Also mein Auto, Baujahr 2015, Massenprodukt aus der Mittelklasse hat eine solche Anzeige serienmäßig eingebaut. Die Anzeige zeigt den Momentanverbrauch und eine Bewertung des Verbrauchs anhand eines 5 blättrigen Kleeblatts. Je mehr Blätter gefüllt sind, umso besser das Ergebnis. Es gibt auch noch eine zweite Ansicht, die sich um die Fahrweise dreht. Da geht es dann um die Vermeidung hoher Beschleunigungen, Radialkräfte beim Kurven fahren usw…
Ich habe mir das eine zeitlang angeschaut und es so von mittleren Werten in die Bestkategorie in beiden Dimensionen geschafft.
Viele meiner Bekannten haben ähnliche Anzeigen im Fahrzeug. Es scheint mir hier schon eine gewisse Marktdurchdringung zu geben. Und die Leute sind auch sicher nicht zu dumm, um zu verstehen wie sie den Verbrauch beeinflussen können.
Ja, wenn man ein jährlich sinkendes THG-Emissions-Budget auf den Markt bringt, das in Summe die Paris-Ziele einhält und alle Emissionen umfasst, wäre das wohl so kalkulierbar. Es würde aber auch dazu führen, dass die CO2-Emissionen nicht für die wichtigsten, sondern für die ertragreichsten Güter verwendet werden. So gesehen eine über den Preis erzwungene Suffizienz bei den wirtschaftlich benachteiligten. Also zB Heizen wird teurer weil Privatjets den Preis treiben. Dann muss halt mir dem Pullover substituiert werden.
Das wäre genau genommen nicht nur die Abschaffung der Sektorenziele sondern die Abschaffung der Klima-Politik und auch der Chance auf Klimagerechtigkeit.
Na sicher haben die das serienmäßig, selbst mein letzter Trabant hatte schon ein Mäusekino.
Sieht man sehr schön tagtäglich auf den deutschen Autobahnen.
Wenn die Leute wirklich darauf achten würden bräuchte es kein Tempolimit, denn dann würden sie alle schon zwischen 100 und 130 fahren, rein wegen dem Verbrauch und den dadurch entstehenden Kosten.
Ich würde eher sagen, bei dem System wird die Tonne CO2 dort produziert, wo jemand am ehesten bereit ist, den Preis dafür zu bezahlen.
Das könnte z.B. bedeuten, dass irgendwelche Villen-Besitzer am Tegernsee im Winter ihre Pools beheizen und dadurch den CO2-Preis in die Höhe treiben (den sie sich aber noch leisten können und wollen).
Aber dieser CO2-Preis würgt dann, weil er ja einheitlich gilt, irgendwo KMUs ab, weil diese Unternehmen mit den teuren CO2-Preisen, nicht mehr wirtschaftlich arbeiten können.
So eine Gleichmacherei aller CO2-Emissionen halte ich für volkswirtschaftlich sehr gefährlich und nebenbei auch für unsozial.
Sehr viel Verkehr ist aber auch Berufsverkehr und da fahren die Leute im Zweifel so schnell es geht und den Mehrverbrauch zahlen sie nicht, weil das die Firma übernimmt.
Hatten wir parallel in einem anderen Thread. Benzin ist (für den Autofahrer) viel zu günstig um eine Lenkungswirkung zu erreichen.
Was mich mal interessieren würde ist, wieviel Prozent der deutschen Gesamtfahrleistung auf gewerbliche Fahrten (also Unternehmensfahrzeuge und Dienstwagen) insgesamt zurückzuführen ist. Kann man ausrechnen, aber mir fehlt aktuell die Zeit.
Richtig, wobei ich sagen würde, dass man die Firmentankkarte abschaffen müsste. Sonst trifft die Erhöhung wieder mal nur die ohne Dienstwagen und Tankkarte.
Bestimmt, wenn es mit grünem Strom passiert, irrelevant. Aber der Tegernsee ist klein.
Hier legst du die Annahme zugrunde, dass die KMU noch CO2 ausstoßen oder benötigen würde. Jedoch würde die KMU sehr schnell die Umstellung hin zu einer CO2-freien Produktion durchführen.
Sollte die KMU dann trotzdem noch CO2 benötigen ist sie bestimmt in der Zementindustrie.
Volkswirtschaftlich ist der Handel das Beste war passieren kann. Es wird jeweils die im Moment günstigste Tonne CO2 gespart. So ist halt das System. Besser als den Ort der Einsparung einer Tonne CO2 staatlich vorzugeben - meist nicht effizient.
Weiß nicht, ob der Handel per se unsozial ist. Aber das könnte man abfedern über das Klimageld.
Aber einen richtigen Einwand gegen einen Emissionshandel habe ich noch nicht gehört. Außer dass die Politik erst fertig bekommt, jedes gute Instrument kaputt zu machen. Aber das spricht ja nicht gegen das Konzept des Emissionshandels.
Und auch da wurde von mir eingeworfen, dass dies auch an den vielen Dienstwagen mit Tankkarte liegt. Denn da tankt niemand auf seine Kosten. Hinzu kommt natürlich auch die Pendlerpauschale. Ich würde schon sagen, dass ein großer Teil derer, die den Sprit selbst zahlen müssen da auch auf den Verbrauch gucken.
Ja, denn auch nach der Einführung eines einheitlichen CO2-Preises würden wir immer noch CO2 ausstoßen z.B. für Strom, den praktisch jedes Unternehmen braucht und auch für Fahrzeuge, die dank FDP noch lange mit Verbrenner fahren dürften.
Und diese energieintensiven Unternehmen werden auch der Grund sein, warum z.B. die FDP aber auch die CDU niemals einen echten CO2-Preis, ohne Ausnahmen und Subventionen einführen werden.
Die energieintensive Unternehmen wären nämlich gerade die, bei denen man volkswirtschaftlich gesehen am „günstigsten“ (wie du es immer nennst) CO2 einsparen könnte. Denn gemessen an ihrem volkswirtschaftlichen Beitrag stoßen energieintensive Unternehmen natürlich am meisten CO2 in Deutschland aus, siehe hier (Link zu stat. Bundesamt):
Die fünf Industriebranchen mit dem stärksten Energieverbrauch benötigten 2020 zusammen 76 % des gesamten industriellen Energieverbrauchs, während ihr Anteil an der industriellen Bruttowertschöpfung nur 21 % betrug.
Oder Benzin auch für Dienstwagen teuer machen. Wenn der finanzielle Unterschied zwischen einem guten Fahrer und Peter Vollgas bei mehreren tausend Euro pro Jahr liegt, dann wird Controlling schon Regeln aufstellen.
Natürlich kann man eine Lenkungswirkung hinsichtlich der Reduzierung von Fahrten haben dadurch erreichen. Man muss nur notwendige(!) Fahrten ausgleichen.
Die Pendlerpauschale kann arbeitsbedingte Fahrten für die Krankenschwester bspw. sehr effektiv ausgleichen. Die fixe Höhe pro Kilometer sorgt bei sparsamer Fahrweise sogar zu Einsparungen.
Mir fallen da etliche Wege ein.
…
Spritpreisbremse: Man kann einen kriegsbedingten Preisschock mit einem Preissprung von 50% binnen Wochen nicht mit einer langfristig kommunizierten und sukzessiven Erhöhung vergleichen.
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Der Autofahrer sieht sich doch schon in Deutschland als Melkkuh der Nation.
Die Lenkungswirkung ist schon ausgeblieben als die Energiesteuer eingeführt wurde.
Warum sollte sienbesser wirken, wenn man Energiesteuer in CO2 Abgabe ändert?
Jeder kleine Anstieg der Spritkosten führt zu ewigen Diskussionen was man dagegen tun könne, Kartelluntersuchungen, politischen Debatten um Steuersenkungen und Anhebung der Pendlerpauschale.
Alles konnten wir in den letzten Jahren immer wieder beobachten.
Danach setzt ein wenig Beruhigung und Gewöhnung ein und beim nächsten Anstieg geht der Tanz von vorne los.
Großflächige Verhaltensänderungen gibt es nicht.
Der ADAC wartet auch jedesmal mit denselben Tips zur spritsparenden Fahrweise auf.
Und die Autos werden immer größer.
Schau mal auf die Diskussionen zurück als die Grünen 5 DM als Zielvorgabe für den Spritpreis forderten und dann schau mal auf die Tanke heute.
Ist ja klar, die Grünen wollten damals das Geld ja für den Staat, also für uns alle. Das findet natürlich keine Mehrheit. Du musst die Preissteigerungen einer kleinen Wirtschaftselite zukommen lassen, dann sind die Deutschen einverstanden.
Das Ergebnis hat mich recht überrascht.
2019 gab es knapp 48 Millionen Autos in Deutschland, davon 5,15 Millionen Firmenwagen.
Der Durchschnittsbürger fährt 12.000 Kilometer, der Dienstwagen im Schnitt 33000 Kilometer.
Auf 10,7% Firmenwagen entfallen 30% der gefahrenen Kilometer.
Nur um sicher zu gehen, ich verstehe Sie richtig, Sie wundern sich, dass Dienstwagen mehr Kilometer fahren als Privatautos?
Das liegt dann vielleicht an ihrem falschen Bild von Dienstwagen. Sie denken vermutlich an den dicken Benz des Frühstücksdirektors.
In der Tat sind Dienstwagen aber in aller Regel Arbeitsgeräte. Der Vertreter, der jeden Tag zu Kunden fährt. Der Handwerker, der zu Baustellen und Kunden fährt. Der Arzt, der Hausbesuche macht. Der Pizzabote, der Essen ausfährt. Die Pflegekraft, die ihre Kunden besucht.
Diese Menschen fahren jeden Tag. Sie haben oft Dienstwagen um sie nicht zu zwingen einen Umweg zur Firma zu machen um dort einen Poolwagen zu kriegen und ihren privstenen Wagen nicht für den Beruf zu verwenden.
Das erklärt hoffentlich warum soviel mehr KM mit Dienstwagen gefahren werden.