiere ich auch. Endlich hauen ein paar der Populisten aus der Linken ab. Was für Quatsch-Ideen dieser neue Verein sich auf die Fahne schreibt (russisches Gas priorisieren? Gegen Zuwanderung?- wie weltfremd kann man denn sein?) zeigt ja schon, warum die Linke so sehr mit sich selbst beschäftigt war die letzten Jahre. Wenn die Linke jetzt die Chance ergreift und eine klare Linie gegen Populismus fährt, wäre das endlich mal ein vernünftiger Beitrag aus der Ecke.

Könnte mir durchaus vorstellen, dass das dazu führt, dass sich die Wählerschaft der Linken etwas umstellt. Weniger Leute die vor allem frustriert sind mit allem und mehr Leute die noch glauben, dass Rationalität, Wissenschaft und die internationale Gemeinschaft Antworten auf unsere Probleme liefern können. Selbst wenn das jetzt erstmal weniger Stimmen bedeuten sollten ist es auf lange Zeit gesehen wirklich wichtig, dass es hier eine Chance auf eine Rückkehr zu einer seriösen Linken geben könnte.

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Gestern wurde die Parteigründung vollzogen. Gleichzeitig wurden zwei Spitzenkandidaten für die Europawahl präsentiert. (Wagenknecht selber müsste für einen Sitz im Europaparlament ihr Bundestagsmandat aufgeben und damit einem Nachrücker aus ihrer ehemaligen Partei Platz machen, was sie natürlich nicht will.)

Interessant ist, dass einer der zwei Spitzenkandidaten anscheinend ein vehementer Verfechter der Agenda2010 ist. Wie das zusammen passen soll mit einer „neuen linken Partei“ wird schwer zu erklären sein.

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Gibt was Neues - vorläufige empirische Erkenntnisse.

Sieht aktuell also nicht soo gut aus für die Linke. Wobei der Europawahlkampf es wohl zeigen wird. Kleine Parteien haben da deutlich mehr Chancen als anderswo. Und die Linke hat ja noch nicht so recht die Aufarbeitung des Wagenknechts-Austritts abgeschlossen (das dürfte wohl länger dauern) und den Wahlkampf begonnen.

Ich sehe die Linke auch momentan grüner als die Grünen und sozialer als die SPD. Mein Eindruck ist, dass viele die Linke nicht wählen, da sie Sorge haben so ihre Stimme zu „verschenken“. Wäre schade, wenn aufgrund dieser Sorgen die Linke es nicht rein schafft. Da würde gerade jetzt ein enorm wichtiger Gegenpol gegen den Rechtsruck fehlen.

Dem kann ich mich nur anschließen.

https://www.die-linke.de/europawahl2024/wahlprogramm-zur-europawahl/

Das ist es nicht, sondern die Problematik mit Ihrer Haltung zu Russland. Sollte sich die Linke endlich deutlich von Russland abwenden sind die sich wieder wählbar.

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Ich habe es ja geahnt: die aktuellen Umfragen lassen vermuten, dass das BSW Die Linke aus allen Parlamenten kegeln könnte.
Jetzt müssten nur mal langsam die großen Demonstrationen gegen die AFD sich auch in den Zahlen niederschlagen. Sonst bleibt am Ende der fade Beigeschmack, dass es sich doch nur um einen Konflikt zwischen den üblich verdächtigen Bundesländern und dem Rest Deutschlands handelt.
So wie viele türkischstämmigen Mitbürger Erdogan gewählt haben, nur um den Deutschen eins auszuwischen.

Tut es doch längst:

Oder hast du echt erwartet die AfD stürzt innerhalb 2 Wochen auf 5 Prozent ab?

Ich hatte mir nur die offizielle Seite mit den ganzen Infratest usw angeschaut.

Erwartet nicht, nur ich habe auf die Vernunft der Menschen gehofft. Kann aber so weitergehen.

Ist Parteiwerbung im Forum eigentlich erlaubt? Zusammen mit dem regelmäßigen Bashing gewisser Parteien verursacht das doch ein deutliches Geschmäckle.

Die Linke hat spätestens jetzt ein brutales Problem der Sichtbarkeit. SPD, CDU, Grüne, FDP, Wagenknecht sitzen quasi täglich in Talkshows, AFD zum Glück seltener, werden in den Nachrichtenformaten interviewt, kommen täglich vor, die Linke nicht.
Selbst in der LdN oder anderen Politik Podcasts wird zwar manchmal über die Linke gesprochen, aber meist nur über die Personen und der allgemeinen Lage der Partei, aber nicht über Inhalte.

Wenn dieser Teufelskreis nicht durchbrochen wird, dann haben sie in der breiten Masse kaum eine Chance.

Und ganz ehrlich: außer Enteignung von Immobilienkonzernen und Vermögenssteuer kenne ich die Forderungen der Linke auch nicht, obwohl ich politisch interessiert bin.

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Naja, bei politischen Diskussionen bleibt es wohl nicht aus, auch mal die Gründe zu nennen, warum man eine Partei wählt. Ansonsten können wir ja tatsächlich nur noch über Negatives schreiben, wollen wir das wirklich?

Ich denke, die Linke wurde auch - vor allem vor der Abspaltung des Wagenknecht-Lagers - aufgrund ihrer Russland-Politik auch sehr stark kritisiert. Also es ist nicht so, als ob die Linke hier nur Fürsprecher hätte.

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Wo genau ist hier gerade Parteiwerbung?

Kritik ist kein Bashing und hat auch kein Geschmäckle. Du baust hier gerade etwas auf was nicht da ist.

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Die Linke wird sich erstmal wieder neu aufstellen müssen. Wagenknecht war eben auch die auffälligste Figur der Partei, wenn es um Talkshow-Auftritte ging.

Insgesamt dürfte die Linke aber kein Problem der Sichtbarkeit haben, das trifft eher auf die Maaßen-Partei zu, denn die steht irgendwo zwischen Union und AfD, wobei es bereits Überschneidungen zwischen Union und AfD gibt, also kein Vakuum, das die Partei füllen könnte. Die Linke hingegen hat noch ihr soziales Milieu (sozialpolitisch und wirtschaftspolitisch links), BSW hat ein eigenes relevantes Milieu (sozialpolitisch konservativ, wirtschaftspolitisch links) und die anderen Parteien ebenso.

Wenn die Linke sich neu aufstellt und eine klare „linkere SPD“ wird, sehe ich eher für die SPD schwarz, weil die SPD dann in der Position ist, wie die Maaßen-Partei zwischen den Stühlen zu sitzen und nicht wirklich eine klar definierte Wählerschaft anzusprechen. Das geht für die SPD langfristig nicht gut, wenn die Generation „Ich wähle nur SPD und CDU, weil man das so macht“ ausstirbt, sehe ich wenig Hoffnung für eine derart gesichtslose SPD, wie wir sie die letzten Jahrzehnte erlebt haben…

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Das ist aber schon sehr optimistisch für die Linke. Sie steht bei 3 Prozent und ich behaupte, wenn Sie aus dem Bundestag fliegt werden wir sie wohl ehr nicht wiedersehen. Es gibt derzeit keine Tendenzen, dass die Linke irgendwem Wähler abnimmt. Zu allererst müsste die Linke sich deutlich und glaubwürdig von Russland distanzieren ohne Interpretationsspielraum. Ansonsten war es das wohl leider.

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Vielleicht bin ich zu optimistisch, aber ich denke, eine Partei, die eine bundesweite Verwaltungsstruktur und entsprechend professionelles Personal hat, wird so schnell nicht untergehen. Den schlechten Umfrageergebnissen stehen - zumindest laut Angaben der Partei selbst - erhöhte Partei-Eintritte gegenüber, was für die langfristige Entwicklung das wichtigere Kriterium sein sollte.

Aber gut, wir können hier wirklich nur mutmaßen. Ich persönlich denke, dass die Linke als Korrektiv für SPD und GRÜNE wichtig ist (weil SPD und GRÜNE sonst nur von „rechts“ nach „rechts“ getrieben werden, was fatal ist und zu Scholz-Aussetzern wie der Forderung nach mehr Abschiebungen führt… oder zu fragwürdigen Asyl"kompromissen"…) und das hinreichend viele Bürger das langfristig auch so sehen werden.

Ich gebe dir aber Recht, dass die Linke sich dafür erstmal klar gegen Russland positionieren muss. Russland ist ein erzkonservatives Land, das ist kein Vorbild für eine progressive Linke. Ehe sich die Linke hier nicht glaubwürdig neu positioniert werde ich sie definitiv auch nicht wählen.

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Glaub ich eher nicht. Für mich sieht es so aus: Liberale Linke haben die Grünen (eventuell noch, wie links die sind und ob die „Fundis“ wieder mehr Gewicht erlangen, wird sich in zukünftigen Koalitionen mit der Union zeigen), illiberale Linke jetzt BSW. Alles dazwischen kann sich irgendwo grob in der SPD wiederfinden. Das gesamte linke Potenzial liegt ohnehin derzeit eher unter 50 Prozent in D. Die frühere, breitere Basis in den ostdeutschen Ländern scheint mir für die Linke (Partei) verloren.

Für die Linke (Partei) bleiben daher nur Krümel, solange SPD und Grüne je 10-20 Prozent, BSW 5-10 Prozent holen. Um die streitet sie sich mit tendenziell linksliberalen Kleinparteien wie Piraten, PARTEI etc. - grob gesprochen, was Menschen mit größerer Offenheit für Neues halt so abholt.

Ich hatte meinen Beitrag als Antwort auf

geschrieben. Da wird eindeutig und ungefragt das Parteiprogramm referenziert. Es wird auch nicht auf einzelne Punkte darin eingegangen sondern einfach nur mit einem impliziten Hinweis das Programm zu lesen hingestellt.

Das ist aus meiner Sicht schon nahe dran an Parteiwerbung.

Das ist tatsächlich eine Diskussion, die wir erstmal im Moderations-Team führen müssten.
Aktuell gibt es kein Verbot für „Parteiwerbung“ in den Forenregeln, aber ich denke es ist klar, dass zu eindeutige Parteiwerbung nicht zugelassen würde. Also wenn jetzt hier im Wahlkampf bezahlte Accounts von Parteien auftauchen würden, um Wahlwerbung zu machen, würde das wohl ohne Zweifel relativ schnell zur Sperrung führen.

Da es hier generell um die Frage geht, ob die Linke in unserem politischen Spektrum noch eine Bedeutung finden wird, ist ein Post, der auf das Parteiprogramm verweist und verdeutlicht, dass die Linke aus den dort aufgeführten Gründen weiterhin wichtig ist, mMn vielleicht grenzwertig, aber noch im Rahmen des Zulässigen. Würde @Pigeon73 natürlich nun in jedem Thread das Parteiprogramm der Linken zitieren und zur Unterstützung der Linken aufrufen, würden wir vielleicht irgendwann auch die Reißleine ziehen :wink:

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