„Vorwürfe“? Ist die Frage, ob sich die SZ in dieser einen Sache „verrannt“ hat, schon gleich ein „Vorwurf“? Und muss man die Diskussion immer so lange führen, bis eine Seite auf die andere Seite übergelaufen ist? Es werden wirklich kaum noch neue Argumente und Aspekte ausgetauscht, die die eine oder die andere Position wirklich weiter bringt. Beide Seiten haben ihre Argumente dargelegt und für beide Positionen gibt es offenbar gute Argumente.
Da gibt es die, die Verfehlungen eines 17-(?)jährigen (ich dachte immer, zur fraglichen Zeit war der Bruder 17 und Hubert war der jüngere Bruder) auch noch nach 30 unverzeihlich. Für andere ist die Art, wie Aiwanger heute damit umgeht, unverzeihlich (dass er daraus unprofessionell einen PR-Gau gemacht hat, ist, glaube ich, unzweifelhaft).
Für mich ist das Ausmaß der Berichterstattung der SZ - jeden Tag mehrere neue Artikel und fast jeden Tag ein neuer Kommentar - ein weiterhin Indiz dafür, dass die Redaktion sich verrannt hat. Und damit meine ich „verrannt“. Von „Kampagne“ spreche ich nicht - dazu kenne ich die SZ zu gut.
Die Lanz-Sendung schau ich mir noch an.
Aiwanger hat das mit „Mein Kampf“ ganz unzweideutig dementiert. Da er es mit der Wahrheit nicht immer ganz genau nimmt, bedeutet das erst einmal nix. Ebensowenig wie die anonyme Zeugenaussage - gegen eine anonyme Zeugenaussagen kann man sich ganz schlecht wehren: Die steht unverrückbar im Raum.
Zum Dementi:
Entweder, der hat jetzt total die Kontrolle über seine Medienarbeit verloren.
Oder er ist sich sehr sicher, dass das ihm niemand nachweisen kann, z.B. weil es einfach nicht stimmt.
Wie gesagt: Anonyme Zeugenaussagen sind wenig wert.
Ich habe keine Lust mehr, hier als Verteidiger von Aiwanger zu erscheinen. Das bin ich nicht. Ich habe eine tiefe Abneigung gegen Aiwanger. Hier geht es mir ausschließlich um den Wert von Fakten im Gegensatz zu Spekulationen und Behauptungen.