Zukunft E-Mobilität (?)

Aktuell scheint der Trend zu eAutos zu stocken.

Hat die Autoindustrie sich verpokert? Auf die Förderung langfristig gesetzt?

Vor allem gebrauchte eAutos scheinen wenig Vertrauen zu genießen (wiederverkaufswert sinkt aufgrund schneller Innovationszyklen beim Akku, teure Gebrauchtpreise).

Ist es nur eine „Delle“ im Mobilitätswandel, oder ist das eAuto nicht die ultimative Lösung, die teils oft propagiert wird?

Das e-Auto IST die Lösung. Es gibt dafür auch nur ein einziges Wort, mit dem alle anderen Argumente für den normalen Mitteleuropäer erschlagen sind: Wirkungsgrad (Quelle).

Die Probleme liegen an anderer Stelle:

Viele Mieter besitzen keine eigenen Ladeplätze oder auch nur Parkplätze (Innenstadt). Ihr Zugriff auf den grössten Benefit ist damit eingeschränkt oder vom Wohlwollen der Vermierterpartei abhängig. Die Vermieter haben i. d. R. (von teuren Vierteln oder hochpreisigen Neubauten mal abgesehen) aber gar kein Interesse an teuren baulichen Massnahmen, dass die MIeter/innen günstiger laden können. Das ist bspw. bei mir auch der Grund, warum ich noch nicht umgestiegen bin.

Die Einstiegsfinanzierung von Elektroautos ist für die meisten Menschen nicht nur unerschwinglich, sondern praktisch nicht leistbar. Das Problem ist, dass sich die etablierten Rechenmodelle für die Fahrzeugfinanzierung verändern müssen, es gibt dazu aber bisher noch kein richtig schlaues, bzw. revolutionäres System. Ein Elektroauto kostet gerne mal 5000 - 7000 Euro mehr als ein Verbrenner, je nach Strompreis (nebst anderen Faktoren wie Verbrauch und co) sind die aber relativ schnell wieder drin, weil halt Effizienz und Ersparnis da mit reinspielt. Ändert halt aber nichts daran, dass die wenigsten mal schnell 50000 Öcken für einen neuen Audi rumliegen haben (oder sie kaufen sich davon einen „besseren“ Verbrenner).

„Reichweitenangst“ und irrationale Verhaltensweisen wie die Angst, morgen am ausgebrannten Elektroauto zu verenden oder nicht mehr zum Aldi fahren zu können, weil es kalt ist, halten sich auf sehr merkwürdige Weise bis heute. Menschen interessieren sich nicht für Fakten, sie wollen einfach möglichst bequem nichts verändern. Bei Gebrauchten grassiert die Angst, der alte Akku hat nur noch 10% der Ursprungsreichweite. Es wurde verpasst die zahlreichen Vorteile der Elektroautos zu erwähnen.

Natürlich hilft’s dann auch nicht, wenn die Bosse der Gestalter von morgen (also bspw. die von VW) die ganze Elektroautoentwicklung verschlafen und dann halt hinterherlaufen müssen.

Aber so ist es bei Autos schon immer gewesen: erst kommt die neue Technologie in die „Margenmodelle“, mit der Kohle zieht man dann etwas auf, um in die „Massenmodelle“ zu gehen. Es sind einige spannende neue Autos vorgestellt worden und ich bin sehr gespannt.

4 „Gefällt mir“

Benziner dagegen verkaufen sich deutlich besser, mit 31 Prozent aller Neuzulassungen. Selbst der Diesel kommt noch auf 15,5 Prozent.

Demnach entfielen mehr als 50% auf Hybride und Elektrofahrzeuge?
Das macht dann doch ein anderes Bild.

30,4% Hybride und Plugin-Hybride
22,6% Elektroautos
Pkw-Neuzulassungen: Dezember 2023 plus Jahresbilanz

Die Chinesen dagegen sind mit der Marke MG in der Klasse der Elektrokompaktwagen schon heute die Nummer eins in Europa bei Kostenvorteilen von 3.000 bis 5.000 Euro.

Es war einfach ein Fehler der deutschen Hersteller auf hochpreisige Autos zu setzen. Eine kurze Zeit gab es einen Boom, vor allem weil es aufgrund gerissener Lieferketten auch wenig Alternativen aus dem Ausland gab. Nun hat sich der Markt normalisiert und die Chinesen fangen an, sich im wichtigen Kleinwagensegment breit zu machen.

Aus Sicht des CAM-Experten Bratzel muss die deutsche Autoindustrie bei der E-Mobilität mindestens so innovativ wie teuer sein. Auf beiden Feldern gilt es, einiges nachzuholen. Frank Hattler vom Autohaus Drechsler ist skeptisch, ob das im unteren Preissegment auf kurze Sicht gelingt. Eben da spüre er aber Nachfrage nach Elektroautos.

2 „Gefällt mir“

Wäre ich in allen Punkten durchaus bei dir.

Was ich zum Preis noch ergänzen würde:

Wenn ich mir ein 8 Jahre altes E-Auto angucke (BMW i3 oder so), der noch einen Akku der ersten Generation hat, als 100-200 km Reichweite State of the Art waren. Der noch 70% Akku hat und mit ggf nur 80.000 km auf der Uhr noch ggf um 20.000€ kosten soll: wer kauft sowas noch?
Wenn ich für wenig mehr ein moderneres EAuto mit weit mehr Reichweite bekomme.

Da sehe ich zumindest bei den Gebrauchten noch Fragezeichen.

3 „Gefällt mir“

Neben den ganzen anderen Nachteilen des E-Autos, ist die Amortisationszeit meiner Ansicht nach auch einer. Zur Zeit kostet eine kWh Energie aus Diesel 18 Cent*) und eine kWh aus Strom 40 Cent. Ein Diesel braucht etwa 60 kWh auf 100km, ein E-Auto 20 kWh.

Auf 100 km bin ich mit dem E-Auto also € 2,80 billiger als mit dem Diesel. 5.000 € habe ich also erst in 180.000 km wieder reingefahren.

Klar, es gibt Einfamilienhausbesitzer mit Solaranlage, die fahren deutlich günstiger elektrisch.

Außerdem kann man spekulieren, dass fossile Energien in Zukunft teurer werden. Aber Strom wird es ja auch. Und wenn fossiler Kraftstoff zu schnell zu teuer wird, wird die Politik dagegenhalten, wie wir beim Ausbruch des Ukraine Kriegs gesehen haben.

Die Masse wird erst umsteigen, wenn das E-Auto deutlich günstiger ist als ein Dinosaurier Verbrenner.

*) 1 Liter Diesel hat 9,8 kWh Energie und kostet in Deutschland etwa 1,80€. Ich habe etwas gerundet.

1 „Gefällt mir“

Kfz-Steuer, Inspektion, Motoröl - auf der anderen Seite der schnellere Wertverlust (wobei auch ein Diesel in drei Jahren je nach Region nur noch schwer verkäuflich sein dürfte, Stichwort Umweltzone). Es ist ein grundsätzlicher Fehler von Autofahrern, dass sie immer nur auf den Sprit schauen.

Da werden für Teil Jahre alte Dacia 14.000€ verlangt. Neupreis 24.000€ und 10.000€ Förderung. Die wollen also tatsächlich das, was sie für das Auto bezahlt haben nun für den Gebrauchten. Die Preise sind völlig überzogen, zeigen aber, welchem Irrtum Händler da aufsaßen. Die ersten BMW i3 konnte man quasi kostenlos leasen, da BMW die Förderung mit den Leasingprämien verrechnet hat. Danach gingen die zurück an den Händler und der konnte schauen, wie er den ohne Verluste wieder los wurde.

2 „Gefällt mir“

Bis 2030

Ein Arbeitskollege hat letzte Woche 450€ für die Inspektion seines ID.4 hingelegt. Die haben das Auto nur durchgeprüft und nichts ersetzt. Vielleicht hat jemand eine FIN und könnte die Aussage hier prüfen?

Stimmt, 150€ alle 2 Jahre. Dafür gibts fürn TÜV alle zwei Jahre einen Satz neuer Bremsen.

Alle Vergleiche, die ich privat gemacht haben liefen auf eine monatliche Ersparnis von 50-100 € hinaus. Dafür muss man aber auch die Kröte mit der Reichweite und den langen Ladezeiten schlucken.

Wenn man die Fahrzeuge innerhalb ihrer Klasse bei den deutschen OEMs vergleicht (ID3 gegen VW Golf, Mercedes E-Klasse gegen EQE, BMW i4 gegen 4er) kann man es komplett vergessen. Da schießen die Elektroautos regrlmäsig den Vogel ab.

Man darf sich nicht in die Tasche lügen. Elektroautos sind die Zukunft, ja aber sie sind nicht „billiger“ als Verbrenner.

1 „Gefällt mir“

Die Gebrauchtwagenpreise sind ein Witz, so einfach. Neue Technik wird halt schneller überholt und hat damit natürlich einen stärkeren Wertverlust als z.b. ein Benzinmotor der sich gefühlt seit 20 Jahren kaum verändert hat. Insofern sind die Preise, selbst für 3-5 Jahre alte E-Autos überzogen, weil sie einfach nicht mehr Stand der Zeit sind. Dazu kommt das man das Gegühl hat das die Preise sich anhand der UVP orientieren und nicht anhand des Preises der wirklich bezahlt wurde mit den entsprechenden Förderungen. Da funktioniert für viele die Rechnung einfach nicht wie oben bereits geschrieben wurde. Es liegt bei vielen nicht an der Technik des E-Autos oder das Sie nicht wechseln wollen…sondern am Preissegment. Im Schnitt kostete ein Gebrauchtwagen (2023)18.620 Euro. Und das ist der Schnitt, heißt vieles liegt noch darunter.

Mal ein anderer Aspekt:

Die deutsche Autoindustrie als Schlüsselindustrie in Deutschland hat sich jahrzehntelang als internationale Speerspitze und Innovationsmotor im Automobilbau betrachtet.
Auf Konkurrenten hat man eher abschätzig herabgesehen. Dabei aus Überheblichkeit oder Arroganz die Entwicklung zur E-Mobilität ignoriert oder verschlafen.
Nun zieht die Konkurrenz aus Asien oder USA vorbei, und in Deutschland hechelt man eher hektisch hinterher, bei technischer Entwicklung und Infrastruktur.
Nun setzen Hersteller wie VW voll auf Elektromobilität. Sollte der Boom bzw der Wechsel zur flächendeckenden E-Mobilität ausbleiben oder sich signifikant verzögern……wie lange können Hersteller wie VW das kompensieren oder sind die irgendwann auf staatliche Hilfen angewiesen?

Menschen kaufen Autos ja nicht nur aus rein rationalen und vernunftbasierten Gründen wie Wirkungsgrad oder Kaufpreis. Zusätzlich spielen emotionale Faktoren wie Bequemlichkeit und subjektive Nutzbarkeit eine Rolle.
Da kann auch der Massagesitz oder der Motorsound ausschlaggebend sein.

Das ist wenn mans genau nimmt gar kein Argument, denn 1. zahlt für Umweltschäden in der Lieferkette und durch CO2-Ausstoss die Allgemeinheit (bspw. auslaufende Ölplattformen und die Klimaerhitzung), man sieht den Preis halt an der Zapfsäule nicht, zudem unterliegt Diesel in Deutschland einem längst zur Sünde gewordenen Steuerprivileg.

Es gibt verschiedene Quellen, die darauf hinweisen, dass unter Einbezug der Lieferketten (wie sie im übrigen ganz oft auch beim Elektroauto eingerechnet werden, um den Akku schlechtzurechnen) für 6 Liter Diesel bei der Entstehung bereits vor der Verbrennung um die 40 kWh entstehen. Wir hätten also hier gleich nochmal ein Drittel mehr. Ihre Rechnung beinhaltet auf den 1. Blick nur die Energiedichte, was m. E. eine fehlerhafte Betrachtung wäre Quelle (Tipp: bei der Quelle sind zudem sehr spannende und kritische Kommentare, die sich ebenfalls lohnen).

Aber Sie haben natürlich recht, dass dies beim Endverbraucher halt nicht sofort sichtbar ist.

1 „Gefällt mir“

Keine Sorge, diese Forderung kommt schon schnell genug. Die Autoindustrie ist perfekt darin Gewinne zu privatisieren und Verluste zu sozialisieren. Zudem werden die Marketingaktionen auch noch oft genug vom Steuerzahler bezahlt (Abwrackprämie und E-Autoförderung).

Ich würde tatsächlich auf E-Auto umsteigen. Es ist aber schlicht immer noch ein absolutes Luxusgut wenn man nicht schon eine Photovolataikanlage und Wallbox daheim hat. Als leider notwendiger Zweitwagen könnte es noch gehen (allerdings kein völlig überteuertes deutsches E-Auto), aber als Auto für eine 4-köpfige Familie unbezahlbar für normale Einkommen. Da hat auch die Politik versagt ordentlich Druck auf unsere hiesigen Hersteller zu machen. Die sind nämlich schon lange in einer Bringschuld wenn man die Unsummen an Transferleistungen sieht um das miserable Management auszugleichen.

2 „Gefällt mir“

Um eines der Probleme aufzugreifen:
Schnelle Innovationszyklen beim Akku:

Gibt es Bestrebungen, so eine Art Retro-Fit zu entwickeln?

Es kann ja nicht sein, dass die ganzen 1.Gen E-Autos irgendwann auf den Schrott wandern, nur weil die Originalbatterie, die man gar nicht mehr haben will, weil es schon 5 Innovationssprünge gab, super teuer ist und dazu noch wenig Reichweite bietet und schnell altert.

Vor allem, weil alte Autobatterien ja schon fest eingeplant werden in einem zweiten Leben als stationären Speicher und so, muss doch Ersatz beschafft werden. Da muss sich doch ein Start-Up finden lassen, dass den Allround-Nachrüst Akku bauen will; oder nicht?

Ist jemandem was da in die Richtung bekannt?

Ein paar Ergänzungen:

Agree, man muss aber auch festhalten, dass dies für die ersten Akkugenerationen gilt. Aktuelle Akkus haben mittlerweile erwartete Lebensdauern von ca. 600k Kilometern oder mehr. Das wird an dem Gebrauchtmarkt einiges ändern.

Lass uns da bitte bei WLTP Verbräuchen bleiben, um es vergleichbar zu behalten.
BMW 330d - 5,1-5,8l/100km
—> 9,9€/100km
Tesla Model 3 - 13,8kWh/100km
—> 5,52€/100km

Preisunterschied 4,50€ pro 100km. Und schon sind es nur noch 110.000km.

Kann diese Erzählung ehrlich gesagt nicht mehr hören. Wann sind 400km zu wenig im Alltag? Viele laden ihr Auto einmal pro Woche. Der Durchschnittsdeutsche fährt 42km pro Tag, also beinahe 10 Tage ohne laden.
Langstrecke brauche ich (je nach Modell) auf 600-800km etwa eine Stunde länger für die Ladestops. Gerade aus dem Skiurlaub (1000km bei unter 0°C) waren 5 Stops mit ca. 15-20 min. Beine Vertreten, WC, weiter gehts. Man kommt viel entspannter an.
Ladezeiten: ich lade in der Arbeit, zuhause geht nicht. 6-7h dauert es, ich arbeite meist 8h oder mehr. Reale Ladezeit für mich im Alltag (und für jeden zuhause auch): 60s. 40s anstecken, 20s abstecken.

Sehr wichtig! Den CO2 Rucksack nimmt man beim Bashing dankend an, die Erzeugeremissionen für Kraftstoff aber nicht.

Würde ich widersprechen. Kenne auch viele Leute, die zuhause nicht laden können und elektrisch fahren. Auch mit Familie. Sicherlich ist das für die breite Masse noch nicht drin, aber es wird sehr schnell erschwinglicher, gerade in der aktuellen Rabattschlacht, die sich die Hersteller liefern.

Finanziell nicht nachhaltig. Es gibt zu viele Formate und Größen der Akkus, dass man da als „Nachrüster“ von Skalierung in der Fertigung profitieren könnte. Anders gefragt: Gibt es effizientere Retrofit-Verbrenner für 1940er Autos? Das wird einfach nicht passieren, da sich die Anforderungen an die Akkus auch ändern. Auch das normieren von Akkuformen ist m.E. keine gute Idee, da es notwendigen technischen Fortschritt begrenzt und es einfach zu viele Fahrzeugtypen gibt, um das abbilden zu können.

3 „Gefällt mir“

Die finanzielle Das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen:
Viele Formen und Größen sind problematisch; okay.
Es wird aber ein kleinstes gemeinsames Volumen geben, welches man in die gängigsten Akkuvolumen in vielfacher Ausführung einbauen kann. Sowas kann man skalieren. Dann muss man die Verschaltung und Unterbringung im Originalakkuplatz irgendwie in den Griff kriegen. Und weil viele Firmen schon eigene Plattformen aufgebaut haben, um die Skalierung zu ermöglichen, muss nur Anpassung auf wenige Plattformen geschehen, um zu funktionieren. Wenn das ursprüngliche Volumen nicht vollends ausgenutzt werden kann, könnte das doch zum Teil oder sogar komplett kompensiert werden durch die Fortschritte bei Energiedichte und anderem.

Der Vergleich mit dem Verbrenner ist nicht richtig passend. Bei dem Akku geht es um den Verbrenner-Tank. Und ich habe noch nie davon gehört, dass ein Tank ausgetauscht werden musste.

Wie hier ja gut beschrieben, gibt es ja durchaus unbestreitbare Vorteile der E-Mobilität.
Allerdings auch nachvollziehbare Hürden und Ausschlusskriterien, zumindest teils temporär.

Die Frage ist also, ist der Run auf Verbrenner eher ein Generationenproblem? Das Ältere, die Verbrenner gewohnt sind, eher aus genannten Gründen beim Verbrenner bleiben?

Sind jüngere Autofahrer da offener (allerdings wohl oft nicht solvent genug)?
Zudem sind viele jüngere gar nicht mehr so wild aufs Auto.

Müsste man Mobilität dann nicht breiter denken als nur die Wahl der Antriebsart?

Und ja, es gibt Leasing oder Abo, aber da ist man je nach Modell bei mittleren dreistelligen Summen im Monat.

Aber die Richtung stimmt ja, trifft nur noch nicht die Kundenanforderungen in der Fläche. Denke da hakt es auch.

1 „Gefällt mir“

Zwar gebe ich dir bei der Überheblichkeit recht, aber die betrachtet nur einen Teil der Wahrheit. Man muss halt auch so ehrlich sein zu sagen, dass das Segment E-Autos in Deutschland und großen Teilen Europas keine Nachfrage hatte. Es gab ja E-Autos, aber das waren Ladenhüter, siehe bspw. die Verkaufzahlen des Renault Zoe (bis 2020 das meistverkaufte Elektroauto in Europa laut Wikipedia). Deutlich ist der starke Anstieg ab ca 2019. Das ist das Jahr in dem Tesla das Model 3 nach Europa brachte und damit E-Mobilität zum Hype machte.

VW wird aber keine Autos entwickeln, die sie nicht verkauft kriegen.

Erst als Tesla nach Europa kam öffnete sich das Mindset der Deutschen langsam. Da gab es schon lange einen staatlich verursachten Boom der Elektromobilität, bspw. durch Subventionen und Fahrverbote.

Schuld sind also aus meiner Sicht beide Seiten. Die Konsumenten, die lange den Verbrenner wollten, ebenso wie die deutschen Marken. Nur geben die Marken zu träge gehandelt zu haben, während sich die Konsumenten heute einfach selbst belügen und behaupten, sie hätten es ja immer besser gewusst.

Ist das nicht typisch deutsch?

2 „Gefällt mir“

Vielleicht auch das alte Henne-Ei Problem.

Die deutschen Hersteller boten lange keine e-Autos, weil die (mangels Information oder Infrastruktur?) nicht nachgefragt wurden.
Die Konsumenten kauften keine E-Autos, weil kein attraktives Angebot der Hersteller da war.

Wäre jetzt quasi wieder die Regietung schuld, aber die hat es zumindest versucht damals.

Gerade im beruflichen Kontext durchaus für viele (so auch zum Teil für mich) relevant. Die Pause fürs Schnelladen auf der Autobahn würde ich sogar in Kauf nehmen. Problem ist aber, wenn ich 300 km zu einem Kunden für einen Notfall fahren muss, dort dann nicht laden kann und dann nach getaner Arbeit wieder ins Auto steige und heimwärts bei noch laden müsste, zu einem Zeitpunkt wo ich jetzt nicht unbedingt eine Pause brauche, weil ich die vor dem Heimweg schon zum Essen gemacht habe. Je nachdem wo man ist könnte man die Pause dahin verlagern wo man Laden kann, aber am Land leider noch immer schwierig.

Für mich steht und fällt die Attraktivität in der Breite daher mit flächendeckenden Schnelllademöglichkeiten.

Für 90% der Nutzer dagegen halte ich die Bedenken tatsächlich für eher vorgeschoben. Wer nur ein paar mal im Jahr überhaupt solche Strecken fährt kann das auch ganz gut mit einer zusätzlichen Pause machen oder indem die Pause einfach mit dem Laden in Einklang gebracht wird. Auf dem Weg in den Urlaub könnte ich damit gut leben, da mache ich ja eh regelmäßige Pausen.

Ich denke, wir sind uns darin einig, dass der durchschnittliche Konsument keine Vogelperspektive einnimmt, sondern das Produkt wählt, was für ihn am günstigsten ist?

Nein. WLTP Verbräuche sind unrealistisch und nur auf einem Prüfstand erreichbar ist. Und selbst wenn, 110.000 km sind immer noch eine sehr lange Amortisationszeit.

Und ich ertrage es nicht mehr, dass überzeugte Elektromobilisten die Zahlen immer schönen. Ich hatte selbst ein Wochenende im November 2022 einen ID4 probegefahren und mehr als 280 km waren in dem Akku nicht drin.

Klar braucht man diese Reichweite nicht jeden Tag, aber es ist trotzdem ein Hemmnis.

Elektroautos werden sich nur durchsetzen, wenn der „günstigere“ Preis auch die Komforteinbußen rechtfertigt.

Oder wenn die Politik den Verbrenner verteuert, aber das sehe ich, um ehrlich zu sein in Zukunft nicht.

Nein, das sehe ich nicht. Die Regierung hat ja sehr großzügig den Kauf von Stromern gefördert, …

Für fast jeden mit Eigenheim war ein E-Auto bereits vor 2019 ein No-Brainer. Es waren die Konsumenten, die halt traditionell gekauft haben und nun bei der Schuldfrage weit von sich weg zeigen. German Angst halt.

Die Regierung hätte den Weg nur mit Verboten ebnen können. Was das bedeutet haben wir ja beim GEG gesehen.

1 „Gefällt mir“