Sicher besteht Einsparpotenzial durch vorausschauende Fahrweise. In diesem Fall verbrauchen sie Diesel für ihre Arbeit und es kann dies etwas effizienter gestaltet werden. Eventuell die Schlepper mit Navis ausstatten, die Ankunftszeit bei den verschieden Punkten genau berechnen (In ÖPNV Bussen gibts das!). Der Punkt den Motor bei Nichtnutzung des Schleppers laufen zu lassen ist weit verbreitet und das geht gar nicht, das ist ein nobrainer. Es kann allerdings daran liegen, Landwirt*innen sind ja traditionsbewusst, das es vor der elektrischen Glühkerze und dem elektrischen Anlasser, die sich seit mindestens 50 oder 60 Jahren auch bei Schleppern durchgesetzt haben, es schwer war die Dinger zu starten, sprich Lötlampe oder Feuerchen unter dem Glühkopf und starten per Kurbel oder Reißleine. Also gilt, das hat die Oma oder Opa schon gemacht, das ist gut, das mach ma auch so. Traditionsbewusst-sein und auch Aberglaube ist in diesen Bereichen weiter verbreitet als vermutet wird.
Es geht darum die Landwirtschaft im Wettbewerb gleich zu stellen.Wir sind Eu und haben völlig andere Ausgangsbesingungen.Abgesehen vom Mindestlohn kann über das Heizöl eine gewisse Entlastung geschehen. Das ist auch für die Landwirtschaft " lebensnotwendig".
Das Heizöl bleibt eingefärbt und beim TÜV kann einfach festgestellt werden, ob nur Diesel im Tank war.
Wer ist @ Slartie ? Kann bei diesem Thema keinen Beitrag finden. Das würde mich interessieren, was für Berechnungen das sind. Alleine von der Logik kann das nicht stimmen, dass Traktoren die gleichen Schäden verursachen wie LKW , die nur auf der Straße fahren .Noch dazu sind das meistens Wirtschaftswege, die z.Bspl. in Rheinland-Pfalz von den Winzern und Bauern selbst finanziert werden.
Und der CO2 Ausstoß von Flugzeugen und Schiffen ist ein vielfaches als das der Landwirtschaft. Das ist allgemein bekannt, wird aber nicht angegangen…
Es werden mit Traktoren keine „Sonntagsausflüge“ oder "Urlaubsfahrten " gemacht. Traktoren sind Arbeitsplätze. Die Erfordernisse der Bewirtschaftung um Lebensmittel zu erzeugen sind der Grund für Fahrten. Wie soll da eingespart werden? Landwirte sind keine Feinde sondern sichern unsere Ernährung und erhalten neben bei auch die Kulturlandschaft. ( Klar gibt es immer was zu verbessern und der Bewirtschaftung )
Je schwerer es wird seinen Lebensunterhalt durch seine Arbeit zu verdienen - und wir reden nicht über eine 40 oder gar 35 Stunden Woche- umso mehr Betriebe geben auf.
Das wird aber immer weniger, da viele der Wege nun auch für Fahrräder frei gegeben sind. In dem Fall übernimmt die Kommune die Kosten und die Betreuung.
Ansonsten stimmt das. Die Nutzung von Straßen ist eher nicht der Regelfall.
@Tris meinte wohl diesen Beitrag hier: Streichung Agrardieselvergütung + Kfz Steuerbefreiung - #10 von Slartie
LKW sind übrigens nicht der einzige Vergleichsmaßstab. LKW fallen sogar weitestgehend raus aus dem Vergleich, weil die den allergrößten Teil der Fahrstrecke auf Autobahnen zurücklegen und dafür streckenabhängig Mautgebühr zahlen, mit denen der Verschleiß der Autobahn abgegolten ist, denn genau zu dem Zweck wird die Maut erhoben. Den verbleibenden Rest der Fahrten auf Landstraßen usw. deckt dann die KFZ-Steuer und Dieselbesteuerung ab, die LKW völlig normal zahlen.
Bleiben also die PKW-Fahrer zum Vergleich. Die zahlen die ganz normale KFZ- und Dieselbesteuerung, und gegenüber PKW verursachen Traktoren wie von mir dargelegt definitiv erheblich mehr Straßenabnutzung, auch wenn sie nur 20% oder gar 10% der Strecke auf Straßen fahren (dafür dann auch gern mal mit voll beladenem Hänger, um die Ernte einzufahren). Wenn also Traktoren nun angeblich eine Dieselsteuerreduktion und KFZ-Steuer-Freistellung gegenüber der vollen Besteuerung verdient haben sollen mit der Begründung des begrenzten Verschleißes der Straße, dann verdient mein Diesel-PKW in der Logik sogar eine völlige Freistellung von beiden Steuern, denn der verschleißt die Straße noch viel weniger als dein Traktor.
Da dem aber so nicht ist, und ich KFZ- und Dieselsteuer für meinen PKW bezahlen muss (den ich btw auch primär zum Erreichen meines Arbeitsplatzes brauche, an dem ich auch eine mit der Sicherung der Nahrungsversorgung im Zusammenhang stehende Arbeit verrichte, und nicht für Sonntagsausflüge oder Urlaubsfahrten), sehe ich nicht, warum Landwirte nicht auch einfach die volle KFZ- und Dieselsteuer für ihre Traktoren bezahlen und sich darüber an der Erhaltung der von ihnen mit(ab)genutzten Infrastruktur beteiligen sollten.
Ich sehe bei deiner Überschlagsmäßigen Berechnung nur das Gewicht berücksichtigt. Um eine Drucklast zu kalkulieren benötigt man aber auch die Fläche, auf der sich diese verteilt. Bei Traktorgespannen mit teils Mannshohen Reifen (von Doppelbereifungen und Raupenschleppern ganz abgesehen) verteilt sich das Gewicht auf eine viel größere Fläche als bei einem LKW oder PKW Reifen. Dies ist natürlich für die schonendere Bodenbearbeitung auf dem Feld ausgelegt, hat aber auf der Straße den gleichen Effekt.
Das ist nicht ganz richtig. Da Traktoren ja eher in unwegsamem Gelände eingesetzt werden, haben sie große Rillen, auf diesen liegt auch das Gewicht. Es ist bei Traktoren also auf wenig Fläche zentriert.
Das stimmt schon. Ich sehe allerdings auch eine Tendenz zur Übermotorisierung bei vielen Landwirten, und die kann einige Zehntausend Euro kosten ohne Notwendigkeit, und sie ziehen weitere Investition in passende Anbaumaschinen (Mähwerk, Schwader, Saatkombinationen usw.) nach sich. In den meisten Gebieten Süddeutschlands sind die Flächen eher kleinteilig und sehr schwere Traktoren können ihr Potenzial nur begrenzt ausspielen. Auch das muss gesagt werden. Moderne Traktoren sind ein faszinierendes riesiges „Spielzeug“, da ist die Arbeit ein Vergnügen (ich leihe mir gelegentlich eins aus) . Das Jammern der Bauern muss schon etwas relativiert werden. Die steigern sich jetzt ganz schön hinein. Ich habe ein wirklich gutes Verhältnis zu den verbliebenen Vollerwerbslandwirten in der Nachbarschaft, aber im Moment habe ich keine Lust, das Thema anzuschneiden …
Überdimensionierte Traktoren bringen durch ihre Masse auch die Gefahr der Bodenverdichtung mit sich, wodurch sich der potentielle Ertrag der Böden auf Dauer verringert.
Hier die Meinung eines Bodenexperten: Prof
Auerswald TUM: Die Ackerböden haben wir zwar nicht versiegelt, aber vielfach verdichtet. Wir fahren dort mit ungeheuer schweren Maschinen. Sie sind so schwer, dass sie nicht auf Autobahnen zugelassen sind. Autobahnen werden enorm stabil gebaut, aber sie sind nicht in der Lage, unsere landwirtschaftlichen Maschinen zu tragen, ohne kaputtzugehen. Doch über den Boden, den wir als Wasserspeicher brauchen, fahren wir! Ab einer Radlast von fünf Tonnen kann man eine Verdichtung des Unterbodens nicht mehr verhindern. Dieses Gewicht hatten wir beim Mähdrescher im Jahr 1990 erreicht.
Also die Traktorreifen, die ich kenne, haben extrem massiv ausgeprägte Profile, oft mit einer Art Stollen, ungefähr wie Schuhe von Fußballspielern. Toll fürs Vorankommen auf dem Acker, aber eine Katastrophe auf hartem Boden, weil nur ein Bruchteil der Breite des Reifens Kontakt mit dem Boden hat. PKW/LKW-Reifen haben über die volle Breite Kontakt und verteilen den Druck viel gleichmäßiger. LKW verfügen zudem über viel mehr Achsen als PKW und auch Traktoren.
Stollenschuhe sind auch nicht gerade dafür bekannt, den Boden zu schonen, auf dem damit herumgerannt wird. Also wenn die Traktorreifen überhaupt einen Einfluss haben, dann ganz sicher einen negativen auf den Straßenverschleiß.
Es stimmt, dass die Kommunen einige Wirtschaftswege in Radwege " umwandeln" wollen , wobei der Passus bei Beseitigung von Straßenschäden nicht eindeutig ist. Es gibt aber viel,viel mehr. Fahrräder dürfen aber sowieso auf Wirtschaftswegen fahren. Nur sie haben dann keine" Vorfahrt ". Und das ist besonders bei Weinbergswegen sinnvoll. Vorsicht ist für alle Wegenutzer immer geboten.
Nachdem eine weitere Veranstaltung abgebrochen werden musste, appeliert Özdemir nun an die Bauernverbände:
„Die Proteste werden leider auch von Menschen gekapert, die mit dem Thema gar nichts zu tun haben“, sagte er dem „Tagesspiegel“ laut Vorabmeldung vom Samstag. Dabei aber „müssen auch die Bauernorganisationen helfen“.
Proteste gegen Grüne: Özdemir warnt vor Gewalt bei Bauerndemos | BR24
Hier muss vor allem endlich mal die Polizei hart durchgreifen. Es kann doch nicht sein, dass durchgeknallte Traktor-Rowdys zusammen mit Faschisten über dem Gesetz stehen. Was ist bitte mit unserer Polizei los?
Das übliche.
Habe jetzt von mindestens 3 unterschiedlichen Professoren gehört, dass die Bauernproteste kompletter Bullshit sind und viele Bauern die Böden zu Grunde richten. Einfach deshalb weil die Unfähigen mit Steuermitteln am Leben gehalten werden.
Und dann wird mit solchen Plakaten rumgefahren
Scheint mir ein extrem schwieriger Konflikt zu sein.
Da wäre vielleicht mal eine Quelle gut.
Schön, wenn 3 Professoren eine Meinung zum Boden haben.
Die lassen außen vor, dass kein Landwirt seine Grundkapital, die Böden, mutwillig ruiniert. Und übersieht auch, dass es inzwischen auch Konzepte gibt, um Probleme wie Bodenverdichtung zu minimieren…
Ja, die Leitlinie die es seit Jahrzenten von allen Regierungen gab : Lebensmittel so billig wie möglich produzieren ( Da weiß der BWLer geht nur mit großen Flächen, Kosten drücken wo es geht ), und „wachsen oder weichen“ führte eben auch zu der jetzigen Situation. Beratung erfolgte auch nur in diese Richtung.
Und die LEHs diktieren die Preise - 4 große Handelskonzerne !
Und anscheinend gibt es auch außerhalb Deutschlands viele „unfähige“ Bauern. Nicht nur in Frankreich, und die gehen nochmal anders auf die Straße als bei uns. Also kein Gejammer.
Und kurz zum Agrardiesel
„Im Jahr 2001 ersetzte das aktuelle Agrardieselgesetz die frühere Gasölverbilligung gemäß dem Landwirtschafts-Gasölverwendungsgesetz von 1967. Durch die teilweise Rückvergütung der Energiesteuer strebt diese Gesetzgebung an, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Land- und Forstwirtschaft im Vergleich zu anderen EU-Mitgliedstaaten zu erhalten. Die rechtliche Grundlage bildet das Energiesteuergesetz, insbesondere § 57, der Steuerentlastung für Betriebe der Land- und Forstwirtschaft. Es ist wichtig zu betonen, dass es sich bei der Agrardiesel-Steuerentlastung nicht um eine Subvention handelt, sondern vielmehr um einen Ausgleich. Ihr Zweck besteht darin, die Benachteiligung der deutschen Land- und Forstwirtschaft gegenüber Ländern mit niedrigeren Steuersätzen für Agrardiesel zu kompensieren.“
Positionspapier von " Land schafft Verbindung
Die Krawalle in Brüssel sprechen so ganz allgemein ehrlich gesagt nicht für die Bauern. Ich weiß, dass das zu verallgemeinernd ist, weiß aber nicht, wie ich es sonst ausdrücken soll, denn Fakt ist, dass dort Traktoren rollen.
https://taz.de/Protest-in-Bruessel-Paris-und-Italien/!5986047/