Wohnungen - Altersvorsorge oder parasitäre Beziehung?

Wie kommst du eigentlich auf die 10 Jahre?
Von den wenigen Fällen selbstgenutzten Eigentums in meinem Umfeld liegt die Laufzeit eher bei 30/35.
Ich meine das auch schon auf Mieten/Kaufen Vergleichsrechnern gelesen zu haben.

Also ist dein Argument, wer sich 4500€ im Monat leisten kann, hat es auch verdient deswegen mehr zu bekommen?

Wenn es um nur um den Werterhalt geht, warum sollte man dann nicht verkaufen und das Geld anderweitig anlegen?
Stellst Du auch jedem Fremden Dein Auto zur Verfügung, wenn er anschließend wieder tankt?

Ja man kann Vermögen als Luxus ansehen. Den Rest verstehe ich nicht so ganz. :wink:

Bei einem Invest von 400.000 € also ein Ertrag (ohne Berücksichtigung von Instandhaltung) in Höhe von 14.000 €. Das sind unverschämt hohe 3,5%. Sieht für mich nicht nach Ausbeutung aus ehrlich gesagt.

Ich habe keine Zahlen, aber andere anekdotische Evidenzen, für zwei Kleinermieter aus meinem persönlichen Umfeld. In einem Fall Betrug der Schaden mehr als 5 Jahresmieten (30.000€). Im anderen etwa die Hälfte.

Wie bitte soll man ein Haus in 10 Jahren aus den Mieteinnahmen abbezahlen? Das Kaufpreis zu Mietkosten-Verhältnis liegt eher so im Bereich 30+ Jahre. Hier wieder: ohne Instandhaltung.

Vielleicht helfen diese Links weiter

Weil ich faul war und nur exemplarisch darstellen wollte, dass auch Kosten für den Kauf/Bau von Wohnungen anfallen und das Geld ja irgendwo herkommen muss.

Ganz im Gegenteil:

  • Mir wäre es am liebsten, Wohnungen würden nur durch den Staat oder Genossenschaften errichtet und wir hätten kein kapitalistisches System wie heute, in dem eine immer größere Vermögensspreizung existiert.
  • Mein Vorschlag an anderer Stelle war, einen Spitzensteuersatz von 70% in der Einkommenssteuer ab 200.000€ einzuführen. Kapitalerträge werden zur Zeit nur mit 25% versteuert.
  • Auch Beiträge zur Krankenkasse und Rente würde ich nicht begrenzen.
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Du tust so, als wäre das völlig abwegig.
Nein, ist es nicht. Und wird auch regelmäßig als Horrorszenario herausgezehrt, wenn Wahlen anstehen, um davor zu warnen, die SPD zu wählen.

Passend der Begriff „Hausbesitzer“. Denn Besitzer ist der, der die Wohnung nutzt. Der, der im Grundbuch eingetragen ist, ist der Eigentümer.
Wenn man statt von Grundeigentum von Grundbesitz spricht, impliziert man bereits, dass die Eigentumsverhältnisse durchaus anders gelagert sein könnten.

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Ich bin jetzt nicht ganz genau rein. Aber überlese ich wie die drauf kommen?

Die erste Quelle spricht von Ausfallquoten im privaten Wohnungsbereich von 2-3% aber nicht woher die Zahlen kommen.
Die zweite Quelle setzt die Ausfallquoten nur in Relation zur durchschnittlichen Ausfallquoten (den 2-3%), nennt sie aber nicht.
Wenn ich das richtig lese hat zb Hamburg die 2-3%, zb aber Niedersachsen als Bundesland 12,8% von sagen wir mal 3%. Also nicht mal 0,4% Risiko.

Die Quellen zeigen mir eher das das Ausfallrisiko steigt, je weniger vom Besitzer in Bausubstanz gesteckt wird.

Du hast die Wertsteigerung vergessen. Und die meisten Vermieter erhöhen ihre Mieten auch gerne mal.

Das ist nicht richtig.
Quelle 2:

Das Ausfallrisiko steigt wenn:
1.Niedriges Haushaltseinkommen vorhanden ist
2.Der Wärmebedarf der Immobilie hoch ist
3.Die Größe des Mietmarktes klein ist (viele Wohnungen, wenig Bevölkerung (typisch ländliches Gebiet; Leerstand))

Punkt 1 und 2 finden Anwendung auf Miete wird nicht bezahlt und Punkt 3 auf kein Mieter vorhanden.
Das Risiko ist in den Abschnitten gut bewertet dargestellt, finde ich.

Nein, nicht das Ausfallrisiko steigt, sondern das Mieteinnahmen nicht in gewünschter hohe erzielt werden können am Markt. Bsp.: Eine Wohnung mit Energielevel E wird weniger Mieteinnahmen erbringen, als eine Wohnung mit Level B.
Das hat nichts mit dem Ausfallrisiko zu tun, sondern mit der Miethöhe.

Das ist komplett abwegig, weil in unserer Grundgesetz (Artikel 14) der Eigentumsschutz festgehalten ist. In Absatz 3 ist die Enteignung vorgesehen, aber die Hürden sind extrem hoch und würde politisch auch nicht durchhaltbar sein.

Natürlich wird oft Besitz und Eigentum als Synonym verwendet, was faktisch nicht korrekt ist.
Ich denke wir jeden in diesem Forum alle über Eigentum der Immobilie und nicht über den Besitz.

Sobald Menschen auf der Straße wohnen, weil der Wohnungsmangel nicht mehr genug für alle bereit stellt (was in manchen Städten bereits der Fall ist), muss das keine theoretische Diskussion mehr sein.

Mal kurz zu den Fakten;

  1. Es besteht in Deutschland kein genereller Wohnungsmangel. Es gibt ausreichend Wohnraum über das komplette Land verteilt
  2. Es besteht in Ballungszentren ein begrenzter Wohnungmangel
  3. Es besteht in Ballungszentren großer Mangel an bezahlbarem Wohnraum.

Gegenmaßnahmen:

  1. Förderung des Sozialen Wohnungsbau in Ballungszentren
  2. Förderung der ländlichen Gebiete, damit die „Landflucht“ gebremst und besser noch umgekehrt wird
  3. Änderung des Baurechtes in den Ballungszentren, hin zu höheren Häusern mit mehreren Wohneinheiten.
  4. Förderung für den Erwerb von Eigentum
  5. Überarbeitung von Indexmieten

Diese und noch weitere Maßnahmen müssen erst einmal alle umgesetzt werden. Vorher wird kein Gericht in Deutschland Enteignung nur in betracht ziehen.

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Bei den Punkten 1, 2, 3 und 5 gebe ich dir Recht, aber bei der Förderung für den Erwerb von Eigentum sehe ich absolut nicht, wie das gegen Wohnungsmangel helfen soll. Es ist kein realistisches Szenario, dass alle Bürger in eigenen Wohnungen leben können werden, eine Förderung des Erwerbs von Eigentum führt daher nur dazu, dass die Zahl der Privilegierten etwas größer wird, während der Kampf um die Mietwohnungen für die Nicht-Privilegierten noch härter wird (weil der Gesamtpool der Mietwohnungen kleiner ist).

Also wenn wir eines nicht brauchen, ist das noch mehr Förderung von Wohneigentum, weil das zwangsläufig immer eine Förderung für Menschen ist, die schon zur oberen Hälfte der Bevölkerung gehören.

Ansonsten gebe ich dir dahingehend Recht, dass es in ländlichen Gebieten mehr als genug günstigen Wohnraum gibt, den wir definitiv attraktiver gestalten müssen. Dazu gehört für mich vor allem die bessere ÖPNV-Anbindung, sodass man in angemessener Zeit mit Bus oder Zug in die nächste Großstadt kommen kann (denn das Land wird nie alles bieten können, was die Großstadt bieten kann).

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Das stimmt. Aber mir geht es um konkrete Zahlen. Denn für eine Diskussion wie gerechtfertigt das aktuelle System ist, macht es einen massiven Unterschied wenn es für Vermieter ein 50% Risiko gibt oder 0,04%. Je kleiner die reale Zahl, desto irrelevanter eine Vervielfachung durch äußere Umstände.

Und das ist ein wichter Punkt, denn Menschen wird aufgrund dieser Zahlen Wohnraum verweigert oder komplett nackig gemacht im Verlauf des Bewerbungsprozesses.

Das ist eigentlich dahingehend interessant, dass es diese Fälle eigentlich nicht geben sollte.

Letztlich hat jeder Mensch in Deutschland einen Anspruch darauf, dass das Jobcenter etwaige Mietrückstände (im Normalfall als Darlehen) übernimmt, um eine Obdachlosigkeit wegen Mietrückständen zu vermeiden. Hier müsste man eventuell die rechtliche Lage dahingehend anpassen, dass auch Vermieter einen Rechtsanspruch gegenüber dem Jobcenter erhalten - eben für die Fälle, in denen der Mieter (i.d.R. aus Unwissenheit, Krankheitsgründen oder einer sehr merkwürdiger Auffassung von „Stolz“) sich nicht an das Jobcenter wendet und dem Vermieter dadurch nur ein nicht vollstreckbarer Titel verbleibt. Daher: Wer in die Situation gerät, seine Miete nicht mehr zahlen zu können, sollte grundsätzlich eher Schulden beim Jobcenter anhäufen (die im Zweifel dann erlassen werden) als bei Vermietern - nicht, weil ich dafür bin, Verluste der Vermieter zu solidarisieren, sondern weil es darum geht, Obdachlosigkeit grundsätzlich zu vermeiden und Menschen mit wenig Einkommen für Vermieter attraktiver zu machen, damit sie nicht so stark stigmatisiert und benachteiligt werden.

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…das soll es ja auch nicht. Leute ziehen ja nicht ohne Grund aufs Land. Höhe der Miete und eine „ruhigere“ Lebensumgebung sind ja Gründe.
ÖPNV wäre hilfreich gegen die teils noch notwendige und alternativlose Nutzung des Automobils.

Jobs, medizinische Versorgung, Kinderbetreuung, Ganztagsschulen, Einkaufsmöglichkeiten usw. wären auch sehr hilfreich…

Dann ist es mit günstigeren Mieten aber vorbei.
Der Speckgürtel von München erstreckt sich über das gesamte S-Bahnnetz.
Ich wohne 100km entfernt. Der Zug fährt stündlich und hier wird ein Bunker nach dem anderen gebaut in der Erwartung, dass mein Ort bald auch Relevanz hat. Schon heute wohnen im Nachbarort viele Pendler. Der punktet mit der besseren Autobahnanbindung.

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Das klingt so als wäre außerhalb von Grossstädten völlige Einöde.
Es gibt Jobs, teils halt eben mit dem Auto erreichbar, Krankenhäuser sind genauso weit entfernt wie in vielen Städten, Kindergarten- und Schulplätze sind fussläufug vor Ort, Läden gibt es auchvreichlich, sogar Strom und fließend Wasser.
Vielleicht sind nur die Ansprüche andere…

Wenn man diese Artikel liest, scheint die Zahl der Mietausfälle/ Rückstände zwischen 2-5% zu liegen.

Das würde auch sich mit den Faustformeln decken, worin 2-5% der Miete (je nach Lage und Ausfallwahrscheinlichkeitsstatistik) als Rücklage eingerechnet werden sollte.

Das Problem für Privat Vermieter mit einer Immobilie ist, dass ein Totalausfall sofort eine eigene finazielle Schieflage bedeutet. 2 Monatsmieten Rückstand, Abmahnung (Monat) dritte Monatsmiete Rückstand, Räumungsklage und Zwangsräumung (1-2 Monate), ggf. Renovierung (Monat) und dann neu Vermietung. 6 Monate ohne Einnahmen. Man bekommt zwar die Kaution, aber die sind wahrscheinlich für die Renovierungskosten. Dazu werden die Nebenkosten wahrscheinlich ebenfalls nicht bezahlt, welche dann noch dazu kommen. D.h. 6-7 Monate keine Mieteinnahmen, die Kosten laufen jedoch weiter.

Was ich damit sagen will, Risiko = Wahrscheinlichkeit x Schaden ist für den Privat Vermieter mit einer Immobilie hoch, auch wenn die Wahrscheinlichkeit bei 2-5% liegt, der Schaden ist extrem hoch und damit auch das Risiko.

Bei Privat Vermieter mit 2+x Wohneinheiten oder gar Wohnungsgesellschaften steigt zwar die Wahrscheinlichkeit, aber der Schaden kann durch Streuung verkleinert werden, wodurch das Risiko sinkt.

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Die Ursachen für die Landflucht sind vielfältig: Mangel an Arbeitsplätzen und schlechte wirtschaftliche Bedingungen auf dem Land, bessere Bildungs- und Karrieremöglichkeiten in Städten sowie die Attraktivität der urbanen Lebensweise können zu Landflucht führen.

Hohe Mieten, mehr Wohnraum oder der Wunsch von Familien nach einem sichereren und ruhigeren Umfeld für die Familie können auch gegenteilige Effekte haben.

Je nachdem welche Statistik oder Studie man nimmt.

Viele ziehen als junge Menschen in die Stadt, kommen aber zur Familiengründung oder wegen dem Wunsch nach Eigenheim wieder:

https://www.zukunftpassiert.de/2023/10/23/ende-der-landflucht-beginn-der-stadtflucht-einige-überraschende-erkenntnisse-beim-blick-auf-die-wanderungsbewegungen-in-deutschland/

Aber, auch bezogen aufs Thema hier, ist es auch eine regionale Frage. In Teilen Ostdeutschlands mag das Landleben weniger attraktiv sein.

Ich war mal zur Fortbildung in Seelingstädt in Thüringen. Landschaftlich sehr reizvoll. Da gibt es auf einem ehemaligen Kasernengelände ein Berufsförderungswerk, einen kleinen Supermarkt der um 18 Uhr schließt, einen Tierarzt und einen Hausarzt, gefühlt noch einen kleinen Dachdecker, dazu eher bescheidenes Internet.
Da würde ich als junger Mensch auch über Landflucht nachdenken.

Im Westen kann es wieder anders sein. In NRW hab ich im ländlichen Bereich Flottes Internet bis Glasfaser, also Homeoffice-tauglich. Supermärkte und gut bestückte Fußgängerzonen im nahen Umkreis, Krankenhäuser und Ärzte, Kinderbetreuung und gute Schulen, und viele mittelständische Unternehmen mit Hidden Champions, die gute Arbeitsplätze bieten. Oder man pendelt halt.
Gefühlte Mankos sind der rudimentäre ÖPNV, ggf für junge Menschen weniger Partymöglichkeiten, und zum Studium muss man halt tatsächlich raus.

Aber zum Hauskauf, grad mit Kindern, erscheint offenbar eine dörfliche Gegend nicht weniger attraktiv als die Stadtwohnung in der Dortmunder City oder im Speckgürtel Frankfurts, vor allem finanziell

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