Bitte um Überzeugung zur Impfung

Ich bin Deiner Meinung. Eine Lösung wäre, das eben einzuordnen mit der Sandwich-Taktik, so wie das auch mit Fake News, über die seriöse Medien berichten wollen, geschehen sollte: über und unter dem entsprechenden Text einen Hinweis darauf, das hier Fehlinformationen wiedergegeben werden, und wie es wirklich ist, und den eigentlichen Text mit

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unsichtbar machen.

Das macht natürlich fürs Moderationsteam ein Stück mehr Arbeit als das einfach zu löschen und ich kann verstehen, wenn die Kosten-Nutzen-Rechnung bei denen anders ausfällt…

Edit: Mein Post wurde erst genehmigt, nachdem Ulf die Posting-Geschichte von Lothar aufgezeigt hatte. Dass das da natürlich etwas anders aussieht, ist klar.

Das ist ja gerade das Problem, und ich möchte gerne TRqs Post noch etwas ergänzen: Wenn sich zu viele von den theoretisch weniger Gefährdeten (dass es so einfach nicht ist, hat Guenter ja schon klargestellt; siehe dazu auch der Anfangspost in diesem Thread: Corona aus ärztlicher Sicht) sich so verhalten, ist es sehr unwahrscheinlich, dass das exponentielle Wachstum eingedämmt werden kann. Und auch wenn Du selbst vielleicht keinen aktiven Kontakt zu Menschen hast, die sich nicht impfen lassen können (Kinder, Immunsuprimierte), oder bei denen der Impfschutz schneller wieder nachlässt als bei anderen (ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen), so könnten andere, die aus Deiner jungen, sportlichen peer group kommen, sich ebenso verhalten und es eben doch tun. Und kannst Du vorhersehen, hinter wem Du in der Schlange im Supermarkt stehst?

Darüber hinaus ist eben selbst bei Geimpften ist der Impfschutz nicht 100%ig, wie ja ausführlich diskutiert wird, also sind wir eben auch vor Dir nicht 100%ig geschützt, wenn (nicht falls) Du Dich dann mal infizierst. Aber das ist eben die Lochkäse-Taktik: Je mehr Leute geimpft sind, desto geringer ist auch die Chance für Impfdurchbrüche, weil einfach weniger Chancen da sind, sich zu infizieren. Du bringst eben doch auch Geimpfte in potenzielle Gefahr, daher hoffe ich, dass Du einsiehst, dass das Solidaritätsargument auch hier zieht.

Vorab: ich bin kein Mediziner und habe mir vieles in den letzten Wochen zusammengelesen. Aber eine Sache, die ich in letzter Zeit gelernt habe, ist dass wie @Kenny in der wunderbaren Antwort beschreibt, und die ich hervorheben möchte: oft ist dein eigenes Immunsystem dein ärgster Feind. Wenn du also schreibst, dass du 28 bist und sportlich und jung, dann könnte genau das dein Problem werden (Mediziner, correct me if I’m wrong).

Das zweite ist, dass wir alle dem Irrglauben unterliegen, dass jede überstandene Virusinfektion uns stärker macht. Das gilt nicht für alle Viren. Masernviren bleiben im System und können (in seltenen Fällen) eine Enzephalitis auslösen, die 100% tötlich ist. Windpocken bleiben im System und können später die Gürtelrose auslösen.
Dieser Podcast ist sehr zu empfehlen: Klub Pandemia. Ein Satz, der mir immer im Gedächtnis geblieben ist, von Kai Kupferschmidt ist: Wenn die Leute Angst davor haben, dass die Impfung die DNA ändert, was denken die Leute denn eigentlich, dass das Virus macht.

Drittens ist für mich persönlich das Argument für die Solidarität schlicht die Vorstellung, dass wenn ich im Krankenhaus lande, ich mir nicht vorwerfen will, dass ich es vermeiden hätte können. Wenn ich trotz Impfung tatsächlich im Krankenhaus landen würde, dann möchte ich dem überarbeiteten Personal sagen können: Leute, ich hatte Pech, ich hab es versucht, danke dass ihr mir helft. Ich möchte nicht sagen müssen: ich dachte es besser als Experten zu wissen und jetzt müsst ihr super hart an mir arbeiten. Aber tough shit, das ist schließlich euer Job. Das wäre mir persönlich einfach zu peinlich.

Außerdem habe ich gestern einen Artikel gelesen, den ich gerade leider nicht finden kann. Zusammengefasst: es gibt in absoluten Zahlen mehr Geimpfte. Daher gibt es auch mehr Geimpfte mit starken Erkältungen. Dass da eventuell eine Korrelation besteht, bedeutet absolut nicht, dass dort eine Kausalität besteht.

Wie du dich letztendlich entscheidest, ist natürlich dir überlassen. Ich würde mich persönlich wahnsinnig freuen, wenn @Kenny tolle Antwort Wirkung zeigt.

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All das zeigt mir so nebenbei, dass viele Menschen keine Grundlagenkenntnis über Wahrscheinlichkeiten hat. Das scheint in der Schule wohl nicht mehr gelehrt zu werden.

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Sorry Ulf, auch wenn ich die Historie von @Lothar nicht kenne:

Ich bin unfreiwillig Empfänger von Direktnachrichten geworden, in denen er eine Argumente nochmal wiederholt hat. Wenn das die Selben waren wie in einem ursprünglichen Post, dann war davon nichts „Fake News“ und auch keine Desinformation (auch wenn ich mit den allermeisten Punkten nicht übereinstimme und etliche Punkte schlicht unsachlich oder nicht sachgerecht waren).

  • Viele Argumente waren Äußerungen der Enttäuschung über die Pandemie-Politik - kennen wir diese Enttäuschung nicht alle?
  • „Jens Spahn“ als Argument gegen Impfung aufzuzählen ist natürlich Quatsch, aber weder Desinformation noch Fake News.
  • Dass die Fallzahlen trotz Impfungen höher sind als im Vorjahr ist auf ersten Blick ein Argument - aber dagegen kann man ja leichten argumentierten (und ich bin sicher: vieles Forenteilnehmer hätten das schnell getan): Letztes Jahr gab es ja die so viel ansteckendere Delta Variante noch nicht und die Menschen sind auch weitaus weniger vorsichtig.
  • Das es bei anderen Impfungen keine Booster-Impfungen gibt (stimmt das tatsächlich?) ist ebenfalls kein Argument gegen Impfen.
  • Weitere Argumente beziehen sich auf den Druck, den Politik und (soziale) Medien gegen Ungeimpfte aufbauen. Ich finde diesen richtig und wichtig, aber kann verstehen, dass Ungeimpfte das anders sehen - vor allem, wenn dann gefordert wird, die Behandlung von Ungeimpften zu verweigern oder diesen in Rechnung zu stellen (diese sind native, undurchdachte Vorschläge aus der aufkeimenden Wut - aber „faschistoid“ sicher nicht). Ein Argument gegen Impfen ist das aber dennoch nicht.
  • Schließlich führt er das öffentliche Hickhack um die Impfstoffe an. In der Tat hat sich Politik und Verwaltung / Bürokratie in Bezug auf die PR rund um die Impfstoffe ganz sicher nicht mit Ruhm bekleckert. Das dies Misstrauen weckt, kann ich nachvollziehen und ärgert mich sehr! Frag mal die Hausärzte, was die sich geärgert haben, weil sie ohne Not einen irren Aufwand mit der medizinischen Aufklärung hatten.
  • Die behauptete „Instransparenz“ in Bezug auf Intenstivbetten-Kapazitäten kann ich nicht nachvollziehen. Sofern er damit meint, dass die Datenerhebung und -lage verbesserungsbedürftig istt, kann ich das nachvollziehen. Ist aber ebenfalls kein Argument gegen die Impfung.

Desinformation oder Fake News, deren Verbreitung man stoppen müsste? Tut mir leid: Kann ich nicht erkennen. Gemessen an Vielen, was hier im Forum sonst so geschrieben wird, kann ich die Entscheidung, den Beitrag zu zensieren, nicht nachvollziehen.

Mir scheinen das alles eher Argumente zu sein, mit denen ein ohnehin Entschiedener seine Entscheidung rationalisieren möchte.

Bringt das die LdN-Community weiter? Vielleicht nicht. Aber wenn das das Kriterium ist, dann kannst Du gleich mal die ganz große Schere auspacken …

Edit: Mir sind auch hier im Forum schon dramatische Fehler unterlaufen, bei denen ich die Fakten durcheinander gebracht habe (nicht selten sogar unwidersprochen).

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Also, entweder, Du filterst das, was Dir gesagt wird, mit Deiner bereits vorab beschlossenen Verweigerung oder alle drei Herren scheinen von den bekannten Fakten und Tatsachen über das Impfen nicht wirklich informiert zu sein.

Es ist unzweifelhaft so, dass

  1. Wahrscheinlichkeit und Gravität von Nachteilen einer Impfung weitaus niedriger sind als Wahrscheinlichkeit und Gravität einer Covid19-Infektion. Das gilt m.W. auch für Jüngere, Gesunde (wobei ich das im Fall von Kindern nicht genau weiss).
  2. Menschen mit Impfung die Pandemie deutlich weniger verbreiten als Menschen ohne Impfung.

Hör ich zum ersten Mal. Richtig ist, dass es mehr als im Vorjahr ist, als die Maskendisziplin deutlich höher war. Deshalb ist auch die Immunabwehr gegen Erkältungsviren auch gesunken.

Dazu wurde schon alles gesagt.

Auch das ist falsch.

  • Die Impfung ist kein Drachenblut, die jeden vollständig gegen Covid19 schützt. Vielmehr liegt das Risiko, sich 2 Wochen nach der 2. Biontech-Impfung zu infizieren, immer noch bei ca. 10% - das Risiko eines schweren Verlaufs und des Versterben ist dann auch nicht bei null! Und je älter ein Mensch oder je gravierend eine etwaige Vorerkrankung, umso höher ist das Risiko zu erklären, eines schweren Verlaufs oder zu versterben.
  • Ungeimpfte infizieren sich vergleichsweise häufiger und geben das Virus auch in größerem Ausmaß weiter. Aus Sicht der Geimpften sind also Ungeimpfte Kontakte mit höherem Risiko. Je weniger Ungeimpfte es gibt, umso sicherer wird es für die Geimpften. Wenn alle Geimpft sind, wird es zwar immer noch Infektionen geben. Aber nach den aktuellen Modellierungen des RKIs (und die liegen mit ihren Modellierungen seit spätestens Sommer verdammt nahe an der Realität) nehmen die Infektionszahlen einer Quote von 85% der über (ich glaube) 12-Jährigen dramatisch ab. Jeder, der sich nicht impft, trägt dazu bei, dass wir diese Quote nicht erreichen. Und trägt damit dazu bei, dass mehr Menschen einen schweren Verlauf haben oder sterben, als notwendig.

Wahrscheinlich nicht. Aber Du nimmst die Fakten, die für jeden leicht erkennbar „auf dem Tisch“ liegen, nicht vollständig auf und schätzt vermutlich Wahrscheinlichkeiten und exponentielle Entwicklungen falsch ein.

Es geht hier nicht darum, jemanden in die Ecke zu drängen oder zu spalten. In meinen Augen spalten nicht die Geimpften, die sich über die Ungeimpften aufregen. Genau, wie Sie sich aufregen würden, wenn jemand heute in einem Restaurant eine Zigarette anzünden würde. Es sind die Ungeimpften, die ihren Beitrag zur Eindämmung der Pandemie verweigern, die spalten. Um im Bild zu bleiben: Die im Restaurant ihre Zigarette ankündigen, obwohl die Gemeinschaft entscheiden hat, dass Restaurants „0R“ sind.

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Ich muss mal kurz etwas off topic aber es passt hierhin:

Ich finde es insgesamt erschütternd, dass sogar in diesem tollen Forum die Pest des Schwurbelns zu Klima, Corona und anderen Themen durchdringt. Hier wird zumindest noch dagegen vorgegangen, viele andere Bereiche des Internets gehören schon dieser Minderheit, siehe die Foren bei Spiegel und Zeit.

Mir macht das mittlerweile Angst, dass eine Minderheit so leicht Fake News verbreiten kann und somit Menschen gefährdet. Ich denke da auch an die Eltern die ihr Kind nicht gegen Masern impfen wollen und das Kindeswohl gefährden.

Nochmal großen Dank @vieuxrenard und das Team dass ihr euch so gegen diese Fake News stellt, ich kann mir nicht vorstellen wie hart das in eurem Umfang sein muss.

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Das wäre mir neu. Und ich wäre sehr dankbar, wenn so etwas nicht einfach unbelegt behauptet würde. Nach meiner Kenntnis ist die Anzahl von Herzmuskelentzündungen im Zusammenhang mit der Impfung verschwinden gering. Ich habe im Bekanntenkreis einen Fall: Wer glaubt, unmittelbar nach der Impfung unbedingt gegen den ausdrücklichen Rat des Impfarztes ins Fußballtraining zu müssen …

Dazu wurde hier schon alles gesagt: Es stimmt einfach nicht!

Auch das ist zu kurz gedacht: Der junge, gesunde Ungeimpfte ist symptomlos infiziert, bewegt sich nur unter Jungen, Gesunden und steckt dort einen Jungen und Gesunden an, der dann seinen Großvater ansteckt.

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Diese Quelle: Herzmuskelentzündung: Welches Risiko Covid-19 und Impfung bergen | Herzstiftung

schreibt unter anderem das hier:

Ist jetzt nur der Verweis auf Datenauswertungen, aber da findet man sicher auch die Erhebung, wenn man hinterhergooglet.

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@TahrirAzadi, da kann ich @erg nur noch zustimmen… Ich habe aber eine Idee warum du dich vielleicht an eine andere Info erinnerst:

Im Frühjahr als der Impfstoff gerade erst bei Jüngeren verimpft wurde, hat man oft das individuelle Risiko durch eine Infektion mit dem Anteil der bisher infizierten Bevölkerung (wenige %) multipliziert. Man dachte dass wir dank Herdenimmunität eventuell Corona loswerden könnten (zumindest hat man öffentlich oft konservativ so gerechnet um nicht den Vorwurf zu erhalten, das Risiko der Infektionen zu dramatisieren und die Impfungen schön zu rechnen).

Da wir jetzt wissen, dass das Virus hier bleiben wird und wir es alle früher oder später kriegen, kann man jetzt das individuelle Risiko der Impfung und das der Infektion vergleichen… So könnte sich der Unterschied erklären… :slight_smile:

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Hey,

Du hast ja jetzt schon viel inhaltlichen Input bekommen. Vielleicht mal eine Perspektive auf deine medizinischen Bekannten. Zu einen es tut mir Leid, dass die so unbedachte Aussagen treffen. Das ist allerdings nicht so verwunderlich. Zum einen, Leute die fach nah sind aber nicht direkt vom Fach, sprich entsprechenden Spezialfachrichtungen, ordnen Sachen gerne mal ohne entsprechenden Überblick über die vorhandene Forschung, aus ihrer Erfahrung und Wissensfundus ein. Hinzu kommt eine gewisse Verzerrung in der Wahrnehmung, wenn man tendenziell mit speziellen Sachen konfrontiert ist. Beispiel, ein Bekannter, seines Zeichens Anwalt, hatte sich ne Zeitlang aus beruflichen Gründen mit Impfschäden beschäftigt (also vor Covid). Entsprechend war sein Risikogefühl deutlich höher, trotz weitestgehender statistischer „Irrelevanz“. Ähnlicher Fall mit nen Arzt dem fast junge Leute durch Sinusvenenthrombose verstorben wären.

Die Aussage zur Impflicht wegen des Arbeitsplatzes liest sich bissle so als hätten sie sich sonst nicht Impfen lassen. Allerdings ist es von der Denkstruktur her wahrscheinlicher, dass ihnen bewusst war, dass sie die Entscheidung gar nicht treffen konnten und daher eine Abwägung auch nicht notwendig war und diese damit nie richtig stattgefunden hat. In der regel indentifiziert man sich auch bis zu einem gewissen Grad mit seinen Entscheidungen oder natürlich nicht, wenn man das Gefühl hatte sie selbst nie getroffen zu haben.

Das grundsätzliche Problem ist ja die mangelnde Einordnung der Begrifflichkeiten, bspw. was Risiko bedeutet kann sich extrem unterscheiden, wenn man es einfach nur als statistisches Vorhandensein ableitet oder es wie im Alltagsverständnis eher als eine Individuell relevante Größe sieht. Das Teilnehmen am Straßenverkehr ist ein Risiko, wird aber im Alltagsverständnis nicht als eines gesehen. Das ist halt dann das Problem, wenn man nach einer fachlichen Einschätzung fragt, aber nur so eine vages „na muss man halt abwägen zurück bekommt“ obwohl man selbst gar weder die Infos noch die Expertise hat, um Risiken abzuwägen bringt es einem gar nichts. Gerade auch im Vergleich zu anderen Risiken, die man so tagtäglich eingeht, Stichwort Alkoholkonsum oder Fleischverzehr und Krebs.

Ich weiß die Natur- und technischen Wissenschaften wirken immer bissle einschüchternder als Geistes- und Sozialwissenschaften aber auch hier kann man ganz gut ausfragen und kritisieren. Dann verlieren so manche dahin geschleuderte Bemerkungen ihren Zauber.

Grüße

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Wie passend, Sascha Lobo hat die Antworten hier übersichtlich zusammengefasst (also sowohl Argumente für die Impfung als auch Gegenargumente gegen die Gegenargumente): Coronavirus: Warum soll ich mich impfen lassen? - Kolumne - DER SPIEGEL

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Ich kann mir nicht helfen, aber das klingt mir doch sehr nach einer erdachten Troll-Geschichte.
Schwer vorzustellen, dass zwei Ärzte und ein Wissenschaftler gegen eine Impfung argumentieren, es sei denn ihr kennt euch von einer Impfgegnerveranstaltung.

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Das ist aber eine reichlich naive Betrachtung der Wissenschaft und Wissenschaftler_innen im allgemeinen aber auch im besonderen in der Medizin, also wenn man mal Kontakt hatte zu Medis die ihre „Doktorarbeit“ schreiben ;). Die Magie der Statistik findet überall Signifikanzen :smiley:
Dachte eigentlich der ganze Unsinn, um Streeck, schwurbel Ärtze die Atests austellen und Salzwasser als Impfung spritzen, dem sinophoben Physiker aus Hamburg, den Apothekern die Impfstoff homöopathisch verdünnen, diesem Schwurbelvirulogen und dem Wissenschaftler der seine Studie direkt hat kaufen lassen (und das ist nur während Corona, der Entdecker der DNA der die Rassenkunde wieder für sich entdeckt hat ist noch gar nicht Dabei), hätten mal zu einer gewissen Entsakralisierung der Wissenschaft geführt. Dem ist Wohl nicht so.

Ich kann mir das ehrlich gesagt gut Vorstellungen auch an der Charite. Außerdem leugnen die ja nichts sondern sprechen von einem Risiko, das ist extrem vage und selbst stiko Vorsitz und Mitglieder blubbern in so seltsamen Risikokategorien daher. Obwohl was man von einem Stikovorsitz halten soll der bei Anthroposoben vorträge gegen eine Impfplicht hält ist halt auch so ne Sache.

Obligatorischer Disclaimer: Natürlich sind nicht alle so.

Im persönlichen Umfeld stimmt das sicher und ich kann allen Leuten, die Angst vor einer Infektion haben, nur empfehlen, all ihren Kontakten einen aktuellen Test abzuverlangen.
Allerdings trifft man ja auch Menschen, bei denen man das praktisch nicht prüfen kann.

Wie die Rate an unerkannten Infektiösen unter Geimpften und Ungeimpften ist, ist sicher schwer zu sagen. Es heißt aber seit Anfang der Pandemie, dass man am infektiösesten am Tag VOR Symptombeginn ist. Das beweist nun gar nichts in die eine oder andere Richtung, macht aber klar, dass es nicht zu erschließen ist, dass Geimpfte häufiger Leute anstecken, ich selbst weiß es einfach nicht, vielleicht gibt es aber Datenerhebungen, die ich nicht kenne.
Was aber durch Datenerhebungen belegt ist, ist, dass Geimpfte ein geringeres Risiko haben, sich überhaupt zu infizieren (auch wenn die Reduktion schwächer ist, als der Effekt der Impfung auf schwere Verläufe), und damit auch, die Infektion weiterzugeben.

Wenn man sich als Ungeimpfter täglich testet, nehme ich auch an, dass das sicherer ist, als sich impfen zu lassen und niemals zu testen. Aber tut das irgendwer?

Insofern: Gerne sich testen, auch wenn man geimpft ist, aber bisher wäre meine Vermutung, dass Sich-impfen-lassen definitiv besseren Schutz von Vulnerablen hervorruft, als sich nicht impfen zu lassen.

Diese Aussage ist falsch.

Argument 1: Sicherheit

  • Impfstoff ist erstmal ein ganz normales Medikament
  • Medikamente werden getestet und dann eingesetzt
  • Wir haben jetzt mehrere Milliarden Dosen verimpft, damit gehören die Corona-Impfstoffe zu den am besten getesteten Medikamenten die es überhaupt gibt
  • Wenn Dir Dein Arzt wegen irgendeinem Wehwechen eine Pille verschreibt, ist die nichtmal annähernd so gut getestet wie der Coronatest

Argument 2: Langzeitfolgen
Was viele nicht verstanden haben: „Langzeitfolgen“ heißt, dass die Folgen lange anhalten. Es heißt nicht, dass man sich jetzt impfen lässt und in fünf Jahren auf einmal tot umfällt. Sowas gibt es nicht! Auch Langzeitfolgen treten innerhalb von drei Monaten nach der Impfung auf. Diese Langzeitfolgen existieren, sind aber auch schon gut erforscht (siehe Argument 1) und treten extrem selten auf.

Das größte Risiko das besteht ist, dass Du irgendeine Unverträglichkeit zum Impfstoff aufweist (anaphylaktischer Schock). Das merkst Du sofort in der Minute in der Du geimpft wirst. Deswegen kann man in den Impfzentren noch 15 Minuten da bleiben.

Argument 3: Risikobewertung

  • Impfung: Die Wahrscheinlichkeit, dass hier etwas passiert liegt im Promillebereich
  • Nicht-Impfung: Die Wahrscheinlichkeit, dass Du erkrankst liegt bei nahezu 100%.
    => Wenn Du dann einen schweren Verlauf hast, kannst Du eine Münze werfen. 50% der Leute auf den Intensivstationen sterben an Covid (siehe aktuelle Lage)

Argument 4: Virus vs Virus
Was ist Dir lieber? Einen im Labor abgeschwächten Erreger in kleiner Dosis gespritzt bekommen, oder den ECHTEN Erreger in hoher Dosis in freier Wildbahn abzukriegen. Unterm Strich ist es das gleiche So gut wie alle Risiken die beim Impfstoff auftreten (Trombose etc) treten auch bei der Krankheit auf - nur in verstärkter Form.

Die ganzen moralischen Argumente, von wegen „Intensivbetten“ spare ich mir mal

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Lieber Lothar,
dann möchte ich hier noch einmal ein ganz gewichtiges Argument aus medizinischer Sicht liefern. Es ist mittlerweile unstrittig, dass sich, insbesondere mit der aktuellen Delta-Variante, jede und jeder von uns mit SARS-CoV-2 infizieren wird. Die Wahlmöglichkeit „sich einfach nicht infizieren“ gibt es nicht, die Frage ist lediglich wann. Wenn es dann so weit ist hat man im Prinzip zwei Möglichkeiten: Man kann dem Virus geimpft oder ungeimpft gegenübertreten. Geimpft hat man den Vorteil eines hohen Schutzes gegen einem schweren Verlauf sowie einer verminderten Ansteckungsgefahr für andere (ja, man ist zwar auch mal ähnlich ansteckend wie jemand, der nicht geimpft ist, aber eben für einen deutlich kürzeren Zeitraum). Möglich zwar, dass es für diesen Schutz mehr oder minder regelmäßige Auffrischungsimpfungen benötigt (oder eine erweiterte Grundimmunisierung), aber das allein spricht ja nicht dagegen, sich impfen zu lassen. Zusammengefasst: Du wirst dich infizieren, und mit Impfung ist dein Risiko auf einen schweren Verlauf geringer. Dazu sei noch angemerkt, dass durch Delta die Zahl der schweren Verläufe bei jungen Menschen im Vergleich zum „Wildtyp“ Alpha gestiegen ist - deswegen ist der Schutz auch für dich wichtig.

Bliebe auf der Gegenseite die möglichen Nebenwirkungen einer Impfung. Hier hat eine aktuelle Studie in Israel (Barda, Dagan, Yatir et. al., New England Journal of Medicine, 2021) über die gesamte Bevölkerung hinweg die Risiken einer Impfung gegenüber den Risiken einer Infektion erfasst und kommt zu dem klaren Schluss: Bis auf zwei Nebenwirkungen der Impfung ist es bei allen (!) anderen Nebenwirkungen wahrscheinlicher, dass man sie erlebt, wenn man sich mit SARS-CoV-2 infiziert hat. Man kann ihnen gewissermaßen also auch durch nicht-impfen nicht entgehen, es wird sogar wahrscheinlicher, dass man sie erlebt, wenn man nicht geimpft ist.
Diese beiden Nebenwirkungen sind eine Lymphadenopathie (unspezifische Schwellung der Lymphknoten und ggf. der Milz), die ganz überwiegend völlig harmlos verläuft und keinen weiteren Krankheitswert hat. Die zweite ist das Auftreten von Herpes-Zoster-Fällen nach der Impfung („Gürtelrose“). Hier ist zu sagen, dass diese Erkrankung oftmals in Situationen auftritt, in denen das Immunsystem gerade „anderweitig“ beschäftigt oder geschwächt ist - und einen Großteil der Bevölkerung ohnehin mindestens einmal im Leben betrifft. Außerdem ist das eine zwar etwas lästige, aber behandel- und aushaltbare Erkrankung, die man vermutlich ohnehin erlebt hätte, nur eventuell zu einem anderen Zeitpunkt.

Fazit: Eine Impfung bietet dir einen Schutz, der auch als junger, gesunder Mensch sinnvoll ist. Gleichzeitig ist nicht mit weitreichenden Nebenwirkungen zu rechnen, die dir nicht durch eine Infektion noch häufiger drohen würden. Also: Lass dich bitte impfen!

P.S. Die angesprochene Studie findest du hier: Safety of the BNT162b2 mRNA Covid-19 Vaccine in a Nationwide Setting | NEJM

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Das stimmt übrigens nicht. Erstens gibt es eine Vielzahl an Impfungen, bei denen eine regelmäßige Auffrischung vorgesehen ist (allen voran Influenza/Grippe, aber auch Tetanus, Diphterie, Pertussis und Poliomyelitis sollen regelmäßig alle 10 Jahre aufgefrischt werden).
Zweitens ist es ja so, dass die Empfehlung zu den zwei Impfungen als Grundimmunisierung aus Studien stammte, die etwa sechs bis acht Monate liefen. Das die keine Aussagen über die Wirksamkeit danach machen können ist logisch.
Dementsprechend ist die Empfehlung zur Booster-Impfung eigentlich nichts anderes als eine Anpassung des Impfschemas (Impfung 1, vier bis zwölf Wochen später Impfung 2, sechs Monate später Impfung 3) an den aktuellen Stand der Wissenschaft. Das eine Grundimmunisierung aus mehr als zwei Impfdosen besteht ist übrigens auch absolut nicht untypisch - man schaue nur in den aktuellen Impfkalender der Stiko. Zugegeben, diese Anpassung wurde (mal wieder…) ziemlich ungünstig kommuniziert, aber Versagen und Fehler Anderer können und sollen meiner Meinung nicht als Rechtfertigung für eigenes (Nicht-)Handeln dienen.

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Warum Du ernsthaft das Forum bemühen musst, statt einfach mal den NDR-Podcast zu hören oder ein seriöses Medium zu lesen, in denen diese Informationen tausendfach diskutiert wurden, weiß ich nicht.

Nur eine Antwort zu einem Denkfehler:

  • Mit dem Argument der Solidarität habe ich so meine Schwierigkeiten: Ich trage schließlich das größere Risiko mich zu infizieren. Geimpfte sind ja weitestgehend vor mir geschützt.

Du bist damit auch solidarisch gegenüber anderen, die auch ungeimpft sind und - so schlecht deren Gründe sein mögen - deshalb nicht sterben sollten.

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Kurz: Weil Impfen der einzige Weg auf der Pandemie ist (und Impfen für die meisten ein sehr kleines Risiko darstellt):

Wer sich nicht impft, hat entschieden, nicht zur Eindämmung der Pandemie beizutragen. Er bzw. sie nimmt sein Recht auf seine persönliche Entscheidung wahr (hat übrigens mit Meinungsfreiheit überhaupt nichts zu tun) und verhält sich dabei unsolidarisch. Und weil 20% der Bevölkerung diese egoistische, unsolidarische Entscheidung getroffen haben, ihren Beitrag für die Gesellschaft / Gemeinschaft zu verweigern, bin ich für eine bußgeldbewährte Impfpflicht

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