Zukunft E-Mobilität (?)

Da es noch Ergänzungswünsche gibt und ich da wohl zu fix war, lasse ich das Thema noch mal etwas offen.
Sobald wir uns im Kreis drehen, kommt aber der Deckel

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Ja logisch, wenn es die mit Abstand teuersten Autos im Markt sind, dann sollten sie auch die besten sein. Wäre es nicht so, wäre es katastrophal.

Exemplarisch: Das aktuelle Model 3 ist ziemlich hochwertig und im Punkt Fahrwerk und Akustik deutlich besser geworden. Im Punkt Effizienz ist Tesla in der Praxis bis heute quasi ungeschlagen. Klar geht es besser, aber ist halt auch teurer. Das Argument Qualität existiert in der Preisklasse auch nicht mehr.

Definitiv subjektiv, ich persönlich finde das Layout und die Bedienbarkeit richtig gut. Es ist schnell, es ist flüssig, es ist einfach. Drei Punkte, die ich von kaum einem anderen Hersteller so gut kenne, meist muss man bei 1-2 der Punkte Abstriche machen. Aber da hat wohl jeder eine eigene Meinung.

Wir sind im Bereich Software einfach nicht gut. Klar funktionieren die Autos und die Features, aber die Software Basis dahinter ist ein riesiges Problem. Bis heute ist kein Hersteller auch nur ansatzweise in der Lage so dynamisch Software auszuspielen, wie Tesla es kann. Das ist ein enormer Vorteil, den man auch nicht so schnell aufholen kann.
Diese fehlende Basis macht im Hintergrund massiv Probleme. Während Tesla einfach mal so ganz neue Funktionen oder generell Bugfixes nachliefern kann, so bleibt bei den anderen einfach alles wie es ist.

Ich bin hier Insider. Ich kann dir sagen, dass es einen Himmelweiten Unterschied zwischen Ankündigungen in PR Sprech und der technischen Realität.
Die „neu entwickelte“ Plattform des EQS ist im Wettbewerb komplett unterlegen. BMW baut E-Autos mit großen Akkus in Verbrenner Karossen, die haben natürlich eine gute Reichweite, sind aber in vielen Belangen ineffizient. VW hat mit Software massiv Probleme.
Auf der anderen Seite des Ozeans kommt ein Cybertruck auf den Markt, den alle nur auf das Aussehen und Überflüssigkeit reduzieren, der technisch aber der Alptraum der dt. Automobilindustrie ist, weil er Features bringt, die man hier seit 20 Jahren will, aber nicht geschafft hat/sich nicht getraut hat umzusetzen.

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Versteht mich nicht falsch. E-Mobilität polarisiert hierzulande im Land der Autobauer und Motorentechnik und es ist wie auch mehrfach gesagt noch nicht für jeden, aber schon für einige möglich den Wechsel zu machen.

Dass wir uns hierzulande aber so oft im Kreis drehen rührt eben daher, dass viele glauben, dass wir hier die Wahl haben den Wandel einfach abzulehnen (wie auch hier im Forum oft der Fall ist, im Thread hier weniger, ich bin da auch nicht unschuldig wenn ich dann gegenhalte). Das ist nicht möglich.

Die dt. Autoindustrie entwickelt nicht für Deutschland, der Markt ist egal. Natürlich sind unsere teuersten Elektroautos gut, wäre ja auch ein Problem, wenn ein 280.000€ Taycan schlechter ist als ein 100.000€ Model S. Wir denken in Deutschland noch, dass ein gutes Auto ausreichend ist. Das ist nicht der Fall. Gerade aus China kommen ganz neue Trends, in denen ein Auto auch für das Wellbeing/Entspannung genutzt wird. Da sind wir komplett blank. Generell ist der chinesische Markt und die Autos hochinteressant. Schon mal was von XPeng oder Li gehört? Es ist egal ob wir das für relevant oder nicht halten.

Die Welt setzt auch ohne uns auf diese Autos und weitere Megatrends. Autonomes fahren gilt hier als Zukunft und überflüssig, in den USA und China ist das kommerziell erlebbar. Und wir glauben aber dennoch, dass wir bei den aktuellen Innovationen und Trends noch mitreden.

Wir sind das Sinnbild des kleinen Bruders, den man an der Konsole auch mal spielen lassen soll und ihm deshalb einen nicht angeschlossenen Controller gibt und er echt glaubt, mitzuspielen.

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Da stecken wohl auch grundlegend unterschiedliche Auffassungen dahinter.

Während meines Wissens nach Tesla quasi alles mit eines zentralen Rechners erledigt haben bei den deutschen Herstellern verschiedene Bereiche noch immer ihre autarke Steuerung, auch wenn diese dann teils wieder vernetzt werden. Das ist schwerer im Update und verbraucht mehr Energie, dafür sinkt das Risiko, dass alle Systeme gleichzeitig ausfallen.

Ich bin in dieser Thematik nicht gut genug informiert um das selbst bewerten zu können was jetzt exakt die Vorteile der jeweiligen Konstruktionen sind. Ich denke aber dieses klein klein mit vielen einzelnen Kreisen ist auch eine Folge der Entwicklung beim Verbrenner, dass nach und nach immer mehr Elektronik dazugekommen wurde, teils auch nicht in allen Autos sondern je nach Ausstattung.

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Autobauer und Motorentechniker ist genau das Stichwort.

Die Kompetenz der großen OEM liegt im Motor und in der Endmontage der kompletten Fahrzeuge. Schon bei weiteren wichtigen Themen wie Fahrwerk, Motorsteuerung, etc. liegt die Kompetenz vorwiegend bei den Zulieferern.

Wahrscheinlich hätte Bosch mehr Kompetenz bei der Entwicklung eines modernen E-Autos als es die OEM selbst haben.

Während Tesla ihre Autos von Grund auf als E-Auto konstruiert hat, mit allen relevanten Dingen, auch Teile von Zulieferern tief in der Gesamtheit integriert, will man in Deutschland weiterhin Autos bauen, bei denen man die Teile von den Zulieferern einfach nur in der Montagelinie einbaut und das muss dann funktionieren.
Dass viele dieser Denkweisen wohl auch noch bei den E-Autos der neusten Generation so beibehalten wurden hat mich ziemlich gewundert, da den Mitarbeitern bei den Herstellern ja die Schwächen sehr wohl bewusst sind.

Einzig beim Thema autonomen Fahren bin ich mir nicht ganz sicher wie ich das Einschätzen muss. Vieles würde ja tatsächlich in der Theorie gut funktionieren, aber geht schon bei Schlechtwetter nicht mehr in der Form. Ich weiß nicht wie gut hier Tesla bei Regen, Schnee oder Schneeregen noch autonom funktioniert.
Als Schwäche der Deutschen Anstrengungen sehe ich da eher, dass man eine ganz oder gar nicht Strategie hat. Statt umzusetzen was möglich ist wartet man auf die 100% Lösung.
Aber vielleicht kannst du zu dem Thema noch etwas konkreteres Beitragen? Viele Quellen die ich bisher gelesen habe sind immer sehr voreingenommen auf der einen oder anderen Seite.

Technisch gut zusammengefasst. Tesla verwendet nicht nur ein einziges Steuergerät, es gibt schon noch Slaves, die sind aber eher für Nebenfunktionen. Technisch ist das alle schon robust, dafür gibt es ja Anforderungen und Regularien.
Tesla macht etwas anders, was man in dt. Automobilkonzernen nicht durchbekommen würde, nämlich massiv überdimensionierte Hardware einbauen, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Aus Kostensicht gewagt, da jedes Modell das bekommt, während man in. Deutschen Autos einfach Steuergeräte weglässt, wenn eine Komfortausstattung nicht gekauft wurde.

Das ganze ist historisch gewachsen. Mittlerweile hat ein Auto 20-30 CAN-Busse, einfach weil so viel kommuniziert werden muss. CAN ist einfach veraltet und nicht mehr zeitgemäß als Hauptkommunikation.
Und da kommt wieder Tesla ins Spiel, die jetzt erstmalig in der Industrie auf Automotive Ethernet zwischen 8 Domain-Controllern, die dann bei Bedarf unterverteilen. Und schon ist man in Datenrate von KB/s auf GB/s gesprungen.

Das hat man in Deutschland auch gemacht. Jeder OEM hat eine Elektro Plattform. Aber es ist eben alles alt, was da in der Plattform drin ist, weil man nicht von Grund auf entwickelt hat.

Sagen wir es mal so: Dafür, dass alle sie für verrückt erklärt haben, als sie Radar und Ultraschall entfernt haben, funktioniert es mittlerweile beachtlich gut. Gerade die Parkfunktionen sind seit dem Winter-Update extrem gut geworden für ein rein Kamerabasiertes System. Bei Regen und Schnee gibt es erstaunlich wenig Probleme. Klar, wenn die Fahrbahn komplett weiß ist, ist es mit Spurführung vorbei.

Man hat noch nicht begriffen, was es für ein enormer Aufwand ist eine KI für Straßenverkehr zu trainieren. Google ist mit Waymo seit 2006 da dran und fährt jetzt in ausgewählten Städten kommerziell. Wir werden den Sprung nicht schaffen, wenn wir immer nur weiter unsere (guten) Assistenzsysteme aufbohren. Das ist wie seit 30 Jahren die Leiter zum Mond bauen. Klappt lange und man sieht lange Fortschritt, aber irgendwann ist es vorbei und diejenigen, die 20 Jahre eine Rakete entwickelt haben ohne Fortschritt zu sehen, kommen dann an.

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Das meinte ich. Was nützt eine neue Plattform wenn man dann doch wieder vieles so macht wie schon immer. Damit verschenkt man Möglichkeiten.

Sind nicht die Deutschen Hersteller auch schon seit Jahren im Testbetrieb. In den USA und hier auf ausgewählten Teststrecken? Da dürften doch auch ordentlich Daten zusammenkommen. Es ist ja nicht so, dass man hier gar nichts tut. Nur findet das bisher wohl keinen Einzug in die Serie.

Edit:
Tesla hat natürlich einen großen Vorteil. Der typische Teslakunde erwartet bei vielem keine Perfektion. Wenn Autonome Funktionen in bestimmten Situationen nicht richtig funktionieren dann ist das halt so. Das könnte sich wohl BMW oder Mercedes so nicht leisten.
Gibt bei Tesla ja nicht wenig Videos von Bremsmanövern aus dem Nichts. Wie viel davon im Alltag wirklich zu spüren ist mag ich aber natürlich nicht sagen. Werden nur wenige Einzelfälle fast immer hochgeladen oder ist das wirklich eine relevante Sache.

Dass dafür natürlich auch positive Aspekte dazu kommen will ich nicht unerwähnt lassen.

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Von den reinen Materialien ist es inzwischen ok, aber es ist halt alles äußerst minimalistisch.
Qualität beinhaltet aber auch die Bedienqualität. Tesla packt einfach alles in ihr Tablet.
Das Model 3 hat keinen klassischen Tacho, nicht mal projektiert in die Scheibe, keine Hebel für Scheibenwischer (den muss man in einem Unterpunkt im Menü im Tablet einstellen), keinen Drehschalter für Licht, keinen Hebel für Rückspiegel, ist alles im Tablet.
Und das ist für mich keine Bedienqualität.

Und dass der Tesla Effizienzweltmeister ist stimmt einfach nicht mehr.
Inzwischen kann ein BMW i4, der ja noch auf der Verbrenner Platform sitzt, locker mithalten.

Das sind keine unterschiedlichen Auffassungen sondern verschiedene Stufen der technischen Entwicklungen. Tesla machte den Schritt zu einer mehr zentralisierten Elektronikarchitektur in ihren Fahrzeugen schneller, weil es weniger Hergebrachtes gab, von dem traditionelle Autohersteller sich ungern trenn(t)en. Hergebrachte OEMs werden diesem Trend folgen, der bei weitem noch nicht abgeschlossen ist und sich weiter in Richtung mehr Zentralisierung und mehr Software entwickelt.

Interessant finde ich, dass die chin. Autobauer zunächst mit traditionellen OEMs kooperierten (joint ventures, um fast follower zu werden) und dann den Schritt in die Digitalisierung viel schneller nahmen als dt. Autobauer, die die gleiche wenn nicht sogar bessere Ausgangsposition hatten. Das läßt m.E. auf die Innovationsfähigkeit schließen.

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Es ist für den Endkunden auch immer schwierig zu erkennen, wie fortschrittlich was ist. Hier ist es am Beispiel Lucid ziemlich gut dargestellt:

Ja, aber nicht im großen Rahmen, den man unbedingt braucht. Hier und da ein L2+ Versuchsträger mit 25km/h, Mercedes macht ja immer ganz viel Aufmerksamkeit mit L3 Drive Pilot, obwohl der quasi gar nichts kann. Sie haben ohne Frage den Präzedenzfall im Thema Rechtslage geschaffen und sind auf dem Blatt damit vorne. Das reicht ja hierzulande auch schon für Innovation.
In Kalifornien dürfen schon heute 39 Unternehmen autonome Fahrfunktionen (L4) mit Sicherheitsfahrer testen, 8 Unternehmen dürfen fahrerlos testen, 2 Unternehmen dürfen fahrerlos kommerzielle Dienste anbieten. Darunter kein Deutscher Hersteller.

In San Francisco fährt Waymo mit 400 Autos im Dauerbetrieb. Wir können da nicht mithalten, wenn wir mal hier und da eine separate Teststrecke ausweisen. Das muss in der breiten Masse erprobt werden und Daten gesammelt werden. Wenn wir so gut wären, dann müsste man überall unsere autonomen Shuttles/Fahrzeuge fahren sehen. Man sieht aber nur gelegentlich ein Testauto mit Ingenieuren drin.

Der Punkt, vor dem man hier Angst haben sollte: Wenn Tesla es tatsächlich schafft seine kamerabasierte Full-Self-Driving Software zu zertifizieren, dann ist diese Software in sämtlichen Kundenfahrzeugen sofort verfügbar und nutzbar. Per Update 3-4 Millionen L4 Fahrzeuge. Dann gibt es keinen Grund mehr ein normales E-Auto zu kaufen.

Von Auffassung spreche ich, weil je tiefer der Vernetzungsgrad, desto schwieriger ist es den Zulieferer zu wechseln.

In Deutschland ist es ja doch noch üblich, dass verschiedene Zulieferer vergleichbare Teile liefern. Mir wurde erzählt, dass es gar nicht gewollt war hier grundlegend etwas zu ändern weil man damit die Abhängigkeit von Partnern zumindest innerhalb eines Modellzyklus erhöht.

Da ich das natürlich nicht aus erster Hand habe sondern von jemandem der bei einem Zulieferer in der Entwicklung von Teilen für diverse Hersteller arbeitet kann das natürlich auch eine reine Erzählung sein.

Dass es natürlich historisch gewachsen ist ist klar.

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Das ist dann auf jeden Fall Geschmacksache. Qualitativ mittlerweile identisch mit anderen Herstellern der Preisklasse.

Reine Gewöhnung ob ich nach unten oder zur Seite schaue. Stört mich beim Navi eher als beim Tacho. Man hat ja keine Drehzahl oder Gänge mehr, nur noch Tempo. Head-Up-Display wäre aber toll.

Es gibt einen Knopf am Lenkstockhebel, klicke ich den wird direkt auf das Menü gewechselt. Außerdem gibt es eine Wischerautomatik (die funktioniert nach 3-4 Jahren auch endlich mal zuverlässig)

—> Lichtautomatik funktioniert einwandfrei

Wie oft stellt man das ein? Immer wenn ich einsteige (mein Handyschlüssel), wird alles automatisch in meine Position gestellt (Klima, Sitz, Lenkrad, Spiegel, Fahrzeugeinstellungen). Steigt meine Freundin ein, wird ihr Setting gewählt. Man stellt es einmal ein, wenn man das Auto bekommt.

Meine Frage ist eher: Hast du so ein Auto schon mal ernsthaft ausprobiert?

BMW i4 WLTP Verbrauch:
15,6 - 18,7 kWh/100km

Tesla Model 3 WLTP Verbrauch:
13,2 - 14 kWh/100km

—> 15 - 25% Effizienzunterschied!

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Das ist aber nur der WLTP Wert.
Wenn ich mir die Konstantverbräuche vom Auto Motor Sport Supertest anschaue, dann ist der Tesla 3 eher 10 bis 15% schlechter.

Leider hab ich kein Diagram gefunden, in dem Tesla, BMW und Hyundai in einem Diagram sind.

Ich will ja nix sagen aber geht es hier um E-Mobilität in Deutschland oder mein Tesla ist besser weil? Und Tablet’s im Auto? Irgendwie war das doch gar nicht der Kern der Frage. Nicht mal im Ansatz.

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Ich würde auch sagen, es wird hier jetzt sehr technisch, die Kernfrage entschwindet jetzt aus dem Fokus.
Ich schließe diesen Thread jetzt endgültig.

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