AllesDichtMachen

Natürlich. Ich sage nur, dass ich Konsequenzen im Sinne beruflicher Nachteile durch den ör falsch fände.

Weil es kein Staatsfunk ist und wir in einer pluralistischen Demokratie und einem Rechtsstaat leben und die Aussagen zwar geschmacklos waren, aber eben doch nicht extremistisch oder strafrechtlich relevant.

Edit: zweiter Absatz

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Ich habe in fast keinem der 53 Videos erkennen können, dass das dies das Anliegen der Künstler war!

Die Behauptung, dass es keine wirkliche Diskussion über die Corona-Maßnahmen gebe (das war nach den Aussagen des Initiators sein eigentliches Anliegen) liegt nach der öffentlichen Diskussion seit spätestens November m.E. klar erkennbar völlig neben der Realität.

Das war der Teil gewesen, den ich in all den Videos mit viel Spannung entgegengefiebert habe. Der alternative Weg, der funktioniert. Leider kam da nix (außer einem umsubstantiiertes Geraune über einen nicht gehörten Nobelpreisträger). Die „alternative Wege“, die ich kenne und die funktionieren könnten, sind ganz sicher nicht im Sinne von #allesdichtmachen. Nämlich: #allesdichtmachen - ZeroCovid (ich meine nicht NoCovid)!

Das Problem ist, dass die Befürworter von Maßnahmen, die die Inzidenz stark absenken und daher die Kontakte und damit die Freiheiten einschränken einfach ein sehr starkes Argument haben: Die Freiheit des Einzelnen endet spätestens dort, wo die Gesundheit und das Leben der anderen beginnt. Der Versuch, dies als “Todschlag-Argument“ abzuqualifizieren, scheitert. Daher wird hilfsweise behauptet, eine Diskussion finde nicht statt, die Medien unterdrückten die Argumente und Fakten der Gegenposition und die Kollateralschäden würden verheimlicht — was alles „alternative Fakten“ sind.

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Ich bin nicht sonderlich kunstbeflissen, insofern könnte ich da komplett danebenliegen. Ich kann allerdings überhaupt nichts „Reflektorisches“ an dieser Kunst erkennen.

Siehe oben. Wenn das das Anliegen der Protagonisten war, dann haben sie es ganz hervorragend versteckt.

Ja, aber doch zum Selbstzweck, doch nicht der Polarisierung oder der Verstörung wegen. Sondern für ein Anliegen. Das Anliegen ist erkennbar nicht erkennbar und wurde erst von Bernd Wunder nachträglich nachgeschoben, dass die „Diskussion um die Angemessenheit der Corona-Schutzmaßnahmen weiter auf breiter Basis diskutiert“ wird. Ich halte das für eine Schutzbehauptung nach dem Shitstorm, dazu eine m.E. unzutreffende, weil die angeblich irgendwie verhinderte Diskussion sehr heftig stattfindet.

Machen das „die Medien“? Ich sehe das eher in den sozialen Medien. Aber ja!

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Um ehrlich zu sein: Ich habe in den Video gar nicht erkennen können, was bzw. wie die Protagonisten tatsächlich denken. Genau das mache ich zum zentralen Vorwurf. Worum zum Teufel geht es Euch eigentlich?

Weiter bin ich in dem Thead leider nicht gekommen. Hoffentlich heute Abend.

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Ich versuche es nochmal: lasst uns das Thema beenden und den Sturm im Wasserglas zur Ruhe kommen lassen, statt ihn immer weiter mit unserer Aufmerksamkeit in Gang zu halten.

Es gibt genug zu tun, hier scheint die Sonne, gute Woche!

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Ok, dann kam das letztens wohl nicht ganz rüber. Es gibt Deplattforming als aktivistische Praxis, es gibt die Dynamik auf Twitter Shitstrom Drohungen etc. und es gibt ziemlich heftiges heftige Dynamiken innerhalb der linken und es gibt den Unterschied zwischen USA und Deutschland. Das habe ich auch damals nicht geleugnet. Ich hab mich lediglich gegen die Aussage gewehrt hier von einem gesamtgesellschaftlichen Phänomen zu sprechen, dass die Meinungsfreiheit einschränken würde. Denn diese ganzen Dynamiken sind nicht für alle Leute gleich, je nach gesellschaftlicher Voerortung. Morddrohungen und Vergewaltigungsphantasien gegenüber Frauen sind halt nicht das selbe, wie ein Protest in einem Hörsaal. Man kann Dynamik auf social media, wie auch das Verhalten gegenüber spezifischen Gruppen kritisieren. Daher ist es nicht sinnvoll alles in einen Topf zu werfen und zu sagen es gäbe eine Cancelculture und ein Klima in dem man sich nicht mehr trauen würde etwas zu sagen.
Gerade auch weil der Ausschluss von Diskurs und Gesellschaft nichts neues ist und eben nicht (nur) mit der Meinungsfreiheit zusammenhängt.

ich habe oben auch keine Cancelculture gefordert, ich hab lediglich darauf hingewiesen, dass Deplattforming die einzige Strategie wäre, welche Konsequenzen für ein derartiges Verhalten schaffen könnte.

Für die USA hab ich mir lediglich den Begriff entlehnt, dachte dann ist verständlicher was ich meine, als wenn ich jetzt nen langen Satz über aktivistische Praktiken des Deplatforming schreibe. Das war vielleicht nicht so clever ^^

Na deine Perspektive ist ja legitim und Nachvollziehbar aber ich finde die Frage zumindest gerade beim ÖR gerechtfertigt. Es ist nur schwierig etwas abzuwägen, wenn einem direkt vorgeworfen würde die Wahnvorstellung der rechten erfüllen. Nur weil man es mal anspricht.

Der Extremismusansatz ist ein deutscher Sonderweg und in der Forschung gelinde gesagt, höchst umstritten, der kommt von den Hufeisen Menschen aus Dresden. Selsbt die Österreicher benutzen einen anderen Extremismusbegriff und International wird der Ansatz aufgrund seiner mangelnden analytischen schärfe eher belächelt. Denn ehr geht von einer Mitte der Gesellschaft aus, welche jedoch zugleich völlig fluide ist.

Naja man sollte sich fragen, ob die grenze für Akzeptables Verhalten und Aussagen, wirklich das Strafrecht sein sollte. Jens maiers gefasel von Mischvölkern ist strafrechtlich nicht relevant ist es allerdings akzeptabel, dass ein Richter so etwas äußert?
Der Antisemitismus der Querdenker ist in den meisten fällen nicht strafrechtlich relevant und mag in vielen Fällen auch nicht belegen, dass die Menschen ein gefestigtes Antisemitisches Weltbild im Sinne des Extremismus haben ist es deshalb akzeptabel?

upps falsche Person daher @ChristianF

Ich verstehe auch wirklich nicht den Impuls, zu sagen, allein die Diskussion darüber, ob der ÖRR die Zusammenarbeit beenden könnte, sei schon wieder der Versuch jemanden auzuschließen, das geht an der Sachfrage vorbei. Fakt ist, dass der ÖRR keine Kochshow mit Attila Hildmann mehr machen wird und Ken Jebsen dort nicht mehr als Radiomoderator auftreten wird, das heißt, es gibt also bereits einen Punkt an dem sie sagen, dieser Person geben wir keine Bühne mehr. Die allermeisten Teilnehmer der Aktion sind an diesem Punkt längst nicht angelangt und werden es sicher auch niemals, Einzelpersonen, die bereits benannt wurden, bewegen sich allerdings in die Richtung, öffentliche Fürsprecher der Querdenken-Bewegung zu sein. Und da kann man dann kurz mal innehalten und ganz ernsthaft und ergebnisoffen fragen, wo liegt eigentlich die Grenze. Und das tut der ÖRR natürlich ständig auch mit Bezug auf andere Bereiche wie AfDler oder coronaverharmlosende Experten in Talkshows etc.

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Ich finde, der ÖRR darf sehr genau überlegen, ob er Leute beschäftigt, die den ÖRR als Lügenpresse darstellt, der bewusst eine öffentliche Debatte unterdrückt, falsch informiert und lediglich systemkonformes Untertanentum fördert.

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Ich bin immer wieder überrascht, dass gerade Schauspieler:innen immer eine solch große Aufmerksamkeit bekommen. Sei es nun in Europa oder auch in den USA.

Im Vergleich mehr oder weniger die mit am besten bezahlte Kulturbranche und damit dann automatisch in Vorbildfunktion? Wieso sollten gerade Schauspieler:innen schlauer sein als der Durchschnitt oder besser Bescheid wissen als die „normale“ Bevölkerung?

Mich erinnert das alles etwas an bescheuerte Statements von Fußballern, wobei man da wohl klar sagen würde: „jo, is eben auch ein Kicker. Schuster, Leisten, etc…“

Aber gerade Schauspieler:innen sitzen doch öfters in Talkshows oder werden sonst irgendwie zu politischen Themen befragt. Solange keine direkte Verbindung besteht, war für mich immer etwas unklar, warum gerade Schauspieler:innen so oft als vermeintliche Experte:innen befragt werden.

Es würde die Meinungsbildung im Fernsehen tatsächlich diverser machen, wenn an ihr auch Menschen teilnehmen würden, die keine Öffentlichkeitsberufe ausüben. Aber das scheint nicht gewünscht zu sein. Gerade weil viele der 53 Schauspieler:innen nicht im Privatfernsehen arbeiten, sondern an staatlichen Theatern oder Produktionen des ÖR, finde ich ihre Statements verstörend. In der neoliberalen, sozialdarwinistischen Welt, die ihnen vorschwebt, hätten sie es deutlich schwerer als in unserer Gesellschaft. Statt also die Pandemiebekämpfung mit wirren Statements zu sabotieren, sollten sie lieber die Solidarität üben, die sie vor der Pandemie von der Gesellschaft erhalten haben. Ansonsten müssen sie sich nicht wundern, wenn nach der Pandemie lieber Schulen als Theater saniert werden und die Kultur dem freien Markt überlassen wird. Aber dann bitte nicht nach der Regierung rufen…

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Moin, liebes Lageforum!

Ich finde es gut, dass es Ulf und Philip recht kurz abgefrühstückt haben, weil es in der Tat eigentlich schon alles dazu gesagt wurde, und die Diskussion wie ein Hamsterrad zu laufen scheint.

Einen Aspekt aber noch:
Wenn die Schauspieler:innen mit Ihrer Aktion den Künstler:innen helfen wollten, die seit 14 Monaten unter den Pandemiebedingungen und unter Auftrittsverboten leiden, dann haben sie dem Vorhaben einen Bärendienst erwiesen: Der Aspekt kommt in der Diskussion kaum vor.

Stattdessen haben sie mit ihren Geraune nichts anderes als Querdenker-Positionen weiter in die Mitte gezogen. Schade.

herzliche Grüße,

Markus

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Es stand doch der Vorschlag im Raum, oder es klang zumindest danach.

Und das ist gut so.

Eben.

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Das hat was mit dem Bild des sog. kukturschaffenden oder künstlers zu tun, welcher vor allem bürgerliche kunstformen beschränkt ist. Aber dort zugleich völlig entgrenz verwendet wird, wodruch beispielsweise auch Schauspieler sich als öffentliche intellektuelle inszenieren und auch so wahrgenommen werden. Das wird halt gerade beim Tatort witzig, der in den wenigsten fällen etwas mit einem äesthetischen geschweige denn politisch/gesellschaftlichen kunstbegriff zu tun hat.

Es scheint nicht zu funktionieren:-)

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Ja, NoCovid wird in Deutschland offenbar nur in sozialen Medien ernsthaft erwogen. In den Medien (zumindest die, die ich lese: Süddeutsche, Spiegel, FAZ, wenn ich Zeit habe DIE ZEIT) und auch in der Politik kann ich nicht erkennen, dass man NoCovid ernsthaft als Alternative erwägt. Dabei kenne ich nur Todschlagargumente: „Inzidenz von 10? Das ist nicht zu schaffen.“ die Worte vieler ernstzunehmender Wissenschaftler aus allen möglichen Disziplinen und die Fakten aus anderen Ländern völlig ignorierend …

Interessanter Weise entspricht diese „Nicht-Diskussion“ genau dem, was „die Schauspieler“ angeblich beklagen wollten. Nur dass sie nach meinem Eindruck alles andere als Befürworter einer NoCovid-Strategie sind.

Sehr pointiert und m.E. richtig formuliert.

Ich denke, niemand hier hat ernsthaft behauptet, „so was“ gehöre verboten. Vielmehr haben die meisten hier harte Kritik geäußert. Das ist wesentlicher Bestandteil der Meinungsfreiheit!

Meine Ratio stimmt Dir zu (auch wenn hier in Hamburg die Sonne nicht mehr scheint), meine Emtio kann aber noch nicht loslassen.

Danke für die Klarstellung. Ich glaube, wir stehen - bei allen Differenzen - gerade bei diesem Thema auf der gleichen Seite und können es dabei belassen.

Ich kann nicht nachvollziehen, was es dir bringt, die Diskussion beenden zu wollen, bevor sie geführt wurde. Tris hat gesagt, er/sie würde sich freuen, wenn überprüft würde, ob Akteure zu den Personen gehören, die nicht mit Rundfunkgebühren bezahlt werden sollten, denn diese Gruppe von Menschen existiert ganz offensichtlich. Sinnvolle Beiträge mit Inhalt zu dieser Frage wären zum Beispiel: Nein, denn alle teilnehmenden Akteure sind nichts rechtextrem/coronaleugnend/whatever oder distanzieren sich klar; Ja, Person XYZ vertritt öffentlich coronaleugnende Positionen, deshalb sollte der ÖRR diese Person nicht mehr in Talkshows einladen, könnte aber noch Tatorte mit ihr/ihm drehen; Ja, Person XYZ sollte nirgendwo im ÖRR mehr als Akteur auftauchen, weil er/sie antisemitische Reden auf Coronademos hält, zu sehen hier etc. (fiktives Beispiel). Nicht sinnvoll zur Beantwortung dieser Frage ist es, zu behaupten, das Stellen der Frage allein spiele irgendwelchen Coronaleugnern in die Hände, denn diese Aussage tut so, als würde der ÖRR nicht sowieso bereits jeden Tag entscheiden, wer bei Ihnen im Programm auftaucht, ob nun weil jemand mehr oder weniger relevant ist (ob Schauspieler generell in Talkshows auftreten sollen, in denen es nicht um Schauspiel geht, gehört auch zu diesen Relevanzfragen) oder auch weil jemand demokratiefeindliche Inhalte von sich gibt. Das sind sehr komplexe Entscheidungsprozesse, die man wirklich nicht mit „Aber wir sollten uns diese Frage doch gar nicht stellen“ beantworten kann.

Hör dir mal Volker Bruchs Interview mit 1bis19 an.

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Vielleicht noch, falls jemand für diesen mobilierungsaspekt von rechten strukturen interessiert, welcher eben nicht auf eine feste ideologie abstellt. Der Sollte sich mal das Konzept des „Microfascism“ von Deleuze und Guattari anschauen.

Da hier allerdings zwei Sachen zusammen kommen, welchen einigen hier sicherlich Übelkeit bereitet, nämlich die Psychoanalytik (wenn auch explizit gegen Freud) und das schöngeistige Gerede der sogenannten postmodernen Theoretiker, Dem kann ich den Artikel hier von Ganesh empfehlen, der lehnt zwar daran benutzt allerdings das Konzept des „Frames“, welches sicherlich etwas zugänglicher ist, wenn man von dem obengenannten nichts hält ^^ Auch sind 30 seiten ne schöne Abendlektüre und hilft ganz gut dabei zu verstehen, wie die heutige recht bzw. assozierte Strömungen verbunden sind.

Ein Kriterium für Relevanz in den Medien (also die Wahrscheinlichkeit, stattzufinden) ist Nähe. Und das ist oftmals auch gefühlte Nähe; so bekommen wir z.B. weitaus mehr über amerikanische Innenpolitik mit als über französische, weil die USA uns viel vertrauter erscheinen. Bei Schauspieler:innen ist es ähnlich - wir glauben sie zu kennen (jedenfalls mehr als irgendein uns völlig unbekanntes Gesicht), also ist unser Interesse größer. Ein Sender oder eine Publikation, die davon lebt dass Zuschauer:innen interessiert sind, können sich dieses „eingebaute“ Interesse also leichter zunutze machen als bei unbekannten Personen, von deren Relevanz man die Zuschauer:innen/Leser:innen erst überzeugen muss.

Ich glaube, die Aussage, es dabei zu belassen, hängt auch damit zusammen, dass die ganze Diskussion doch auch sehr ermüdend ist. Auch wenn die Relevanz dabei nicht in den Hintergrund rücken sollte, aber es ist für mich noch zusätzlich immer im Hinterkopf, dass all der Zirkus um die Aktion nicht nötig gewesen wäre, wenn einfach alles besser geplant/umgesetzt worden wäre. Gerade das ist ja ein Problem der Auseinandersetzung, dass in jedem Video sich gekonnt um jede wirkliche Aussage herumgewieselt wurde, und man somit auch nur schwer eindeutige Aussagen treffen kann.
Disclaimer, ich habe nur die 30+ Videos gesehen, die momentan noch auf der Website sind.
Welches Interview mit Bruch, möchte ich mir gerne anhören, haben sie einen Link?

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Ich möchte inhaltlich gar nichts hinzufügen, weil ziemlich viel, wenn nicht sogar alles, schon gesagt und geschrieben worden ist, sondern vor allem auf den Übermedien-Podcast mit Samira El Ouassil vom 23.04. hinweisen:

Eine differenzierte, geistreiche und intellektuell überaus anregende und hörenswerte Analyse! Wichtige Konzepte scheinen mir Performativität (im kulturwissenschaftlichen Sinne) und Rolle (und auch Profession) zu sein – und in dieser Hinsicht ging bei dieser Aktion doch einiges schief…

Danke für den Podcast, der ist wirklich sehr gut

Sehr gerne: „Ich habe in dieser öffentlichen Figur, die ich auch bin, irgendwann nichts mehr verloren, wenn ich nicht sagen darf, was ich denke.“ - 1bis19 – Magazin für demokratische Kultur

Die Überschrift ist natürlich schon entlarvend aber es wird noch deutlicher.